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Rathgeber

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Es war auch nie die Rede oder geplant -weder von Ude oder Kronawitter- Hochhäuser innerhalb des Mittleren Rings zu bauen.Wetterfrosch @ 23 Nov 2004, 22:48 hat geschrieben: Also - ich hätte im Aussenbereich nichts dagegen, München West, München Nord, München Ost aber im Innenstadtbereich finde ich die Atmosphäre so viel besser.
Die Planungen von Siemens für Isar-Süd stammen von vor 5 Jahren, als man in der IT-Branche und Medienbranche das unbegrenzte Wachstum und die unbegrenzten Gewinnmöglichkeiten sah. In der Folge sah man auch einen ungebremsten Boom auf dem Wohnimmobilienmarkt in München. Unter dieser Voraussetzung sah Siemens in dem neuen Projekt (Mischung aus verdichteten Bürobauten, Wohnbauten, Einkaufszentren, Freizeitanlagen und Parkanlagen) eine enorme Renditemöglichkeit für sein Betriebsgelände an der Hofmannstraße.Wetterfrosch @ 23 Nov 2004, 22:48 hat geschrieben:Mal ehrlich, was will Siemens mit 140m Hochhaus? -->alle aus dem alten denkmalgeschützten Gebäude raus, oder was?
Will man bei Siemens plötzlich wieder Personal einstellen :blink: - oder, denkt man an den Feind Infineon - dem großen "Park" in Neubiberg, mit eigener Autobahnanbindung - und muss jetzt nachziehn?
Weißt Du da Genaueres?schwaborigine @ 24 Nov 2004, 10:09 hat geschrieben:ich kann zwar die Situation in München nicht konkret mitbeurteilen,
möchte aber lediglich als Gesichtspunkt anmerken, dass auch zum Beispiel
in London Neubauten eine gewisse Höhe nicht überschreiten dürfen,
und deswegen hat dennoch noch niemand je behauptet, London sei
nun ein Dorf deswegen.
Das Problem besteht in deutschen Städten auch schon, ohne daß dafür ein einziges Hochhaus gebaut werden mußte. Die meisten Fußgängerzonen im Innenstadtbereich sind außerhalb der Öffnungszeiten tot. Und diese werden auch nicht durch Hochhäuser kaputtgemacht, sondern durch riesige Einkufszentren auf der grünen Wiese abseits der Innenstädte.schwaborigine @ 24 Nov 2004, 10:09 hat geschrieben:Was europäische Städte im Gegensatz zu fast allen amerikanischen
lebenswert macht, ist ja dies: Vereinfacht gesagt: Amerika: Innenstadt
Business, zum Leben tot. Leben: alles ausserhalb, zersiedelt, ohne Charakter
und Gesicht.
Der Vergleich mit Frankfurt hinkt ein wenig. Dort wurde vor allem im Stadtkern sehr ausufernd gebaut (was auch als Folge des im zweiten Wetltkrieg Stadtkerns zu sehen ist), etwas was für München überhaupt nicht zur Diskussion stand.schwaborigine @ 24 Nov 2004, 10:09 hat geschrieben:Europa: noch umgekehrt. Ansatzweise bereits umgekippt: Frankfurt.
Und dieses "old Europe" sollten wir uns dringend erhalten.
Das Problem besteht in deutschen Städten auch schon, ohne daß dafür ein einziges Hochhaus gebaut werden mußte.
Man muss kein Transrapid-Befürworter sein, um diesen Artiekl einiges abzugewinnen! Absolut lesenswert!LugPaj @ 16 Nov 2007, 21:30 hat geschrieben: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artike...kel/659/143341/
Ohne Zweifel interessant. Aber ist "satt und zufrieden" (und darauf läuft es im Kern hinaus) wirklich so schlecht? Wie heißt es doch im Artikel: "Heute sind Bewohner wie Besucher sehr froh darüber, dass die Stadt nicht aussieht wie das autogerechte Zentrum von Köln." Na ja, Köln hat auch seine Vorteile - daß die Autoren das so formulieren, deutet darauf hin, daß sie Münchner sind.Rathgeber @ 16 Nov 2007, 22:58 hat geschrieben:Man muss kein Transrapid-Befürworter sein, um diesen Artiekl einiges abzugewinnen! Absolut lesenswert!
Ich finde gerade die Beschreibung im Städtebau leider nur allzu treffend. Und daß man die Sakamoto-Werkbundsiedlun abgeblasen hat, macht mich angesichts des Siedlungsbreis in der Messestadt, am Ackermannbogen, am Arnulfpark und an der Panzerwiese nur noch wütend und fassungslos.elba @ 16 Nov 2007, 23:45 hat geschrieben: Stellt sich mir irgendwie schon die Frage, was will man mir sagen. Um nur allgemeines Unwohlsein auszudrücken, oder eine diffuse Zustandsbeschreibung zu verfassen, hat man arg viel Worte investiert.
Stimme ich dir in allen Punkten zu. Aber dann die Allianz-Arena und BMW-Welt vorbehaltlos zu loben, halte ich für einen viel zu verengten Blickwinkel. Wenn ich Architektur kritisieren will, kann ich mich auf den architektonischen Blickwinkel konzentrieren - dann wäre das mit AA und BMW ok - dann hat aber der Transrapid hier nichts zu suchen. Wenn ich umfassender - also nicht nur bezüglich Architektur - Kritik übe, dann muß ich auch hinter die Kulissen blicken und den Zweck von Allianz-Arena und BMW-Welt bewerten. Und ich brauche eine gewisse Kompetenz, die über das architektonische hinausgeht. Bei allen dahinterstehenden populistischen Tendenzen prominenter Transrapidgegner ist es schlicht eine Beleidigung ein doch recht vielschichtiges Transrapidprojekt ein paar Sätzen in einem Architekturaufsatz abzuhandeln - und zwar eine Beleidigung für die Leute, die nach eingehender Beschäftigung mit dem Thema zu einer anderen Meinung kommen.Rathgeber @ 16 Nov 2007, 23:53 hat geschrieben: Ich finde gerade die Beschreibung im Städtebau leider nur allzu treffend. Und daß man die Sakamoto-Werkbundsiedlun abgeblasen hat, macht mich angesichts des Siedlungsbreis in der Messestadt, am Ackermannbogen, am Arnulfpark und an der Panzerwiese nur noch wütend und fassungslos.
Natürlich ist "satt und zufrieden" erstmal ok, weil es genau das ist (neben anderem) nach dem Menschen streben. Daß Fortschritt oft da entsteht, wo man nicht ganz so satt und zufrieden ist, ist sicher auch richtig. Aber man kann nicht verlangen, daß Fortschritt immer und überall zugleich entsteht. Die Münchner Situation ist aus einem gewissen Nachholbedarf entstanden und nun sind vielleicht einfach mal andere dran. Natürlich hat jeder seine Lieblingsprojekte, die er gerne realisiert hätte. Aber vielleicht ist es manchmal auch besser, nochmal nachzudenken. Siehe, wie ich bei einem anderen Thema schon zitiert habe, Ludwigshafen (passt m.E. erheblich besser als Köln). Ob das, was Stuttgart versucht, richtig ist, bezweifle ich sogar im architektonischen Sinne. Hamburg bleibt gar nichts anderes übrig, als die freiwerdenen Flächen der Hafencity irgendwie zu nutzen. Aber über die Verkehrserschließung kann man im wesentlichen nur den Mantel des Schweigens hüllen. Und der Transrapid ist verkehrspolitisch und systemtechnisch einfach ein Unding.LugPaj @ 17 Nov 2007, 00:04 hat geschrieben: In seinem architektonischen Rundumschlag gegen die Stadtentwicklungspolitik spricht der Artikel mir aus der Seele. Was an "satt und zufrieden" so schlecht ist, ist doch klar. Schau dir doch die ganzen neuen Entwicklungsgebiete der Stadt an, ob das nun die Messestadt Riem, Parkstadt Schwabing, Arnulfpark + gesamten Entwicklungsgebiete entlang bis Pasing oder das zukuenftige Entwicklungsgebiet Ostbahnhof sind. Wenn man "satt und zufrieden" ist, kommt bei solchen Gebieten dann nur architektonischer Murks und Muell heraus. Nichts was begeistert, visionaer waere oder auch nur im geringsten irgendwie schon ein nationales Interesse hervorrufen wuerde. Muenchen ist eine weltweit bekannte Stadt, die Stadt des Geldes in Deutschland und bekommt nur billigsten 08/15 Schrott dahingestellt. Das koennte wahrlich besser sein. Gutes Beispiel auch das Uptown Hochhaus oder das SV-Verlagshochhaus. Beim Uptown gab es einen geilen Entwurf, der allerdings vom Stadtrat abgelehnt wurde, da er noch hoeher als der jetzige war. Deshalb hat die Stadt dann einen anderen Entwurf eines anderen Architekten favourisiert und ihn auch bekommen. Einen Vierkantbolzen. Aehnliches beim SV-Verlag, hier gab es auch ziemlich coole Entwuerfe, zB mit interessanten Doppelhochhaeusern. Der SV-Verlag hat sich dann allerdings auf den langweiligen Vierkantbolzen geeinigt und der Stadt war es anscheinend egal (Obwohl die Stadt hier ein ziemlichen Einfluss hat und wenn sie einen anderen Entwurf wirklich gewollt haette, waere der auch gekommen).
Genau dasselbe kann man doch auf Muenchen muenzen. Muenchen bleibt gar nichts anderes uebrig, die freiwerdenden Bahnflaechen zu nutzen. Aber das WIE ist doch der springende Punkt. Waehrend in Muenchen hier nur stadtentwicklungspolitisch gewuenschter Ramsch hingebaut wird und Stararchitekten vergrault werden, geben sich in Hamburg weltweit bekannte Stararchitekten die Klinke in die Hand. Das komplette Ensemble Hafencity wird ein weltweit bekanntes Aushaengeschild fuer Hamburg werden. Bei der Muenchner Bauprojekten entlang der Bahnstrecke nach Pasing wird man sich hingegen oft in 20-30 Jahren fragen, was man nun als Ersatz da hinbauen soll.elba @ 17 Nov 2007, 00:53 hat geschrieben: Hamburg bleibt gar nichts anderes übrig, als die freiwerdenen Flächen der Hafencity irgendwie zu nutzen.