TramPolin @ 14 Jan 2008, 22:34 hat geschrieben:LugPaj @ 14 Jan 2008, 11:53 hat geschrieben: Wie Ude auf seiner Website den Transrapid darstellen laesst, ist auch unterste politische Schiene:
http://www.so-stimmt-muenchen.de/grafik/ko.../transrapid.jpg (links)
(Aehnlich auch zu den Transrapid-Plakaten, die in der Stadt haengen)
Solche Mittel wurden in der politischen Auseinandersetzung v.a. in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg benutzt um politische Gegner zu verunglimpfen.
zB:
http://www.fortunecity.de/lindenpark/caesa...18-33/spd32.jpg
http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/pli14397/index.jpg
Alles ganz einfaches Schema:
- Man gibt dem gegen das man ist ein Gesicht (wie dem Transrapid, den Kommunisten u.s.w.) bzw personifiziert es
- Gestaltet es als Ungeheuer bzw irgendwie angsteinfloessend
Fertig ist die politische Beeinflussung.
Aehnliches machte auch die Muenchner CSU mit ihren Sicherheitsplakaten, auch wenn die Ungeheuer-sparte wegfaellt.
-
Ohne Ude in Schutz zu nehmen, welcher m.E. gerade mal der bessere Kandidat ist, aber in vielen Bereichen meine Erwartungen nicht erfüllt hat, sind beide Darstellungen kaum vergleichbar.
Da stellt man einmal den Transrapid als Geld fressendes Tier dar, wohlgemerkt ein unbelebtes Vehikel, das in einer eher lustigen Art und Weise gezeigt wird, aber nicht als ein Angst einflößendes Monster, das andere Mal wird an die niedrigsten Instinkte appelliert, nämlich das Opfer eines brutalen Überfalls zu werden.
Meinen wir dieselben Bilder? Als was anderes als ein Monster willst du das Transrapidbild den bitte bezeichnen? Als sonderlich lustig empfinde ich eine andere Art von Bildern. Vergleiche doch einmal: -
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Transrap...port_Center.jpg
-
http://www.so-stimmt-muenchen.de/grafik/ko.../transrapid.jpg
Merkmale auf dem Bild:
- Boese fixierende Augen
- Mit Spitzzaehnen fletschendes Maul
- Eine Schiene, die allerdings zu einer schlangentypischen, bedrohlichen Zunge verkommen ist.
- Hintergrund: Zum Teil finster (Zug kommt aus der Finsternis => Finsternis steigert immer eine bedrohliche Wirkung)
- Luftbild der Stadt Muenchen => Der Zug scheint uebergross und in der Luft zu sein. Das kleine Muenchen ist fuer das Monster zu klein. Monster werden oft immer uebergross gezeichnet.
TramPolin @ 14 Jan 2008, 22:34 hat geschrieben:
Das eine Mal geht es um das Geld, vielleicht noch um Lärm, das andere Mal um Leben und Tod, um einen selbst. Der Betrachter wird bereits gezeigt, er soll sich selbst in den weiß gefüllten Umriss hineinprojizieren. Der Überfall wird bildlich schon vorweggenommen. Der einzige Ausweg ist die Versprechung, so was wird nicht passieren, wenn man die richtige Partei wählt.
Dass Du erwähnst, die CSU lässt die Ungeheuer-Sparte weg, klingt für mich (wenngleich es wohl anders gemeint war), dass dieses Plakat weniger problematisch als Udes sei.
Ich habe nur angemerkt, dass das Plakat in dieselbe Richtung geht (Heutzutage gibt es normalerweise nur noch sehr sehr wenige solcher Plakatmessages von Parteien), allerdings eine zusaetzliche Daemonisierung weglaesst. Komplett analysiert, wie schlecht oder gut das Plakat der CSU ist, hab ich nicht und macht in diesem Kontext wenig Sinn.
TramPolin @ 14 Jan 2008, 22:34 hat geschrieben:
Wenn aber Udes Transrapid-Bild so schlimm wäre, wo blieb dann die Empörung nach dessen Veröffentlichung? Das CSU-U-Bahn-Prügelplakat hat es in die Hauptnachrichten geschafft und halb Deutschland disktuiert darüber.
Schlimm an den CSU Plakat ist ja eindeutig noch, dass hier ein einzelner, realer, durch die Medien gelaufener Fall aufgegriffen wird und dann mit der Message "Du bist der Naechste" versucht wird ein allgemeines Unsicherheitsempfinden durchzusetzen und somit Politik zu machen. Angstmacherei ist zwar in der Politik ziemlich ueblich, aber heutzutage so extrem halt doch nicht.
Generell gesehen finde ich all diese Messages aller politischer Lager total verwerflich. Hier wird nur mit Angstmacherei und niederster psychologischer Empfindungen versucht Politik und Waehlerstimmen zu bekommen. Auf die echten Argumente kommt es da gar nicht mehr an.
Es ist viel leichter, die Leute gegen etwas aufzubringen, wogegen sie Angst haben. Angst hat man normalerweise gegen Ungeheuer, boese Menschen u.s.w. und nicht gegen politische Argumenten. Bei letzten gibt es halt immer Pro- und Contraaspekte, aber nicht wirklich Angst. Ude reitet hier allerdings auch eindeutig auf der Angstschiene gegen den Transrapid.