elba @ 19 Feb 2008, 16:24 hat geschrieben: Normal ist: die S-Bahn hat shcon +4, eine RE mit +12 könnte man überholen lassen, danach hat die S-Bahn dann vielleicht +7, was dann vor dem Endpunkt den nächsten RE auffahren läßt. Und Verspätungsübertragung auf die andere Richtung (schon wieder wird ein RE behindert) gibt es sowieso. Dazu kommt, auch S-Bahn-Kunden wollen vielleicht noch irgendwohin umsteigen (in einen RE?). Natürlich könnten die prophylaktisch einen Takt früher nehmen - nur vielleicht berührt genau das die Entscheidungsmarge gegen Autofahren.
Dieses Beispiel mag Richtung Provinz vielleicht so stimmen (wobei hier die Regionalzüge selten so spät aus MH rauskommen), aber Richtung München nicht.
Normal wäre:
Die S1 fährt in Freising pünktlich um 7:13 ab, da die Wendezeit ausreichend dimensioniert ist.
Der bereits um 7 Minuten verspätete RE (MFR ab 7:16) kann in Neufahrn während der Kopplungszeit um 7:22 überholen und die S1 kommt pünktlich um 7:24 raus.
Tatsache ist:
Die S1 fährt entweder mit +6 aus MFR raus, weil bereits dort auf den RE gewartet wird (und damit kann die Verspätung der S1 ja wieder mal dem Regionalverkehr angelastet werden), oder sie fährt auch von Neufahrn bis München-Laim noch vor dem RE, da dieser es nicht mehr geschafft hat, spätestens um 7:23 in Neufahrn zu sein, sondern erst um 7:24 und da läßt man dann natürlich die pünktliche S1 vor und der RE hat zum Schluß nicht +6, sondern +20 und somit haben etwa 500 RE-Fahrgäste ihre Anschlüsse zu den Anschlußzügen, den S-Bahnen und U-Bahnen und Bussen um bis zu einer Stunde verpaßt - wegen einer Minute, die die S1 nicht später fahren kann.
Richtig, auch ein Extrembeispiel, aber durchaus kein seltenes <_<
Es ging auch mal anders:
In der Anfangszeit der Münchener S-Bahn hatte diese auf allen Mischbetriebs-Strecken (ja die gab es damals nicht nur auf der S1) stadteinwärts entsprechend Luft für einen Überholvorgang. Stadtauswärts waren die Wendezeiten entsprechend gestreckt, so daß auch dort sich ein Überholvorgang nicht negativ auf die Gegenrichtung auswirken konnte. Auch wirkte sich die Planüberholung der IR in Oberschleißheim nicht auf die nachfolgende RB aus, da diese sowieso 4 Minuten länger brauchte, da ja auch in Moosach und Feldmoching gehalten wurde. Im Zuge von Fahrplanänderungen, Einsparungen und insbesondere der Westanbindung des Fluchhafens (vgl. bspw. Fahrplan der S1 und der RE/RB von 1996 und 1999 bzw. 2008) ging dieses System immer mehr verloren, so daß heute die Wendezeiten der S1 am Flughafen nurmehr bei 5 Minuten liegen, was selbst bei pünktlicher S1 schon wenig ist und damit eigentlich gar keinen Spielraum für Überholungen mehr zuläßt. Die Reservezeiten Richtung München gingen dabei auch noch vollständig für das Kopplungsmanöver in Neufahrn drauf, so daß hier auch nichts mehr übrigblieb. Somit sind wir jetzt bei der S1 bei dem heutigen Idealzustand angekommen. <_<
Es bräuchte für eine pünktlichere S1 (und damit auch pünktlichere Regionalzüge nach Passau, Regensburg, Hof, Nürnberg und Prag) erst mal gar keinen kompletten 4-gleisigen Ausbau (dafür sind 252 Züge/Tag einfach zu wenig), sondern höchstens noch ein paar Überholbahnhöfe mehr (Lohhof, Eching), die auch entsprechend genutzt werden, entsprechend großzügigere Wendezeiten der S1, etwas längere Übergangszeiten in den Umsteigebahnhöfen für die Regionalzüge, der eine oder andere zweigleisige Begegnungsabschnitt auf der KBS 931 und 932 und die garantierte Pünktlichkeit der S1 aus München heraus. Ein Anfang wäre schonmal,
alle RE von und nach Nürnberg nicht mehr in [acronym title="MMB: Moosburg <Bf>"]MMB[/acronym] halten zu lassen und damit die Übergangszeiten in Neufahrn (Ndb) zu entspannen.