Börsengang der DB

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Bat
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Beitrag von Bat »

Wasser, Strom, Kommunikation und Verkehr sind doch keine schlechten Argumente? :D

Wo man da hinkommt? Kann ich auch nicht sagen! Wenn ich den Plan dazu in der Tasche hätte, würde ich nicht hier rumposten.

Vielleicht können ja die, die an und in diesem Land so viel Rendite machen, davon einen Teil aufwenden, um dem Staat und dem darin wohnhaften Volk etwas mehr zurückzugeben.
Darüber könnte man solche hoheitlichen Aufgaben doch finanzieren, oder? :blink:

(Verdammt ich hör mich schon an wie Oskar. Ist das eigentlich alles falsch, was er sagt?)*denk*
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elba

Beitrag von elba »

Bat @ 10 Feb 2008, 10:50 hat geschrieben: Wasser, Strom, Kommunikation und Verkehr sind doch keine schlechten Argumente? :D

Wo man da hinkommt? Kann ich auch nicht sagen! Wenn ich den Plan dazu in der Tasche hätte, würde ich nicht hier rumposten.
Also man sollte m.E. unterscheiden, zwischen dem was wichtig und weniger wichtig ist. Wenn die Infrastruktur weg ist, ist sie weg. Das rückgängig zu machen ginge innerhalb der gültigen Rechtssystems nur sehr schwierig - wenn überhaupt.

Eisenbahnverkehrsdienstleistungen sind dagegen auch in diesem Bezugssystem eine viel weichere Ware. Sie werden größtenteils durch den Staat vergeben. Und wenn der mal wieder auf eine Tendenz zu staatlichen Dienstleistungen (leider bei vielen Sachen ein Widerspruch in sich - was die momentane Tendenz mit ausgelöst hat) setzt, läßt sich das auch relativ einfach so umsetzen.

Und wenn ich den Gegensatz staatlich / privat diskutieren möchte, fange ich vielleicht - bei aller Wertschätzung - nicht mit der Eisenbahn an, sondern vielleicht mit Krankenhäusern und anderen Teilen des Gesundheitssystem. Die sind in meinen Augen mit Blick auf Daseinsvorsorge dann doch wichtiger - sogar im Kriegs- und Katastrophenfall.

Edmund
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Beitrag von Bat »

elba @ 10 Feb 2008, 11:30 hat geschrieben: Und wenn ich den Gegensatz staatlich / privat diskutieren möchte, fange ich vielleicht - bei aller Wertschätzung - nicht mit der Eisenbahn an, sondern vielleicht mit Krankenhäusern und anderen Teilen des Gesundheitssystem. Die sind in meinen Augen mit Blick auf Daseinsvorsorge dann doch wichtiger - sogar im Kriegs- und Katastrophenfall.
Da stimme ich zu!
... . Sie werden größtenteils durch den Staat vergeben. ...
Das müsste auch als Mindestanforderung erhalten bleiben (incl. Verpflichtungsabsprachen für Notstände und z.B. ein garantierter Mindestverkehr auch in strukturschwachen Gegenden zu Tagesrandzeiten).
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

elba @ 10 Feb 2008, 11:30 hat geschrieben:Also man sollte m.E. unterscheiden, zwischen dem was wichtig und weniger wichtig ist. .....
Und wenn ich den Gegensatz staatlich / privat diskutieren möchte, fange ich nicht ....... sondern vielleicht mit Krankenhäusern und anderen Teilen des Gesundheitssystem. Die sind in meinen Augen mit Blick auf Daseinsvorsorge dann doch wichtiger - sogar im Kriegs- und Katastrophenfall.
Nun ja, das Gesundheitssystem ist sicher für die Daseinsfürsorge wichtiger, als eine Bahnverbindung. "Dank" der Ex-Maoistin1) und heutigen Gesundheitsministerin Ullalalla Schmidt sind wir ja auf dem besten Wege, die staatliche Mangelwirtschaft im Gesundheitsbereich zu erreichen. Warnendes Beispiel ist England, und die sind noch nicht einmal kommunistisch.

1) sie kandidiert 1976 für den maoistischen kommunistischen Bund Westdeutschland für den Bundestag
http://de.wikipedia.org/wiki/Ulla_Schmidt
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

andererseits muß man bedenken, daß die Deutsche Bahn AG der größte Immobilien- und Grundstücksbesitzer der Bundesrepublik Deutschland ist. Und was das für Gelände sind, dürften wir alle wissen: In besten Innenstadtlagen, riesige Flächen, die im Grunde unbezahlbar sind. Das sind die Filetstücke, für die sich Investoren interessieren, die kann man zu gutem Geld machen.
Dem stehen aber noch so nette Gesetzchen aus dem AEG wie §11 oder §23 entgegen (Stillegungs- und Freistellung-von-Bahnbetriebszwecken-Verfahren, ex. "Entwidmung"). Und ich will das potentiell interessierte EVU sehen, das kein Verkehrsbedürfnis "in besten Innenstadtlagen" an die Hauptbahnhöfe sehen wird (Voraussetzung für Entwidmung).
Und erst nach der Entwidmung darf man die Flächen frei nutzen, ohne Gefahr zu laufen, daß da jederzeit wieder eine Eisenbahn so einfach wiederaufgebaut werden kann/darf. Ja ich weiß, es gibt auch Bahngrundstücke, die überbaut sind, obwohl nicht entwidmet, aber deren Besitzer müssen theoretisch jederzeit damit rechnen, auf eigene Kosten alles wieder abzureißen und zu räumen, wenn die Schienen wieder gelegt werden sollen.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Beitrag von ruhri »

Bat @ 10 Feb 2008, 10:14 hat geschrieben: Mal gesetzt den Fall es würde Krieg geben, zugegeben nicht wahrscheinlich, wer fährt denn dann die Soldaten zur Front? Die Privatbahn?
Und bei Katastrophen? Fährt da die Privatbahn auf Anweisung des Staates ohne Bezahlung?
Vermutlich nicht! Materiallieferungen der Bundeswehr wie auch des US-Militärs für die Golfregion oder Afghanistan wurden und werden mit zivilen Schiffen durchgeführt. Natürlich läuft unser Nachschub für Afghanistan heutzutage über Russland und Usbekistan meines Wissens nach hauptsächlich auf der Schiene.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bat @ 10 Feb 2008, 10:14 hat geschrieben:Mal gesetzt den Fall es würde Krieg geben, zugegeben nicht wahrscheinlich, wer fährt denn dann die Soldaten zur Front? Die Privatbahn?
Und bei Katastrophen? Fährt da die Privatbahn auf Anweisung des Staates ohne Bezahlung?
Einmal abgesehen davon, dass die Bahn ihre strategische Bedeutung schon lange verloren hat, in allen Kriegen hat die Privatwirtschaft (auf jeder Seite der Front) prächtig verdient. Selbst heute ist die Privatwirtschaft in die bestehenden Konflikte (Kriege) in Afghanistan und im Irak stark eingebunden. Russische, Ukrainische und Georgische Fluggesellschaften verdienen prächtig an der Versorgung der NATO in Afghanistan, private Transportunternehmen versogen die Amis im Irak usw. Selbst die Sicherheit wird Privaten überlassen (Blackwater). Selbstverständlich tut dies Niemand ohne Bezahlung. Aber auch der Einsatz von "beamteten" Kräften (Sodaten) ist nicht kostenfrei zu erhalten. Es spielt also absolut keine Rolle, ob die Leistung von staatlichen Organisationen oder von Privatfirmen durchgeführt wird. Meist sind die Privaten sogar preiswerter!
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Beitrag von Bat »

"Dank" der Ex-Maoistin1)
Ja ja. Und Joschka hat Steine geschmissen und Angie war in der FDJ. <_<
Es spielt also absolut keine Rolle, ob die Leistung von staatlichen Organisationen oder von Privatfirmen durchgeführt wird. Meist sind die Privaten sogar preiswerter!
Prima, lasst uns alles privatisieren! *jubel*
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Beitrag von Hot Doc »

Autobahn @ 10 Feb 2008, 18:20 hat geschrieben: Nun ja, das Gesundheitssystem ist sicher für die Daseinsfürsorge wichtiger, als eine Bahnverbindung. "Dank" der Ex-Maoistin1) und heutigen Gesundheitsministerin Ullalalla Schmidt sind wir ja auf dem besten Wege, die staatliche Mangelwirtschaft im Gesundheitsbereich zu erreichen. Warnendes Beispiel ist England, und die sind noch nicht einmal kommunistisch.
Also die Mangelwirtschaft im Gesundheitswesen haben wir schon erreicht. Ulla Schmidt ist nicht unschuldig daran, aber den größten Teil hat Herr Gesundheitsminister a.D. Seehofer schon davor verbockt.
Nur die liebe Frau Schmidt hält an dem Weg fest und macht weiter mit der Misere.
Wirklich schuld sind aber mal wieder die "privaten" Firmen, sprich in diesem Fall die Krankenkassen, die das Geld nur so zum Fenster rauswerfen (im Moment verpulvert der Bürokratismus der Krankenkassen mehr Gald als alle niedergelassenen Ärzte zusammen verdienen) und die Pharmaindustrie, die sich gerne von den Krankenkassen überhöhte Preise bezahlen lassen, obwohl man in anderen Ländern/Erdteilen die selben Produkte ebenfalls gewinnbringend teilweise für ein zehntel verkauft.

Es gibt gewisse Grundbedürfnisse zu denen sowohl die Gesundheit als auch Mobilität zählt, die sollten meiner Meinung nach von Staat garantiert werden können und nicht in die Zuständigkeit von privaten, profitgierigen Firmen fallen!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 10 Feb 2008, 18:45 hat geschrieben: Selbst die Sicherheit wird Privaten überlassen (Blackwater). Selbstverständlich tut dies Niemand ohne Bezahlung. Aber auch der Einsatz von "beamteten" Kräften (Sodaten) ist nicht kostenfrei zu erhalten. Es spielt also absolut keine Rolle, ob die Leistung von staatlichen Organisationen oder von Privatfirmen durchgeführt wird. Meist sind die Privaten sogar preiswerter!
Blackwater ist für mich ein eindeutiges Argument gegen Privatisierungen. So ganz mit rehcten Dingen scheint es in der Firma schonmal nicht zuzugehen, kürzlich kam im TV (Sendung "Kontraste") z.B. ein ziemlich eindrucksvoller Bericht zu der Firma. Waffengewalt hat in den Händen privater Firmen nichts verloren - sowas gehört in staatliche Kontrolle und sonst nirgends hin.

Und warum private immer "billiger" sein sollen bei gleicher Leistung und gleicher Bezahlung der Mitarbeiter find ich nach wie vor nicht nachvollziehbar - eher im Gegenteil, schließlich müssen die Privatfirmen auch noch Gewinn machen. Wenn der Staat also bei einer privaten Firma Leistungen bestellt, fließt ein nicht unbeträchtlicher Anteil des Geldes zu den Eigentümern der Firma - Steuergeld, das, wenn die Firma staatlich wäre, für weitere staatliche Leistungen ausgegeben werden könnte.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 10 Feb 2008, 20:54 hat geschrieben:Blackwater ist für mich ein eindeutiges Argument gegen Privatisierungen.  So ganz mit rehcten Dingen scheint es in der Firma schonmal nicht zuzugehen, kürzlich kam im TV  ..... Waffengewalt hat in den Händen privater Firmen nichts verloren - sowas gehört in staatliche Kontrolle und sonst nirgends hin.
In diesem Punkt gebe ich Dir vollkommen recht. Ich habe dieses Beispiel aus der Realität nur daher angeführt, weil es existiert. Klar, dass ich solche Machenschaften ablehne.
Boris Merath @ 10 Feb 2008, 20:54 hat geschrieben:Und warum private immer "billiger" sein sollen bei gleicher Leistung und gleicher Bezahlung der Mitarbeiter find ich nach wie vor nicht nachvollziehbar - eher im Gegenteil, schließlich müssen die Privatfirmen auch noch Gewinn machen. Wenn der Staat also bei einer privaten Firma Leistungen bestellt, fließt ein nicht unbeträchtlicher Anteil des Geldes zu den Eigentümern der Firma  wenn die Firma staatlich wäre, für weitere staatliche Leistungen ausgegeben werden könnte.
Zunächst muss ich einmal klar stellen, dass ich jedem Unternehmer seinen Unternehmensgewinn gönne. Schließlich haftet er auch im Rahmen seiner Unternehmensform mit seinem eingesetzten Kapital, im schlimmsten Fall sogar mit seinem Privatvermögen, für Verluste. Ohne Kapitalgeber (Unternehmer) ist kein Wirtschaftssystem überlebensfähig. Nicht zuletzt daran ist der real existierende Sozialismus ja zu Grunde gegangen. Nicht einmal die Kommunistische Partei Chinas glaubt noch an Karl Marx! :P
Die meisten Arbeitsplätze in Deutschland wurden und werden vom mittlelständischen Unternehmen geschaffen. Das "Großkapital" und der Staat als Arbeitgeber liegen weit abgeschlagen dahinter zurück.
- Steuergeld, das, wenn die Firma staatlich wäre, für weitere staatliche Leistungen ausgegeben werden könnte.
Welchere weiteren Leistungen meinst Du? Es gibt viele Aufgaben, die der Staat bewältigen muss. Aber er muss nicht alles regeln und durch Steuereinnahmen finanzieren. Diese Staatsgläubigkeikt ist ein fataler Fehler. Es gibt viele Beispiele, wie der Staat durch andere Organisationsformen Kosten einsparen und damit Gelder für wichtigere Aufgaben frei setzen kann, ohne dabei seiner Aufgabe, dem Wohle der Bürger zu dienen Schaden zuzufügen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 10 Feb 2008, 22:15 hat geschrieben: Welchere weiteren Leistungen meinst Du?
Höhere Sozialhilfe, höheres Kindergeld, mehr Investitionen in Schnellfahrstrecken usw.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Da hat Hermann Scheer doch wieder einen Brief geschrieben.

Hermann Scheer, erinnert Ihr euch? Das ist der Mann, der mit seinem "Volksaktienmodell" verhindert hat, daß der SPD-Parteitag die Privatisierung der Deutschen Bahn AG ablehnt. Hat er das wirklich nicht durchschaut? Oder war er damals geil auf den Posten des hessischen Verkehrsministers, daß ihm die politischen Inhalte egal waren? Möglicherweise will er auch, so die SPD nach der Wahl wieder an die Regierung kommt, Herrn Tiefensee beerben?

Vor allem beim Fernverkehr verstehe ich nicht, wie man die Investoren reinlocken will. Wenn der SPFV wirklich eigenwirtschaftlich völlig ohne Subventionen betrieben werden soll, wer soll da einsteigen? Wie soll das funktionieren? Gibt es Kapitalismusromantiker, die ernsthaft glauben, ein privater Investor würde sonntags um 7 Uhr oder samstags um 16 Uhr oder dienstags um 4 Uhr Fernzüge nach Gera, Marktredwitz, Lindau, Stendal, Gotha, Eisenach, Stralsund, Schwäbisch Gmünd, Itzehoe oder Puttgarden schicken?
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Beitrag von Bat »

Der Kapitalismus findet immer einen Weg! Dafür bezahlt er teure Anwälte und Wirtschaftsexperten, die sich von ihrem "Lohn" für die Arbeit ein Stückchen Welt kaufen können, ohne es mit dem kläglichen, armen, dreckigen Pöbel teilen zu müssen.
Geld und Macht um jeden Preis!

Kapitalisten aller Länder vereinigt Euch ... und privatisiert die Welt! <_<
Verteidigt Eure Milliarden gegen Plebs und Pöbel!
Das mir dann aber keine Klagen kommen, weil irgendwo mal 'ne S-Bahn nicht fährt, weil 50% der "Sklaven" Grippe haben und die dünne Personaldecke keinen Ersatz hergibt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bat @ 13 Feb 2008, 08:32 hat geschrieben:Kapitalisten aller Länder vereinigt Euch ... und privatisiert die Welt! <_<
Verteidigt Eure Milliarden gegen Plebs und Pöbel!
Berechnung der Umverteilung:

Das Jahreseinkommen eines Wendelin Wiedeking in Höhe von 16 Millionen Euro ergiebt verteilt auf 80 Millionen Einwohner


20 Cent pro Kopf!
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Porsche ist ein sehr erfolgreiches Unternehmen, Porsche ist vor allem ein selbsttragendes Unternehmen, die Gewinne der Deutschen Bahn AG sind in ihrer Struktur abhängig von den Zuwendungen des Staates, zumindest die Gewinne im Eisenbahngeschäft. Daß die Deutsche Bahn AG ihr Interesse an Eisenbahnverkehr in Deutschland verloren hat, ist eine andere Sache. Wenn die Regionalisierungsmittel für den SPNV sinken, sinken auch die Einnahmen der DB Regio, weil sie weniger Aufträge haben. Das europäische Wettbewerbsrecht sieht die Möglichkeit einer Inhouseregelung vor. Das bedeutet, daß eine staatliche Gesellschaft den Verkehr eigenwirtschaftlich betreiben kann, das negative Betriebsergebnis wird dann vom Staat übernommen. Auf dieser Basis fährt z.B. die Rheinbahn in Düsseldorf, die Bogestra in Bochum und Gelsenkirchen, die Dortmunder Stadtwerke in Dortmund und viele, viele weitere. Es wäre also durchaus möglich, die Tochtergesellschaften der DB Regio AG in den Besitz der jeweiligen Länder zu übertragen. Ob die Länder diese Gesellschaft dann privatisieren und ihre Linien ausschreiben oder ob die Länder diese Gesellschaft dann durch eine Inhouseregelung schützen, bleibt ihnen selbst überlassen. Auch könnte man Modelle wie die Regiobahn im größeren Stil anstreben.

Was aber, und diese Frage hat uns noch kein Privatisierungsbefürworter beantwortet, mit dem Fernverkehr passieren soll, weiß wohl niemand. Der InterRegio ist weg, diese Zuggattung fehlt vorne und hinten, der InterCity wird bereits ausgedünnt, bis 2019 soll diese Zuggattung ganz abgeschafft werden. Das wurde im Juli 2007 bekanntgegeben, als die Springerpresse das im September 2007 als Neuheit verkauft hat, beteuerte die DB allerdings, man wolle die "Produktkategorie" InterCity beibehalten. Grund ist wohl, daß man aus dem Imageschaden, der aus der Abschaffung des InterRegoi entstanden ist, bei der Abschaffung des InterCity vermeiden will.

Es gibt einige wenige Fernverkehrsverbindungen, die eine attraktive Rendite erzielen. Das sind die Züge zur Hauptverkehrszeit über die Schnellfahrstrecken. Die Eisenbahnachse Paris - Frankfurt am Main ist so ein Fall. Von Paris nach Frankfurt am Main ist eine Relation, auf der wirklich Wettbewerb entstehen könnte. Ob man nun ICE oder Thalys fährt, könnte dem Fahrgast überlassen bleiben. Wie ich mir habe sagen lassen, und ich möchte die Profis unter uns bitten, das entweder zu bestätigen oder zu korrigieren, haben Thalys und TGV keine Zulassung für die Schnellfahrstrecke Köln-FFM, weil die Steigungen mit 4% (!) zu groß seien. Offensichtlich hat man hier bewußt eine Wettbewerbssituation vermieden.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Die Idee eines Vorkaufsrechts der Bundesländer bzw einer Überlassung an die Bundesländer ist nicht schlecht, aber wird an den Gewerkschaften scheitern, die ja gegen eine Zerschlagung des Konzerns kämpfen wollen. Dann hätte man ja eine Fernbahn und bis zu 16 Länderbahnen. Das wird den GDL Fürsten nicht schmecken.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 13 Feb 2008, 09:09 hat geschrieben: Das Jahreseinkommen eines Wendelin Wiedeking in Höhe von 16 Millionen Euro ergiebt verteilt auf 80 Millionen Einwohner
Es gibt mehr als einen Spitzenverdiener in Deutschland.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Bislang ist noch keine politische Entscheidung an "den Gewerkschaften" gescheitert. Außerdem ist es gerade nicht die GDL, der das Wohl der Deutschen Bahn AG wichtiger ist als der Verkehrsträger Schiene, sondern Transnet mit ihrem Anhängsel GDBA. Transnet steht auf dem Standpunkt, daß die Existenz des Gesamtkonzerns Deutsche Bahn AG erhalten bleiben muß, selbst wenn er an der Börse gehandelt werden sollte bzw. der Börsengang nicht mehr zu verhindern ist, dabei wird aber verschwiegen, daß Norbert Hansen selbst in der SPD, die seit zehn Jahren Regierungspartei ist, die treibende Kraft für den Börsengang ist.

Soweit, so gut, wie immer Transnet darüber denken mag, ich halte eine solche Lösung für sinnvoll. Das bedeutet natürlich nicht, daß es zwischen den Regios keine Zusammenarbeit mehr geben sollte, ganz im Gegenteil, so wie die vielen lokalen Verkehrsbetriebe zusammenarbeiten (als Beispiel sei hier die Kooperation östliches Ruhrgebiet oder die Kooperation Bergischer Bus genannt), sollten auch die Regios weiterhin zusammenarbeiten. Im Hinblick auf eine möglichst effiziente Rollmaterialentwicklung ist die Idee einer Einheitslokomotive sehr gut. Ich erinnere an die Einheitselektrolokomotiven der Deutschen Bundesbahn, in der es Lokomotiven für den SPNV, den SPFV und den SGV auf derselben Basis gab. Es wäre eine ungeheure Ressourcenverschwendung, jede Baureihe einzeln zu entwickeln, möglicherweise drei oder vier verschiedene Nahverkehrsloks vor deutschen Nahverkehrszügen, die alle seperat entwickelt wurden. Hier gilt also, daß die Länder zwar die Planungshoheit über den Verkehr haben, die Fahrzeugentwicklung und -beschaffung aber nach wie vor koordiniert laufen sollte. Darüber hinaus hat man der Waggonbauindustrie gegenüber natürlich eine ganz andere Verhandlungsposition, wenn man einmal 500 Loks kaufen will als wenn zehn Leute je 50 Loks kaufen wollen, was ja auch der Gedanke hinter der Zusammenarbeit örtlicher Nahverkehrsunternehmen ist.

Nachtrag

@ Boris

Porsche ist ein ausgesprochen erfolgreiches Unternehmen, bei dem nicht nur der Vorstandsvorsitzende, sondern auch die "normalen" Mitarbeiter außergewöhnlich gut verdienen, weil es dem Unternehmen eben außergewöhnlich gut geht. Problematisch finde ich das bei Herrn Wiedekind nicht. Problematisch finde ich das bei Leuten wie Herrn Schrempp oder Herrn Breuer, deren Leistung außergewöhnlich schlecht ist. Herr Schrempp hätte Daimler-Benz fast vor die Wand gefahren und hat dafür ein Millionensalär gekriegt. Das ist ein großes Problem. Aber natürlich auch die Relationen. Niemand sagt etwas, wenn ein Vorstandsvorsitzender das dreißig- oder vierzigfache eines normalen Angestellten erhält, wenn man aber beim dreihundertfachen oder vierhundertfachen oder tausendfachen ist, weil die Leute, die uns immer predigen, die Mitarbeiterlöhne müßten sich an Weißrußland und Bangladesch orientieren, ihre eigenen Löhne auf US-amerikanischem Niveau haben wollen, dann stimmt etwas nicht.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Einspruch. Porsche ist bei Ingenieuren dafür bekannt, dass sie gerade jungen Ingenieuren wenig Gehalt bieten und auf den Namen und die Wirkung im Lebenslauf als quasi geldwerter Vorteil verweisen.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Haben die Ingenieure keine Sonderzahlung von 5.000€ gekriegt?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Wenn du Gehaltsverhandlungen betreibst, verhandelst du idR nur das Grundgehalt, allerhöchstens leistungsbezogene Zulagen.
Und ich kenne Leute die da waren und wegen zu geringen Grundgehalt abgelehnt haben.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Offensichtlich hat Porsche trotzdem keine Probleme gute Leute zu kriegen. Wenn sie diese Probleme nämlich hätten, würden sie mehr bezahlen. Das ist ja das schöne an der Marktwirtschaft.

Das ist aber gar nicht das Thema, es ging mir, weil Autobahn Herrn Wedekind genannt hat, darum den Unterschied zwischen dem selbsttragenden Unternehmen Porsche AG und der Deutschen Bahn AG, deren Gewinne im Kerngeschäft aus ihrer Struktur heraus von den Zuwendungen des Staates abhängig sind, darzustellen.

Was den Fernverkehr betrifft, mein Vorschlag, man solle die DB Fernverkehr AG in einen gemeinnützigen Verein umwandeln, der vom Bund zwar regelmäßig Geld für die Anschaffung neuen Rollmaterials bekommt, der seinen laufenden Betrieb aber kostenneutral betreiben muß, ist hier im Forum schon vor Monaten belächelt worden - eine Alternative hat niemand genannt.

Wie sieht es im Güterverkehr aus: MORA C hat dafür gesorgt, daß sich der Güterverkehr auf der Schiene auf hochrentable Züge beschränkt. Gleisanschlüsse sind im großen Stil verschwunden, bereits Jahre und Jahrzehnte vorher sind Rangierbahnhöfe verkleinert oder geschlossen worden, so daß sich die Geschwindigkeit der Güter auf der Schiene stark verlangsamt hat. Hier braucht man zunächst einmal mehr Rangierbahnhöfe, mehr Trassenkapazität für Güterzüge, in Ballungsräumen auch Güterumgehungsstrecken (z.B. muß die Rheinische Strecke im Ruhrgebiet dafür reaktiviert werden, um die CME-Strecke zu entlasten), so daß sich die Geschwindigkeit wieder steigert. Dann wäre es für Unternehmen auch wieder attraktiv, Güter auf der Schiene transportieren zu lassen. Dann stellt sich aber die Frage, inwiefern man den Güterverkehr auf der Schiene rentabel betreiben kann? Auf jeden Fall sollte der Geschäftsbereich DB Cargo wieder eingeführt werden, Stinnes und Schenker könnten wirklich verkauft werden. Wieso sollte eine Stinnes-Schenker AG nicht an der Börse gehandelt oder an strategische Investoren verkauft werden? Diese beiden Großspeditionen haben nichts mit dem Eisenbahnbetrieb zu tun.
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Beitrag von Iarn »

@Larry: Wow, du siehst was schönes an der Marktwirtschafft. Es geschehen noch Zeichen und Wunder.

Ich halte es für nicht schlecht, wenn Stinnes und Schenker an Bord bleiben. Da steckt jede Menge Know-How im Logistikbereich drin. vielleicht schaffen es die mal nach einer Teilprivatisierung, den Beamtenbahnern in den Allerwertesten zu treten und das Phlegma zu beenden. Kann mir kaum vorstellen, dass ein Schenkermann nen potentiellen Kunden aus Desinteresse heimschickt (DB Praxis) sondern den wird sagen: "Setzen Sie sich, wir haben da was tolles für sie, wird aber nicht billig".
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Beitrag von Bat »

Larry Laffer @ 13 Feb 2008, 15:25 hat geschrieben: Niemand sagt etwas, wenn ein Vorstandsvorsitzender das dreißig- oder vierzigfache eines normalen Angestellten erhält, wenn man aber beim dreihundertfachen oder vierhundertfachen oder tausendfachen ist, weil die Leute, die uns immer predigen, die Mitarbeiterlöhne müßten sich an Weißrußland und Bangladesch orientieren, ihre eigenen Löhne auf US-amerikanischem Niveau haben wollen, dann stimmt etwas nicht.
Was ja aber die Herren "Arbeitgebervertreter" hier nicht sehen wollen ... ! <_<

Und einen Manager in Relation zum Volk zu setzen kann auch nicht passen.
(siehe Boris Merath)


Ach ja, bei Privatisierung von Staatsunternehmen fällt mir auch gerade Hr. Zumwinkel auf ... ! :rolleyes:

Alles zum Wohle des Volkes und der Gesellschaft???
Toller Job.
Jippi! <_<
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

@ Iarn

Das Problem sind nicht unmotivierte Beamte, denen eh alles scheißegal ist, sondern das Problem beim SGV ist, daß es nicht mehr genügend Trassenkapazitäten gibt, daß die Reisezeit der Güter auf der Schiene viel zu lang ist, weil es immer weniger Rangierbahnhöfe gibt, die vorhandenen immer weiter zurückgebaut werden und und und. Ob die größten beiden LKW-Speditionen des Landes tatsächlich im Besitz des Staates sein müssen, ist fraglich. Das heißt nicht, daß man nicht über eine strategische Partnerschaft zwischen DB Cargo und diesen Speditionen eingehen sollte. Schenker und Stinnes sind allerdings Unternehmensbereiche, die mit dem Kerngeschäft, nämlich der Eisenbahn, nichts zu tun haben.

@ Bat

Herr Zumwinkel kann sich nicht wehren. Herr Ackermann oder Herr Wiedekind könnten sich hier im Forum anmelden und sich verteidigen. Herr Zumwinkel nicht. Oder gibt es im Knast seit neuestem Internet? Wir sollten mit der Debatte also warten, bis Herr Zumwinkel wieder aus dem Knast raus ist, in etwa drei bis fünf Jahren. :lol: :lol: :lol:
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Beitrag von Bat »

Hi Larry Laffer,

Bestimmt alles nur Gerüchte und Schlagzeilen. Nachher stellt sich, wie bei anderen in der Autobranche z.B., heraus das er gar nichts wusste! Was dann? B)
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Beitrag von Iarn »

Larry Laffer @ 14 Feb 2008, 14:51 hat geschrieben: @ Iarn

Das Problem sind nicht unmotivierte Beamte, denen eh alles scheißegal ist, sondern das Problem beim SGV ist, daß es nicht mehr genügend Trassenkapazitäten gibt, daß die Reisezeit der Güter auf der Schiene viel zu lang ist, weil es immer weniger Rangierbahnhöfe gibt, die vorhandenen immer weiter zurückgebaut werden und und und. Ob die größten beiden LKW-Speditionen des Landes tatsächlich im Besitz des Staates sein müssen, ist fraglich. Das heißt nicht, daß man nicht über eine strategische Partnerschaft zwischen DB Cargo und diesen Speditionen eingehen sollte. Schenker und Stinnes sind allerdings Unternehmensbereiche, die mit dem Kerngeschäft, nämlich der Eisenbahn, nichts zu tun haben.
Wieso strategische Partnerschaft, wenn man alles in einer Firma haben kann? Und dieses Beamtendenken was ich bemängel führst Du gerade selber vor.
DB Cargo ist ein Logistikunternehmen, was aus einem Eisenbahnunternehmen hervorgegangen ist. Das Kerngeschäft ist Logistik, man hat zwei Sparten Schiene und Straße. vielleicht steigt man irgendwann auch in der Luft oder zu Wasser ein. Der Kunde will seine Güter innerhalb einer gewissen Zeit von A nach B gebracht haben und es ist ihm zu 99% egal, wie. Deswegen wäre es gerade wegen dem lückenhaften Eisenbahnnetz verheerend, wenn man DB Cargo von seinen Straßenlogistiksparten trennen würde.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Okay, dann sehen wir Railion als Gesamtunternehmen: Was soll damit gemacht werden? Soll es in staatlicher Hand bleiben? Oder soll es verkauft werden? Nach MORA C hat sich im Bereich SGV tatsächlich ein Markt gebildet. Dieser beschränkt sich aber auf den hochrentablen Güterverkehr. Rückgängigmachen von MORA C, staatliche Förderung von Reaktivierungen bzw. Neubauten von Gleisanschlüssen, Neu- und Ausbauten von Rangierbahnhöfen, zusätzlichen Trassenkapazitäten für den Güterverkehr, mehr Güterumgehungsbahnen, dann kommen auch wieder Güter auf die Schiene. Wobei der kombinierte Verkehr Straße / Schiene natürlich schon nicht verkehrt ist. Solange sich der Güterverkehr nicht auf solche Züge beschränkt, mit denen mal viel Geld verdienen kann.


Nochmal zu Herrn Zumwinkel: Er ist wieder raus aus dem Knast, weil er einen hohen Geldbetrag als Sicherheit hinterlegt. Das läuft jetzt demnächst immer so: Verbrecher werden aus dem Knast gelassen, wenn sie ihre Beute als Sicherheit bei der Polizei lassen.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Und wieder gibt es neues

Die Bahn schafft Fakten

Tagesspiegel vom 15. Februar 2008

Die Stinnes AG heißt jetzt DB Mobility Logistics AG und einziger Aktionär ist die DB Sechste Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
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