Entwicklung Ölpreis - Mobilität bald unbezahlbar?

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LugPaj
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Beitrag von LugPaj »

Hot Doc @ 3 May 2008, 13:57 hat geschrieben: Ohne Ökosteuer hätten ca. 60.000 mehr Leute in unserem Lend keinen Job, die Rentenbeiträge wären 1,7% höher und Deutschland würde über 20% mehr an die ölfördenden Staaten fürs Rohöl ausgeben, Geld, was dann unserer Binnenwirtschaft fehlte (...was nochmal Arbeitsplätze kostet, Schulden anhäuft...).
Woher hast du den diese Zahlen?
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

LugPaj @ 3 May 2008, 17:52 hat geschrieben: Woher hast du den diese Zahlen?
Ein Teil der Ökosteuer fließt tatsächlich in die Rentenkasse. Der Rest, na ja ....
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von LugPaj »

Iarn @ 3 May 2008, 17:07 hat geschrieben: Schau Dir an was die Amis (null Steuer auf Sprit) für Öl per Kopf verbrauchen und wieviel wir. Den Verbrauch darfst mit 120$ multiplizieren....
Falsch. In den USA gibt es eine federal gasoline tax, die landesweit erhoben wird. Zusaetzlich haben viele Staaten noch eigene Fuel taxes und zB Kalifornien hat sogar noch eine Art Oekosteuer draufgepackt. Bitte zuerst informieren, bevor man argumentiert.
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Beitrag von Rohrbacher »

Es gibt leider Menschen, die einen Hass (oder zumindest eine tiefe Abneigung) auf motorisierten Individualverkehr haben.
Ich weiß. Es gibt auch Leute, die 'nen tiefen Hass auf öffentlichen Verkehr haben, die nie auf die Idee kommen würden, sich einem Zug nur zu nähern. Gründe sind ganz unterschiedliche, meistens aber weil's einfach "uncool" und "die Bahn" eh doof ist, um's mal so richtig *hüstel* wertfrei zu sagen. - Nur nutzen solche ideologischen Meinungen und Feststellungen - egal welche - rein gar nichts, um die völlig individuellen Mobilitätsbedürfnisse der Menschen zu decken. Und da haben wir schon den größten Fehler aller öffentlichen Transportarten.
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Beitrag von LugPaj »

Rohrbacher @ 3 May 2008, 18:03 hat geschrieben:Ich weiß. Es gibt auch Leute, die 'nen tiefen Hass auf öffentlichen Verkehr haben, die nie auf die Idee kommen würden, sich einem Zug nur zu nähern. Gründe sind ganz unterschiedliche, meistens aber weil's einfach "uncool" und "die Bahn" eh doof ist, um's mal so richtig *hüstel* wertfrei zu sagen.
Ja...fuer so etwas hoffe ich mal auf den privaten Schienenverkehr. Wann gibt es zB eine Hooters Bahngesellschaft? (Analog zur Hooters Airline). Es muss nicht das sein, aber es gibt glaube ich viele Ideen, die nur Private haben koennen, um erfolgreich Kunden zu bekommen und staatliche Firmen immer scheitern werden.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 3 May 2008, 18:03 hat geschrieben:Ich weiß. Es gibt auch Leute, die 'nen tiefen Hass auf öffentlichen Verkehr haben, die nie auf die Idee kommen würden, sich einem Zug nur zu nähern. .....
Ich verspüre keinen Hass auf öffentliche Verkehrsmittel, doch eine gewisse Abneigung gegen bestimmte Verkehrsunternehmen ;) , wo ich in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht habe. Dass ich dem Eisenbahnverkehr durchaus positiv gegenüber stehe, kannst Du hier nachlesen:

http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...=0&#entry232393

Dort findest Du auch einige Fotos, die ich dabei gemacht habe.
Nur nutzen solche ideologischen Meinungen und Feststellungen - egal welche - rein gar nichts, um die völlig individuellen Mobilitätsbedürfnisse der Menschen zu decken. Und da haben wir schon den größten Fehler aller öffentlichen Transportarten.
Ideologie stand schon immer gegen Individualität. Aber das will ich jetzt nicht tiefer buddeln, den sonst wirds OT. Meine Mobilitätsbedürnisse kann ich ja noch einschränken, aber wie sieht es mit den Mobilitätsanforderungen aus?

Es ist mir ein Bedürfnis ist, am Wochenende einem 40 Km entfernt wohnenden Verwandten einen Besuch abzustatten. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln brauche ich pro Fahrtrichtung (incl. Fußwege) auf dieser Relation fast zwei Stunden. Für den Hin- und Rückweg sind es also Vier. Gewöhnlich dauern solche Besuche auch nicht lange, meist verabschiedet man sich nach ein oder zwei Stunden. Die Reisezeit übersteigt den Reisezweck also um 100%! In der Folge werde ich doch dann die Besuche auf besonder Anlässe beschränken. (PKW-Fahrtzeit 30 Minuten)

Die Mobilitästanforderungen sind in erster Linie beruflich bedingt. Hier hat der Einzelne wenig Möglichkeiten der Einflussnahme. Ich könnte genügend Relationen aufführen, wo der Zeitfaktor gegenüber dem Individualverkehr durch Umsteigevorgänge negativ beeinflusst wird. Ich glaube nicht, dass es besonders prickelnd ist, hochgerechnet 20 Tage pro Jahr mehr für den Weg zum Arbeitsplatz zu verschwenden. Ich will aber auch nicht verkennen, dass es andere Beispiele gibt, wo der öffentliche Verkehr im Vorteil ist.
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Beitrag von Hot Doc »

Ich möchte das hier auch mal klarstellen! Ich hatte bis vor wenigen Monaten ein eigenes Auto (bis dass der TÜV uns scheidet :( ) und teile mir jetzt mit meinem Bruder eines. Ich bin fasziniert von den Möglichkeiten die einem damit geöffnet werden.
Trotzdem würde ich mich selber gerne öfter mit der Bahn oder allgemein mit dem ÖPNV bewegen. Nur leider ist das durch die sehr hohen indirektien Subventionen in den Autoverkehr meistens nicht lohnenswert. Auch ist das Angebot oft nicht besonders, was auch durchaus wieder mit der Stiefkindstellung gegenüber dem Autoverkehr zu tun hat.
Hätte ich 140 EURO mehr por Monat in der Tasche und könnte mir überlegen, ob ich dafür deutlich teureres Benzin kaufe oder bei nur unwesentlich gestiegenen Preisen öffentlich fahren kann, weiss ich, für was ich mich entschieden hätte....auf keinen Fall für ein neues Auto.
Für das Geld könnt ich mir für alle meine Fahrten ein Auto leihen und den Sprit bezahlen (selbst wenn er teurer wäre) oder wahlweise auf kürzeren Strecken mit dem Taxi fahren (auch hier eine deutlich Teuerung schon eingerechnet).

Es ist schlicht pervers, dass sich selbst für Wenigfahrer wie mich ein Auto lohnt und das zweite perverse ist, dass jeder der ein Auto hat, angehalten wird, es auch so oft wie möglich zu benutzen.
Denn nur ca. ein Fünftel der Kosten, dir wir selber tragen (die 140 EURO Staatskosten sind da noch garnicht dabei!), geben wir für Benzin und Öl aus. Alles weitere haben wir "ja eh schon bezahlt" und daher wird der km billiger und billiger je mehr wir fahren.
Beispiel: Mit dem Auto von München nach Dresden (ca. 500km) rechne ich mit 50 EURO Sprit. Dass mich die Strecke aber in Wirklichkeit 250 EURO kostet (vom ADAC ausgerechnet, nicht von mir) fällt gar nicht so auf, da ich das meiste davon ja schon im Voraus geblecht habe. Die Bahnfahrt kostet mich 96 EURO, und selbst wenn man hier eine unglaubliche Subventionsquote von 50 % einrechnen würde (was viel zu viel ist), wäre es immer noch billiger!
Ich denke diesen Missstand sollte man ändern. D.h. mehr Geld fahrleistungsbezogen abnehmen und weniger Steuern fix einstreichen.

@Autobahn: Du nennst 2 Beispiele, auf die ich noch näher eingehen will:
Woher denkst du kommt der große Vorteil des PKW auf dem Weg zu deinen Verwandten? Nur daher, dass man praktisch jeden Ort möglichst direkt mit Strassen miteinander verbunden hat und dafür ein schweine Geld ausgeegben hat, während man gleichzeitig die Bahnstrecken abbaut. Wäre ein ähnliches Geld in den öffentlichen Verkehr geflossen, hätte wir ein erstaunliches Eisenbahnnetz (in den Städten ergänzt von U-Bahn, Tram und Bus) mit dem du ähnlich schnell wie jetzt mit dem Auto überall hinkommen würdest.
Auch die "beruflich bedingeten Mobolitätsanforderungen" haben sich nur deshalb so heraus gestellt, da sie über Jahre gefördert wurden und weiter werden. Wären von Anfang an die realistischen Kosten beim Autofehrer abgegriffen worden, hätte sich eine ganz andere Mobilitätsstruktur und auch andere Mobilitätsanforderungen herausgebildet.
Und genau das ist mein Punkt: Man kann durchaus hier noch lenkend eingreifen. Natürlich schreien viele auf, wenn man Ihnen etwas "wegnehmen" will, der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. Aber über Jahrzehnte kann man dieses Ungleichgewicht, was auch noch unnötig Milliarden an Geldern unnötig verschleudert, wieder gerade biegen und ein für (fast) alle besseres, weil gesünderes, sichereres und leiseres Verkehrssystem formen - in dem das Auto durchaus seinen Platz hat - ohne auf Komfort und schnelles Reisen verzichten zu müssen!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Hot Doc

Irgendwo in diesem Forum habe ich erwähnt, dass ich mit dem Auto meine Brötchen verdiene. Es ist für mich also das gleiche, wie für einen Tf sein Triebwagen ;) . Beruflich fahre ich meist mehrere hundert Km am Tag, privat ist es nur marginal. Es wäre sicher Schwachsinn, wenn ich das Auto viele Km von der Wohnung entfernt parken würde und mit Öffentlichen nach Hause fahre :lol: .

Interessierte Kreise ziehen gerne alle nur denkbaren Faktoren als indirekte Kosten des Autoverkehrs ein, ohne den Wahrheitsgehalt zu überprüfen (oder absichtlich zu verneinen). Ich will mich da nur auf ein Beispiel beschränken. Unfälle werden als volkswirtschaftlicher Schaden zu Lasten des Steuerzahlers dargestellt. In Wirklichkeit werden sie aber durch Versicherungsgesellschaften gedeckt. Und in diese zahlte der Autobesitzer vorher ein! Und keine Sorge, Deine Krankenkasse holt sich die Behandlungskosten von der Versicherung des schuldigen Unfallgegners zurück. Auch der Einsatz der Rettungskräfte wird darüber agberechnet. Zynisch könnte man ja auch sagen, ohne Unfälle wären viele Ärzte arbeitslos ;).

Ob man sich ein (neues) Auto anschafft, oder ausschließlich auf öffentlichen Verkehr umsteigt, hängt mit den Mobilitästerfordernissen zusammen. Sogar die DB bietet ja Carsharing für ihre Kunden an.

Sicher wird jemand, der ein Auto vor der Türe stehen, die Versicherungsprämie und Kraftfahrzeugsteuer bezahlt hat, in erster Linie die Spritkosten für einen Preisvergleich heranziehen. Gleichzeitig wird er aber auch die Gesamtreisezeit vergleichen, also von Tür zu Tür. Auch wird er seine Mobilität am Zielort in die Erwägung mit einbeziehen. Dabei spielt die Reisezeit eine entscheidende Rolle. Erst wenn die Öffentlichen bei diesen Überlegungen besser sind, wird er sein Auto stehen lassen. München Hbf - Dresden Hbf 5:42h. Für den Nahverkehr kannst Du sicher noch einmal eine Stunde dazu rechnen. Im MobilCheck gibt die DB hier 4:08h als Fahrtzeit an. Die Reisezeiten von Tür zu Tür weichen sicher davon nur wenig ab. Als Kosten gibt die Bahn hier ca. 253 Euro für 461 Km an. Sicher ist es richtig, auch die Fixkosten in die Kalkulation mit einzubeziehen. Aber die Versicherungsprämie wird auch dann fällig, wenn das Auto nicht bewegt wird :D


5:42h mit der Bahn, 4:08h mit dem PKW
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 3 May 2008, 18:52 hat geschrieben:Woher denkst du kommt der große Vorteil des PKW auf dem Weg zu deinen Verwandten? Nur daher, dass man praktisch jeden Ort möglichst direkt mit Strassen miteinander verbunden hat und dafür ein schweine Geld ausgeegben hat, während man gleichzeitig die Bahnstrecken abbaut. Wäre ein ähnliches Geld in den öffentlichen Verkehr geflossen, hätte wir ein erstaunliches Eisenbahnnetz (in den Städten ergänzt von U-Bahn, Tram und Bus) mit dem du ähnlich schnell wie jetzt mit dem Auto überall hinkommen würdest.
Es ist in zivilisierten Ländern üblich, das jedes Haus in irgendeiner Weise an eine Straße angebunden ist. In der in Frage kommenden Relation ist keine Bahnstrecke stillgelegt oder abgebaut worden, im Gegenteil, es sind Millionen in die Infrastruktur investiert worden. Die Region verfügt über das dichteste ÖPNV-Netz im Westen der Republik. Und dennoch klappt es nicht auf allen Relationen. Der Grund ist simpel: Öffentlicher Verkehr kann nicht alle Bedürfnisse/Anforderungen abdecken.

Und das ist der Grund, warum ich für ein Miteinander und nicht für Gegnerschaft eintrete.
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Beitrag von Woodpeckar »

Hot Doc @ 3 May 2008, 18:52 hat geschrieben:Auch die "beruflich bedingeten Mobolitätsanforderungen" haben sich nur deshalb so heraus gestellt, da sie über Jahre gefördert wurden und weiter werden. Wären von Anfang an die realistischen Kosten beim Autofehrer abgegriffen worden, hätte sich eine ganz andere Mobilitätsstruktur und auch andere Mobilitätsanforderungen herausgebildet.
Und genau das ist mein Punkt: Man kann durchaus hier noch lenkend eingreifen. Natürlich schreien viele auf, wenn man Ihnen etwas "wegnehmen" will, der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. Aber über Jahrzehnte kann man dieses Ungleichgewicht, was auch noch unnötig Milliarden an Geldern unnötig verschleudert, wieder gerade biegen und ein für (fast) alle besseres, weil gesünderes, sichereres und leiseres Verkehrssystem formen - in dem das Auto durchaus seinen Platz hat - ohne auf Komfort und schnelles Reisen verzichten zu müssen!
Erfahrungsgemäß schreien zunächst die am Lautesten, die meinen, sie müssen anderen unbedingt etwas wegnehmen.
Die Summe aus vermutetem "gesünder", "sicherer" und "leiser" ist nicht zwangsläufig "besser".
Die Anwohner von Eisenbahnanlagen wissen um den damit verbundenen Lärm, der bei einer Intensivierung des Eisenbahnverkehrs ebenfalls intensiver wäre und bei großzügiger Verteilung von "neuen" Eisenbahnstrecken in etwa die gleiche Menge der Bevölkerung treffen würde wie heute der Straßenverkehr.
Allein die zunehmende Häufigkeit von Eisenbahnverkehr erhöht ebenfalls die Häufigkeit von Unfällen und Unglücken. Dazu käme, dass bei einer Ausweitung der Eisenbahnstrecken auch die Zahl der Kollisionspunkte und -möglichkeiten steigen würde.
Und warum in aller Welt immer andere wissen, was für mich gesünder zu sein hat, und warum dies dann auch noch besser für mich zu sein hat, wird mir ewig ein Rätsel sein.

Unterschiedliche Transportsysteme dienen unterschiedlichen Zwecken und sollten sich ergänzen. Eine Schwarz-Weiß-Sicht (Individulverkehr ist grundsätzlich schlecht - öffentlicher Verkehr ist grundsätzlich gut) wird den Transportansprüchen der heutigen Zeit nicht gerecht.
Jetzt also soll die Zeit zurückgedreht werden, um die Transportansprüche zu verändern und die Fehler der Vergangenheit auszugleichen.
Wenn die Entscheidungen der Vergangenheit alle so falsch (weil einseitig) waren, warum sollen jetzt einseitige Entscheidungen in die andere Richtung plötzlich richtiger sein?
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Beitrag von autolos »

Autobahn @ 3 May 2008, 19:41 hat geschrieben: Sicher wird jemand, der ein Auto vor der Türe stehen, die Versicherungsprämie und Kraftfahrzeugsteuer bezahlt hat, in erster Linie die Spritkosten für einen Preisvergleich heranziehen. Gleichzeitig wird er aber auch die Gesamtreisezeit vergleichen, also von Tür zu Tür. Auch wird er seine Mobilität am Zielort in die Erwägung mit einbeziehen. Dabei spielt die Reisezeit eine entscheidende Rolle. Erst wenn die Öffentlichen bei diesen Überlegungen besser sind, wird er sein Auto stehen lassen. München Hbf - Dresden Hbf 5:42h. Für den Nahverkehr kannst Du sicher noch einmal eine Stunde dazu rechnen. Im MobilCheck gibt die DB hier 4:08h als Fahrtzeit an. Die Reisezeiten von Tür zu Tür weichen sicher davon nur wenig ab. Als Kosten gibt die Bahn hier ca. 253 Euro für 461 Km an. Sicher ist es richtig, auch die Fixkosten in die Kalkulation mit einzubeziehen. Aber die Versicherungsprämie wird auch dann fällig, wenn das Auto nicht bewegt wird :D


5:42h mit der Bahn, 4:08h mit dem PKW
Sicherlich spielen immer mehrere Faktoren eine Rolle. Negativ formuliert gibt es aber auch das Ausblenden von Faktoren. Dazu gehört auch, was man in seiner Freizeit macht und ob man Teile davon auch während der Fahrt erledigen kann oder ob man während der Fahrt arbeiten könnte. Ich erledige vieles im Zug, was mir daheim mehr Zeit für die Kinder läßt. Alternativ müßte ich bspw. auf Zeitungslektüre oder das Lesen von Büchern verzichten. Die Frage, was einem eine kürzere Fahrzeit bringt, wird vielleicht von so manchem nicht ehrlich beantwortet.

Wir haben kein Auto und wählen unsere Zielorte dementsprechend aus. Wenn man uns danach fragt, wie wir denn zu deim ein oder anderen beliebten Ausflugsziel gelangen ohne Auto, antworten wir auch nur: "Da fahren wir einfach nicht hin.". Wir haben unser Leben auf eines ohne Auto eingestellt, was uns überhaupt nicht schwer fiel. Aber uns fehlt jedes Bekehrungsstreben. Wer meint, ein Auto zu brauchen, braucht es halt. Wir wollen und können das gar nicht beurteilen.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von Rohrbacher »

Wir haben kein Auto und wählen unsere Zielorte dementsprechend aus. Wenn man uns danach fragt, wie wir denn zu deim ein oder anderen beliebten Ausflugsziel gelangen ohne Auto, antworten wir auch nur: "Da fahren wir einfach nicht hin."
Ja mei... wenn halt Prinzip und Verblendung vor Horizont geht...
Ha? Wos? Na! Des hamma no nia so gmacht.
Aber uns fehlt jedes Bekehrungsstreben.
Genau das meine ich. Wer will hier wen bekehren? Es interessiert doch in Wirklichkeit keine Sau, wo du und deine Familie hinfährt. Es ist halt nur so, dass man wie du selbst festgestellt hast, von einem sehr großen Teil der Möglichkeiten ausgeschlossen ist. Ob das jetzt allgemein gut, schlecht oder sonstwas ist oder von irgendeiner Seite ideologisch, ist völlig egal, es entspricht einfach den Fakten.

@Woodpeckar: Ein wunderbarer Beitrag!
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Beitrag von autolos »

Rohrbacher @ 5 May 2008, 14:59 hat geschrieben: Ja mei... wenn halt Prinzip und Verblendung vor Horizont geht...
Ha? Wos? Na! Des hamma no nia so gmacht.


Genau das meine ich. Wer will hier wen bekehren? Es interessiert doch in Wirklichkeit keine Sau, wo du und deine Familie hinfährt. Es ist halt nur so, dass man wie du selbst festgestellt hast, von einem sehr großen Teil der Möglichkeiten ausgeschlossen ist. Ob das jetzt allgemein gut, schlecht oder sonstwas ist oder von irgendeiner Seite ideologisch, ist völlig egal, es entspricht einfach den Fakten.

@Woodpeckar: Ein wunderbarer Beitrag!
Sag mal, was hat Dich denn geritten, auf meinen Beitrag so zu antworten?
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von Autobahn »

autolos @ 5 May 2008, 09:42 hat geschrieben:Sicherlich spielen immer mehrere Faktoren eine Rolle. Negativ formuliert gibt es aber auch das Ausblenden von Faktoren. Dazu gehört auch, was man in seiner Freizeit macht und ob man Teile davon auch während der Fahrt erledigen kann oder ob man während der Fahrt arbeiten könnte. Ich erledige vieles im Zug, was mir daheim mehr Zeit für die Kinder läßt. Alternativ müßte ich bspw. auf Zeitungslektüre oder das Lesen von Büchern verzichten. Die Frage, was einem eine kürzere Fahrzeit bringt, wird vielleicht von so manchem nicht ehrlich beantwortet.
Für Dich und Deine Familie mag es angenehm sein, mit der Bahn zu Reisen. Ich empfinde Reisezeit/Fahrtzeit (auch mit dem Auto!) immer als notwendiges Übel. Daher achte ich bei der Planung in erster Linie darauf. Eine kürzere Reisezeit bringt mir mehr Freizeit, vor allem wenn ich die beruflichen Touren optimal plane.
Wir haben kein Auto und wählen unsere Zielorte dementsprechend aus. Wenn man uns danach fragt, wie wir denn zu deim ein oder anderen beliebten Ausflugsziel gelangen ohne Auto, antworten wir auch nur: "Da fahren wir einfach nicht hin.". Wir haben unser Leben auf eines ohne Auto eingestellt, was uns überhaupt nicht schwer fiel. Aber uns fehlt jedes Bekehrungsstreben. Wer meint, ein Auto zu brauchen, braucht es halt. Wir wollen und können das gar nicht beurteilen.
Es wird Euch auch kaum etwas anderes übrig bleiben, als solche Ziele nicht in Betracht zu ziehen. Aber auch mit Auto überlege ich mir, ob ich dort hin fahre oder nicht. Ich überlege zunächst, ob es Sinn macht und das Ziel wirklich so interessant ist. Aber ich gebe zu, ohne Auto würde ich noch weniger in der Freizeit unterwegs sein. Meine bevorzugten Ausflugsziele sind nämlich ohne Auto wirklich nicht zu erreichen.
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Beitrag von Hot Doc »

Rohrbacher @ 5 May 2008, 14:59 hat geschrieben: @Woodpeckar: Ein wunderbarer Beitrag!
Da kann ich dir mal überhaupt nicht zustimmen!

Am lautesten schreiem zur Zeit nämlich die, die meinen der Ölpreis sei zu hoch und der Ökosteuer würde das ganze noch unerträglicher machen...und dabei übersehen, dass
1. Autofahren in Deutschland (und fast überall auf der Welt) seit weiß Gott wie viel Jahren staatlich massivst subventioniert wird und
2. es durchaus Alternativen gibt, die eine Menge Vorteile bieten (klar auch Nachteile) und die bei auch nur annähernd ähnlicher Förderung, wie sie die Automobilwelt erfahren hat, noch deutlich attraktiver sein könnten.

Ich wollte auch keinem irgendwas wegnehmen oder gar jemanden bekehren (ich fahr doch selber noch zu viel Auto), sondern nur darauf hinweisen, was sich wohl ändern würde, wenn man die Gelder nicht so einseitig verteilen würde oder einfach alle Subventionen einstellte.

Schon erstaunlich was für Automatismen gleich immer in den Leuten abgehen, wenn man sich mal dazu äußert, dass man in Zukunft vielleicht doch mal kurz nachdenken sollte, ob es wirklich nötig ist mit dem Auto zu fahren.
Ja mei... wenn halt Prinzip und Verblendung vor Horizont geht...
Verblendung ist, wenn man meint mit dem Auto käme man überall hin und das müßte so sein! Jedes Fortbewegungsmittel kann nur bestimmte Ziele anfahren. Und natürlich suche ich mir die Ziele so aus, dass ich mit dem Fortbewegungsmittel hinkomme, dass mir zu Verfügung steht. Wenn ich nur ein Auto habe, werde ich auch nicht mitten in eine Fußgängerzone oder auf ne Insel fahren. Dafür gibts Füßr oder n Boot.

Interessierte Kreise ziehen gerne alle nur denkbaren Faktoren als indirekte Kosten des Autoverkehrs ein, ohne den Wahrheitsgehalt zu überprüfen (oder absichtlich zu verneinen). Ich will mich da nur auf ein Beispiel beschränken. Unfälle werden als volkswirtschaftlicher Schaden zu Lasten des Steuerzahlers dargestellt. In Wirklichkeit werden sie aber durch Versicherungsgesellschaften gedeckt. Und in diese zahlte der Autobesitzer vorher ein! Und keine Sorge, Deine Krankenkasse holt sich die Behandlungskosten von der Versicherung des schuldigen Unfallgegners zurück. Auch der Einsatz der Rettungskräfte wird darüber agberechnet. Zynisch könnte man ja auch sagen, ohne Unfälle wären viele Ärzte arbeitslos.
Bevor du hier großzügig Rechnungen aufmachst sollte man sich mal mit den Begrifflichkeiten auseinandersetzen! Volkswirtschaftlicher Schaden und Kosten, die der Steuerzahler zu tragen hat sind 2 paar Stiefel. Dass dem Fiskus durch "Volkswirtschaftlichen Schaden" natürlich Einnahmen verloren gehen, die die Steuerzahler dann ausgleichen müssen ist ein weiterer Punkt.
Selbstverständlich ist ein Versicherungsschaden auch ein Schaden für die Volkswirtschaft, da hier Werte komplett sinnlos vernichtet wurden. Mit dem Geld hätte man volkswirtschaftlich sinnvoll Werte schaffen können. Das selbe gilt für die Medizin. (Übrigens kann ich gerne auf die Verkehrsopfer verzichten, ich hab schon so genug zu tun und arbeitslose Mediziner gibts in Deutschland auch noch lange keine, wir haben Ärztemangel!)

Allgemein bitte ich darum, Posts auf die man antwortet auch durchzulesen! Wenn ich so Sätze lese wie
Wenn die Entscheidungen der Vergangenheit alle so falsch (weil einseitig) waren, warum sollen jetzt einseitige Entscheidungen in die andere Richtung plötzlich richtiger sein?
bekomm ich das Kotzen! Nienienienienie hab ich behauptet, dass die Geldverteilung einseitig andersrum stattfinden sollte. Im Gegenteil, das von mir skizzierte Szenario würde schon bei einer ausgeglichenen Geldverteilung eintreten!
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 5 May 2008, 17:38 hat geschrieben: Am lautesten schreiem zur Zeit nämlich die, die meinen der Ölpreis sei zu hoch und der Ökosteuer würde das ganze noch unerträglicher machen...und dabei übersehen, dass
1. Autofahren in Deutschland (und fast überall auf der Welt) seit weiß Gott wie viel Jahren staatlich massivst subventioniert wird und
2. es durchaus Alternativen gibt, die eine Menge Vorteile bieten (klar auch Nachteile) und die bei auch nur annähernd ähnlicher Förderung, wie sie die Automobilwelt erfahren hat, noch deutlich attraktiver sein könnten.
Zu Punkt 1: Welche Subventionen? Ich kenne nur Kosten.

Zu Punkt 2: Welche Alternative habe ich mit x hundert Kg. Fracht?
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Beitrag von Hot Doc »

Autobahn @ 5 May 2008, 17:50 hat geschrieben: Zu Punkt 1: Welche Subventionen? Ich kenne nur Kosten.
Wie ich schon weiter vorne geschrieben habe, wird jedes Auto pro Monat mit durchschnittlich 140 EURO aus der Staatskasse gefördert. Das fängt beim Strassenbau an und hört beim Umweltschutz auf. Volkswirtschaftliche Schäden durch Unfälle etc. sind da noch garnicht eingerechnet.
Zu Punkt 2: Welche Alternative habe ich mit x hundert Kg. Fracht?
Ich zitiere mich mal selber: " Aber über Jahrzehnte kann man ... ein für (fast) alle besseres, weil gesünderes, sichereres und leiseres Verkehrssystem formen - in dem das Auto durchaus seinen Platz hat - ohne auf Komfort und schnelles Reisen verzichten zu müssen!"
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Beitrag von 612 hocker »

Zu Punkt 2: Welche Alternative habe ich mit x hundert Kg. Fracht?
Im Baumarkt einen Einkaufswagen klauen, 8 Säcke Zement (a 25Kg) rein und ab in das Mehrzweckabteil. Alles schon gesehen. Obwohl es für den Mann ein wenig schwierig war, den Wagen vom 76cm Bahnsteig über die (60)??cm Stufe in den 425 zu kriegen. :lol:
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Beitrag von TramPolin »

Ölpreis erstmals über 120 US-Dollar!

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,551581,00.html

Wo soll das noch hnführen? :o :o :o
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 5 May 2008, 18:18 hat geschrieben:Wie ich schon weiter vorne geschrieben habe, wird jedes Auto pro Monat mit durchschnittlich 140 EURO aus der Staatskasse gefördert. Das fängt beim Strassenbau an und hört beim Umweltschutz auf. Volkswirtschaftliche Schäden durch Unfälle etc. sind da noch garnicht eingerechnet.
Das ist mir zu pauschal und daher überzeugt mich das nicht.
Ich zitiere mich mal selber: " Aber über Jahrzehnte kann man ... ein für (fast) alle besseres, weil gesünderes, sichereres und leiseres Verkehrssystem formen - in dem das Auto durchaus seinen Platz hat - ohne auf Komfort und schnelles Reisen verzichten zu müssen!"
Mit Sicherheit werden wir in einigen Jahr(zehnt)en andere Antriebsarten als einen Verbrennungsmotor haben. Auch die aktive und passive Verkehrssicherheit wird ständig verbessert.

Aber ich lasse mal meiner Fantasie freien Lauf. Eine jederzeit auf Knopfdruck vor (oder unter) jedem Haus verfürgbare Kabinenbahn, die mich spurgeführt und umsteigefrei auf schnellstem Weg zu meinem Ziel bringt, sehe ich als komfortabele und schnelle Alternative.
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Beitrag von Autobahn »

612 hocker @ 5 May 2008, 18:39 hat geschrieben: Im Baumarkt einen Einkaufswagen klauen, 8 Säcke Zement (a 25Kg) rein und ab in das Mehrzweckabteil. Alles schon gesehen. Obwohl es für den Mann ein wenig schwierig war, den Wagen vom 76cm Bahnsteig über die (60)??cm Stufe in den 425 zu kriegen. :lol:
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Beitrag von Woodpeckar »

Hot Doc @ 5 May 2008, 17:38 hat geschrieben:Allgemein bitte ich darum, Posts auf die man antwortet auch durchzulesen! Wenn ich so Sätze lese wie 
Wenn die Entscheidungen der Vergangenheit alle so falsch (weil einseitig) waren, warum sollen jetzt einseitige Entscheidungen in die andere Richtung plötzlich richtiger sein?

bekomm ich das Kotzen! Nienienienienie hab ich behauptet, dass die Geldverteilung einseitig andersrum stattfinden sollte. Im Gegenteil, das von mir skizzierte Szenario würde schon bei einer ausgeglichenen Geldverteilung eintreten!
Es bedarf für ein Geradebiegen eines angeblichen Ungleichgewichts einen Kräfteüberschuss in die Richtung des angestrebten "Gleichgewichts". Die (Finanzierungs- und Entscheidungs-)Kräfte müssten also deutlich spürbar gegen den Individualverkehr schlechthin gerichtet sein, um die angeblich unabdingbar notwendige Stärkung des Eisenbahnverkehrs zu erreichen, eine Schwächung in Richtung Individualverkehr oder ausgeglichene Geldverteilung würde nicht ausreichen, da ja im Status quo "Eisenbahnstrecken massiv abgebaut" werden.
(Auf das Heraussuchen der entsprechenden Textstellen in den entsprechenden Beiträgen habe ich der Einfachheit halber verzichtet.)

Mit Verlaub, da Sie nicht wissen, was ich oder was ich nicht gelesen habe, gibt es keinen Grund sich das Essen nochmal durch den Kopf gehen zu lassen, nur weil Sie die Antworten auf Ihre Beiträge nicht vertragen.
Für eine offene und sachliche Diskussion disqualifizieren Sie damit nicht diejenigen, die auf Ihre Beiträge antworten, sondern ausschließlich sich selbst.

Edit: Einen sinnentstellenden Schreibfehler (falsches Wort) gerichtet.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Beten für günstigeren Sprit!

http://www.n-tv.de/Gebete_an_USTankstellen...213/958800.html

Dabei haben es die Leute in den USA ja noch vergleichsweise gut, was die Spritpreise angeht!
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

2. es durchaus Alternativen gibt, die eine Menge Vorteile bieten
Bring' sie doch mal mit, ich bin interessiert.
Ich zitiere mich mal selber: " Aber über Jahrzehnte kann man ... ein für (fast) alle besseres, weil gesünderes, sichereres und leiseres Verkehrssystem formen - in dem das Auto durchaus seinen Platz hat - ohne auf Komfort und schnelles Reisen verzichten zu müssen!"
Nicht nur haben wird, sondern haben muss, wenn bei ÖPNV in(nerhalb) Orte kleiner 2000 Einwohner sogar ÖPNV-Befürworter von "unrentabel" sprechen. Und alles unter Stundentakt dahin, wo die Leute hinwollen und nicht dahin, wo ein Planer glaubt und zwar nicht nur bis 18 Uhr und nur Werktags, ist kein ÖPNV, sondern Verarsche. Irgendwelche Sammeltaxis zählen auch nicht.
Sag mal, was hat Dich denn geritten, auf meinen Beitrag so zu antworten?
1. Was heißt *so*?
2. Geritten hat mich maximal dein Beitrag. Und nachdem du nicht mit Argumenten kommst, sonder wieder auf den Autor gehen musst... danke, schön dass wir drüber geredet haben.
Wie ich schon weiter vorne geschrieben habe, wird jedes Auto pro Monat mit durchschnittlich 140 EURO aus der Staatskasse gefördert. Das fängt beim Strassenbau an und hört beim Umweltschutz auf. Volkswirtschaftliche Schäden durch Unfälle etc. sind da noch garnicht eingerechnet.
Belege? Ansonsten, komm' mal zu mir, dann siehst du den volkswirtschaftlichen Nutzen. Die Straßen kann man übrigens auch mit Traktoren befahren, die notwenig sind, damit die Städter sich beim McDoof 'nen Salat kaufen können, außerdem können so 'ne Straße auch Radlfahrer nutzen, genauso wie die Feuerwehr oder der Rettungsdienst. Und die mussten bei mir im Ort (!) mindestens fünf mal letztes Jahr ausrücken, weil die Eisenbahn irgendwo das Gras angezündet hat oder weil der ICE meinte, jetzt mal mit dem Rauchen anfangen zu müssen. Diese Nutzkosten gegenüber der ebenfalls subventionierten Eisenbahn muss man natürlich rausrechnen. Ebenso die Menschen, die gar keinen direkten Zugang zu den viel propagierten Alternativen haben und auf das Auto angewiesen sind - und das sind nunmal sehr sehr viele, ganz ohne Ideologie, nur reine Tatsachen!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 5 May 2008, 19:47 hat geschrieben:Beten für günstigeren Sprit!

Dabei haben es die Leute in den USA ja noch vergleichsweise gut, was die Spritpreise angeht!
Frei nach Asterix:

Die spinnen, die Amis :lol:
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

@Woodpeckar: Ich weiss zwar nicht was sie alles gelesen haben oder nicht. Bei mir gehört zum lesen aber auch aufnehmen und verarbeiten dazu! Und das haben sie offensichtlich nicht komplett bewerkstelligt. Was sie außerdem in mein "Geradebiegen" hineininterpretieren, ist schon mal garnicht meine Meinung und kann auch schwerlich für eine Argumentation standhalten! DIES disqualifiziert für eine sachliche Diskussion! Keinesfalls sollen irgendwelche Kräfte "gegen den Individualverkehr schlechthin gerichtet sein", außer sie empfingen einen Abbau von Subventionen schon als Gegenkraft.

Die Straßen kann man übrigens auch mit Traktoren befahren, die notwenig sind, damit die Städter sich beim McDoof 'nen Salat kaufen können, außerdem können so 'ne Straße auch Radlfahrer nutzen, genauso wie die Feuerwehr oder der Rettungsdienst. Und die mussten bei mir im Ort (!) mindestens fünf mal letztes Jahr ausrücken, weil die Eisenbahn irgendwo das Gras angezündet hat oder weil der ICE meinte, jetzt mal mit dem Rauchen anfangen zu müssen. Diese Nutzkosten gegenüber der ebenfalls subventionierten Eisenbahn muss man natürlich rausrechnen.
Wenn man den hier genannen Nutzen rausrechnet...kommt man evtl. auf 135 EURO pro Auto, das reissts aber wirklich nicht raus! Geht es hier ja um eine Größenordnung und nicht um eine Centgenau berechnete Summe.

Zur Quelle der 140 EURO pro Monat muss ich leider gestehen, dass ich die Quelle nicht mehr finde. Allerdings bin ich auf meiner Suche noch auf andere gestoßen, die in der Größenordnung bleiben. Robin Wood rechnet 1990 gar mit umgerechnet 250 EURO pro Auto und Monat.
Man muss sich ja nur mal vor Augen führen, dass allein der Bau und der Unterhalt der Strassen schon praktisch alle Einnahmen aus KFZ- und Kraftstoffsteuer auffressen. Die weiteren Kosten die entstehen, kann sich jeder selber ausmalen.
Und ja, würden wir uns anders fortbewegen, würden andere Kosten entstehen, die aber bei weitem nicht so hoch wären!

Kosten die praktisch nicht oder nur sehr schwer zu beziffern sind, wie z.B. der Platzverbrauch u.ä. sind hierbei noch garnicht berücksichtigt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 5 May 2008, 22:15 hat geschrieben: Zur Quelle der 140 EURO pro Monat muss ich leider gestehen, dass ich die Quelle nicht mehr finde. Allerdings bin ich auf meiner Suche noch auf andere gestoßen, die in der Größenordnung bleiben. Robin Wood rechnet 1990 gar mit umgerechnet 250 EURO pro Auto und Monat.
Es ist auch nicht so wichtig, aus welcher Quelle die von Dir genannten 140 Euro stammen, Dein Hinweis auf Robin Wood lässt jedoch vermuten, dass sie aus ähnlich gelagerten Organisationen stammen. Und genau da habe ich meine Zweifel an der Richtigkeit, denn die angestellten Untersuchungen dienten ja einem bestimmten Zweck. Entlastende Faktoren werden dabei gerne übersehen.

Lesen bildet, das ist richtig, aber Papier ist geduldig ;)
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Beitrag von Hot Doc »

Es ist mal wieder typisch, dass nicht auf ein Argument eingegangen wird, sondern nur ein Stichwort herausgenommen und damit versucht wird den ganze Beitrag schlecht zu machen!

Eine etwas "seriösere" Quelle z.B. der VCD: "Deutsche Städte geben jährlich insgesamt rund 15 Milliarden Euro für den Autoverkehr aus. Je nach Kommune sind davon jedoch nur zwischen 15 und 45 Prozent durch autobezogene Einnahmen gedeckt."
Das ist jetzt zwar nur der innerstädtische Bereich, aber auch hier sind es nur die direkten Kosten, die die Stadt zu tragen hat. Nicht eingerechnet etwaige private Kosten.

PS.: Nenn mir doch mal bitte einen Faktor, der die Kostenbilanz des Autos entlastet!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Hot Doc

Sei mir nicht böse, aber der VCD ist für mich nicht ohne Vorurteil, auch wenn er sich gerne anders darstellt. Daher sehe ich solche Zahlen nicht als gesichert an. Wie heißt es doch: "Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefläscht habe!" :lol: Dies sagt natürlich nichts über die Verteilung der Einnahmen zwischen Bund/Land/Kommune aus.

Ein wesentlicher Faktor, wenn nicht der Entscheidende, ist bei den derzeitigen "Reisezeiten" die Zeitersparnis. Wenn ich nämlich die "verlorene" Zeit in Lohnkosten umrechne, kann ich die Mehrkosten des Autos locker wegstecken (dies gilt natürlich nur für beruflich bedingte Fahrten).
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Beitrag von Fastrider »

TramPolin @ 5 May 2008, 19:47 hat geschrieben:Dabei haben es die Leute in den USA ja noch vergleichsweise gut, was die Spritpreise angeht!
Aber gleichzeitig werden sie durch die stärkere Preiserhöhung viel härter getroffen. Währen bei uns der Preis in den letzten 5 Jahren nur um 30% gestigen ist, ist er dort um 150% gestiegen. Somit hat der hohe Steueranteil bei und auch eine puffernde Wirkung und macht uns weniger anfällig.
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