146225 @ 5 May 2008, 20:04 hat geschrieben:Das ist das Problem an Deiner Antwort - Du solltest nicht annehmen, daß eine Regionalstadtbahn eine eurer S-Bahnlinien ersetzen könnte. Das geht natürlich nicht. Nein, sie muß auf Routen zum Einsatz kommen, wo die seitherige Bedienung nicht vorhanden oder unattraktiv ist. Denk nicht nur an "jetzt", denk an den Ruhrpott 2030 oder so, wo sicherlich sich das eine oder andere geändert haben könnte. Die Kompatibilität mit Meterspurtrams läßt sich herstellen - in Essen oder Duisburg liegen ja heute schon Dreischienengleise.
Die DBs haben in ihrer langen Geschichte schon viel sinnvollere und einfachere Ideen verhindert. Strecken mit Dreischienengleisen würden von der heutigen DB AG bis aufs Blut bekämpft.
Und außerdem kann ich mir für die großen Städte im Ruhrgebiet einen Nutzen nur sehr schwer vorstellen. Die Innenstädte sind mit Bus, Stadt- und Eisenbahn linientechnisch sehr gut angeschlossen, nur an der Kapazität müsste man zum Teil noch arbeiten. Zwischen den Städten gibt es einige Stellen, wo man Takte ausweiten, bestehende Buslinien miteinander verknüpfen oder sogar neue Straßenbahnstrecken bauen sollte, aber Platz für eine Regionalstadtbahn sehe ich da nicht.
So kommt man problemlos mit einer Straßenbahn und drei Bussen von Bochum nach Hattingen, nach Witten sind es sogar zwei Busse mehr, nach Gelsenkirchen sind es immer noch eine Straßenbahn und zwei Busse, nach Castrop-Rauxel leider nur zwei Busse, nach Herne dafür zwei Bahnen und sieben Busse. Nach Essen (zwei Busse) und Dortmund (drei Busse) nimmt man aber im Regelfall lieber die Eisenbahn. Platz und Bedarf für eine Regionalstadtbahn? Eher nicht!
In Essen kenne ich mich nicht ganz so gut aus, aber es fahren auf jeden Fall eine Stadtbahn nach Mülheim und zwei nach Gelsenkirchen. Bei den Bussen kenne ich mich nicht so gut aus, aber es fahren mindestens jeweils einer nach Mülheim, Velbert, Hattingen und Gelsenkirchen. Eine Regionalstadtbahn würde VIELLEICHT Richtung Bottrop Sinn machen, aber das ist wirklich schon ein ganz großes „vielleicht“.
So etwas klingt zumindest nach "einen zweiten Blick wert"
Das können aber wirklich nur Einzelfalllösungen sein, um das Umland besser anzubinden. Eine Regionalstadtbahn nach Hagen oder Hamm hätte für Dortmund meines Erachtens keinen besonderen Verkehrswert. Die Bahn nach Hamm könnte schon rein fahrplantechnisch höchstens alle 30 Minuten verkehren und käme schon allein deshalb gegenüber den bestehenden Stadtbahnlinien mit ihrem 10-Minuten-Takt ins Hintertreffen.
Larry Laffer @ 6 May 2008, 00:29 hat geschrieben:In Gelsenkirchen-Horst gibt es Dreischienengleise, die gemeinsam von 301 und U17 genutzt werden. Hochflur-Regelspurwagen schwimmen im MIV mit, aber Dreischienengleise fand der damalige Gelsenkirchener Oberbürgermeister halt voll geil und prestigeträchtig. Dabei war der Typ nur ein Versehen, die Gelsenkirchener wollten die SPD nicht mehr, wodurch er ins Amt gestolpert ist, fünf Jahre später wurde er abgewählt und fiel wieder die Treppe rauf.
Wie hätte man es besser machen können? Die U17 kam ja schon vorher aus dem Tunnel und durchquerte Karnap oberirdisch. Immerhin sind es so nur ein paar Meter und man kann umsteigen in den CE56 oder die 301. Der damalige Gelsenkirchener Oberbürgermeister hätte ja bekanntlich am liebsten die U17 gleich weiter durch Beckhausen zur Arena gezogen.
Meines Wissens ist das aber tatsächlich die einzige Dreischienenstrecke der Bogestra. Vierschienenstrecken kommen überhaupt nicht vor. Man könnte höchstens noch den Bochumer Hauptbahnhof erwähnen, wo Normal- und Meterspurbahnen an denselben Bahnsteigen halten. Die Strecken sind aber vollständig voneinander getrennt. Und ja, auf der Essener Südstrecke liegen natürlich Dreischienengleise.