Was haltet ihr von der Pendlerpauschale?

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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Rohrbacher @ 30 Mar 2008, 16:36 hat geschrieben:Attenzione, das ist ein Kommentar. ;)
Ups, I'm sorry, my apologies. ;) Na gut, dann möchte ich es so ausdrücken: Daß sich die SZ herabläßt, einen solchen (niveaulosen) Kommentar abzudrucken, hätte ich nicht erwartet.
Ansonsten möchte ich meine Zustimmung zu Rohrbachers Beiträgen hier zum Ausdruck bringen. Gut auf den Punkt gebracht! ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Rohrbacher »

Boris Merath @ 30 Mar 2008, 16:44 hat geschrieben: Es geht hier nicht darum es ihr vorzuhalten - sondern darum, warum die Allgemeinheit den Luxus eines Hauses im Grünen auch noch finanziell unterstützen muss mit Pendlerpauschale (und früher der jetzt zum Glück abgeschafften Eigenheimzulage)
Den Luxus von billigen Atomstrom und billiger Problemmüllentsorgung bezahlen einige leider mit ihrer Gesundheit... warum nicht die, die ihn rein mengenmäßig am meisten verbrauchen bzw. verursachen? Jaja, die emmisionsfreie Trambahn, U-Bahn, S-Bahn. Ich würde das Luxus nennen, den einige wenige eben nicht nur finanziell unterstützen. Wäre schön, wenn die "Allgemeinheit" da auch so solidarisch wäre und sich eben das AKW und den Flughafen auf Kosten aller auch dahin stellen würde, wo alle diese überwiegend wohnen und nicht zu sagen, ach kommt's, wir nennen es "Flughafen München", den Lärm und den Dreck nehmt's aber bitte ihr. Und dann den Hinweis anzuhängen: Ach ja, du dein Auto hat 'nen Auspuff, du das ist nicht okay.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 30 Mar 2008, 16:41 hat geschrieben: Wenn wir auf diesem Niveau "diskutieren": Alles ausserhalb der Städte absiedeln und wir haben gar keine Probleme mehr.
Irgendwo in Asien hat man sich dazu einmal Gedanken gemacht. Man baut einen ca. 1000 m hohen Turm. Dort wird alles integriert, was eine Stadt braucht. Wohnungen, Arbeitsplätze, Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser usw. Rund 100 TSD Menschen könnten dort untergebracht werden. Der entscheidende Vorteil: Niemand bräuchte jemals in seinem Leben diesen Turm zu verlassen.

Das ist kein Witz, in der Rheinischen Post gab es vor Jahresfrist eine Artikelserie zu Megacitys. Das wurde über solche Überlegungen berichtet.

Aber selbst ohne solche Extreme, die hier gezeigte Beispiele sind schon schrecklich genug.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:HK-towerblock-sj.jpg

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Neckarho...er_Mannheim.jpg

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Aircon.jpg
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Beitrag von Bat »

@Rohrbacher
Kann schon mal passieren. ;)
Wenn man mit seiner eigenen Meinung nicht in den Mainstream passt, wird man schnell mal in eine Schublade gesteckt. :lol:
Nu lass sie doch ...! B)

Ob ich's gedacht hätte ... ? Nee, nich wirklich!
(... aber in letzter Zeit bin ich hier sowieso dauernd am Staunen ... !)
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Beitrag von gmg »

Autobahn @ 28 Mar 2008, 23:08 hat geschrieben: Folgendes (fiktive, aber nicht unrealistische) Beispiel.

Otto N. ist seit zwei Jahren ohne Arbeit. Seine Frau Berta hat einen Halbtagsjob bei Aldi um die Ecke. Tochter Grete hat vor zwei Monaten ihre Ausbildung zur Einzelhandelskaufrau begonnen, Sohn Hubert steht kurz vor dem Abitur. Die Familie wird als Bedarfsgemeinschaft mit Hartz IV unterstützt.

Otto N. bekommt ein Arbeitsangebot. Die Firma liegt aber mehr als 50 Km entfernt. Der Lohn ist nicht üppig und nach Abzug der Fahrtkosten bleibt der Familie kaum ein Euro mehr. Nur wenn die Steuerschuld durch Anrechung der Fahrtkosten gemindert würde, hätte die Familie ein spürbares Plus in der Haushaltskasse.

Was macht Otto N.? Fährt er täglich zur Arbeit, obwohl er keinen Cent mehr zur Verfügung hat, verlässt er seine Familie, um die Fahrtkosten zu sparen, zieht die ganze Familie um (Berta dann ohne Job, Grete ohne Ausbildung und Hubert ohne Abi) oder bleibt er dann doch lieber im trauten Heim?
Es wird ja wohl einen geeigneten Arbeitssuchenden geben, der näher wohnt als Otto N.

Ich meine, wenn ich mir bei Ebay oder so eine Couch kaufen würde, dann würde ich auch nicht bei denen schauen, die sonstwo sind, sondern bei denen in meiner Nähe.

Was ich damit sagen will, ist, dass wenn sich die Arbeit für Otto nicht rechnet, dann ist sie auch nichts für ihn und soll von jemandem besetzt werden, der näher wohnt und für den sie sich so rechnet.
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Beitrag von Bat »

gmg @ 31 Mar 2008, 21:25 hat geschrieben: Es wird ja wohl einen geeigneten Arbeitssuchenden geben, der näher wohnt als Otto N.

Ich meine, wenn ich mir bei Ebay oder so eine Couch kaufen würde, dann würde ich auch nicht bei denen schauen, die sonstwo sind, sondern bei denen in meiner Nähe.

Was ich damit sagen will, ist, dass wenn sich die Arbeit für Otto nicht rechnet, dann ist sie auch nichts für ihn und soll von jemandem besetzt werden, der näher wohnt und für den sie sich so rechnet.
Ich glaub's ja nicht!!!
Hast Du gerade alle Otto N's. dieser Gesellschaft zu Dauerarbeitslosen erklärt, nachdenm die Gehälter und Löhne heutzutage ohne Pendlerpauschale nicht mehr zum Leben und fahren reichen???

*staun* :blink:
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Beitrag von Elch »

Bat @ 27 Mar 2008, 09:55 hat geschrieben:Hört sich verdammt nach Linkspartei an! :lol:  :lol:  :lol:  :ph34r:
Und wenn ich Dir jetzt noch sage, daß ich für eine steuerähnliche Krankenversicherung bei Abschaffung der Privaten in Ihrer bestehenden Form, mit niedrigem prozentualem Beitrag bin, in die jeder einzahlen muß (auf sein gesamtes Einkommen), dann fällst Du mir in die Arme, oder? ;)
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Beitrag von Bat »

Elch @ 31 Mar 2008, 21:44 hat geschrieben: Und wenn ich Dir jetzt noch sage, daß ich für eine steuerähnliche Krankenversicherung bei Abschaffung der Privaten in Ihrer bestehenden Form, mit niedrigem prozentualem Beitrag bin, in die jeder einzahlen muß (auf sein gesamtes Einkommen), dann fällst Du mir in die Arme, oder? ;)
Dafür gibt's auf jeden Fall ein Schulterklopfen (unter Vorbehalt)! Wo ist der Haken? :D
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

gmg @ 31 Mar 2008, 21:25 hat geschrieben:Es wird ja wohl einen geeigneten Arbeitssuchenden geben, der näher wohnt als Otto N.
Aber sicher doch!
Was ich damit sagen will, ist, dass wenn sich die Arbeit für Otto nicht rechnet, dann ist sie auch nichts für ihn und soll von jemandem besetzt werden, der näher wohnt und für den sie sich so rechnet.
Ich will Dir jetzt nicht vorrechnen, was dies den Steuerzahler mehr kostet. Auf jeden Fall sind die steuerlichen Mindereinnahmen durch eine Pendlerpauschale wesentlich geringer, als die staatlichen Transferleistungen durch Hartz IV! Abgesehen vom Selbstwertgefühl des Otto N.
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Beitrag von Autobahn »

Bat @ 31 Mar 2008, 21:47 hat geschrieben: Dafür gibt's auf jeden Fall ein Schulterklopfen (unter Vorbehalt)! Wo ist der Haken? :D
Der niedrige Beitragssatz :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von ET 423 »

Bat @ 31 Mar 2008, 21:47 hat geschrieben: Wo ist der Haken? :D
Daß es sowas nicht gibt und nie geben wird.
Elch @ 31 Mar 2008, 21:44 hat geschrieben: Und wenn ich Dir jetzt noch sage, daß ich für eine steuerähnliche Krankenversicherung bei Abschaffung der Privaten in Ihrer bestehenden Form, mit niedrigem prozentualem Beitrag bin, in die jeder einzahlen muß (auf sein gesamtes Einkommen), dann fällst Du mir in die Arme, oder? ;)
Dann würde ich fragen, wieso du sowas sagst.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Zur aktuellen Lage (diesmal ein sachlicher Bericht, kein Kommentar)
http://www.sueddeutsche.de/deutschland/art...kel/766/166290/
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Beitrag von gmg »

Autobahn @ 31 Mar 2008, 21:49 hat geschrieben: Aber sicher doch!

Ich will Dir jetzt nicht vorrechnen, was dies den Steuerzahler mehr kostet. Auf jeden Fall sind die steuerlichen Mindereinnahmen durch eine Pendlerpauschale wesentlich geringer, als die staatlichen Transferleistungen durch Hartz IV! Abgesehen vom Selbstwertgefühl des Otto N.
Dabei vergisst du aber den anderen, der den Arbeitsplatz besetzt hat, dessen Hartz IV genauso viel kosten würde, wie das von Otto. Und du vergisst auch das Selbstwertgefühl des anderen.

In ähnlicher Weise könnte ich Bat vorwerfen, dass Otto dem anderen Arbeitlosen seine günstig gelegene Arbeitschance streitig macht, und dessen Arbeitslosigkeit somit verlängern könnte.

Ihr tut so als würde der Arbeitsplatz ungenutzt bleiben, wenn er nicht von Otto besetzt wird.
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Beitrag von Bat »

Noch mal zum Mitmeißeln!
Wenn Du Otto N. die Pendlerpauschale nicht zahlst, wird er niemals-nimmer-nicht mit einem konkurieren können, der direkt vor der Firma wohnt! Wenn Du jetzt immer nur die vor der Firma wohnenden einstellst, werden die Otto N's. auf dem Land aus Hartz IV nie rauskommen! Bei Otto N. vor der Haustür schließt nähmlich ein kleiner Betrieb nach dem anderen und die Großkonzerne lagern ihre Betriebe nach ganz-weit-weg aus. Weshalb ja Otto N. auch so flexibel ist, wo anders arbeiten zu wollen! Wenn er aber nach Abzug der Fahrtkosten ... bla,bla,bla ... , tja, dann eben nicht.


Vielleicht sollten wir auch wieder so tolle Plattensiedlungen direkt neben den Betrieben aufbauen!
Hatten wir hier ja schon mal! Da vereint sich billiger Wohnraum mit absoluter Nähe zum Arbeitsplatz!
Dann machen wir einen Plan, welcher Betrieb wann, wo, wieviel Arbeitskräfte entlässt oder einstellt, danach werden dann die Menschen umgezogen und schon haben wir eine ganz tolle Möglichkeit auf die Pendlerpauschale zu verzichten!!!
<_<

:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Bat hat mich überzeugt. Nebenbei habe ich eingesehen, dass mein bisheriger politischer Lebensweg falsch war.
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Beitrag von Bat »

Da siehst Du mal ... !!! Die DDR hatte viele Fehler, aber kein Pendlerpauschale! :lol:

Sei tapfer, alles wird Gut!!! :D
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gmg
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Beitrag von gmg »

Bat @ 1 Apr 2008, 14:13 hat geschrieben: Noch mal zum Mitmeißeln!
Wenn Du Otto N. die Pendlerpauschale nicht zahlst, wird er niemals-nimmer-nicht mit einem konkurieren können, der direkt vor der Firma wohnt! Wenn Du jetzt immer nur die vor der Firma wohnenden einstellst, werden die Otto N's. auf dem Land aus Hartz IV nie rauskommen! Bei Otto N. vor der Haustür schließt nähmlich ein kleiner Betrieb nach dem anderen und die Großkonzerne lagern ihre Betriebe nach ganz-weit-weg aus. Weshalb ja Otto N. auch so flexibel ist, wo anders arbeiten zu wollen! Wenn er aber nach Abzug der Fahrtkosten ... bla,bla,bla ... , tja, dann eben nicht.


Vielleicht sollten wir auch wieder so tolle Plattensiedlungen direkt neben den Betrieben aufbauen!
Hatten wir hier ja schon mal! Da vereint sich billiger Wohnraum mit absoluter Nähe zum Arbeitsplatz!
Dann machen wir einen Plan, welcher Betrieb wann, wo, wieviel Arbeitskräfte entlässt oder einstellt, danach werden dann die Menschen umgezogen und schon haben wir eine ganz tolle Möglichkeit auf die Pendlerpauschale zu verzichten!!!
<_<

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Es ist nunmal eine Tatsache, dass es mehr Arbeitssuchende als Arbeit gibt. Irgendeiner wird also ohne Arbeit bleiben. Dass ausgerechnet Otto derjenige ist, ist blöd für ihn, aber wenn er auf Grund seines Wohnortes von der Stelle nicht profitieren kann, muss er seinen Wohnort halt wechseln. Wenn er sich in der Ferne bewirbt und genommen wird, hat er doch genug Geld um dorthin zu ziehen. Auch wenn du das so schreibst, habe ich dennoch nicht gefordert:
nur die vor der Firma wohnenden
einzustellen.
Ich bin nur gegen die Pendlerpauschale.

Du darfst auch nicht davon ausgehen, dass jeder Arbeitslose in einem strukturschwachen Raum lebt, und niemals eine Chance hat, dort Arbeit zu finden, auch wenn es diese Fälle gibt. Aber die müssen dann eben weggziehen, mit oder ohne Pendlerpauschale. (siehe weite Teile Ostdeutschlands)
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Beitrag von Rohrbacher »

Es ist nunmal eine Tatsache, dass es mehr Arbeitssuchende als Arbeit gibt.
Falsch.
muss er seinen Wohnort halt wechseln.
*laber sülz* Klar, sind alles Singles und Holländer mit Wohnwägen. Ich stelle nochmals die Frage, ob man sich dann von der Frau scheiden lassen muss oder zumindest getrennt wohnen soll, wenn nicht beide im selben Ort Arbeit finden. Oder soll man jetzt Eheanbahnung am Arbeitsplatz fördern, um genau dieses langfristig zu erreichen?

Nochmal: Die Leute sind alle absolut nicht geil drauf, zwei Stunden am Tag oder mehr irgendwo unterwegs zu sein, auch nicht weil sie die Kosten irgendwie erstattet kriegen. Man geht ja auch nicht arbeiten, um nachher 'ne Aufwandsentschädigung zu kriegen, damit man zumindest bei 0 rauskommt. Die Zeit ist weg. Redet nicht immer so einen Stuß!
Ich bin nur gegen die Pendlerpauschale.
Ich bin gegen Hartz IV, den Ost-Soli (Gelsenkirchen und andere Städte sollen auch verfallen, kriegen aber nix) - und absolut realitätsfremden Stuß, vom Leuten, die scheinbar nicht wissen, wie Menschen zusammenleben. Es geht hier um Menschen und nicht um irgendwelche rechnerischen Kostenfaktoren. Ja, dann zieh' halt mal um. Aber bitte nicht in meine Gegend, nicht dass ich solchen Blödsinn jetzt morgens beim Bäcker oder am Bahnhof hören muss. <_<

Ansonsten: S-Bahn oder Transrapid ist nicht die Frage, sondern warum wird hier Pendeln mit so vielen öffentlichen Mitteln gefördert, um sich dann wieder aufzuregen? Behaltet euren Flughafen bitte in der Stadt und reißt die eigenen Häuser ein statt Dörfer für Landebahnen zu opfern!
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 2 Apr 2008, 00:36 hat geschrieben: Behaltet euren Flughafen bitte in der Stadt und reißt die eigenen Häuser ein statt Dörfer für Landebahnen zu opfern!
Der Flughafen ist dafür das denkbar schlechteste Beispiel - oder dürfen den seit neuestem nur Münchner und keine Rohrbacher nutzen?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Rohrbacher »

Es steht jedem frei sich einen Job in 100 km Entfernung zu suchen...

Der Transrapid/S-Bahn soll ja München an den Flughafen anbinden, nicht Rohrbach. Der Flughafen heißt "München" und nicht "Südbayern International" und wird hauptsächlich von München aus frequentiert. Hier wird ganz klar, die Pendelei in ganz großem Maße gefördert. Den Lärm und den Dreck will ja schließlich keiner in München haben, da sind lange Wege ja doch irgendwie gewollt gewesen... *wiederhol*
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Beitrag von gmg »

Rohrbacher @ 2 Apr 2008, 00:36 hat geschrieben: Ich stelle nochmals die Frage, ob man sich dann von der Frau scheiden lassen muss oder zumindest getrennt wohnen soll, wenn nicht beide im selben Ort Arbeit finden. Oder soll man jetzt Eheanbahnung am Arbeitsplatz fördern, um genau dieses langfristig zu erreichen?
So leid es mir für diejenigen tut, aber das sind Probleme, die die Leute selber betreffen, und die sie selber regeln müssen.
Das Landleben bringt halt diese Nachteile mit sich.
Genauso bringt das Stadtleben Nachteile mit sich. Es kommt aber kein Stadtbewohner auf die Idee, dass der Staat ihm die Kosten für Fahrräder und dazu gehörige Schlösser steuerlich absetzbar machen sollte weil er in der Stadt ein erhöhtes Risiko auf Fahrraddiebstahl hat.
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Beitrag von Rohrbacher »

Es kommt aber kein Stadtbewohner auf die Idee, dass der Staat ihm die Kosten für Fahrräder und dazu gehörige Schlösser steuerlich absetzbar machen sollte weil er in der Stadt ein erhöhtes Risiko auf Fahrraddiebstahl hat.
Doch. Es kommen Leute auf die Idee gegen den von ihnen selbst verursachten Feinstaub zu klagen und bekommen auch noch Recht. Man könnte meinen, schlechte Luft gehört dazu, wenn viele Leute, die meinen auf einem Haufen wohnen zu müssen, gleichzeitig Dreck machen. Nachteil der Stadt, oder nicht?

So lang man sich das Eigenheim in/um München als Normalverdiener nicht leisten kann, werden die Menschen dennoch nicht drauf verzichten wollen, irgendwann ihre eigenen vier Wände haben zu wollen.

Und pendeln tun ja nicht nur Ländler. Mag sein, dass man als Städter da 'nen Hass auf die Neureichen mit ihren Häuschen hat, weil normale deutsche "Tugenden" gibt's auch in der Stadt, aber es gibt den Trend auch in die andere Richtung zu pendeln. Die Leute, die in den ganzen neuangesiedelten Firmen (billiger verkehrsgünstiger Baugrund) hier in der Gegend arbeiten, kommen nicht alle von hier. Die Fahrzeuge der Firma Schäch (Sanitär, Installation) aus Wolnzach standen letzten Sommer sogar in der Pasinger Gleichmannstraße - da waren die Münchner Konkurrenzfirmen wohl zu teuer. :lol:
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Beitrag von gmg »

Rohrbacher @ 2 Apr 2008, 16:24 hat geschrieben: Doch. Es kommen Leute auf die Idee gegen den von ihnen selbst verursachten Feinstaub zu klagen und bekommen auch noch Recht. Man könnte meinen, schlechte Luft gehört dazu, wenn viele Leute, die meinen auf einem Haufen wohnen zu müssen, gleichzeitig Dreck machen. Nachteil der Stadt, oder nicht?


Und pendeln tun ja nicht nur Ländler. Mag sein, dass man als Städter da 'nen Hass auf die Neureichen mit ihren Häuschen hat, weil normale deutsche "Tugenden" gibt's auch in der Stadt, aber es gibt den Trend auch in die andere Richtung zu pendeln. Die Leute, die in den ganzen neuangesiedelten Firmen (billiger verkehrsgünstiger Baugrund) hier in der Gegend arbeiten, kommen nicht alle von hier.
Da widerspreche ich dir auch gar nicht. Den Sinn einer solchen Klage finde ich auch fraglich. Falls es entgegen meiner Erwartung aber etwas verbessert, gilt in meinen Augen, dass der Zweck die Mittel heiligt. Ich finde trotz allen aber nicht, dass man eine solche Klage mit der Debatte um die PP vergleichen kann.
Und pendeln tun ja nicht nur Ländler. Mag sein, dass man als Städter da 'nen Hass auf die Neureichen mit ihren Häuschen hat, weil normale deutsche "Tugenden" gibt's auch in der Stadt, aber es gibt den Trend auch in die andere Richtung zu pendeln. Die Leute, die in den ganzen neuangesiedelten Firmen (billiger verkehrsgünstiger Baugrund) hier in der Gegend arbeiten, kommen nicht alle von hier.
Ich habe keinen Hass auf die Ländler, und auch nicht auf die Stadt-Stadt- Pendler.
Ich sehe nur nicht ein, dass beide Gruppen ihre unsinnig weiten Fahrten subventioniert bekommen.
Weder du, noch mein ehemaliger Dozent, der mit dem Zug von Regensburg nach München pendelt, noch meine ehemalige Lehrerin, die mit dem Auto immer von Danauwörth nach Germering gefahren ist.
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Beitrag von ET 423 »

gmg @ 2 Apr 2008, 18:26 hat geschrieben: der mit dem Zug von Regensburg nach München pendelt, noch meine ehemalige Lehrerin, die mit dem Auto immer von Danauwörth nach Germering gefahren ist.
Soll dein Dozent also alles in Regensburg aufgeben, nur damit er nicht mehr nach München pendeln muß? Seine Frau, eventuell Kinder, usw. usw.??
Gleiches gilt für deine Lehrerin (nur da müßte sie wohl ihren Mann verlassen).
Es ist nunmal in der heutigen Zeit schlichtweg nötig, zu "pendeln". Die Zeiten, wo man seinen Arbeitsplatz direkt unter/über/neben sich hatte, sind vorbei. Und wenn der Staat von den Bürgern Mobilität erwartet - siehe die angebrachten Beispiele mit Hartz IV - Empfängern, die eine Arbeitsstelle weit entfernt des Wohnorts anzunehmen haben - dann soll er dafür auch bezahlen.

Im Übrigen möchte ich noch anmerken, daß der Wohnraum auch nicht unendlich ist. Es ist sehr schwer bis unmöglich (von den Kosten mal abgesehen), eine Wohnung in München oder in Arbeitsnähe (in meinem Falle Ostbahnhof) zu bekommen. Somit bleiben mir und hunderttausenden anderen eben nix anderes übrig, als jeden Tag in die Stadt reinzufahren.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich finde trotz allen aber nicht, dass man eine solche Klage mit der Debatte um die PP vergleichen kann.
Nö, kann man nicht, schon klar. Wär' ja sonst das Ende deines Arguments.
Ich sehe nur nicht ein, dass beide Gruppen ihre unsinnig weiten Fahrten subventioniert bekommen.
Mei... unsinnig... unsinnig ist so vieles, je nach Standpunkt, Blickwinkel und Horizont.
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Beitrag von Sausebahner_FFM »

*laber sülz* Klar, sind alles Singles und Holländer mit Wohnwägen. Ich stelle nochmals die Frage, ob man sich dann von der Frau scheiden lassen muss oder zumindest getrennt wohnen soll, wenn nicht beide im selben Ort Arbeit finden. Oder soll man jetzt Eheanbahnung am Arbeitsplatz fördern, um genau dieses langfristig zu erreichen?
Soll dein Dozent also alles in Regensburg aufgeben, nur damit er nicht mehr nach München pendeln muß? Seine Frau, eventuell Kinder, usw. usw.??
Gleiches gilt für deine Lehrerin (nur da müßte sie wohl ihren Mann verlassen).
Einige tun hier geradezu so, als ob die Gegner der Pendlerpauschale das Pendeln und das Leben auf dem Land verbieten und unter Strafe stellen wollten!

Jeder muss selbst entscheiden, wo er am liebsten wohnt und welchen Weg er zur Arbeit zurückzulegen bereit ist. Aber auch wenn ich mich wiederhole: Der Pendler selbst, bzw sein Arbeitgeber sollte die Kosten dafür tragen und nicht die Allgemeinheit.
Die Pendlerpauschale mit staatlicher Daseinsvorsorge (Vorhaltung von Verkehrswegen, Gesundheitswesen, Bildung, Unterstützung Bedürftiger) gleichzusetzen, bedarf schon einiges an Phantasie und Tatsachenverdreherei.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Sausebahner_FFM @ 2 Apr 2008, 21:43 hat geschrieben:Die Pendlerpauschale mit staatlicher Daseinsvorsorge (Vorhaltung von Verkehrswegen, Gesundheitswesen, Bildung, Unterstützung Bedürftiger) gleichzusetzen, bedarf schon einiges an Phantasie und Tatsachenverdreherei.
Wer meine Beiträge zu diesem Thema verfolgt hat, wird feststellen, dass ich an keiner Stelle eine Pendlerpauschale befürwortet habe. Ich habe sie aber auch nicht abgelehnt. Ich habe auf die unterschiedlichen Konstellationen verwiesen und beispielhafte Situationen dargestellt. Ich habe aber auch auf den Hintergrund der Streichung der ersten 20 Km habe ich hingewiesen. So lange die Möglichkeit besteht, Aufwendungen die im Zusammenhang mit der Berufsausübung stehen, von dem zu versteuernden Einkommen abzusetzen, trifft dies auch auf die Pendlerpauschale zu. Das ist nun mal die Rechtslage. Das Geschrei der Gewerkschaften, wenn privat beschaffte Arbeitskleidung nicht mehr abgesetzt werden kann, möchte ich nicht hören.

Unser Steuersystem ist ein Gebräu aus allen nur erdenklichen Zutaten. Jede Gruppe hat über ihre Lobbyisten den größtmöglichen Vorteil herausgezogen. Das ein solches Gebräu nicht schmecken kann, dürfte jeder verstehen. Folgte man dem "Professor aus Heidelberg" (Paul Kirchhoff) oder dem leider herausgeekelten Wirtschaftsexperten Friedrich Merz, bräuchte man keine Pendlerpauschale. Kürzlich las ich, das der aus der Partei "Die Grünen" ausgetretene und in die CDU eintreten wollende Oswald Metzger wegen seiner Kompetenz diese Lücke füllen könnte. In der Tat, er war einer der wenigen "Grünen" die ich wirklich ernst genommen habe.
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Beitrag von autolos »

Die Abschaffung der Pendlerpauschale wäre möglich, wenn man zugleich die Steuersätze senken würde. Damit wäre weiterhin denen geholfen, die pendeln (die Fernpendler müßten aber sicher Einbußen hinnehmen), zusätzlich aber auch denen, die, anstatt zu pendeln, höhere Kosten für das Wohnen im Ballungsraum haben.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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3247
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Beitrag von 3247 »

Man könnte auch einen Ausgleich für Fernpendler machen, indem man beispielsweise ab einer gewissen Strecke erlaubt, die Kosten dann doch abzusetzen. Sagen wir, hm… 20 km? :P
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Beitrag von luc »

Die Pendlerpauschale - eine schwierige Sache. Einerseits macht sie manchen Arbeitnehmern das Arbeiten erst möglich, andererseits fördert sie auch die Zersiedlung. Generell wäre es besser, die Arbeitgeber würden diese Kosten übernehmen, aber daran glaube ich schlichtweg nicht. Also, ich weiss einfach nicht, was man damit machen soll. Noch bin ich übrigens neutral, in ein paar Wochen schauen wir mal...
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