KBS 855 @ 16 Apr 2008, 21:04 hat geschrieben:Diese Regionetze sind wirklich das (vielleicht sogar das einzige) Aushängeschild der DB! Leider gibt es noch zu wenige davon. Das ist Bahn aus einem Guss, aber Regional verwurzelt, flexibel und motiviert.
Von der anfänglich möglicherweise gut gemeinten Idee ist aber nicht viel übrig geblieben. Die DB sprach mal von 37 Netzen, herausgekommen sind damals zunächst nur vier. Das Interesse ist offensichtlich nicht mehr da, nachdem die DB langfristige Verkehrsverträge mit den Ländern abgeschlossen hat. Lediglich, wenn man durch die Gründung eines Regionetzes eine drohende Ausschreibung umgehen kann und somit die Verkehrsleistungen ohne Wettbewerb langfristig an sich bindet. Hat im Fall der Westfrankenbahn dann ja auch gut funktioniert...
Die neue Strategie scheint aber ohnehin nicht mehr die Umgehung von Ausschreibungen zu sein, sondern mit Billigtöchtern à la Heidekrautbahn zu bieten.
KBS 855 @ 16 Apr 2008, 21:04 hat geschrieben:Meine Vision wäre eben ein Wettbewerb der RegioNetz-Gesellschaften mit "Privatbahnen" die Kommunen, Kreisen, Bezirken gehören, wie in Baden-Württemberg SWEG/HzL.
Ein elementarer Baustein des Regionetz-Konzepts ist aber, dass Fahrbetrieb und Infrastruktur im Regionetz zusammengefasst sind. Sollte jedoch der DB-Konzern zerschlagen werden und das Netz beim Bund bleiben, ist fraglich, ob die Regionetze in ihrer derzeitigen Form dann noch existieren werden. Von daher ist dann auch deine Vision hinfällig. Aber ich nehme an, dir geht es nicht zwangsläufig um das Konzept der Regionetze, sondern eine Unternehmensstruktur mit vielen Tochtergesellschaften, die regional verankert sind und vor Ort nach den regionalen Gegebenheiten handeln können (im Prinzip das Konzept, das Veolia von Beginn an verfolgt hat).
KBS 855 @ 16 Apr 2008, 21:04 hat geschrieben:Die anderen Ländern verkaufen ja leider ihre "Länderbahnen" an Großkonzerne, die nur das Geld rausziehen und wo massenweise Steuergelder nach Paris usw. fließen.
Man kann freien und privaten Unternehmen aber nicht verbieten, sich am Wettbewerb zu beteiligen. Gerade in Bayern hat zum Beispiel die Kahlgrundbahn, an der der Freistaat mehrheitlich beteiligt ist, durch eine Ausschreibung ihre Hausstrecke verloren. Aktuell gibt es aber dennoch einige EVUs, die in öffentlicher Hand sind. Neben den von dir schon genannten aus Baden-Württemberg, HzL und SWEG, u.a. auch die Nordwestbahn (allerdings nur zum Teil, der andere Teil gehört zu Veolia).