Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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mapic
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Beitrag von mapic »

@ChristianMUC
Unabhängig von der Anzahl der Kreuzungen müssen die Weichen aber trotzdem ständig umgestellt werden, da die Ein- und Ausfahrt von Holzkirchen aus nur auf Gleis 1 und von Schliersee aus nur auf Gleis 2 möglich ist, zumindest wenn man keine Befehle schreiben will... ;)
Aber sag mal, wie funktioniert denn "elektromechanisch"? Ich kann mir da grad gar nix drunter vorstellen :unsure:

derzeit sind wohl noch Schaftlach, Tegernsee, Miesbach und Schliersee besetzt
.... und Bayrischzell soweit ich weiß. Der hat da einen sehr spannenden Job. :lol:
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

mapic @ 10 May 2008, 22:04 hat geschrieben: @ChristianMUC
Unabhängig von der Anzahl der Kreuzungen müssen die Weichen aber trotzdem ständig umgestellt werden, da die Ein- und Ausfahrt von Holzkirchen aus nur auf Gleis 1 und von Schliersee aus nur auf Gleis 2 möglich ist, zumindest wenn man keine Befehle schreiben will...  ;)
Aber sag mal, wie funktioniert denn "elektromechanisch"? Ich kann mir da grad gar nix drunter vorstellen  :unsure:
Oh, toll - die berühmten Stellwerke mit gleisabhängigen Richtungsbetrieb - ich hasse die Teile...

Informationen zum elektromechanischen Stellwerk gibt es hier (bei Wikipedia) und etwas detaillierter mit den ganzen Bauformen hier (bei stellwerke.de).
Kurz zusammengefasst: Die Fahrwegelemente (Weichen, Gleissperren) und Signale werden elektrisch (also über Motoren) gestellt, die Abhängkeit untereinander ist aber mechanisch über die (ggü. dem mechanischen Stellwerk allerdings wesentlich feiner gearbeiteten) Verschlussstücke und Verschlussstangen hergestellt.
Beispiele für elektromechanische Stellwerke in Südbayern findet man aktuell u.a. noch in Pasing Bbf, auf der Mittenwaldbahn in Ohlstadt und Klais und am BÜ-Posten/Deckungsstelle in Pullach. Die von mir angesprochene Kombinationsbauform aus mechanischem und elektromechanischem Stellwerk fand man bis Oktober 2007 in Bruckberg (zwischen München und Landshut), im nördlichen Baden-Württemberg (u.a. Bad Rappenau zwischen Heilbronn und Heidelberg) hat teilweise Anpassungen, so dass die Weichen ansich über Elektromotoren gestellt werden, der Stellvorgang an sich aber über den Weichenhebel auf der Hebelbank erfolgt, es also rein vom Stellwerk her nicht ersichtlich ist.

Besetzte Stellwerke im BOB-Netz (außerhalb MVV) sind Miesbach, Schliersee, Bayrischzell und Schaftlach bei der DB Netz sowie Tegernsee bei der TAG.
ropix
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Beitrag von ropix »

Wobei man vermutlich die derzeit gängige Methode verwenden wird den Ww dann vollständig durch ein DrS2-verschnitt zu ersetzen wie in Illertissen :D
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

KBS 855 @ 10 May 2008, 20:09 hat geschrieben: Wie wäre es mit einem modernen Stellwerk? Dann wäre das Problem gelöst.
Wenn Dus zahlst? Dir ist bekannt in welcher Preislage son ESTW liegt?
ChristianMUC @ 10 May 2008, 22:40 hat geschrieben:Kurz zusammengefasst: Die Fahrwegelemente (Weichen, Gleissperren) und Signale werden elektrisch (also über Motoren) gestellt, die Abhängkeit untereinander ist aber mechanisch über die (ggü. dem mechanischen Stellwerk allerdings wesentlich feiner gearbeiteten) Verschlussstücke und Verschlussstangen hergestellt.
Es bliebe noch zu ergänzen: Im elektromechanischen Stellwerk ist schon einiges an Relaistechnik drin. Das mechanische Verschlußregister ist da schon mehr lustige Ergänzung.
Beispiele für elektromechanische Stellwerke in Südbayern findet man aktuell u.a. noch in Pasing Bbf, auf der Mittenwaldbahn in Ohlstadt und Klais und am BÜ-Posten/Deckungsstelle in Pullach.
Lindau hat auch noch zwei große EMech-Stellwerke.
Die von mir angesprochene Kombinationsbauform aus mechanischem und elektromechanischem Stellwerk fand man bis Oktober 2007 in Bruckberg (zwischen München und Landshut)
Gibts auch noch in *habichvergessen* :-) Sollte mir der Bahnhofsname wieder einfallen kann ich ihn ja nachreichen (oder ropix fällts ein?)
im nördlichen Baden-Württemberg (u.a. Bad Rappenau zwischen Heilbronn und Heidelberg) hat teilweise Anpassungen, so dass die Weichen ansich über Elektromotoren gestellt werden, der Stellvorgang an sich aber über den Weichenhebel auf der Hebelbank erfolgt, es also rein vom Stellwerk her nicht ersichtlich ist.
Gibts auch in Zirndorf, dort gehen zwar Drahtzüge zu den Weichen, der Umstellvorgang wird aber von nem Servomotor unterstützt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von ropix »

Boris Merath @ 10 May 2008, 23:37 hat geschrieben: Gibts auch noch in *habichvergessen* :-) Sollte mir der Bahnhofsname wieder einfallen kann ich ihn ja nachreichen (oder ropix fällts ein?)
Aber sicher fällt mir das ein...

*denk grübel*

Hammelburg
Lindau hat auch noch zwei große EMech-Stellwerke.
Ein großes und ein kleineres :)

E-Mech gibts auch noch irgendwo auf der Donautalbahn (zwischen Ingolstadt und Donauwörth), das fällt mir jetzt aber grad ned ein :)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

ropix @ 11 May 2008, 00:27 hat geschrieben: Hammelburg
Bekannt durch Y-Reisen :D
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ropix
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Beitrag von ropix »

Iarn @ 11 May 2008, 00:29 hat geschrieben: Bekannt durch Y-Reisen :D
genau deswegen gibts da auch das EMech im Mech E :)
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KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Luchs @ 10 May 2008, 21:41 hat geschrieben: Die beste Lösung wäre ein ESTW von dem aus 1-2 Personen das ganze BOB Netz fernsteuern. mehr Personal brauchts dafür mit Sicherheit nicht (derzeit sind wohl noch Schaftlach, Tegernsee, Miesbach und Schliersee besetzt. Holzkirchen lasse ich jetzt mal aussen vor). Dann bräuchte man für neue Kreuzungsbahnhöfe auch kein zusätzliches Personal -> wesentlich weniger Betriebskosten.
Genau, auch wenn einige meinen, ein Estw kostet viel. Langfristig führt daran doch eh kein Weg vorbei. Wieso nicht von Holzkirchen aus die drei Oberlandstrecken steuern? Das könnte man ja dann machen, wenn man die Strecken ausbaut, z. B. eine eher unrealistische Elektrifizierung, die ich als E-Traktions-Freund nur begrüßen könnte, aber die langfristig aufgrund der Ölpreise und ausgehenden Ölvorräte langfristig eh unausweichlich ist. (Allerdings muss man dann auch mal Abseits erneuerbarer Energien schauen, wie man den Energiebedarf deckt).
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Bei dem mittlerweile dichten Verkehr Ri Oberland würde ich den Fahrdraht eher heute als morgen sinnvoll sehen.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

KBS 855 @ 11 May 2008, 10:47 hat geschrieben: Genau, auch wenn einige meinen, ein Estw kostet viel. Langfristig führt daran doch eh kein Weg vorbei.
Es ist doch ganz einfach zu berechnen: ein ESTW hat bei der Anschaffung Fixkosten, die sich rechnen müssen. Dazu kommt die im Vergleich mit den "alten" Stellwerksbauformen verhältnismäßig kurze Nutzungsdauer von maximal 20-25 Jahren. Dazu kommen die Personalkosten - aktuell hast im BOB-Netz 4 Fdl, am ESTW vermutlich nur noch 1 bis 1 1/2 Fdl, die dann aber leicht besser verdienen. Du kannst davon ausgehen, dass es billiger ist, die bestehenden Stellwerke erstmal unverändert stehen zu lassen bzw. geringfügig anzupassen als ein ESTW zu bauen. Wäre das ESTW über die gesamte Nutzungsdauer billiger, hätte man es längst gebaut.
Persönlich Meinung: da unten kommt erst ein ESTW, wenn man die größeren Stellwerke in Holzkirchen un Deisenhofen sowie die S6 Ost auf ESTW umstellt - das wird aber sicher noch 10-15 Jahre dauern.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Da wäre ich mir nicht sicher. Du brauchst ja für 4 Fdl Posten nicht 4 Fdl, sondern bestimmt 15 (bei Zweischichtbetrieb). Wenn ein Fdl 50.000 pro Jahr kostet (für den Arbeitgeber sinds eher mehr), sind das 750.000 pro Jahr, da hast Du in 20 Jahren 15 Mio zusammen. Zusätzlich sparst Du beim Unterhalt (Lichtsignale und elektrisch gestellte Weichen sind billiger als Drahtzüge die bei jedem Sturm erneuert werden müssen).

Dass Lenggries besetzt sein soll, würde mich sehr wundern. Schaftlach - Lenggries ist meines Wissens nach signalisierter Zugleitbetrieb. Zuständiger Fdl sitzt in Schaftlach.

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Beitrag von mapic »

Luchs @ 11 May 2008, 18:32 hat geschrieben:Dass Lenggries besetzt sein soll, würde mich sehr wundern. Schaftlach - Lenggries ist meines Wissens nach signalisierter Zugleitbetrieb. Zuständiger Fdl sitzt in Schaftlach.
Richtig! Aber es hat ja auch niemand irgendwas gegenteiliges behauptet oder? :blink:
Die Weichen im BOB-Bw stellen sich die BOBler dort übrigens selbst. Man braucht dafür nur vorher eine Rangiererlaubnis vom Schaftlacher Fdl.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Grr, habe zu schnell gelesen. Bayrischzell war die Aussage - da habe ich keine Ahnung.


Luchs.
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Beitrag von ropix »

mapic @ 11 May 2008, 19:41 hat geschrieben: Die Weichen im BOB-Bw stellen sich die BOBler dort übrigens selbst. Man braucht dafür nur vorher eine Rangiererlaubnis vom Schaftlacher Fdl.
Hm... - da steht doch so ein paar Anschlussgrenzenschilder rum. Innerhalb müsste man doch fast ohne Erlaubnis rumfahren können?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Luchs @ 11 May 2008, 18:32 hat geschrieben: da hast Du in 20 Jahren 15 Mio zusammen. Zusätzlich sparst Du beim Unterhalt (Lichtsignale und elektrisch gestellte Weichen sind billiger als Drahtzüge die bei jedem Sturm erneuert werden müssen).
Die Strecken auf ESTW umzubauen dürfte an die 15 Millionen aber auch gut rankommen. Und dass man Drahtzüge bei jedem Sturm erneuen muss wäre mir neu. Beim ESTW hat man u.a. deutlich höheren Energieverbrauch, während ein mechanisches Stellwerk recht genügsam ist. Darüber hinaus müssen beim mechanischen Stellwerk auch keine elektronischen Bauteile sowie umfangreiche Energieversorgung samt Rückfallebenen vorhalten und warten, sondern halt gelegentlich die Mechanik putzen und fetten. Das Zeug ist recht massiv, so viel ist da nicht drin was kaputt gehen kann. Elektrisch gestellte Weichen müssen übrigends auch gewartet werden.

Das ganze wie gesagt gepaart mit dem Problem dass ein ESTW keine Investition fürs Leben ist, sondern bereits nach zehn bis fünfzehn Jahren erste Sanierungen fällig sind.

Vermutlich bringt ein ESTW dennoch häufig gewisse Einsparungen, allerdings sind die Investitionskosten so hoch, dass es sich eben nicht rentiert von heute auf morgen das ganze Netz umzustellen, einfach weils nicht finanzierbar ist. Und so hoch wie die Leute gerne sagen dürften die Einsparungen auch nicht sein. Dazu kommen die Nachteile, niemanden mehr an der Strecke zu haben. Häufig macht der Fdl ja nebenbei auch noch Fahrkartenverkauf oder nimmt andere Aufgaben wahr.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von ET 423 »

Luchs @ 11 May 2008, 18:32 hat geschrieben: Da wäre ich mir nicht sicher. [...]
Wieso glaubst du es nicht, wenns dir jemand schreibt (ChristianMUC), der wirklich Ahnung von der Materie hat? Du stellst wie so oft nur windschiefe Behauptungen in den Raum und wenn sich jemand die Mühe macht, deine Aussagen gerade zu rücken, glaubst du es nicht, hast deine Zweifel, usw.. :blink:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

@ET423: Ob ChristianMUC Ahnung von der Materie hat, kann ich aufgrund der einfachen Aussagen ohne jede Begründung hier leider nicht nachvollziehen. Ich habe dagegen versucht, eine einfache, konservative Rechnung dagegenzuhalten. So ganze fachfremd bin ich auch nicht - auch wenn ich in einer anderen Branche bin.
Dass wir hier nicht von Kosteneinsparungen um Dimensionen reden, ist ja klar. Das liegt aber vor allem auch an der Minimalisierung des Netzes durch DB Schotterwüste AG. Im Falle von ESTW sind zusätzliche Kreuzungsmöglichkeiten im Betrieb deutlich billiger und können sich damit schneller rechnen. Das war ja der Ausgangspunkt der Diskussion (weitere Kreuzungsmöglichkeit zwischen Schliersee und Bayrischzell).

Auch ist bekannt, dass die DB und DB AG jahrelang mangels verfügbaren Geldes Investitionen aufgeschoben hat, obwohl dieses mittelfristig eine Produktivitätssteiegerung bedeutet hätte.

@Boris, sorry, Deine Aufstellung erschliesst sich mir nicht ganz. Die notwendige Redundanz ist doch in den Investitionskosten mit drin. Und so teuer ist Strom nicht, dass das für die wenigen KW auch nur irgendwie aus den Nachkommarundungsstellen der Gesamtkosten herauskommt.

Auf der anderen Seite sollte es wohl offensichtlich sein, warum Drahtzüge anfälliger sind gegen Stürme? Ganz zu schweigen, dass diese regelmässig geschmiert werden müssen. Wie häufig wird das bei der Bahn gemacht?


Luchs.
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Beitrag von ropix »

Luchs @ 11 May 2008, 18:32 hat geschrieben: Da wäre ich mir nicht sicher. Du brauchst ja für 4 Fdl Posten nicht 4 Fdl, sondern bestimmt 15 (bei Zweischichtbetrieb). Wenn ein Fdl 50.000 pro Jahr kostet (für den Arbeitgeber sinds eher mehr), sind das 750.000 pro Jahr, da hast Du in 20 Jahren 15 Mio zusammen. Zusätzlich sparst Du beim Unterhalt (Lichtsignale und elektrisch gestellte Weichen sind billiger als Drahtzüge die bei jedem Sturm erneuert werden müssen).
Gut, aber man braucht für den einen FDL Posten auch nicht einen FDL sondern mindestens 8 (oder so ähnlich) - zumal bei Steuerung aus der BSZ ja wohl pro ESTW zur HVZ 2 FDL anwesend sein werden.

Ich würde dir recht geben, dass elektrische Weichen und Lichtsignale billiger sind als Drahtzüge die man nach jedem Sturm erneuern muss - nur sowas ist mir in Deutschland nicht bekannt???

Gehe zu einem beliebigen Mech deiner Wahl und Frage mal nach dem letzten Drahtseilbruch für ein Hauptsignal. Da kommen dann allerdings eher so Antworten wie Bagger und LKW. Und was dann beim Mech fahren auf Ersatz bis kurze Zeit später recht leicht zu reparieren bedeutet bedeutet für das ESTW (sollte der Bagger auch hier erfolgreich gewesen sein) praktisch für Stunden bis Tage das aus.

Ansonsten gilt - für so 8 mechanische Stellwerke brauchste wohl ein bis zwei LSTler die damit einen recht geruhsamen Job haben. Das geht nämlich wie bei Siemens - immer schön schmieren, dann klappt auch alles wunderbar. Was man vom ESTW nicht unbedingt behaupten kann. Letztens erst hat Riem (Das ist zwar vom Mitbewerber, aber macht ja nix) darauf aufmerksam gemacht was ein Mech definitiv nicht kann (außer es fährt jemand ins häuschen hinein und zerstört das gesamte Tragewerk - abstürzen)

Vorteile vom ESTW sind allerdings auch klar. Man spart sich die (hin und wieder mit tragischem Ausgang unzuverlässigen) Schrankenposten und muss gleich mal in moderne BÜ-Sicherung investieren. Spurpläne sind entgültig festzementiert und der Seeger von der BOB braucht überhaupt nicht mehr jammern kommen man könnte doch noch ein Gleis bauen. Da heist das Netzzauberwort dann ESTW und die Sache ist gut.

Nicht das z.B. jemand auf die Idee kommt, die alte Sicherungstechnik in Bad Tölz würde vielleicht ein Gleis mehr unterstützten und sogar Gütergleise haben.

Apropos. Das ist das nächste Problem. Die Strecke Schaftlach-Lenggries ist ja erst "kürzlich" mit modernerer Sicherungstechnik ausgestattet worden, fragt sich ob das überhaupt schon abgeschrieben ist :D - die muss man zumindest momentan nicht ersetzen.

Gleiches gilt für den Bahnhof Bayerischzell mit seinem DrS&B - warum sollte man den ersetzen??? Der Aufwand würde sich also grad mal auf zwei Mechanische Stellwerke erstrecken bei einer Personaleinsparung von 2 fdl und ich glaub 3 Schrankenwärtern. Kurz - vergiss es :D
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

mapic @ 10 May 2008, 22:04 hat geschrieben: Unabhängig von der Anzahl der Kreuzungen müssen die Weichen aber trotzdem ständig umgestellt werden, da die Ein- und Ausfahrt von Holzkirchen aus nur auf Gleis 1 und von Schliersee aus nur auf Gleis 2 möglich ist, zumindest wenn man keine Befehle schreiben will... ;)
Hmmm, wenn keine Kreuzung ist, warum kommt man dann aus Richtung [acronym title="MHO: Holzkirchen <Bf>"]MHO[/acronym] nicht ohne weiteres auf Gleis 2? :unsure: Umgekehrt dürfte es bei Gleis 1 ja an dem Bahnsteigzugang liegen.
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Beim mechanischen Stellwerk kann man nur im Voraus festgelegte Fahrstraßen auf Hauptsignal befahren. Da hat man sich grad bei kleineren Stellwerken die Arbeit eines komplizierteren Verschlussregisters gespart und je Richtung nur eine Fahrstraße eingerichtet. Spart nebenbei auch Signale ;)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

ChristianMUC @ 12 May 2008, 21:41 hat geschrieben: Beim mechanischen Stellwerk kann man nur im Voraus festgelegte Fahrstraßen auf Hauptsignal befahren. Da hat man sich grad bei kleineren Stellwerken die Arbeit eines komplizierteren Verschlussregisters gespart und je Richtung nur eine Fahrstraße eingerichtet. Spart nebenbei auch Signale ;)
Also dass es am Verschlußregister scheitert hab ich gewisse Zweifel - ein Verschlußregister braucht man so oder so, weils beim mechanischen Einheitsstellwerk nicht ohne geht, und da dürfts kein so großer Aufwand sein noch zwei weitere Schubstangen reinzulegen. Wann dann hat man sich wohl das Aufstellen der Signale gespart.
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Beitrag von mapic »

Boris Merath @ 12 May 2008, 22:13 hat geschrieben:Wann dann hat man sich wohl das Aufstellen der Signale gespart.
Richtig. Nach Schliersee gibts nur ein Signal auf Gleis 1 und nach Holzkirchen nur auf Gleis 2. Als vor einigen Jahren mal das Gleis 2 für eine Bahnsteigverbreiterung verschwenkt wurde und daher einige Zeit lang nur Gleis 1 befahrbar war, musste man halt ständig fleißig Befehle schreiben wenn man Richtung Holzkirchen wollte......
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Beitrag von Boris Merath »

Ansonsten zu Fischhausen-Neuhaus: Ein zweites Gleis wird dort wie erwartet nicht gebaut. Was genau die machen war nicht erkennbar, so wies aussah wurden aber an verschiedenen Stellen Baumaßnahmen zur Abstützung des Damms getätigt, dabei wurden scheinbar auch Metall"wände" verbaut die den Schotter stabilisieren oder so.

Im Fischhausen-Neuhaus wurde sogar ein Prellbock aufgestellt, gefahren wurde in Schliersee grundsätzlich auf Signal, angeblich wurde dort der Streckenblock abgeklemmt so dass das möglich wurde.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Unterschriften-Aktion für BOB gestartet

Wirklich beachtenswert, welche Sympathiewerte die BOB in der Bevölkerung hat, ich kann mir gerade nicht vorstellen, dass sowas für die DB Regio gemacht würde.
Investor für künftige Elektrifizierungspläne
Hier leider nur ein Bröckchen ohne Details.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

also die Aktion kann man eigendlich nur unterstützen

die BOB muss bleiben
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Iarn @ 8 Jul 2009, 16:53 hat geschrieben: Wirklich beachtenswert, welche Sympathiewerte die BOB in der Bevölkerung hat, ich kann mir gerade nicht vorstellen, dass sowas für die DB Regio gemacht würde.
Das kann ich mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen... Das ist aber eigentlich auch verständlich: Erstens gab es seit Betriebsübernahme durch die BOB deutliche Angebotsverbesserungen (oder zumindest seit 2001, wo dieses Angebot auch wirklich gefahren wird). Zweitens kann man sich mit der BOB besser identifizieren als mit dem gesichtslosen Großkonzern DB AG, und die BOB (und alle anderen Veolia-Töchter auch) hat genug unternehmerischen Spielraum, diese Identifikation zu fördern und auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen - anders als z.B. die S-Bahn München-ex-GmbH.

Zum "Investor": dass die BOB die Elektrifizierung nach Bayrischzell selbst bezahlen will, ist mir aber neu, und so recht glauben kann ich's auch nicht...
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

Zum Thema angedachte Elektrifizierung steht etwas hier im BOBExpress auf Seite 2 ...
Stolzes Mitglied der Autonomen Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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“Never argue with stupid people, they will drag you down to their level and then beat you with experience.” - Zitat wird sowohl Mark Twain als auch George Carlin zugeschrieben
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Aber begründet, warum man die Elektrifizierung unbedingt braucht, wird nicht wirklich.
Mehr Züge könnte man auch mit Diesel fahren lassen.

Da gibts in Bayern sicher einige Strecken die überregional wichtiger wären, die man mal elektrifizieren sollte.
Ich mag die BOB, aber ob das wirklich der beste Einsatz für solche Gelder wäre ist aus meiner Sicht fraglich.
P-fan
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Beitrag von P-fan »

Kann man nur hoffen, dass die halbstündige Taktverschiebung auf der BOB ab Dezember 2009 der Unterschriftenaktion nicht schadet. Die BOB kann wohl nichts für diese Verschiebung, aber ob das allen Leuten klar ist?
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
pippo946
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Beitrag von pippo946 »

Sendlinger @ 8 Jul 2009, 17:53 hat geschrieben: Zum Thema angedachte Elektrifizierung steht etwas hier im BOBExpress auf Seite 2 ...
Zu welchem Zug gehört denn der blau lackierte Waggon auf Gleis 31 des Münchner Hbf, der auf dem Foto ebenfalls auf Seite 2 zu sehen ist?
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