Nachdem mir mein Eierkocher vorhin unmissverständlich klar machte, dass seine Lebensdauer vorzeitig endete und mich dadurch zu einem Sicherungstausch verdonnert hat, war auch der bereits im Forum getippte Text über den Jordan, daher starte ich jetzt einen neuen Versuch:
So, nun will ich auch meinen Senf (aus Fahrgastsicht) zur Variobahn abgeben. Aufgrund der Bilderbeschränkung teile ich die Beiträge mal auf.
Innenraum
Der Innenraum gehört eher zur Kategorie "Form follows function". Kein Neumeister-Design mit geschwungenen Haltestangen und gebürsteten Aluminium. Die Farbgebung entspricht dem DT3, alles ist weiß und hell, was gegenüber der beige-gelben Inneneinrichtung von GT6N/GT8N und DT2 sicherlich eine Verbesserung darstellt.

Innenraum der Variobahn
Der Wagen wirkt innen sehr breit, es ist kaum zu glauben, dass er genauso breit ist wie GT6N und GT8N. Dass größere Platz ist durch den Wegfall der Podeste zu begründen, so ist auch Platz für 2+2-Bestuhlung in den Wagenteilen mit Fahrwerk. Dadurch sind zwar viele Sitzplätze verfügbar, die Durchgangsbreite leidet aber gewaltung.

Sind die Plätze besetzt, geht es recht eng zu
Negativ ist der durch die Fahrwerke begründete höhere Fußboden: Die Sitze sind weiterhin auf gleicher Höhe, wodurch man das Gefühl hat, auf einem Kindersitz Platz zu nehmen. Die Sitze in der Wagenmitte trifft es noch schlimmer, da hier der Boden schräg ist: Hier sitzt es sich sehr unangenehm und es ist davon auszugehen, dass die Fahrgäste die Beine in den Gang stellen - eine richtige Stufe in Verbindung mit höher angebrachten Sitzen wäre hier sicherlich besser gewesen.

Nicht jedermanns Sache: Kindersitze und "Schiefe Ebene"
Die Sänften, die auch die Türen 2 bis 5 beherbergen, haben 1+2-Bestuhlung; hier kann man bequem durchgehen. Die Einstiege sind großzügig gestaltet, hier gibt es zudem Klappsitze. Die Faltenbälge sind innen verkleidet, wodurch das "Anlehnproblem" gelöst sein sollte.

Klappsitze im Einstiegsbereich

Faltenbalg á la DT3 und C-Zug
Das Fahrgefühl hat mich sehr positiv überrascht. Der Zug ist sehr leise, die Antriebe sind kaum hörbar, kein Gejaule wie im R3/GT8N beim Anfahren, das einzige was etwas merkwürdig klingt, sind die elektrischen Antriebe der Schwenkschiebetüren. Auch in den Weichenbereichen fährt die Variobahn sehr manierlich, es "kracht" zwar ziemlich, aber der Wagen bleibt ruhig. Das einzige Problem (wie bei den Combinos) ist, dass das Fahrwerk beim Beschleunigen aus einer Kurve heraus den Sänften einen ziemlichen Stoß verpasst - es ist aber bei weitem nicht so schlimm wie bei den Meterspur-Combinos im Augsburger Netz. Alles in allem ein sehr angenehmes Fahren.