»Das Auto macht uns total verrückt«

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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Rohrbacher @ 11 Feb 2008, 16:22 hat geschrieben:Wie gesagt, was hier von mir erwartet wird, ist mir und der Tatsache eigentlich ziemlich wurscht. :lol:
Hältst Du das für einen sinnvollen Diskussionsstil?

Rohrbacher @ 11 Feb 2008, 16:22 hat geschrieben:Und das Auto als einzig sinnvolles Grundverkehrsmittel haben wir außerhalb von München und vielleicht noch Nürnberg real praktisch überall in Bayern, seid's doch einfach mal realistisch.
Habe ich das denn bestritten...?

Rohrbacher @ 11 Feb 2008, 16:22 hat geschrieben:Nachdem's in der allgemeinen Hetze hier gegen mich
Bitte schließe nicht aus der Tatsache, dass jemand eine andere Meinung als Du vertritt, auf "Hetze" oder Ablehnung Deiner Person. Vielleicht täusche ich mich ja, aber so wie Du hier auftrittst, scheinst Du einiges als direkten Angriff auf Dich zu interpretieren. Das ist aber nun wirklich nicht meine Absicht, also lass doch bitte (!) die Unterstellungen von "Hetze" , Behauptungen, man wolle Dir hier "Schuld" zuschieben, usw.

Rohrbacher @ 11 Feb 2008, 16:22 hat geschrieben:Was ist denn ein verbreitetes Argument gegen Bahnen wie den Wolnzach-Express oder entsprechende sinnvolle Buslinien im Stundentakt? Genau, die Anwohnerzahl für sowas ist grenzwertig gering.
Die Anwohnerzahl im Einzugsbereich, wohlgemerkt. Sofern man sich dabei auf den fußläufig und mit dem Rad erreichbaren Bereich beschränkt, hängt die zwangsläufig von der Bevölkerungsdichte ab, die in der klassischen Eigenheimsiedlung oder Gewerbegebieten wiederum nicht besonders hoch ist. Auch der Wolnzach-Express würde ja primär den dicht besiedelten Siedlungskern erschließen und weniger die periphären Neubaugebiete, so sie nicht zufällig in Bahnnähe liegen.

(Natürlich vergrößert sich das Einzugsgebiet mit P&R. Allerdings fehlen gerade für den Umstieg von Pkw auf Bus doch die Initiativen. Und vor allem: Während man selbstverständlich an beiden Enden einer öffentlich zurückgelegten Strecke zu Fuß geht, wird kaum jemand regelmäßig an Start- und Zielbahnhof vom bzw. ins Auto umsteigen. Mit dem "Siedlungsbrei" zunehmende Relationen wie etwa von der schlecht erschlossenen, dünn besiedelten Eigenheimsiedlung in ein ebensolches Gewerbegebiet lassen sich also denkbar schlecht öffentlich abbilden...)

Rohrbacher @ 11 Feb 2008, 16:22 hat geschrieben:Man lässt die Orte auf zum Beispiel 10000 bis 20000 Einwohner wachsen, schon haben wir auch in bestehenden (!) "ländlichen" Regionen die Möglichkeit sinnvollen öffentlichen Verkehr anzubieten
Das mit der klassischen "Suburbanisierung" verbundene Verkehrsproblem ist ja erstmal nicht, dass irgendwelche Orte außerhalb von Großstädten generell wachsen, sondern dass die zurückgelegten Entfernungen zunehmen und die Festlegung aufs Auto aus den oben genannten Gründen zementiert wird.

Deinem Wunsch nach sinnvollem (besserem) ÖPNV auf dem Lande will ich, selbst Bewohner einer Kleinstadt, ganz und gar nicht widersprechen. Nur halte ich "Siedlungsbrei", oder wie auch immer man die faktisch doch ziemlich "unkontrollierte" Ausbreitung in die Fläche nennen will, in der Hinsicht für völlig kontraproduktiv. Wäre es vor dem Hintergrund nicht sinnvoller, Siedlungsgebiete - wie mehrfach in der Diskussion genannt - von vornherein so zu planen, dass sie per ÖPNV gut erschlossen werden können?

Rohrbacher @ 11 Feb 2008, 16:22 hat geschrieben:durch Ansiedlung bestimmter Infrastrukturen vor Ort (z.B. auch Arbeitsplätze) die Zahl der Pendler z.B. nach München zu reduzieren.
Völlig einverstanden. Aber was Du damit beschreibst, ist nicht Suburbanisierung, sondern eher das Gegenteil ;)
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Beitrag von Rohrbacher »

Weil sie den Lärm, Dreck und Stau nicht vor der eigenen Haustüre wollen, sondern ihn lieber den Stadtmenschen produzieren, in dem sie aus ihrer Vorstadtidylle per Auto einpendeln?
Richtig. Dafür kriegen wir ja euren Sondermüll... wenigstens wird mit dem was oben raus kommt hin und wieder auch das Gemüse verseucht, dass es in Neuperlach im Supermarkt gibt, das wächst ja nicht auf dem Balkon und das Schnitzel wird nicht in der Altstadt gezüchtet, obwohl's da einen Rindermarkt geben soll... warum hat man die Sondermüllverbrennungsanlage eigentlich überhaupt nach Baar-Ebenhausen quasi in ein Wohngebiet gesetzt und nicht gleich nach Moosach oder Ingolstadt? Wo stehen die Kraftwerke, die dafür sorgen, dass die Städter mit ihren ach so emmisionsfreien Nahverkehrsmitteln fahren können? Braunkohletagebau. Wer muss dafür weichen? Und die AKWs heißen zwar Isar 1 und Isar 2, aber mit Isartor oder Isarvorstadt hat das nix zu tun... und warum zum Teufel liegt der Flughafen München nicht in München, sondern macht andere Orte sehr viel weiter weg in der Nähe praktisch unbewohnbar? Und warum haben wir eigentlich vom ICE nur den Krach und die Verschandelung der Landschaft? Und warum schafft es die Stadt eigentlich nicht, ihren Leuten nette Wohnbedingungen zu schaffen, sodass die Ländler überhaupt in ihre Vorstadtidylle ziehen? Und wer gibt denn das in der Stadt verdiente Geld am Wochenende auch genau da wieder aus statt daheim den Laden um's Eck am Leben zu halten?

Es gibt übrigens einen großen Teil von Leuten, die schon immer auf'm Land gewohnt haben und wo Generationen von Vorfahren dafür gesorgt haben, dass andere was zu futtern haben, mal Urlaub im Grünen machen können und ganz aktuell das Zeug züchten, das sich Wald nennt, das den ganzen CO2-Dreck einigermaßen neutralisieren soll, bevor man anderes damit macht... Die einzige Tanne, die ich bisher am Marienplatz gesehen habe, wird an Weihnachten aufgebaut...

Ich denke, da wird man schon mal in die Stadt fahren dürfen, um dort ein bisschen Abgas zu hinterlassen. Die Laster mit den Hipp-Gläschen für den Nachwuchs, der dann später meint dass Kühe lila sind und noch später zu 'nem tollen Gängsta wird, bringen ja auch nicht nur Abgase mit... Und speziell als Wahlholledauer will ich nochmal dran erinnern, wo eine der Hauptzutaten für's Bier u.a. herkommt. Gut, man kann die auch aus den USA einfliegen oder am Bodensee dreistöckige Felder anlegen...

Es kann so geil sein, so richtig und vollkommen unsachlich zu sein! Müsst' ihr auch mal ausprobieren, das befreit echt... :lol:
Weil es per Pendlerpauschale und Eigenheimzulage vom Steuerzahler großzügig subventioniert wird?
Sorry, hab' ich vergessen, das bekommt man ja nur außerhalb von Städten. Tschuldigung.
Weil sie ihre Kinder nicht in Schulen mit hohem Ausländeranteil schicken wollen?
Warum kriegt "die Stadt" bzw. deren Bewohner die hier unterschwellig erwähnten Probleme nicht in den Griff?
Das ist mehr als das Elffache der Regionalisierungsmittel (6,675 Milliarden € im Jahr 2008) für den angeblich so hochdefizitären Nahverkehr.
Ja, wenn man Kürbisse und Erbsen vergleicht.
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Beitrag von Rohrbacher »

Hältst Du das für einen sinnvollen Diskussionsstil?
Nein.
Habe ich das denn bestritten...?
Das wirst du am besten wissen.
Bitte schließe nicht aus der Tatsache, dass jemand eine andere Meinung als Du vertritt, auf "Hetze" oder Ablehnung Deiner Person.
Das ist wie mit dem Diskussionsstil: Warum darf ich nicht, andere aber offenbar schon!? Mir wird ständig vorgehalten, dass wenn ich anderer Meinung bin, was gegen Personen hätte. Ich werde nicht von allein unsachlich, aber wenn man das von mir möchte, gerne. Ich muss es nicht diskutieren, man kann auch Horizonte-Schaulaufen spielen oder einfach nur 'ne riesen Gaudi draus machen... Mei...
Wäre es vor dem Hintergrund nicht sinnvoller, Siedlungsgebiete - wie mehrfach in der Diskussion genannt - von vornherein so zu planen, dass sie per ÖPNV gut erschlossen werden können?
Genau das hatte ich ja irgendwo drin. Es wohnen dann zwar doppelt so viele Leute da, die Zahl/km der Autofahrten bleibt theoretisch gleich. Weil es dann eben lohnt neue Schulen zu bauen, Firmen anzusiedeln, etc... Deswegen bin ich ja so wehement dagegen das nächste Neubaugebiet nach Rohrbach - West zu legen, über 3 km vom Bahhnof weg! Klar, dann kann man das P+R auf 600 oder mehr Plätze ausbauen...
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Rohrbacher @ 11 Feb 2008, 22:18 hat geschrieben:Ich werde nicht von allein unsachlich, aber wenn man das von mir möchte, gerne.
Vielen Dank auch.

Rohrbacher @ 11 Feb 2008, 22:18 hat geschrieben:Ich muss es nicht diskutieren, man kann auch Horizonte-Schaulaufen spielen oder einfach nur 'ne riesen Gaudi draus machen... Mei...
Ja, mei... Wundere Dich dann aber auch nicht, dass ich unter den Voraussetzungen keine große Lust habe, den ja durchaus vorhandenen sachlichen Teil aus Deinen Beiträgen heraus zu picken.
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Beitrag von Sausebahner_FFM »

Richtig. Dafür kriegen wir ja euren Sondermüll...(...) Wo stehen die Kraftwerke, die dafür sorgen, dass die Städter mit ihren ach so emmisionsfreien Nahverkehrsmitteln fahren können? Braunkohletagebau. (...) Und warum haben wir eigentlich vom ICE nur den Krach und die Verschandelung der Landschaft?
Wieviel Prozent der Landbewohner leiden unter Mülldeponien, Kraftwerken und ICEs? Und wieviel Prozent der Stadtbewohner unter Verkehrsproblemen? Wie war das noch mal mit den Kürbissen und den Erbsen?
Sorry, hab' ich vergessen, das bekommt man ja nur außerhalb von Städten. Tschuldigung.
Ich fahre 50 km vom Land in die Stadt zum arbeiten. Ich laufe 1 km von meiner Wohnung zur Arbeit. Na, wo bekomme ich wohl mehr Pendlerpauschale?
Warum kriegt "die Stadt" bzw. deren Bewohner die hier unterschwellig erwähnten Probleme nicht in den Griff?
Weil diese Probleme - wie in einem anderen Forenthema zu Genüge ausdiskutiert - weniger mit "Stadt/Land" als mit vielen Faktoren wie Integration, Bildung, Justiz, Toleranz uvm. zu tun haben.
Ja, wenn man Kürbisse und Erbsen vergleicht.
Nein, sondern Kosten von Verkehrsträger A mit Verkehrsträger B. Selbst wenn du die Kosten auf den Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen umrechnest, kommt der Straßenverkehr teurer.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich fahre 50 km vom Land in die Stadt zum arbeiten. Ich laufe 1 km von meiner Wohnung zur Arbeit. Na, wo bekomme ich wohl mehr Pendlerpauschale?
Na, wer von beiden muss mehr von seinem hart verdienten Geld für den weg zur Arbeit ausgeben? "Bekommen" ist daher extrem relativ.
Weil diese Probleme - wie in einem anderen Forenthema zu Genüge ausdiskutiert - weniger mit "Stadt/Land" als mit vielen Faktoren wie Integration, Bildung, Justiz, Toleranz uvm. zu tun haben.
Warum erwähnst du es dann hier?
Nein, sondern Kosten von Verkehrsträger A mit Verkehrsträger B. Selbst wenn du die Kosten auf den Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen umrechnest, kommt der Straßenverkehr teurer.
Dann mach' doch bitte die Eisenbahn in jeden Ort. Und ob man dann auf Straßen verzichten kann?
Wieviel Prozent der Landbewohner leiden unter Mülldeponien, Kraftwerken und ICEs? Und wieviel Prozent der Stadtbewohner unter Verkehrsproblemen?
Du musst bitte schon auch den Rest meines mit viel Liebe verfassten Beitrags zitieren, sonst is' es unlustig.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ja, mei... Wundere Dich dann aber auch nicht, dass ich unter den Voraussetzungen keine große Lust habe, den ja durchaus vorhandenen sachlichen Teil aus Deinen Beiträgen heraus zu picken.
Nein, ich wundere mich nicht. Es hat eh grad keinen Sinn mehr jetzt und hier. Das Thema kommt bestimmt binnen Monatsfrist wieder. Im Grunde ist es eh jedesmal das selbe, wenn's um Land/Stadt/Auto/Bahn geht... ;)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Sausebahner_FFM @ 11 Feb 2008, 21:16 hat geschrieben:Nicht direkt, aber indirekt.
Pkw und Lkw sind die höchstsubventionierten Verkehrsträger überhaupt. Die Folgekosten des Straßenverkehrs schlagen in Deutschland allein mit 77 Milliarden € (!), die auf die Allgemeinheit der Steuerzahler umgelegt wird, zu Buche.
Na gut, ab morgen nehme ich das Pferdefuhrwerk. Aber frag mich nicht, warum Deine Bestellung beim Otto Versand oder ich weis nicht wo sonst nicht ankommt :D

Man kann natürlich allen nur erdenklichen Kram in die Kosten des Automobils hineinrechnen. Dass aber jeder 7. Arbeitsplatz vom Auto abhängig ist und Steuern einbringt, darf man gerne verschweigen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Sausebahner_FFM »

Na, wer von beiden muss mehr von seinem hart verdienten Geld für den weg zur Arbeit ausgeben? "Bekommen" ist daher extrem relativ.
Derjenige, der deutlich weniger Geld für Miete ausgeben muß, die übrigens nicht beim Finanzamt absetzbar ist.
Ist es steuerlich gerecht, wenn ein Pendler seine Mehrkosten fürs Pendeln absetzen kann, der Stadtbewohner seine Mehrkosten für die Miete aber nicht? Genau deshalb bin ich für die Abschaffung der Pendlerpauschale.
Warum erwähnst du es dann hier?
Weil du nach den Gründen für einen Umzug von der Stadt aufs Land gefragt hast. Und mir viele Leute dafür genau diesen Grund genannt haben.
Dann mach' doch bitte die Eisenbahn in jeden Ort. Und ob man dann auf Straßen verzichten kann?
Ich habe weder das eine noch das andere gefordert.
Du musst bitte schon auch den Rest meines mit viel Liebe verfassten Beitrags zitieren, sonst is' es unlustig.
Nein, Fullquote ist unlustig. Wird dir jeder Newsgroup-Leser bestätigen :P
Nein, ich wundere mich nicht. Es hat eh grad keinen Sinn mehr jetzt und hier. Das Thema kommt bestimmt binnen Monatsfrist wieder. Im Grunde ist es eh jedesmal das selbe, wenn's um Land/Stadt/Auto/Bahn geht...
Dann sollten wir zwecks Förderung des Popcornkonsums umgehend eine Ostlok/Westlok, 420/423, Dosto/n-Wagen oder "Gleislatscher und Grafittisprayer sind böse"-Diskussion lostreten! :D
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Beitrag von Sausebahner_FFM »

Autobahn @ 11 Feb 2008, 23:26 hat geschrieben:Man kann natürlich allen nur erdenklichen Kram in die Kosten des Automobils hineinrechnen. Dass aber jeder 7. Arbeitsplatz vom Auto abhängig ist und Steuern einbringt, darf man gerne verschweigen.
Jeder halbwegs talentierte Statistiker wird dir beweisen, dass jeder siebte Arbeitsplatz von der Eisenbahn abhängt. Vom Frittenbräter im HBF-McD (der ohne Fahrgäste keine Kundschaft mehr hat) über die Chemische- und Montanindustrie (die ihre Rohstoffe größtenteils auf der Schiene erhält bzw. versendet) bis zum Banker im Frankfurter Büroturm, der ohne S-Bahn nicht pünktlich im Büro wäre.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Derjenige, der deutlich weniger Geld für Miete ausgeben muß, die übrigens nicht beim Finanzamt absetzbar ist.
Ist es steuerlich gerecht, wenn ein Pendler seine Mehrkosten fürs Pendeln absetzen kann, der Stadtbewohner seine Mehrkosten für die Miete aber nicht? Genau deshalb bin ich für die Abschaffung der Pendlerpauschale.
Hallo, wer ein ÖPNV-Netz und anderen Luxus haben will, muss dafür zahlen, dann sind halt auch die Wohnungen entsprechend teurer. Ich kann auch nicht S-Klasse fahren und mich beschweren, dass der Golffahrer weniger Sprit braucht! Und überhaupt: Gerechtigkeit gibt es keine! Nie! Das ist eine Traumvorstellung, wie wenn wir im Physikunterricht gewisse Faktoren der Einfachheit rauslassen oder runden...
Jeder halbwegs talentierte Statistiker wird dir beweisen, dass jeder siebte Arbeitsplatz von der Eisenbahn abhängt.
Nutzt das was? Wenn ja, wem? Ich behaupte JEDER Arbeitsplatz hängt irgendwie direkt/indirekt an der Werbebranche. Also schön brav sein. :lol:
Weil du nach den Gründen für einen Umzug von der Stadt aufs Land gefragt hast. Und mir viele Leute dafür genau diesen Grund genannt haben.
Du machst Umfragen oder kommen die Leute einfach so auf dich zu?
Ich habe weder das eine noch das andere gefordert.
Gut.
Nein, Fullquote ist unlustig. Wird dir jeder Newsgroup-Leser bestätigen  :P
Du lenkst wieder ab.
Dann sollten wir zwecks Förderung des Popcornkonsums umgehend eine Ostlok/Westlok, 420/423, Dosto/n-Wagen oder "Gleislatscher und Grafittisprayer sind böse"-Diskussion lostreten!
Können wir machen. Popcorn ist doof! :lol:
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Beitrag von Sausebahner_FFM »

Hallo, wer ein ÖPNV-Netz und anderen Luxus haben will, muss dafür zahlen, dann sind halt auch die Wohnungen entsprechend teurer. Ich kann auch nicht S-Klasse fahren und mich beschweren, dass der Golffahrer weniger Sprit braucht! Und überhaupt: Gerechtigkeit gibt es keine! Nie! Das ist eine Traumvorstellung, wie wenn wir im Physikunterricht gewisse Faktoren der Einfachheit rauslassen oder runden...
In der Stadt zu wohnen und auf's Auto zu verzichten ist genauso mein Privatvergnügen wie auf dem Land zu leben und mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Deshalb sollten alle ihr Privatvergnügen aus der eigenen Tasche zahlen, den einen (ggf. subventionswürdigen) Allgemeinnutzen des Pendelns gibt es nicht.
Nutzt das was? Wenn ja, wem?
Nein. Aber ich kann das Totschlagargument " $wirtschaftsbranche$ ist sooo wichtig, weil sie Arbeitsplätze sichert" nicht mehr hören. Giftmüllverklappung, Landminenkonstruktion und Drogenhandel sichert auch Arbeitsplätze.
Du machst Umfragen oder kommen die Leute einfach so auf dich zu?
Es soll doch tatsächlich schon vorgekommen sein, dass ich mich mit Kollegen und Bekannten über das Thema "Warum bist du aus Frankfurt weggezogen?" unterhalten habe... ;)
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

In der Stadt zu wohnen und auf's Auto zu verzichten ist genauso mein Privatvergnügen wie auf dem Land zu leben und mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Deshalb sollten alle ihr Privatvergnügen aus der eigenen Tasche zahlen, den einen (ggf. subventionswürdigen) Allgemeinnutzen des Pendelns gibt es nicht.
Nur leider suchen sich viele das mit dem Pendeln nicht aus, wie man sich das als Theoretiker (wer von Gerechtigkeit redet, muss Theoretiker sein) so vorstellt. Die meisten, die ich kenne und treffe sind nicht so eisenbahngeil, dass das Pendeln für sie das tollste am ganzen Tag ist und ein Kostenfaktor, der unter Hobby verbucht wird. Im Gegenteil, die wirken drauf angesprochen oft recht genervt...

Gell, du bist auch Bewohner eines Singlehaushalts, oder irre ich mich? Angenommen ich wäre verheiratet und es ließe sich einfach nicht einrichten, dass meine Frau und ich am selben Ort arbeiten und sich die komplette Sippe nicht einfach mal eben so wirklich umsiedeln lässt, was ja vorkommen soll, was nun? Zweitwohnung? Job kündigen? Frau verlassen? Familie verlassen? Oder doch lieber Leute mit deiner ziemlich egoistischen bis egozentrischen Meinung schadstoffneutral auf den Mond schießen? Natürlich nicht einzeln. Das wäre ja motorisierter Individualverkehr... :rolleyes:
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

...in die Stadt ziehen, da lässt sich das in aller Regel einrichten!
Ntürlich leben viele auf dem Land, weil sie da aufgewachsen sind, Grundstücke oder Höfe geerbt haben, oder ähnliches. Aber auch das sind nur Argumente in einer freien Entscheidung, nämlich der, wo ich wohnen möchte.
Ich hab mehr als einmal miterlebt, wie sich eine komplette Sippe umsiedeln lässt. OK, ist schon n Aufwand, aber es lohnt sich (meiner Meinung nach). Wer aber meint, Pendeln lohnt sich mehr, sollte nicht noch von Papa Staat unterstützt werden!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Die Pendlerpauschale ist nicht nur umweltpolisch bedenklich sondern auch unsozial (hört diese Worte aus dem Mund eines Neoliberalen ;) ):
Nur wer kräftig Steuern zahlt, kann was absetzen. Ein Schüler, Student oder Azubi dürfte eh unter den allgemeinen Steuerfreibetrag kommen und kann die Fahrt zur Ausbildungsstätte nicht absetzen. Zwar sind die Tickets ermäßigt aber oft nicht viel. Als Student in Garching war ne grüne Karte Gesamtnetz (heute Isar 9uhr) billiger als ein Studententicket. Mit der 9 uhr Grenze konnte man nach dem Vordiplom leben, da die wichtigen Vorlesungen eh zwischen 10 und 18 Uhr waren. Auch der Rentner kann selten seine langen Arztfahrten absetzen.
Deswegen sollte die Pendlerpauschale gestrichen werden und dafür ÖPNV Tickets subventioniert werden. Wer ohne ÖPNV auf ner Hallig wohnt, kann ja persönliche Härte geltend machen.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

und dafür ÖPNV Tickets subventioniert werden
Werden sie doch...
da lässt sich das in aller Regel einrichten!
Ja, dann ist ja alles gut. Die Frage, ob ich meine Frau, die beispielsweise in 'ner anderen Stadt arbeitet, verlassen müsste oder ob die aus der Stadt dann gnädigerweise viel weiter in 'ne andere Stadt pendeln darf und wo dann überhaupt der Sinn des ganzen wäre, wurde vor lauter Blubblub wieder nicht erwähnt. Und das Leute an Orten an denen sie wohnen in ein soziales Gefüge eingebettet sind, das man nicht so einfach mal eben aufheben kann, stört ja auch nicht. Hauptsache Abgase vermeiden.

Okay. Ich fordere, dass ältere ungedämmte und mit uralten Heizanlagen versehene Häuser und Wohnanlagen nicht mehr benutzt werden würden, das gilt genauso für öffentliche Gebäude. München wäre dann wohl zu 2/3 kalt. Ob der Hartz-IV-Empfänger oder die Omi dann im Kalten sitzt, ist mir doch wurscht, ich hab' schon mal 'n Passiv- oder Niedrigenergiehaus gesehen, lässt sich also in aller Regel einrichten. :wacko:
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Beitrag von toblerone »

Nur leider suchen sich viele das mit dem Pendeln nicht aus, wie man sich das als Theoretiker (wer von Gerechtigkeit redet, muss Theoretiker sein) so vorstellt. Die meisten, die ich kenne und treffe sind nicht so eisenbahngeil, dass das Pendeln für sie das tollste am ganzen Tag ist und ein Kostenfaktor, der unter Hobby verbucht wird. Im Gegenteil, die wirken drauf angesprochen oft recht genervt...
Mal ganz einfach: Jeder muß irgendwo wohnen und irgendwo arbeiten. Das Wohnen verursacht Kosten und der Weg zur Arbeit ebenfalls. Beides versucht man zu minimieren und da der Weg zur Arbeit sowieso subventioniert wird, konzentriert man sich auf die Minimierung der Wohnkosten -> Pendeln.
Wenn die Wohnkosten ebenfalls subventioniert würden, könnte man bei der Wohnungssuche auch mehr Rücksicht auf andere Faktoren nehmen. Es gibt garantiert Leute, die nur deshalb pendeln, weil sie sich eine Wohnung in der Stadt nicht leisten können.
Ich kann auch nicht S-Klasse fahren und mich beschweren, dass der Golffahrer weniger Sprit braucht!
Du kannst auch nicht auf dem Land wohnen und Dich beschweren, daß der Stadtbewohner weniger Sprit braucht. ;)
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Beitrag von ET 423 »

Iarn @ 12 Feb 2008, 10:04 hat geschrieben: Nur wer kräftig Steuern zahlt, kann was absetzen.
Ist auch so. Ein Schüler/Student kann die Fahrten zur Ausbildungsstätte nicht absetzen. Wenn überhaupt nur die Fahrten zu einem (Neben-)Job, aber dann müßte der Verdienst hoch genug sein, daß Lohnsteuer gezahlt werden muß.
Ansonsten sind die Schüler- und Studententickets sowieso schon "stark subventioniert" - die kosten nämlich deutlich weniger als die herkömmliche Monatskarte für einen Pendler.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

ET 423 @ 12 Feb 2008, 13:25 hat geschrieben: Ist auch so. Ein Schüler/Student kann die Fahrten zur Ausbildungsstätte nicht absetzen. Wenn überhaupt nur die Fahrten zu einem (Neben-)Job, aber dann müßte der Verdienst hoch genug sein, daß Lohnsteuer gezahlt werden muß.
Ansonsten sind die Schüler- und Studententickets sowieso schon "stark subventioniert" - die kosten nämlich deutlich weniger als die herkömmliche Monatskarte für einen Pendler.
Wie ich oben schon geschrieben habe, sind abhängig von der Fahrtfrequenz und Tageszeit die subventionierten Tickets nicht immer günstig. Wer zwei Tage die Woche zur Berufsschule muss, dem nutzt eine subventionierte Monatskarte nichts. Und wer in M nach 9 nach Garching will, kam zu meiner Zeit mit grüner Karte (heute Isar 9Uhr) besser weg, also ist die subventionierte Karte in dem Fall sinnlos.

Oder nimm ne alleinerziehende Mutter mit 2 Kindern, die Teilzeit arbeitet: Die zahlt eh kaum Steuern (geringes Gehalt durch Teilzeit, 2 Kinder) und die sieht nichts von der Pendlerpauschale. Der gutverdienende Anwalt der es sich leisten kann in Berg zu wohnen und in der Maximiliansstraße arbeitet, kriegt bei gleicher Fahrleistung ein vielfaches an Steuernachlass.Das nenne ich mal wirklich unsozial.
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Beitrag von ET 423 »

Iarn @ 12 Feb 2008, 13:58 hat geschrieben: Wie ich oben schon geschrieben habe, sind abhängig von der Fahrtfrequenz und Tageszeit die subventionierten Tickets nicht immer günstig. Wer zwei Tage die Woche zur Berufsschule muss, dem nutzt eine subventionierte Monatskarte nichts. Und wer in M nach 9 nach Garching will, kam zu meiner Zeit mit grüner Karte (heute Isar 9Uhr) besser weg, also ist die subventionierte Karte in dem Fall sinnlos.
Ja, und jemand, der zu Hause arbeitet, der hat von der Pendlerpauschale auch nichts.

Wie gesagt, jedem kann man es nie recht machen und bei irgendwas findet man immer Ungerechtigkeiten. Wenn man deiner Logik folgt, sollte man alle Subventionierungen einstellen, alle Steuervorteile usw. abschaffen, damit jeder gleich viel löhnt. Dann komme aber ich daher und sage "JA ABER: Der Anwalt aus Oberammergau kann sich wesentlich mehr leisten und den jucken die abgeschafften Vorteile weniger als deine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern, die teilzeit arbeitet."
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Bin da halt ein Liberaler. Wobei entgegen den Anfeindungen der Linken der kleine Mann mehr hätte von einem simplen Steuermodell ohne Subventionen, da diese eher von den Reichen genutzt werden.
Wenn man alle Steuersubventionen streichen würde, dann könnte man die Steueruntergrenze für Privatpersonen deutlich anheben und für Firmen die Abgaben auch geringer halten. Direkte Subventionen wie für soziale Einrichtungen, Nahverkehr etc können eher noch ausgebaut werden.
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elba

Beitrag von elba »

Im Prinzip ist doch so:

Der öffentliche Nahverkehr ist bezogen auf Fahrgeldeinahmen nicht kostendeckend. Würde man die Preise so steigern, dass sie kostendeckend sind, fährt bis auf Ausnahmen niemand mehr und man kann fast alles einstellen.

Folgt man den teils unterschwelligen, teils offenen subjektiven Wünschen der (meisten) Menschen, müßte man den ÖV weitgehend (bis ein paar Schülerverkehre) einstellen - SPNV sowieso - und im Gegenzug Autoverkehr so stark verbilligen - subventionieren - daß sich jeder seine Mobilitätswünsche und -bedürfnisse möglichst komplett mit dem Auto erfüllen kann.

Betrachtet man jetzt die Gesamtauswirkungen und stellt die subjektiven Wünsche zurück, kommt man auf so was wie Umweltschäden, Gesundheitsschäden, Unfallfolgen, aber auch Siedlungsstrukturen durch Achsenbildung. Wägt man mit diesen Aspekten ab, müßte man den ÖV deutlich ausbauen. Das ist auch so bis weit in die hier schonmal genannten "neoliberalen" Kreise akzeptiert.

Die Frage ist jetzt, braucht man nur einen Sockel-ÖV für ca. 10% der Verkehrsleistung mit Schwerpunkten in Ballungsräumen, oder darf's ein bisserl mehr sein? Hier spielen auch wieder Kostenargumente eine Rolle, da einerseits die 10% wahrscheinlich schon die Hälfte von richtig gutem ÖV kosten, andererseits die Ausrichtung der Verkehrsinfrastruktur auf die Spitzenlastzeit überproportional teuer ist.

Wie auch immer: bei Beobachtung des real existierenden ÖV kommt man schnell zu dem Schluß, daß er einfach unterfinanziert ist. Es ist eine Art Mangelwirtschaft, die viele der Symptome erklärt, die man so täglich beobachten kann.

Das ist nicht nur eine Folge dessen, daß man sich nicht einig wird, wieviel ÖV nur gerade richtig ist. Es ist ein Folge der staatlichen Bewirtschaftung, die nötig ist, weil die Fahrgeldeinnahmen meist nicht kostendeckend sind.
Hierbei geht es nicht um die Frage Subvention oder nicht - das ist nur die Bezeichnung, die man nutzt, wenn einem irgendeine staatliche Finanzierung nicht gefällt. Wichtig sind aber klare Strukturen und Transparenz. Deshalb ist der Staat in die Rolle des Bestellers geschlüpft (welche Ebene auch immer, oder auf wen es auch immer delegiert ist). Nebenbei gibt es die erwähnten Förderungen des Schülerverkehrs und für Behindertenfreifahrten. Gerade bzgl. Schülerverkehr ist das aber stark rückläufig.

Bei anderen Sachen - Pendlerpauschale, Eigenheimförderung - ist im Prinzip anerkannt, daß diese mal aus Gründen geschaffen wurden, die heute so nicht mehr relevant sind. Ob sie jetzt gar nicht mehr, oder nur weniger relevant sind, darüber kann man lange streiten - ggf. auch parteipolitisch nur aus taktischen Gründen, oder weil man eine parteinahe Klientel vermutet.

Gebunden ist der Staat an einen sorgsamen Umgang mit Steuergeldern. Das bedingt - und da achtet u.a. die EU drauf - daß wirtschaftliche Interaktion zwischen Staat und Privatfirmen über Instrumente wie Ausschreibung laufen. Und hier ist auch ein Grund zu suchen, warum es schwer ist, den ÖV wirklich angemessen gut finanziell auszustatten. Und es ist ein Grund für die Privatisierungstendenzen, weil im Wettbewerb stehende Firmen, die Gewinn machen, einen Teil dieses Gewinnes kundenbezogen investieren. Und dieser Teil ist in vielen Bereichen größer, als das was bei rein staatlicher Bewirtschaftung investiert wird. Wie man es anstellt, und ob das im ÖV überhaupt nachhaltig funktionieren kann, ist umstritten.

Eine Reduzierung der vielen verschiedenen staatlichen Kompensationen auf eine klarere und transparentere Struktur (wie dem Bestellerprinzip im Nahverkehr) nennt man halt Subventionsabbau. Problem hierbei ist, daß man sowas nie so gestalten kann, daß es für alle Beteiligten neutral abgeht. Es gibt immer Verlierer und Gewinner. Und es gibt immer Wahlen, bei denen auch die Verlierer wahlberechtigt sind. Zudem wird der Staat bei Umstrukturierungen häufig versuchen, unterm Strich weniger auszugebenen - gerade bei Verkehrsthemen, die meist nicht wahlentscheidend sind.

Man landet da schnell in der Nähe von Sachen, wo die richtige Handlungsweise theoretisch klar ist, die Umsetzung aber nahezu unmöglich. Noch schwieriger wird es, wenn man sich noch nichtmal theoretisch einig ist - wobei jewede Art des Einigseins gerade in zeitlicher Nähe zu Wahlen auch gerne aus taktischen Gründen vermieden wird.


So, das war jetzt vielleicht ein bißchen durcheinander, aber ungefähr das, was mir beim Lesen der vorangehenden Beiträge einfiel.

Edmund

edit: dem Beitrag noch zwei 's' spendiert und sonstige Schnellschreibfehler korrigiert (ein paar habe ich zur allg. Erheiterung noch dringelassen)
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josuav
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Beitrag von josuav »

Super, genau so ist es!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Auf die Pendlerpauschale hat jeder unabhängig vom Verkehrsmittel (auch Fußgänger und Radfahrer!) Anspruch und werden nicht nach den Kosten, sondern nach der Entfernung berechnet. Bei Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel können auch die tatsächlichen Kosten geltend gemacht werden, wenn diese höher sind, als der Km-Satz. Dabei sind die Auswirkungen für besser Verdienende sogar schlechter, als für Bezieher von Durchschnittseinkommen. Letztere kommen dadurch schneller in eine günstigere Progressionsstufe. Bezieher von kleinen Einkommen können unter Umständen ihre Steuerlast auf Null senken. Sehr schlecht sieht es allerdings für Diejenigen aus, die ohnehin keine Steuern zahlen und trotzdem die Fahrtkosten (wo auch immer!) tragen müssen. Bei den so genannten "Aufstockern", die also zusätzlich vom Arbeitsamt/ARGE Leistungen beziehen, wird auf Antrag ein Fahrtkostenzuschuss gewährt.

Dies gilt unabhängig davon, ob sie ab dem 1. oder dem 21. Kilometer gewährt wird.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Hinter dem Horizont geht´s weiter

@Boris und Andere

Gut, ich habe Euch verstanden. Ihr haltet das Auto für überflüssig und verzichtet darauf. Dagegen ist nichts einzuwenden. Unterschwellig lese ich aber aus Euren Beiträgen, dass Euch auch die Autos Eurer Nachbarn stören und ihr diese am liebsten verbieten (lassen) würdet. Argument, warum jemand zu einem bestimmten Zweck ein Auto benutzen muss, finden nicht nur kein Gehör, sie werden zum Teil auch noch mit unsachlichen Aussagen zurückgewiesen.
Darin sehe ich leider eine Ideologie, und bei Ideologien gleich welcher Art bekomme ich Bauchschmerzen.

Aus Wiki:
Als Schritttempo ist eine relativ niedrige Geschwindigkeit zu verstehen, eine mäßige Fortbewegung, mit der ein gesunder, erwachsener, durchschnittlich voran schreitender Fußgänger mithalten könnte. Die Straßenverkehrsordnung schreibt sie als "Schrittgeschwindigkeit" bei bestimmten Situationen für Fahrzeuge vor. Schrittgeschwindigkeit gilt u. a. in verkehrsberuhigten Bereichen oder wenn auf Gehwegen oder in Fußgängerbereichen Fahrzeugverkehr zugelassen ist. Außerdem ist die Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben bei der Vorbeifahrt an haltenden Bussen, die an der Haltestelle das Warnblinklicht eingeschaltet haben.
Der Begriff "Schrittgeschwindigkeit" ist in der Rechtsprechung nicht genau definiert. Sie liegt nach Urteilen verschiedener Obergerichte zwischen 4 und 7 km/h. ……


In der erweiterten Fahrplansuche schränkt die Deutsche Bahn wohl aus gutem Grund beim MobilCheck den Fußweg als Alternative auf 8 Km ein. Das sind je nach Kondition bis zu zwei Stunden Fußweg. In der Realität dürfte dies aber nur besonders sportlichen Mitmenschen täglich gelingen. Die tatsächlich ohne Anstrengung machbare Entfernung (z.B. als Weg zum Arbeitsplatz) liegt wohl eher bei 2 Km. In der militärischen Grundausbildung zählt ein 20 Km Marsch aus diesem Grund zu den besonderen Herausforderungen. Letztendlich hängt alles von der körperlichen Konstitution des Betroffenen ab. Dies trifft auch auf das Fahrrad zu, dem ich persönlich hohen Freizeitwert, aber kein Alltagstauglichkeit im Verkehr beimesse. Hier liegt die Höchstgrenze bei der erweiterten Fahrplanauskunft bei 30 Km. Eine Entfernung, die ich persönlich niemals schaffen würde. Ausgeklammert habe ich bei dieser Betrachtung die Witterung.
Nun werdet Ihr einwenden, es gäbe ja noch den ÖPNV. Doch auch dieser benötigt Trassen, auf denen er verkehren kann. Und die zerteilen dann auch den Siedlungsraum und müssten, Teilen Eurer Argumentation folgend, auch verboten werden. Es gibt keine „GUTEN“ und „BÖSEN“ Verkehrsmittel. Auch das Argument, dass eine Bahn oder ein Bus mehr Menschen befördern kann, als ein PKW, ist nur die halbe Wahrheit. Müsste der ÖPNV die gesamte Verkehrsleistung verkraften, wäre die Taktfolge wo hoch, dass Ihr Euch auch wieder beschweren würdet.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Falls die 21 km Regel Bestand haben sollte denke ich werden die wenigsten Fussgänger unter diese Regelung fallen ;)
Nachtrag: natürlich hat das Auto seine Berechtigung. Denke die wenigsten hier im Forum sind der Meinung der Förster soll mit dem Bus in den Wald fahren oder der normale Bürger soll seinen frischgekauften Wonzimmerschrank mit der Sackkarre nach Hause fahren.
Das heist aber nicht, dass der Staat es subventionieren sollte, dass Pendler lange Wege mit dem Auto zurücklegen. Wenn jemand 2km zu Fuss zur Arbeit geht ist das besser fürs Allgemeinwohl als wenn die Leute 50km mit dem Auto fahren. Durch die überbordende Autopendelei sind die Straßen übrigens für wichtige Dinge verstopft wie Rettungswägen etc.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 12 Feb 2008, 13:58 hat geschrieben: Oder nimm ne alleinerziehende Mutter mit 2 Kindern, die Teilzeit arbeitet: Die zahlt eh kaum Steuern (geringes Gehalt durch Teilzeit, 2 Kinder) und die sieht nichts von der Pendlerpauschale. Der gutverdienende Anwalt der es sich leisten kann in Berg zu wohnen und in der Maximiliansstraße arbeitet, kriegt bei gleicher Fahrleistung ein vielfaches an Steuernachlass.Das nenne ich mal wirklich unsozial.
Genau so ist das. Von daher fänd ichs sinnvoll, Steuervergünstigungen radikal abzubauen, und mit dem gesparten Geld die Leute zu unterstützen, dies wirklich brauchen, u.a. durch eine Erhöhung des Kindergeltes.

U.a. wäre ich dafür das Ehegattensplitting und andere Ehe-Steuervergünstigungen zu streichen - diese Vergünstigungen mögen sinnvoll gewesen sein, als fast jede Familie mehrere Kinder zu betreuen hatte, aber warum zwei gut verdienende kinderlose Ehepartner jetzt auch noch weniger Steuern zahlen müssen nur weil sie verheiratet sind sehe ich nicht ein.

Genauso profitieren von solchen Steuervergünstigungen auch die besserverdienenden deutlich mehr als die schlechterverdienenden - gerade letztere könnten etwas mehr Geld aber deutlich besser brauchen, das Anwaltsehepaar wird nicht verhungern wenn etwas weniger reinkommt.

Mit festen Geldzahlungen pro Kind dagegen würden die Gelder dahin gelangen, wo mans wirklich braucht, und gleichzeitig würden ANreize geschafft, für Nachwuch zu sorgen.
Autobahn @ 12 Feb 2008, 16:18 hat geschrieben:Gut, ich habe Euch verstanden. Ihr haltet das Auto für überflüssig und verzichtet darauf. Dagegen ist nichts einzuwenden. Unterschwellig lese ich aber aus Euren Beiträgen, dass Euch auch die Autos Eurer Nachbarn stören und ihr diese am liebsten verbieten (lassen) würdet.
Das ist letztendlich die selbe Debatte wie beim Rauchen (wobei mich wundert dass noch niemand behauptet hat die Nichtraucher wären doch nur gegen Rauchen weil sie neidisch auf die Raucher sind...) - wenn mich das Verhalten anderer Leute stark einschränkt, finde ich, kann man sich schon drüber beklagen.

Es geht hier nicht um ein absolutes Verbot des Autos - es gibt Situationen, in denen man es wirklich braucht. Ich bin aber der Meinung, dass der größte Teil des Autoverkehrs in München unnötig ist. Und von *diesen* Autos fühle ich mich gestört. Gerade dass die Blechkisten fast den ganzen Tag nur umstehen, und die Straßen verschandeln und Platz wegnehmen.

Wenn ich schaue, dass es Innenhöfe gibt (zum Glück nicht meiner), die mit Garagen zugebaut sind, statt ne Wiese mit Bäumen zu pflanzen, auf denen die Kinder spielen können - das find ich einfach keine sinnvolle Nutzung des Platzes in der Innenstadt.

Und wenn man dann schaut wie viele Leute in München ihr Auto, weil mans eben eigentlich nicht braucht, nur einmal die Woche mal benutzen (trifft einen großen Teil der Leute die ich kenne und die ein Auto haben) dann ist das einfach ne massive Platzverschwendung.

Wenn nur noch die beruflich wirklich notwendigen Fahrten (dass der Bauleiter eines Kraftwerkes auf der grünen Wiese da nicht mim ÖPNV hinkommt und deswegen mim Auto hinfahren muss ist klar) ausgeführt würden, und nur die Leute die ihr Auto wirklich regelmäßig nutzen müssen ein eigenes hätten und der Rest Carsharing betreibt, würde man hier in München eine deutliche Reduzierung des Verkehrs sowie des Flächenbedarfs hinbekommen, und ich bin sicher, die Einschränkungen für jeden einzelnen wären nicht allzu groß.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 12 Feb 2008, 16:20 hat geschrieben:Falls die 21 km Regel Bestand haben sollte denke ich werden die wenigsten Fussgänger unter diese Regelung fallen ;)
Nachtrag: natürlich hat das Auto seine Berechtigung. Denke die wenigsten hier im Forum sind der Meinung der Förster soll mit dem Bus in den Wald fahren oder der normale Bürger soll seinen frischgekauften Wonzimmerschrank mit der Sackkarre nach Hause fahren.
Das heist aber nicht, dass der Staat es subventionieren sollte, dass Pendler lange Wege mit dem Auto zurücklegen. Wenn jemand 2km zu Fuss zur Arbeit geht ist das besser fürs Allgemeinwohl als wenn die Leute 50km mit dem Auto fahren. Durch die überbordende Autopendelei sind die Straßen übrigens für wichtige Dinge verstopft wie Rettungswägen etc.
Auch wenn ein Fußgänger die 2 Km absetzen könnte, hätte es steuerlich keine Auswirkung. Es ist allerdings im Gesetzt aus Gründen der Gleichbehandlung so vorgesehen. Daher ist die Pendlerpauschale in rechtlicher Hinsicht auch keine Subvention, sondern ein steuermindernder Abzug von der Steuerschuld für die Kosten zur Arbeitsaufnahme. Dies wird von der Bundesregierung ja auch nicht bestritten und ist in den Grundwerten der Verfassung festgelegt. Im anhängigen Verfahren geht es also nicht um den steuermindernden Aspekt als solchen, sondern darum, was den Bürgern als zumutbare Eigenleistung aufgebürdet werden kann. Kontraproduktiv zu Deinen Vorstellungen ist aber die Streichung der ersten zwanzig Kilometer. Sinnvoller wäre es da, kürzere Strecken zu berücksichtigen und lange Strecken zu kürzen. Dies wäre aber zu offensichtlich als nicht Verfassungskonform erkannt worden. Außerdem würde diese Lösung finanziel nichts bringen. Die meisten Pendler liegen nämlich unter den 20 Km! Das Bundesfinanzgericht hat ja bereits das Gesetz verworfen. Diesem Schritt wird der Bundesgerichtshof nach aller Wahrscheinlichkeit folgen.

Und im Ernst, wie soll es organisiert werden, dass möglichst viele (alle) Menschen ihren Arbeitsplatz zu Fuß erreichen können? Zuweisung von Wohnung und Arbeitsplatz? O.K., das war spitz formuliert und nicht ernst gemeint.

Ich erreiche meinen Arbeitsplatz tatsächlich zu Fuß. Entfernung etwa 10 Meter. Da steht mein rollender Arbeitsplatz <_<
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Beitrag von Rohrbacher »

Wenn jemand 2km zu Fuss zur Arbeit geht ist das besser fürs Allgemeinwohl als wenn die Leute 50km mit dem Auto fahren.
Wenn du im Winter nicht heizt und allgemein das Licht auslässt, wäre das für das Allgemeinwohl genauso besser. Und irgendwelche Fuzzi-/Spaßreisen müssen ja auch nicht sein. Die Frage im Umgang mit meiner fiktiven Frau, die 'nen Arbeitsplatz in 'ner anderen Stadt hat, den sozialen Verflechtungen, etc. wurde noch nicht geklärt, es würde mich aber für meine Lebensplanung doch sehr interessieren. ;)
Das heist aber nicht, dass der Staat es subventionieren sollte, dass Pendler lange Wege mit dem Auto zurücklegen.
Warum subventioniert er es bzw. warum sollte er es subventionieren, dass Pendler lange Wege mit der Bahn zurücklegen?
oder der normale Bürger soll seinen frischgekauften Wonzimmerschrank mit der Sackkarre nach Hause fahren.
Ja, wenn man ein großes Auto hat oder kleine Schränke als Bausatz kauft, ansonsten würd' ich mir die doch lieber liefern lassen.^^ Aber, ich kann ja mal die drei Säcke Rasenschnitt im Zug mitnehmen, vielleicht geht's ja doch. Brauchen die dann ein Ticket? :lol:
Durch die überbordende Autopendelei sind die Straßen übrigens für wichtige Dinge verstopft wie Rettungswägen etc.
Aber ich bestehe darauf, nur durch die Pendler!

Wenn's bei uns auf der A9 oder A93 wie fast wöchentlich mal gescheppert hat, war die Feuerwehr bis jetzt immer sehr schnell am Unfallort und zwar mitten durch den Stau durch, jeder der mal 'n Führerschein gemacht hat, hat das mit der Rettungsgasse hoffe ich gelernt und setzt es um. Problematischer ist wilde Parkerei (die mit dem Pendeln meistens nichts zu tun hat) und das Fehlen von Kreuzungsmöglichkeiten von Flüssen, Auto- und vor allem Eisenbahnen! Der Rückbau von Bahnübergängen (EF: Dann muss der Automobilist halt 'nen Umweg nehmen!) kann hier beispielsweise ziemlich gefährlich werden, nicht nur für Gleislatscher! Oder das Fehlen höhenfreier Kreuzungen. Ich meine in Lindau ist das, wo Rettungswagen und Feuerwehr im Einsatz schon 5 Minuten an 'nem Bahnübergang haben warten müssen! Soviel zum Thema das Straßennetz sei komplett und dicht genug. Bei uns im Ort könnte auch 'ne (autotaugliche) Brücke über die Ilm ein paar Fahrten verkürzen...
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Beitrag von Rohrbacher »

Es geht hier nicht um ein absolutes Verbot des Autos - es gibt Situationen, in denen man es wirklich braucht. Ich bin aber der Meinung, dass der größte Teil des Autoverkehrs in München unnötig ist. Und von *diesen* Autos fühle ich mich gestört. Gerade dass die Blechkisten fast den ganzen Tag nur umstehen, und die Straßen verschandeln und Platz wegnehmen.
Kann ich alles nachvollziehen, die Autos nehmen sehr viel Platz weg, sofern man die nicht in Tiefgaragen oder so verstecken kann. Aber zum Prinzip des Störens. Das Beispiel mit den Rauchern ist gut, hat nur den Haken, dass Autofahrten selten der Befriedigung einer Sucht durchgeführt werden. Ansonsten, wenn man Nutzen und Sucht gleichschaltet, dann stört mich die ICE-Strecke auch! Krach, Verschandelung! Der alte Zustand ohne Wände und weniger (schnellen) Fernverkehr hätte mir auch gereicht... Und die ganzen schlecht bis nicht gedämmten Häuser, die die Energie total verschwenden (bis zu 80% soll man sparen können, bei gleichem Komfort ohne Einschränkungen!) oder Orte, die bis heute mit Glühlampen dauerbeleuchtet werden! Dann stören mich die Kraftwerke der anderen, die (Sonder-!) Müllverbrennungsanlagen, etc...

Sehen wir es mal realistisch: Autos in sehr großer Zahl stehend wie fahrend sind und werden immer ein Teil der Großstadt sein. Wer das glaubt nicht zu überleben, muss in ein kleines abgelegenes Dorf ziehen, muss aber paradoxerweise da damit rechnen, das Auto da auch öfter brauchen zu müssen, auch wenn er zu Fuß zur Arbeit gehen kann.
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