Autobahn @ 26 Jan 2008, 15:46 hat geschrieben: Das einzig extreme an meiner Meinung ist die Tatsache, dass ich ein Rauchverbot in Privaträumen (Kneipen) als Beschränkung der Freiheit ansehe. Als "militante" Nichtraucher bezeichne ich auch nur solche, die anderen auch dort das Rauchen verbieten wollen, wo sie gar nicht betroffen sind. Von diesen werden heute Raucher genauso stigmatisiert wie die Juden zu Beginn der Naziherrschaft . Dabei unterstelle ich diesen Damen und Herren keinesfalls, Nazis zu sein, doch erinnern mich die Verbalattacken daran.
Ich finde es sehr schade, dass du deine vernünftige (auch wenn ich den Kern der Sache anders sehe) und bedachte Argumentation verlässt und mit einem komplett unpassenden - eigentlich sogar unerhörten - Vergleich kommst.
Jeder hat das gute Recht jemanden wegen einer Tat, die man nicht versteht, schief anzuschauen. Den Raucher wenn er sich eine anzündet, den Christen wenn er auf offenen Knien zum Wallfahrtsort rutscht, den Juden, weil er bestimmtes Fleisch ablehnt.
Was ganz anderes ist es immer noch, wenn man bestimmte Bevölkerungsgruppen wegen ihrem Tun (oder Denken) dauerhaft brandmarkt. (siehe Judenstern)
Niemand zwingt den Raucher, sich eine Zigarette in die Hand zu nehmen, und auch niemand hat behauptet, dass Raucher schlechtere Menschen sind. Das einzige, was zur Zeit passiert, ist, dass die Raucher wieder (oder für viele, zum ersten Mal) merken, wie sie anderen mit ihrem Rauch auf den Sack gehen können.
Ein ganz normales Verbot, wie wir es in anderen Breichen schon immer kennen und akzeptiert haben (Fahrverbote, Drogenverbote, Arbeitsschutz, Ruhezeiten, Lärmschutz...) wird plötzlich mit den übelsten Praktiken der Geschichte verglichen, statt es - was durchaus legitim ist - argumentativ zu bekämpfen.