[M] Alte Verbundfahrpläne

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Stellenweise ist echt interessant, dass Bücher aus den späten 90ern für mehr Geld weggehen als echte Raritäten aus den 70ern.

Im Übrigen wurde neulich ein Orginal und neuwertig erhaltener Netzplan der New Yorker U-Bahn von 1974 bei e-bay US versteigert. Das Endgebot lag ein wenig bei über 500 (!) Dollar. Wenige Tage später ging nochmal ein Exemplar über die Theke, wieder zum gleichen Preis. (Bevor jemand fragt: nein, ich habe nicht mitgeboten ;-))

Meiner Meinung nach könnten sich manche städtischen Verkehrsgesellschaften bzw. ihre Museums-Dependancen ein nettes Zubrot durch Reprints alter Fahr- und Netzpläne verdienen...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ich weiss net, ich glaub der Adressatenkreis ist sehr übersichtlich und so kleine Serien dürften recht teuer sein.

PDF's in guter Qualität wären mir lieber.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Da hast Du wohl auch wieder recht. Ich hoffe trotzdem, dass sich der Reprint des Straßenbahn-Netzplans aus den späten 1920ern im MVG-Museum gut verkauft. Mit 3,50 EUR (wenn ich das recht in Erinnerung habe) m.E. nicht teuer...
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Oliver-BergamLaim @ 2 Jan 2008, 18:30 hat geschrieben: Im Übrigen wurde neulich ein Orginal und neuwertig erhaltener Netzplan der New Yorker U-Bahn von 1974 bei e-bay US versteigert. Das Endgebot lag ein wenig bei über 500 (!) Dollar. Wenige Tage später ging nochmal ein Exemplar über die Theke, wieder zum gleichen Preis.
Und nochmal ist einer aufgetaucht... 3 Tage vor Auktionsende steht das Ding schon bei 57 Dollar. Könnte für ein wenig weniger weggehen als die ersten beiden, weil er nicht ganz neuwertig ist, aber vielleicht schafft's auch dieser Netzplan bis 500 Dollar... einfach mal bei ebay "New York Vignelli" eingeben.
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Netman
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Beitrag von Netman »

Netman @ 2 Jan 2008, 16:47 hat geschrieben: Zurück zum Thema: Ein MVV-Fahrplanbuch von 97/98 ging an Silvester für 8 Euronen bei ebay raus. Ein 75/76er und ein 92/93er waren etwas günstiger zu haben. Schnapper sind also durchaus noch zu machen. Hab heute auch wieder zwei Exemplare entdeckt, bei den Angeboten wird auch noch auf weitere in Kürze bevorstehende Auktionen hingewiesen. Wen's interessiert:

Fahrplanbuch MVV 1997/98 München, Verbund-Fahrplan
Fahrplanbuch MVV 1996/97 München, Verbund-Fahrplan
Für Fahrplan-Interessenten brechen offenbar rosige Zeiten an, denn seit gestern steht ein ganzer Schwung alter MVV-Fahrpläne bei ebay zum Verkauf. Sind das alles verschmähte Weihnachtsgeschenke? :lol:
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Netman @ 2 Jan 2008, 16:47 hat geschrieben: Ein 75/76er ...
War das Winter, also ab Oktober 1975 ?
Einen Sommerfahrplan von 1975 hätt' ich noch gerne gehabt, ratet mal, warum :rolleyes:
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

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michi32
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Beitrag von michi32 »

ich habe alle Fahrpläne von 1981 bis 2008, natürlich besteht auch noch an älteren Fahrplänen Interesse, z.B. Sommer 1980; Winter 1980/81.......
Diese sind z.T. von Stietto, Freunde des Münchener Trambahnmuseums, Omnibus Club München.... insgesamt haben mich diese eine Stange Geld gekostet.

Keine Sorge, diese sind leider allesamt unverkäuflich.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

ubahnfahrn @ 11 Jan 2008, 09:20 hat geschrieben: War das Winter, also ab Oktober 1975 ?
Einen Sommerfahrplan von 1975 hätt' ich noch gerne gehabt, ratet mal, warum  :rolleyes:
Der Winterfahrplan 1975/76 erschien ausnahmsweise erst im November, da man die Verlängerung der U3/6 zum Harras und die angepaßten Straßenbahnen und Busse direkt mit in den Winterfahrplan nehmen wollte.

Möchtest Du einen aus dem Sommer '75, damit Du einen an Deinem Geburtstag gültigen hast? :)

Interessant ist übrigens, dass auf vielen Straßenbahnlinien das Angebot zum Winterfahrplan 1975/76 deutlich eingeschränkt wurde, auch wenn diese Tramlinien mit der U3/6-Verlängerung überhaupt nichts zu tun hatten. So wurde die Linie 14 Ostbahnhof - St. Veit-Straße im Stoßverkehr von 6/7 Minuten auf 10 Minuten ausgedünnt, auch die Takte auf den Linien 4 und 21 wurden leicht ausgedünnt, die Linie 4 im Spätverkehr zum Maximiliansplatz zurückgenommen.

edit: und nicht zuletzt wurde zum Winterfahrplan 1975/76 auch der Bahnhofsplatz tramfrei (zugunsten der Baustelle für die U8/1). Von Norden wurde alles über die Karlstraße bzw. Prielmayerstraße geleitet, von Süden über die Bayerstraße.
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Oliver-BergamLaim @ 11 Jan 2008, 13:36 hat geschrieben:
ubahnfahrn @ 11 Jan 2008, 09:20 hat geschrieben: War das Winter, also ab Oktober 1975 ?
Einen Sommerfahrplan von 1975 hätt' ich noch gerne gehabt, ratet mal, warum  :rolleyes:
Möchtest Du einen aus dem Sommer '75, damit Du einen an Deinem Geburtstag gültigen hast? :)
Das entsprechende DB-Kursbuch hab ich schon :D
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BR 103
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Beitrag von BR 103 »

Ich traue mich jetzt einfach mal die Frage in den Raum zu werfen: Was macht man denn bitte mit alten Verbundfahrplänen? Sammeln? Lesen?
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Jean
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Beitrag von Jean »

Also was kann man mit alten Verbundfahrplänen machen?

- Sammeln

- Lesen

- Analysieren

- Vergleichen

- Münchner Entwicklung sehen

- Sich fragen warum eine Linie die damals im 3 Minuten Takt bedient wurde, heute nur noch im 10 Minuten Takt bedient wird

- Sehen dass der Untergrundverkehr viel Oberflächenverkehr zerstört hat

- In den 70er 80er Jahren die Anti-Tram Haltung sehen...

- Leute damit nerven

Wie du sieht ist viel Möglich damit
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Beitrag von MaxM »

Mich würde ja mal der allererste von 1971 interessieren - aber der dürfte wohl sehr schwer zu kriegen sein.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Das früheste dass ich habe ist Winter 1972...Der Sonderfahrplan während der Olympischen Spiele wäre recht interessant.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Jean @ 11 Jan 2008, 15:43 hat geschrieben: Das früheste dass ich habe ist Winter 1972...Der Sonderfahrplan während der Olympischen Spiele wäre recht interessant.
Wobei die Olympia-Sonderlinien m.W. gar nicht im Sommerfahrplanbuch '72 abgedruckt waren!?
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

MaxM @ 11 Jan 2008, 15:42 hat geschrieben: Mich würde ja mal der allererste von 1971 interessieren - aber der dürfte wohl sehr schwer zu kriegen sein.
1971 gabs noch keins, da der MVV erst 1972 ins Leben gerufen wurde. Das erste müsste das vom Sommer 1972 sein....
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Auch alte Buslinien sind interessant. Z.B. wusste ich lange Zeit gar nicht, dass vor der U8/1 ein dichtest getaktetes Linienbündel 44/45/46 über die St.-Martin-Straße fuhr.


Pre-MVV -Fahrpläne wären auch interessant.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

spock5407 @ 11 Jan 2008, 16:09 hat geschrieben: Auch alte Buslinien sind interessant. Z.B. wusste ich lange Zeit gar nicht, dass vor der U8/1 ein dichtest getaktetes Linienbündel 44/45/46 über die St.-Martin-Straße fuhr.
Das ist in der Tat höchst interessant. Vor allem, dass die Linien im Gegensatz zum späteren 45er/heutigen 54er relativ weit "nördlich" über Heimgartenstraße - Werinherstraße verliefen.

Wer im Einzugsgebiet der heutigen Haltestellen Fockensteinstraße und Valeppstraße wohnte, hatte durchaus nen längeren Fußweg bis zur nächsten Haltestelle vor sich, da war ein dicht besiedeltes Gebiet fast unerschlossen.

Der Giesinger Bahnhof war demzufolge bis 1980 komplett busfrei, die Busse waren an der Hst. Werinherstraße und Schwanseeplatz mit der Straßenbahn verknüpft.

Die Linie 44 wurde übrigens nicht nur im Süden durch die HVZ-Linien 45 und 46 verstärkt, sondern auch im Norden durch die HVZ-Linie 43 Olympiazentrum - Ampfingstraße - Haidenauplatz - Ostbahnhof. Damals konnte man noch von richtigen Ringlinen sprechen, was heute in Form des 54ers und 144ers übrig ist, ist kaum mehr der Rede wert. Die Linie 44 fuhr zur Stoßzeit alle 7 Minuten, die Verstärker 43, 45 und 46 jeweils alle 10 Minuten.
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Der Giesinger Bahnhof war demzufolge bis 1980 komplett busfrei, die Busse waren an der Hst. Werinherstraße und Schwanseeplatz mit der Straßenbahn verknüpft.
Das war AFAIK nur eine Umleitung wegen U-Bahn-Bau, vorher fuhren sie über Giesing und in irgendeinem Vorwort steht auch was von "fährt wieder..." oder so.

Der 45er fuhr bis ca. 1989 auch nicht über Harras, sondern auf dem Mittleren Ring direkt weiter bis Adunistraße (an der Heckenstallerstr. gibt´s immer noch die verwaiste Haltestellenbucht).
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

viafierretica @ 11 Jan 2008, 16:44 hat geschrieben: Das war AFAIK nur eine Umleitung wegen U-Bahn-Bau, vorher fuhren sie über Giesing und in irgendeinem Vorwort steht auch was von "fährt wieder..." oder so.

Der 45er fuhr bis ca. 1989 auch nicht über Harras, sondern auf dem Mittleren Ring direkt weiter bis Adunistraße (an der Heckenstallerstr. gibt´s immer noch die verwaiste Haltestellenbucht).
Das ist interessant, danke für den Tipp. Ich hab mir schon gedacht, warum das Gebiet damals so schlecht erschlossen war... da muß ich mir nochmal die vor 1975 erschienenen Fahrplanbücher anschauen!

Und die Haltestellenbucht an der Heckenstallerstr. wandert gleich auf meine Fotografierliste, 2008 steht ja mein Projekt "vollständige fotografische Erfassung aller Gleisreste der Münchner Trambahn" an, da nehm ich die Busbucht gleich mit rein :)
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

viafierretica @ 11 Jan 2008, 16:44 hat geschrieben:Das war AFAIK nur eine Umleitung wegen U-Bahn-Bau, vorher fuhren sie über Giesing und in irgendeinem Vorwort steht auch was von "fährt wieder..." oder so.
Das war definitiv eine Umleitungsstrecke. Ich kann mich noch genau erinnern. Ursprünglich wurden mit Einführung des MVV im Sommer 1972 die Linien 44, 45 und 46 über den Giesinger Bahnhof und die Werinherstraße zum Thomasiusplatz und Karl-Preis-Platz geführt. Mit Aufnahme des Baus der U8/U1 am Giesinger Bahnhof konnte dieser nicht mehr angefahren werden. Die Linien bekamen ersatzweise den S-Bahn Anschluss am Bahnhof St.-Martin-Str., was insgesamt eine viel nördlichere Trasse und einen unschönen Haken von der St.-Martin-Str. über Balanstr. zum Thomasiusplatz zur Folge hatte.

In meinem Fahrplanbuch vom Winter 1973/74 fuhren die Busse die neue Trasse, es steht aber keine diesbezügliche Änderung drin. Daher gehe ich davon aus, dass die Trasse zum Sommerfahrplan 1973 geändert wurde.

Übrigens hatte auf der neuen Trasse die Linie 45 eine besonders kuriose Linienführung: St.-Martin-Str., dann weiter Balanstr. zum Thomasiusplatz, Claudius-Keller-Straße zum Karl-Preis-Platz, dann Rosenheimer Str. zur Anzinger Straße. Das heisst, nach 3mal abbiegen war der Bus dann wieder an der St.-Martin-Str. Erst kurz nach Inkrafttreten des Winterfahrplans 1973/74 wurde die Linienführung geglättet. Der 45er fuhr dann die St.-Martin-Str. geradeaus durch bis zur Haltestelle Anzinger Str. und bog dort in die Rosenheimer Str., um wie bisher Richtung Ostbahnhof weiterzufahren. Die entsprechende Korrektur habe ich dem genannten Fahrplanbuch vermerkt.

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Bei der Linienführung des 45ers wurde ja ziemlich experimentiert. Es gab eine kurze Zeit, da fuhr er über Wörthstraße und Osttangente zur Tegernseer Landstraße. Und dann hatte er ja die kuriose Endstation an der Aschheimer Straße. Erst seit 1980 hat er wohl seinen endgültugen Weg zum Ostbahnhif gefunden, der erst mit topbus verändert wurde.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

viafierretica @ 12 Jan 2008, 16:13 hat geschrieben:Bei der Linienführung des 45ers wurde ja ziemlich experimentiert.
Bei den 60er-Nachfolgelinien (Ringkurs Romanplatz - Moosach - FRankfurter Ring - Parzivalplatz - Effnerplatz - Lewuchtenbergring - Werinherstraße - Candidplatz - Ratzingerplatz - Waldfriedhof - Laim Bf. - Romanplatz) wurde bis auf den 41er, der bis zur Moosacher U-Bahnbaustelle nur einmal verändert wurde (Verlängerung vom Ratzingerplatz zur Aidenbachstraße), recht viel experimentiert. (*)
So fuhr der 43er ursprünglich als HVZ-Verstärker für den 44er zwischen Moosach und Ostbahnhof. Zur Münchner Freiheit kam er erst 1974, die er dann Anfang 2000 in Richtung Studentenstadt wieder verließ.
Der 44er erfuhr zwischen 1972 und 1980 (von den Umleitungen wegen des U-Bahnbaus abgesehen) auch so einige Veränderungen. Ursprünglich fuhr er zwischen Olympiazentrum, Dietlindenstraße, Effnerplatz, Giesing / St.-Martin-Straße, Candidplatz und Ratzingerplatz. Ab 1980 fuhr er nahezu unverändert (von der abendlichen Verlängerung in die Rümanstraße ab Mitte der 90er Jahre)zwischen Scheidplatz und Giesing. Dennoch ist diese Linie eigentlich am tiefsten gefallen. Fuhren hier zu Beginn der 90er Jahre während der HVZ noch Gelenkbusse im 7,5-Minuten-Takt, wurde sie ab 1994 nur noch alle 10 Minuten mit Normalbussen betrieben.
Der 45er wurde schon angesprochen, mit Ausnahme seines Tiefpunkts zwischen 1989 und ~2000, als er auf Teilstrecken außerhalb der HVZ nur mit Normalbussen im 20-Minuten-Takt fuhr. Wenn man sich anschaut, daß das heute ein einer Topbuslinie ist, kann man sich das gar nicht mehr vorstellen.
Und dann gab es ja noch bis 1980 den 46er, der als HVZ-Verstärker zwischen St.-Veit-Straße, Michaelibad, Giesing / St.-Martin-Straße, Candidplatz und Ratzingerplatz verkehrte.

Man müsste sich mal aufzeichnen, was sich entlang des 60ers nach 1972 alles verändert hat...

* Nachtrag:
Mehr experimentiert wurde dagegen beim Verstärker des 41ers. Fuhr zwischen 1972 und 1979 auf dem Abschnitt Romanplatz - Ratzingerplatz und ab 200? auf der Strecke Romanplatz - Waldfriedhof die Linie 42, gab es dazwischen verschiedene Verstärker, die in der Blumenau, am Klinikum Großhadern oder an der Forstenrieder Allee endeten und in der Regel 60er-Nummern hatten.
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Beitrag von viafierretica »

Die 60er Nachfolgelinien hatten natürlich früher ne viel wichtigere Bedeutung. Bereiche, die heute durch die U-Bahn erschlossen ist, wurden v.a. durch die Ringlinien erschlossen, z.B. Böhmerwaldplatz, Innsbrucker Ring etc. Und zuletzt hat der 41er, jetzt 51er, durch die 17er am Romanplatz ziemlich an Bedeutung verloren.
Während der 45er durch die Aufwertung zum MetroBus so halbwegs "gerettet" und die etwas gestreckte Linienführung ist, sieht´s, wie Rathgeber schon schreibt, beim ex-44er ziemlich düster aus, den könnte man ohne schlechtes Gewissen auf Kleinbus umstellen.....


Dennoch ist diese Linie eigentlich am tiefsten gefallen. Fuhren hier zu Beginn der 90er Jahre während der HVZ noch Gelenkbusse im 7,5-Minuten-Takt, wurde sie ab 1994 nur noch alle 10 Minuten mit Normalbussen betrieben.
#

Die Taktausdünnung war aber erst 2003 oder so im Tausch gegen die längere Fahrzeit wegen der Ringbaustelle, die ihm völlig das Wasser abgegraben hat......
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Die Geschichte der Ringlinien 60 bzw. 43/44/45/46 finde ich hochinteressant und spannend, da habt Ihr so einiges geschrieben, das ich noch nicht wußte.

Ein paar Anmerkungen/Gedanken von mir:
Rathgeber @ 12 Jan 2008, 16:48 hat geschrieben:Fuhren hier zu Beginn der 90er Jahre während der HVZ noch Gelenkbusse im 7,5-Minuten-Takt, wurde sie ab 1994 nur noch alle 10 Minuten mit Normalbussen betrieben.
Wie viafierretica richtig schreibt, fuhr der 44er bis 2003 zur HVZ schultags im 7,5-Minuten-Takt, die Umstellung auf den 10-Minuten-Takt erfolgte dann mit der Begründung, die Linie würde durch die beginnende Ringtunnel-Baustelle längere Fahrzeiten benötigen, wofür man aber keine zusätzlichen Busse hat, daher die Taktausdünnung, um wieder mit der gleichen Anzahl an Fahrzeugen hinzukommen. Ich weiß noch, dass ich mich damals furchtbar geärgert habe, weil genau im Herbst 2003 mein Zivildienst losging und ich zum Erreichen meiner Stelle den 44er benutzt habe. Die Busse waren im Winter 2003 morgens zwischen Ampfingstraße und Böhmerwaldplatz sehr voll, viele Schülerinnen des Max-Josef-Stift in der Mühlbaurstr. waren mit drin und einige Umsteiger, die am Böhmerwaldplatz gen U-Bahn (Arabellapark?) verschwanden.
viafierretica @ 12 Jan 2008, 23:14 hat geschrieben:Die 60er Nachfolgelinien hatten natürlich früher ne viel wichtigere Bedeutung. Bereiche, die heute durch die U-Bahn erschlossen ist, wurden v.a. durch die Ringlinien erschlossen, z.B. Böhmerwaldplatz, Innsbrucker Ring etc.
Wobei die Primärerschließung (also Anbindung ans Zentrum) des Böhmerwaldplatz früher durch den Gelenkbus-55er zum Hauptbahnhof erfolgte, und der Bereich Innsbrucker Ring war in den 70ern soweit ich weiß durch den 96er und dessen HVZ-Verstärker 196 an den Ostbahnhof angebunden, sowie durch den 56er direkt ans Zentrum (der 56er fuhr bis 1980 nicht Sendlinger Tor - Ostbahnhof, sondern Sendlinger Tor - Bereich Aschheimer Straße/Michaelibad, teilweise im 6-Minuten-Takt). Durch die Bad-Schachener-Straße quälte sich bei gleichzeitiger U8-Baustelle also das Linienquartett 46, 56, 96/196, das waren aus heutiger Sicht unvorstellbare Taktdichten (46 alle 10 Min, 56 alle 6 Min, 96/196 zusammen alle 5 Min). Das war ein ganz schöner Ersatz für die nun durch die Hechtseestraße fahrende Tram 24, mit sehr vielen Direktverbindungen.

Beim 44er hoffe ich persönlich auf eine Renaissance nach Abschluß der ewigen Ringtunnel-Baustelle, als MetroBus mit der Münchner Freiheit als nördlichem Endpunkt und Weiterbindung über die Isar im Süden wäre da durchaus was drin, ähnlich wie früher 44 und 45 gebündelt über die Isar fuhren, könnte man das mit dem 54er und 64er wiederbeleben, ein 5-Minuten-Takt zwischen Giesing und Harras wäre traumhaft...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

dann am besten noch den 144er an der Münchner Freiheit auf den 53er durchbinden. Schon hätte man eine neue Metrolinie ganz nach dem Topbus-system :ph34r: :ph34r: :ph34r:
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Lazarus @ 13 Jan 2008, 00:01 hat geschrieben: dann am besten noch den 144er an der Münchner Freiheit auf den 53er durchbinden. Schon hätte man eine neue Metrolinie ganz nach dem Topbus-system :ph34r: :ph34r: :ph34r:
So schlecht wäre das meiner Meinung nach gar nicht, wenn man vernünftige Standzeiten entlang der Linie hinbekommt.
Der 54er sieht auf den ersten Blick wegen seiner Länge auch wie eine Monsterlinie aus, gehört aber nach meiner Beobachtung dank üppiger Standzeiten zu den pünktlicheren Linien...
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Beitrag von eightyeight »

Oliver-BergamLaim @ 13 Jan 2008, 00:12 hat geschrieben: So schlecht wäre das meiner Meinung nach gar nicht, wenn man vernünftige Standzeiten entlang der Linie hinbekommt.
Der 54er sieht auf den ersten Blick wegen seiner Länge auch wie eine Monsterlinie aus, gehört aber nach meiner Beobachtung dank üppiger Standzeiten zu den pünktlicheren Linien...
Im Gegensatz zum 53er ... <_<
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Oliver-BergamLaim @ 13 Jan 2008, 00:12 hat geschrieben: So schlecht wäre das meiner Meinung nach gar nicht, wenn man vernünftige Standzeiten entlang der Linie hinbekommt.
Der 54er sieht auf den ersten Blick wegen seiner Länge auch wie eine Monsterlinie aus, gehört aber nach meiner Beobachtung dank üppiger Standzeiten zu den pünktlicheren Linien...
das der 54er relativ pünktlich ist, wundert mich immer wieder

wenn man schon den 53er durchbindet, würd ich die Liniennummer gleich beibehalten, da die eigendlich vorgesehene 60 jetzt vergeben ist
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Beim Stöbern in meiner Sammlung habe ich gestern im Fahrplan 79/80 noch etwas interessantes entdeckt: eine Linie 195 Ostbahnhof - Otto-Hahn-Ring, die nur zur HVZ früh zum Otto-Hahn-Ring verkehrte und zur HVZ spät vom Otto-Hahn-Ring zum Ostbahnhof. Die Linie fuhr alle 7/8 Minuten.

Offenbar eine reine Siemens-Linie, die mit Eröffnung der U8 zum Winterfahrplan 1980 entfiel.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Diese Linie kenne ich. Die gab es wohl eine Zeit lang, als Verstärkung der Linie 95...
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