Tram-Train an Rhein und Ruhr

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

elba @ 6 May 2008, 09:21 hat geschrieben:war mal gaaanz früher - Umspurung auf normal in den 50er Jahren. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Duisburger_Ve...haft#Geschichte

Edmund
Ganz Gallien war von den Römern besetzt, bis auf ein kleines Dorf ;)

Zitat Wiki:
Bis zum Jahr 1950 konnte man neun normalspurige Linien und elf meterspurige Linien wieder in Betrieb nehmen.
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ruhri
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Beitrag von ruhri »

146225 @ 5 May 2008, 20:04 hat geschrieben:Das ist das Problem an Deiner Antwort - Du solltest nicht annehmen, daß eine Regionalstadtbahn eine eurer S-Bahnlinien ersetzen könnte. Das geht natürlich nicht. Nein, sie muß auf Routen zum Einsatz kommen, wo die seitherige Bedienung nicht vorhanden oder unattraktiv ist. Denk nicht nur an "jetzt", denk an den Ruhrpott 2030 oder so, wo sicherlich sich das eine oder andere geändert haben könnte. Die Kompatibilität mit Meterspurtrams läßt sich herstellen - in Essen oder Duisburg liegen ja heute schon Dreischienengleise.
Die DBs haben in ihrer langen Geschichte schon viel sinnvollere und einfachere Ideen verhindert. Strecken mit Dreischienengleisen würden von der heutigen DB AG bis aufs Blut bekämpft.

Und außerdem kann ich mir für die großen Städte im Ruhrgebiet einen Nutzen nur sehr schwer vorstellen. Die Innenstädte sind mit Bus, Stadt- und Eisenbahn linientechnisch sehr gut angeschlossen, nur an der Kapazität müsste man zum Teil noch arbeiten. Zwischen den Städten gibt es einige Stellen, wo man Takte ausweiten, bestehende Buslinien miteinander verknüpfen oder sogar neue Straßenbahnstrecken bauen sollte, aber Platz für eine Regionalstadtbahn sehe ich da nicht.

So kommt man problemlos mit einer Straßenbahn und drei Bussen von Bochum nach Hattingen, nach Witten sind es sogar zwei Busse mehr, nach Gelsenkirchen sind es immer noch eine Straßenbahn und zwei Busse, nach Castrop-Rauxel leider nur zwei Busse, nach Herne dafür zwei Bahnen und sieben Busse. Nach Essen (zwei Busse) und Dortmund (drei Busse) nimmt man aber im Regelfall lieber die Eisenbahn. Platz und Bedarf für eine Regionalstadtbahn? Eher nicht!

In Essen kenne ich mich nicht ganz so gut aus, aber es fahren auf jeden Fall eine Stadtbahn nach Mülheim und zwei nach Gelsenkirchen. Bei den Bussen kenne ich mich nicht so gut aus, aber es fahren mindestens jeweils einer nach Mülheim, Velbert, Hattingen und Gelsenkirchen. Eine Regionalstadtbahn würde VIELLEICHT Richtung Bottrop Sinn machen, aber das ist wirklich schon ein ganz großes „vielleicht“.
So etwas klingt zumindest nach "einen zweiten Blick wert"
Das können aber wirklich nur Einzelfalllösungen sein, um das Umland besser anzubinden. Eine Regionalstadtbahn nach Hagen oder Hamm hätte für Dortmund meines Erachtens keinen besonderen Verkehrswert. Die Bahn nach Hamm könnte schon rein fahrplantechnisch höchstens alle 30 Minuten verkehren und käme schon allein deshalb gegenüber den bestehenden Stadtbahnlinien mit ihrem 10-Minuten-Takt ins Hintertreffen.
Larry Laffer @ 6 May 2008, 00:29 hat geschrieben:In Gelsenkirchen-Horst gibt es Dreischienengleise, die gemeinsam von 301 und U17 genutzt werden. Hochflur-Regelspurwagen schwimmen im MIV mit, aber Dreischienengleise fand der damalige Gelsenkirchener Oberbürgermeister halt voll geil und prestigeträchtig. Dabei war der Typ nur ein Versehen, die Gelsenkirchener wollten die SPD nicht mehr, wodurch er ins Amt gestolpert ist, fünf Jahre später wurde er abgewählt und fiel wieder die Treppe rauf.
Wie hätte man es besser machen können? Die U17 kam ja schon vorher aus dem Tunnel und durchquerte Karnap oberirdisch. Immerhin sind es so nur ein paar Meter und man kann umsteigen in den CE56 oder die 301. Der damalige Gelsenkirchener Oberbürgermeister hätte ja bekanntlich am liebsten die U17 gleich weiter durch Beckhausen zur Arena gezogen.

Meines Wissens ist das aber tatsächlich die einzige Dreischienenstrecke der Bogestra. Vierschienenstrecken kommen überhaupt nicht vor. Man könnte höchstens noch den Bochumer Hauptbahnhof erwähnen, wo Normal- und Meterspurbahnen an denselben Bahnsteigen halten. Die Strecken sind aber vollständig voneinander getrennt. Und ja, auf der Essener Südstrecke liegen natürlich Dreischienengleise.
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Beitrag von Autobahn »

ruhri @ 7 May 2008, 20:11 hat geschrieben:Die DBs haben in ihrer langen Geschichte schon viel sinnvollere und einfachere Ideen verhindert. Strecken mit Dreischienengleisen würden von der heutigen DB AG bis aufs Blut bekämpft.
Schon die Vorgänger der DBAG und der Bundesbahn haben andere Bahnunternehmen massiv behindert.
Wikipedia @ , hat geschrieben:Im Jahre 1896 bestanden Pläne, die beiden Städte Duisburg und Düsseldorf durch eine Kleinbahn zu verbinden. Aufgrund des Widerstandes durch die Staatsbahn beschloss man, sich zunächst auf eine Verbindung zwischen Düsseldorf und Kaiserswerth zu konzentrieren. Zu diesem Zweck wurde am 15. September 1898 die Düsseldorf-Duisburger Kleinbahn GmbH gegründet und zunächst am 2. Januar 1899 ein Vertrag mit der Stadt Düsseldorf unterzeichnet. Einen Monat später folgte der Vertrag mit der Stadt Duisburg. Mit diesen Verträgen bekam die Bahn die Konzession zwischen Düsseldorf und Duisburg, die geplante Kleinbahn zu bauen und zu betreiben. In dem Vertrag war es ausdrücklich untersagt, die beiden Hauptbahnhöfe miteinander zu verbinden. Am 31. Oktober 1899 wurde die Strecke von Düsseldorf nach Kaiserswerth eröffnet. Nachdem die Strecke verlängert worden war, nahm das Unternehmen am 26. August 1900 auf der gesamten, fast 24 Kilometer langen Strecke zwischen Düsseldorf und Duisburg den Verkehr auf. Hinzu kam eine Zweigstrecke in Düsseldorf nach Stockum.

Vollständiger Artikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCsseldo...urger_Kleinbahn
Heute verläuft über diese Trasse dir U79!

Der o.a. Widerstand der Reichsbahn war auch an anderen Stellen im Kaiserreich dafür verantwortlich, dass man auf die Meterspur ausgewichen ist.

Meine Frage bezog sich aber nicht darauf, wo man bestehende S-Bahnen durch Stadtbahnen ersetzen oder ergänzen könnte, sondern war darauf ausgerichtet, wo man stillgelegte (weil unrentable und durch Busse erstetzte) Strecken als Stadtbahn reaktivieren könnte. Und dies unabhängig von Umspurung oder anderen technischen Feinheiten.
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Beitrag von ruhri »

Das Konzept der Tram-Trains - es gibt übrigens auch Train-Trams! ;) - ist auf den ersten Blick bestechend und so wurden viele Projekte geplant. Umgesetzt wurden jedoch nur wenige. Hier kann man die Gründe nachlesen.

Andere Gründe liegen in der schlechten Bewertung entsprechender Projekte durch das Land, wie hier im Dortmunder Stadtbahn-Thread beschrieben.
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Beitrag von ruhri »

Ein Beispiel, wo eine Regionalstadtbahn Sinn machen könnte, wäre die Gegend um Braunschweig, wo etliche kleinere Großstädte relativ dicht beieinander liegen. Bislang hat nur Braunschweig eine Straßenbahn, könnte aber das Umland anbinden und eben die Nachbarstädte mit ins Boot nehmen. Erste Arbeiten haben zumindest schon stattgefunden.
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