Daniel-Würzburg @ 20 Jan 2008, 21:21 hat geschrieben:Die DB hat demgegenüber ein riesiges Arsenal, aus dem sie nach Belieben Fahrzeuge herausgreifen kann, soweit sie nicht vetraglich an das dortige Netz gebunden sind.
Man muss bedenken, dass die DB mit einem Großteil der Fahrzeuge in ihrem Arsenal auch mit Redesign (leider) keine Ausschreibung mehr gewinnen kann, wie z.B. 628 oder n-Wagen. Die DB kann nur die Fahrzeuge herausgreifen, die überhaupt die Voraussetzungen erfüllen, um sich damit erfolgreich an einer Ausschreibung zu beteiligen, und damit ist der Vorsprung der DB vor den Privaten schon viel kleiner.
Daniel-Würzburg @ 20 Jan 2008, 21:21 hat geschrieben:Dadurch, dass beim DB-Angebot aber keine hohen Kosten durch Fahrzeugneubeschaffungen enstehen, kann sie den Preis unverhältnismäßig hoch drücken. Außerdem wäre die DB begünstigt, weil sie keine Neufahrzeuge zu beschaffen braucht. Somit sind die Ausgangsbedingungen nicht die gleichen und es findet kein fairer Wettbewerb statt. Wenn man so einen Pseudo-Wettbewerb veranstaltet, kann man das Ausschreiben auch gleich sein lassen.
Ich verstehe deine Argumentation ist. Wenn eine Ausschreibung stattfindet, bei der neue oder neuwertige Fahrzeuge gefordert werden, kann sich die DB z.B. mit gebrauchten 642 bewerben und Private z.B. mit neuen 648. Wenn die DB mit ihren gebrauchten Fahrzeugen im Wettbewerb mit Privaten steht, die neue Fahrzeuge anbieten, kann die DB den Preis gar nicht hoch drücken. Im Gegenteil, sie muss einen niedrigeren Preis machen als die Privaten mit ihren Neufahrzeugen, sonst bekäme sie den Zuschlag nicht. Wer nimmt schon Gebrauchtfahrzeuge von der DB, wenn er für den gleichen Preis auch Neufahrzeuge von Privaten haben kann?
Daniel-Würzburg @ 20 Jan 2008, 21:21 hat geschrieben:Okay, die Sache mit dem Steuerzahler ist ein Totschlagargument. Momentan haben wir noch die Situation, dass in einem solchen Fall Neufahrzeuge neuwertige Fahrzeuge ersetzen (Dieselnetz Nürnberg), die dann an anderen Stellen Uraltfahrzeuge ersetzen (West- und Südpfalz).
Das wird nicht mehr lange so funktionieren, weil bald alle Uraltfahrzeuge ersetzt sind. Dann werden Fahrzeuge ersetzt, die noch lange nicht in die Kategorie "Uraltfahrzeuge" fallen und das Ende ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer noch nicht erreicht haben - z.B. 628. Und das ist natürlich unsinnig und kostet unnötig Geld.
Daniel-Würzburg @ 20 Jan 2008, 21:21 hat geschrieben:Die Lösung von all dem wäre die generelle Einführung von Fahrzeugpools durch die Besteller. Bei einer kalkulierten Lebensdauer von 30 Jahren könnten die Vertragslaufzeiten generell auf 15 Jahre festegelgt werden, sodass in der Mitte ein Redesign möglich wäre.
Das wäre in der Tat ein sinnvolles Modell! Es gibt ja Gegenden, wo es zumindest ansatzweise so gemacht wird. So wird z.B. bald die S-Bahn Hannover ausgeschrieben. Wenn da ein anderes Unternehmen als DB Regio den Zuschlag bekommt, ist DB Regio vertraglich verpflichtet, seine 424 an dieses Unternehmen abzugeben.