
Gibt es in dieser Region stillgelegte Eisenbahnstrecken, die man mit relativ wenig Aufwand in eine Stadtbahnstrecke umwandeln könnte?
Wenn ich das auf Google Earth richtig sehe, ist nur ein Neubau von ca. 1200 m nötig, um Anchluss an das bestehende Netz zu erhalten. Schlag mich nicht, wenn ich nicht weiß, welche Linie da von der Straße "An der Josefshöhe" in die Pariser Str. abbiegt. Ich stamme nicht aus Bonn und kenne die Ecke nur vom Transporter auselba @ 24 Apr 2008, 09:27 hat geschrieben:Ebenso könnte das inzwischen stillgelegte (ex-KBE-)Anschlußgleis zwischen Hersel und Bonn Nord für eine Straßenbahnverlängerung genutzt werden.
Wie sieht es denn zur Zeit mit den Planungen für die Regionalstadtbahn nach Bergkamen, der größten Stadt im VRL-Gebiet ohne SPNV-Anschluss, aus?In der S- und U-Bahnplanung gab es so ein Vorhaben in Dortmund. Die heutige Emschertalbahn sollte bis Dortmund-Bövinghausen durch die heute am Dortmunder Hafen endende U49 ersetzt werden. Hier sollte sie auf die von Dortmund-Lütgendortmund verlängerte S4 treffen und den Anschluß gewährleisten. Die S4 hätte die Strecke der Emschertalbahn bis Herne übernommen, diese Linie wäre nur noch zwischen Herne und Dorsten gefahren.
Wäre sicher sinnvoll gewesen.Larry Laffer @ 23 Apr 2008, 23:59 hat geschrieben: In der S- und U-Bahnplanung gab es so ein Vorhaben in Dortmund. Die heutige Emschertalbahn sollte bis Dortmund-Bövinghausen durch die heute am Dortmunder Hafen endende U49 ersetzt werden. Hier sollte sie auf die von Dortmund-Lütgendortmund verlängerte S4 treffen und den Anschluß gewährleisten. Die S4 hätte die Strecke der Emschertalbahn bis Herne übernommen, diese Linie wäre nur noch zwischen Herne und Dorsten gefahren.
Aber draus geworden ist nichts, die Emschertalbahn wird wohl genauso wenig verändert werden wie die S4. Zumindest auf absehbare Zeit.
Bottrop wäre in der Tat so ein Beispiel, allerdings sollten die sich mal lieber mit Essen um eine Verlängerung des Essener Stadtbahnnetzes einig werden, egal ob das dann eine Normal- oder Meterspurlinie werden würde. Ähnliches gilt für Gladbeck, wo ich neulich einen grünen Kommunalpolitiker hier im Forum zitiert habe, der ganz erstaunt war, dass weder Vestische, Bogestra noch EVAG irgendwelche Pläne für Schienenverkehr in Gladbeck hegen. Mal selbst aus dem Quark kommen, würde ich sagen. Die EVUs können bei der politischen Gemengelage ganz bestimmt nicht von sich aus aktiv werden.Larry Laffer @ 24 Apr 2008, 21:28 hat geschrieben: Der Bottroper Hauptbahnhof liegt weit außerhalb
Deswegen gibt es ja die Planung einen unterirdischen neuen Bahnhof Bottrop-Mitte zu bauen. Der Wittener Hauptbahnhof liegt auch abgeschlagen, aber da muß man gucken, was mit dem neuen ZOB passiert, auch wenn ich an den nicht glaube.
Ich schlage normalerweise nicht. Aber die Linie ist die 61. Ursprüngliche Überlegung war ab Endpunkt der 61 an der Kopenhagener Str. weiterzufahren, aber ich glaube, das ist inzwischen zu verbaut. Besser wäre wohl eine Linienteilung an der Kreuzung Josephshöhe/Pariser Str und dann geradeaus weiter bis zur ehem. KBE-Trasse.Autobahn @ 24 Apr 2008, 18:46 hat geschrieben:Wenn ich das auf Google Earth richtig sehe, ist nur ein Neubau von ca. 1200 m nötig, um Anchluss an das bestehende Netz zu erhalten. Schlag mich nicht, wenn ich nicht weiß, welche Linie da von der Straße "An der Josefshöhe" in die Pariser Str. abbiegt.elba @ 24 Apr 2008, 09:27 hat geschrieben:Ebenso könnte das inzwischen stillgelegte (ex-KBE-)Anschlußgleis zwischen Hersel und Bonn Nord für eine Straßenbahnverlängerung genutzt werden.
Sicher, du darfst!146225 @ 27 Apr 2008, 10:39 hat geschrieben:Eventuell darf sich zu diesem Thema ja auch mal jemand einmischen, bei dem die nächste Strecke nach "Karlsruher Modell" rund 300 m von der Haustür entfernt liegt B)
Das ist genau der Punkt! Ich wüsste innerhalb des Ruhrgebiets keinen passenden Anwendungsfall für eine Regionalstadtbahn. Ein paar Buslinien sind wohl sehr stark belastet, aber die würden dann eher auf Straßenbahnbetrieb umgestellt als auf eine Regionalstadtbahn, die über DB- oder NE-Gleise fahren würde. Natürlich fahren gerade in der Mitte des Ruhrgebiets auch noch viele Straßenbahnen auf Meterspur, was sicherlich auch noch ewig so bleiben wird.Natürlich ist eine Stadtbahn im Mischbetrieb EBO / BoStrab für den Ballungsraum Rhein-Ruhr nur eine weitere Ergänzung in einer Kette von bereits vorhandenen Verkehrsmitteln. Sie könnte überall dort lohnend ins Spiel kommen, wo die (potentiellen) Fahrgastzahlen für ein Bussystem eigentlich schon zu hoch sind (bzw. mit Bussen nicht mehr gesteigert werden können) aber für einen "Vollausbau" der S-Bahn / des übrigen Regionalverkehrs auf der Schiene doch zu gering. Ist halt schon bei den Baukosten nochmal ein Unterschied.
Das ist das Problem an Deiner Antwort - Du solltest nicht annehmen, daß eine Regionalstadtbahn eine eurer S-Bahnlinien ersetzen könnte. Das geht natürlich nicht. Nein, sie muß auf Routen zum Einsatz kommen, wo die seitherige Bedienung nicht vorhanden oder unattraktiv ist. Denk nicht nur an "jetzt", denk an den Ruhrpott 2030 oder so, wo sicherlich sich das eine oder andere geändert haben könnte. Die Kompatibilität mit Meterspurtrams läßt sich herstellen - in Essen oder Duisburg liegen ja heute schon Dreischienengleise.ruhri @ 28 Apr 2008, 19:37 hat geschrieben: Natürlich fahren gerade in der Mitte des Ruhrgebiets auch noch viele Straßenbahnen auf Meterspur, was sicherlich auch noch ewig so bleiben wird.
Ich habe mal ein Szenario enworfen, um die Problematik darzulegen. Nehmen wir also mal an, zur S1 käme eine Regionalstadtbahn hinzu, die Bochum als Straßenbahn durchqueren würde. Zwischem ersten und dem letzten Halt benötigt sie 13 Minuten. Nun könnte man sich vorstellen, dass hinter dem Höntroper Halt eine RS1 per Rampe auf Straßenniveau geführt wird [...] Hinter dem Ümmiger See knickt die 310 Richtung Witten ab, aber in zwei Jahren ist der geplante Baubeginn für eine Verlegung der Trasse, die in einem Ast am S-Bahnhof Bochum Langendreer enden wird. Lassen wir die hypothetische RS1 also auch dort entlang fahren und dann erneut per Rampe auf die DB-Gleise. Die Zeiten der 310 sind bekannt und betragen 25 Minuten. Wenn ich die Fahrtzeit auf der Neubaustrecke mit 6 Minuten schätze, kommen wir also auf eine Gesamtfahrtzeit von 31 Minuten, mithin 18 Minuten mehr als die S1. Bedenkt man nun, dass die S1 auf dem gesamten Weg schon heute 1:31 h benötigt und Bochum nur die fünftgrößte Stadt auf dem Linienweg ist, wird schnell klar, dass der Bedarf an dieser Art Verkehrsmittel im Ruhrgebiet eher gering ist.
So etwas klingt zumindest nach "einen zweiten Blick wert"Allerdings gibt es in NRW und zumindest am Rande des Ruhrgebiets sicherlich auch Bedarf für Regionalstadtbahnen. So gibt es Projekte, von Dortmund aus über eine bestehende Bahnstrecke eine Linie nach Hagen einzurichten und somit dort die Wiedereinführung der Straßenbahn zu ermöglichen
Als Ortskundiger muss ich das richtig stellen146225 @ 5 May 2008, 20:04 hat geschrieben:Die Kompatibilität mit Meterspurtrams läßt sich herstellen - in Essen oder Duisburg liegen ja heute schon Dreischienengleise.
Und mit was wurde damals im Jahre 1898 gefahren?Autobahn @ 5 May 2008, 20:45 hat geschrieben:Als Ortskundiger muss ich das richtig stellen146225 @ 5 May 2008, 20:04 hat geschrieben:Die Kompatibilität mit Meterspurtrams läßt sich herstellen - in Essen oder Duisburg liegen ja heute schon Dreischienengleise.. In Duisburg ist ausschließlich Normalspur verlegt, ebenso auf den Stadtbahnlinien in Essen. Die dortige Straßenbahn hat allerdings Meterspur. Die Trassen sind aber getrennt. In Mülheim a.d.Ruhr gibt es eine Strecke von der Stadtgrenze bis Broich in Normalspur und ab dort bis zum Hauptbahnhof (früher nur bis Stadtmitte) mit einem Vierschienengleis. Dort verkehren die Duisburger Linie 901 und die Mülheimer 102 gemeinsam. Auch in Krefeld gibt es einen kurzen Abschnitt mit Vierschienengleis für die Düsseldorfer U76 und Krefelder Linien. Der Vorläufer der heutigen U76 wurde bereits am 15.12.1898 in Betrieb genommen.
Zunächst mit DampfloksRE5 @ 5 May 2008, 20:49 hat geschrieben:Und mit was wurde damals im Jahre 1898 gefahren?
Dann habe ich Duisburg - ich dachte echt, die Tram dort sei Meterspur - mit Mülheim an der Ruhr verwechselt. Krefeld wäre mir spontan nicht eingefallen. Gibt es sonst noch was, BOGESTRA oder so ?Autobahn @ 5 May 2008, 20:45 hat geschrieben:Als Ortskundiger muss ich das richtig stellen146225 @ 5 May 2008, 20:04 hat geschrieben:Die Kompatibilität mit Meterspurtrams läßt sich herstellen - in Essen oder Duisburg liegen ja heute schon Dreischienengleise.. In Duisburg ist ausschließlich Normalspur verlegt, ebenso auf den Stadtbahnlinien in Essen. Die dortige Straßenbahn hat allerdings Meterspur. Die Trassen sind aber getrennt. In Mülheim a.d.Ruhr gibt es eine Strecke von der Stadtgrenze bis Broich in Normalspur und ab dort bis zum Hauptbahnhof (früher nur bis Stadtmitte) mit einem Vierschienengleis. Dort verkehren die Duisburger Linie 901 und die Mülheimer 102 gemeinsam. Auch in Krefeld gibt es einen kurzen Abschnitt mit Vierschienengleis für die Düsseldorfer U76 und Krefelder Linien.
Na ja, im Ruhrgebiet erkennt man die Stadtgrenze meist nur am Ortsschild. Es soll sogar früher Häuser gegeben haben, wo die Telefonanschlüsse im Erdgeschoss zu Oberhausen, im ersten Stock zu Essen gehörten146225 @ 5 May 2008, 22:03 hat geschrieben: Dann habe ich Duisburg - ich dachte echt, die Tram dort sei Meterspur - mit Mülheim an der Ruhr verwechselt. Krefeld wäre mir spontan nicht eingefallen. Gibt es sonst noch was, BOGESTRA oder so ?
Bezüglich BOGESTRA wird Dir ruhri mehr sagen können. Irgenwo habe ich auch einmal ein Dreischienengleis gesehen. Aber ich weiß wirklich nicht mehr, wo das war. Es ist durchaus möglich, dass es sich auch nur um ein Bahnanschlußgleis zu einem Industriebetrieb handelte, dass zum Teil über öffentliche Straßen und über Straßenbahntrassen führte (in Düsseldorf gibt es noch Reste solcher Anschlußgleise in Normalspur)146225 @ 5 May 2008, 22:50 hat geschrieben: Die Verkehrsbetriebe bei euch kann ich schon noch - gerade so - auseinanderhalten. Ich meinte eigentlich ob außer Mülheim und Krefeld es noch anderswo - z.B. bei der BOGESTRA - Mehrschienengleise gibt ? Ich möchte nicht schon wieder das behaupten, was ich glaube aus meiner Erinnerung sagen zu können und dann daneben liegen.
Das gab es in Düsseldorf schon, als Ollis Urgroßvater lebteLarry Laffer @ 6 May 2008, 00:29 hat geschrieben: ...... Hochflur-Regelspurwagen schwimmen im MIV mit.....
war mal gaaanz früher - Umspurung auf normal in den 50er Jahren. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Duisburger_Ve...haft#Geschichte146225 @ 5 May 2008, 22:03 hat geschrieben: Dann habe ich Duisburg - ich dachte echt, die Tram dort sei Meterspur