Entwicklung Ölpreis - Mobilität bald unbezahlbar?

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also langsam wird Salatöl schon fast eine Alternative. BTW was kostet der billigste Vodka bei Aldi :lol: ? 10% Alkoholbeimischung verträgt glaube ich fast jeder Motor :D
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Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 16 May 2008, 09:42 hat geschrieben: Also langsam wird Salatöl schon fast eine Alternative. BTW was kostet der billigste Vodka bei Aldi :lol: ? 10% Alkoholbeimischung verträgt glaube ich fast jeder Motor :D
Wenn Du Salatöl tankst, musst Du m.E. aber Energiesteuer nachbezahlen. Ob es sich lohnt, ist die Frage, das Salatöl kostet bei Aldi auch immerhin 0,99 EUR den Liter. Und dann das Hantieren und Entsorgen der Flaschen :D
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Nein, es war eher als humoristischer Beitrag gemeint. Bei meinen 100km im Monat kann ich mir Super auch noch leisten. Zumal ich meine Karre gerade halbpermanent an meine Eltern verliehen habe, die mir auch immer brav den Tank vollmachen.
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Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 16 May 2008, 09:53 hat geschrieben: Nein, es war eher als humoristischer Beitrag gemeint. Bei meinen 100km im Monat kann ich mir Super auch noch leisten. Zumal ich meine Karre gerade halbpermanent an meine Eltern verliehen habe, die mir auch immer brav den Tank vollmachen.
Das war schon klar, wobei es aber schon Leute gibt, die mit Salatöl oder mit aufbereitetem Pommes-Frittierfett fahren. Ich kann mich an einen TV-Beitrag eines Taxifahrers erinnern, der bei den Pommesbuden die Runde macht und sich dort das verbrauchte Frittierfett abholt und es in einer Zentrifuge (oder so was ähnlichem) im Keller dann aufbereitet. So reduziert er seine Spritkosten enorm. Bis zur Einführung der allgemeinen Energiesteuer war das alles kein Problem. Es könnte sich aber auch jetzt noch rechnen, ist aber alles natürlich umständlich.
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Beitrag von Hot Doc »

Den Taxifahrer gibt wirklich, der kurvt irgendwo in Berlin rum. Und er hat auch kein Problem mit irgendwelchen Steuern, da er das Frittenfett kostenlos von den Buden geschenkt bekommt (die das ja sonst entsorgen müßten) muss er auch keine Abgaben bezahlen.
Mit seinem Mercedes Diesel fährt er inzwischen über 150.000 km nur mit Frittenfett.
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Beitrag von TramPolin »

Hot Doc @ 16 May 2008, 11:17 hat geschrieben: Den Taxifahrer gibt wirklich, der kurvt irgendwo in Berlin rum. Und er hat auch kein Problem mit irgendwelchen Steuern, da er das Frittenfett kostenlos von den Buden geschenkt bekommt (die das ja sonst entsorgen müßten) muss er auch keine Abgaben bezahlen.
Mit seinem Mercedes Diesel fährt er inzwischen über 150.000 km nur mit Frittenfett.
Ja, den Taxifahrer gibt es, das wurde ja in dem TV-Beitrag gesagt und gezeigt. Nur hat sich inzwischen die Gesetzeslage m.E. geändert, es gibt jetzt eine allgemeine Energiesteuer. Meines Wissens muss der Taxifahrer die Steuer nun ausdrücklich nachzahlen.

Edit: So ganz sicher bin ich mir nicht, bei gekauftem Pflanzenöl ist es wohl wirklich so, aber bei dem Pommes-Fett? Aber wenn es eine allgemeine Energiesteuer gibt!? Vielleicht weiß ja hier jemand mehr.
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Beitrag von ET 423 »

rp-online.de hat geschrieben:Der Manager begründete seine Einschätzung mit dem "beinharten Wettbewerb" auf dem deutschen Tankstellenmarkt.
Welcher Wettbewerb? :angry: :angry: :angry:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von TramPolin »

Wegen des Erdbebens musste China die Erdgasförderung drosseln und als Ersatz Heizöl auf dem Weltmarkt einkaufen.

http://www.n-tv.de/Beben_erreicht_Rohstoff...913/964878.html

Kommentar: Der Ölpreis stieg heute innerhalb weniger Stunden um über 3 % an und scheint Kurs auf ein neues Allzeithoch zu nehmen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Sprinter sind ab Werk auf 162 Km/h gedrosselt
Selbst das ist zumindest für einige schon viel zu viel... :ph34r:
Welcher Wettbewerb?
Es gibt in Deutschland für den Bedarf im Grunde einfach zu viele Tankstellen. Frag' mal einen Tankstellenpächter... vom Sprit kann keiner mehr leben, alle haben entweder 'n Autohaus, eine Werkstatt, eine Gaststätte, einen Mini-Supermarkt oder sowas noch mit dabei. Das was von einem Liter Sprit beim Pächter bleibt, ist lachhaft, glaub' wenn überhaupt 2 Cent oder sowas. Viele Tankstellen werden in den nächsten Jahren warscheinlich auch komplett dichtmachen, sei's aus direkten finanziellen Gründen (Pleite) oder eben weil sich kein Nachfolger mehr findet.
Nur hat sich inzwischen die Gesetzeslage m.E. geändert, es gibt jetzt eine allgemeine Energiesteuer. Meines Wissens muss der Taxifahrer die Steuer nun ausdrücklich nachzahlen.
Genau. Sobald man irgendwas als Treibstoff nutzt, fällt Steuer an, auch wenn man Salatöl oder Frittenfett kauft, geschenkt bekommt oder was weiß ich.
Kommentar: Bei den Milliarden-Gewinnen (oder waren es Billionen?) der Mineralölfirmen wirkt solch Satz wie von Busch wie Hohn und Spott.
Ohne Steuern wäre der Liter bei 30 oder 40 Cent, oder? Wer doppelt an den hohen Preisen mitverdient, ist unser lieber Staat. Dem können die Preise eigentlich nicht hoch genug sein, sofern nicht grad irgendwo Wahlen sind.
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Beitrag von ET 423 »

Rohrbacher @ 16 May 2008, 16:21 hat geschrieben:Es gibt in Deutschland für den Bedarf im Grunde einfach zu viele Tankstellen. Frag' mal einen Tankstellenpächter... vom Sprit kann keiner mehr leben, alle haben entweder 'n Autohaus, eine Werkstatt, eine Gaststätte, einen Mini-Supermarkt oder sowas noch mit dabei. Das was von einem Liter Sprit beim Pächter bleibt, ist lachhaft, glaub' wenn überhaupt 2 Cent oder sowas. Viele Tankstellen werden in den nächsten Jahren warscheinlich auch komplett dichtmachen, sei's aus direkten finanziellen Gründen (Pleite) oder eben weil sich kein Nachfolger mehr findet.
Das mag sein, aber es ging mir um den Wettbewerb beim Treibstoff, nicht darum, ob Tankstelle A die Tiefkühlpizza für 7,99 oder 7,95EUR im Sortiment hat, während es bei Tankstelle B genau umgekehrt ist. Und wenn ich so anschaue, gibts keinen "Wettbewerb" beim Sprit, allenfalls, wenns darum geht, wer seinen Preis schneller nach oben geschraubt hat.
Rohrbacher @ 16 May 2008, 16:21 hat geschrieben: Ohne Steuern wäre der Liter bei 30 oder 40 Cent, oder? Wer doppelt an den hohen Preisen mitverdient, ist unser lieber Staat. Dem können die Preise eigentlich nicht hoch genug sein, sofern nicht grad irgendwo Wahlen sind.
Damit hätten wir ja die Lösung gefunden: Wir müssen einfach jedes Jahr wählen, dann bleiben die Preise unten. :rolleyes: Fakt ist aber, daß der Sprit dann bei weitem nicht so preiswert wäre. Mal rein hypothetisch angenommen: Die Regierung schafft sämtliche Steuern ab, die in den Spritpreisen enthalten sind, also Ökosteuer, Mineralölsteuer, keine Mehrwertsteuer mehr. Selbst wenn dann die Preise kurzzeitig wie vor 20 Jahren aussehen würden, kämen die Ölheinis schnell auf den Trichter "Hey moment mal, die dummen Deutschen haben doch auch schon 1,60EUR für den Liter super hingeblättert, also ist die Schmerzgrenze doch lange nicht ausgelotet?!" Also schrauben DIE dann wieder die Preise in die Höhe, natürlich verzögert, aber das machen die 100%ig. Und fadenscheinige Ausreden gibts wie Sand am Meer, sieht man ja, mit was für depperten Ausreden die jeden Tag daher kommen... <_<
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Beitrag von JeDi »

Rohrbacher @ 16 May 2008, 16:21 hat geschrieben: Selbst das ist zumindest für einige schon viel zu viel... :ph34r:
Ganz ehrlich - die Dinger sollten auf 100 oder gar 80 runter...
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

JeDi @ 16 May 2008, 16:41 hat geschrieben: Ganz ehrlich - die Dinger sollten auf 100 oder gar 80 runter...
Das stand doch letztes Jahr auch (mal wieder) zur Diskussion, nachdem es (mal wieder) mehrere schwere Unfälle gab, die von Sprintern ausgelöst wurden. Grund war (mal wieder), daß die Fahrer damit zu schnell fuhren, obwohl sie voll beladen waren. Und ja, da hat die Bremsleistung nicht gereicht.
Daher wäre ich der Meinung, daß man die Teile als Lkw deklarieren sollte. 50 in der Stadt, 60 Überland, 80 Autobahn. Mit Sondergenehmigung (wie bei Reisebussen) dürfte auf der Autobahn dann auch 100 drin sein, aber mehr nicht.
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Beitrag von JeDi »

Ich hab keine Ahnung, wie die Dinger bremsen oder sonstwas - Aber bei erlaubten 60 nen Fahrschulauto bedrängen... (Das in Konsequenz dann halt nur noch 50 fährt :ph34r: )
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Beitrag von Fastrider »

ET 423 @ 16 May 2008, 16:48 hat geschrieben:Daher wäre ich der Meinung, daß man die Teile als Lkw deklarieren sollte. 50 in der Stadt, 60 Überland, 80 Autobahn. Mit Sondergenehmigung (wie bei Reisebussen) dürfte auf der Autobahn dann auch 100 drin sein, aber mehr nicht.
1992 haben die noch als Laster gezählt, mit allen Konsequenzen. Damals war die Grenze noch bei 2,8 Tonnen.
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Beitrag von Fastrider »

Rohrbacher @ 16 May 2008, 16:21 hat geschrieben:Ohne Steuern wäre der Liter bei 30 oder 40 Cent, oder?
Laut FTD ist allein der Rohölanteil bei 1 l Super 43 cent, bei einem Rohölpreis von 88 USD und einen Dollarkurs von 1,47. Dann kann man mal rechnen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Das mag sein, aber es ging mir um den Wettbewerb beim Treibstoff, nicht darum, ob Tankstelle A die Tiefkühlpizza für 7,99 oder 7,95EUR im Sortiment hat, während es bei Tankstelle B genau umgekehrt ist. Und wenn ich so anschaue, gibts keinen "Wettbewerb" beim Sprit, allenfalls, wenns darum geht, wer seinen Preis schneller nach oben geschraubt hat.
Doch... ich hab' geschrieben, dass dem Pächter irgendwas um 2 Cent bleiben. Gäb's nicht diesen Vernichtungswettbewerb, könnte der Pächter doch einfach noch ein paar Cent draufhauen, damit er besser leben kann und eben nicht nur von überteuerten "Shop-Artikeln".
Ganz ehrlich - die Dinger sollten auf 100 oder gar 80 runter...
So hatte ich das nicht gemeint... Hätten die Kleintransporter bis 3,5 Tonnen nicht nur viel Power unter der Haube, sondern auch ordentliche Bremsen und fahrdynamische Eigenschaften, wär' alles okay. Aber lass' mal so einen Transporter mit den Rädchen aus Tempo 160 voll bremsen oder ausweichen. Da machen sich dann auch der hohe Schwerpunkt und die Ladung bemerkbar. Das ist nicht so wie bei 'nem normalen Pkw, der möglicherweise von den Ingenieuren auf gute Schnellfahreigenschaften getrimmt wurde. Mach' mal auf'm Testgelände irgendwelche Schleuderversuche bei Tempo 160 oder mehr... der Transporter mit seinem Transporterfahrwerk wird da nicht mehr auf den Rädern stehen bleiben, selbst wenn er leer ist, ein flacher breiter Audi, BMW, etc. mit dem üblichen Fahrwerk macht sich dabei normalerweise nur die teuren Reifen etwas kleiner.

Ich würd' die Kleintransporter bei 120 oder 130 km/h einbremsen. Das wär' denke ich okay, es spart Sprit (klar mit einem Fahrzeug mit dem cw-Wert eines besseren Kühlschranks) und führt auch dazu, dass man die Fahrer nicht mehr zum Rasen zwingen kann. Gestern kam bei ZDF-Reporter wieder was über solche Fahrer, die offiziell Schichten von 10 Stunden haben, aber unter Beachtung aller Verkehrsregeln gehen die oft nicht unter 15 Stunden! Klar, der Fahrer will ja auch irgendwann fertig werden, mal schlafen und seinen Job behalten am besten auch noch. In der Sendung wurde (mit versteckter Kamera) ein Transporter gezeigt bzw. verfolgt, der von Deutschland nach Belgien oder Holland gefahren ist und nachts einen Schnitt von 130 km/h (!) in den Asphalt gebraten hat - inkl. einiger Kilometer außerhalb der Autobahn und sogar durch die Stadt. Dafür muss man sogar mit'm Pkw auf der Autobahn dann ordentlich heizen...
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Beitrag von Iarn »

Also aktuell ist der Rohölpreis für manche Sorten auf über 127 $ gestiegen, die Öplreisprognose von Goldman Sachs fürs zweite Halbjahr wurde auf 141$ angehoben.
Ich fürchte bald kommen wieder die Populisten an und schreien nach Steuerrabatten.
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Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 16 May 2008, 17:23 hat geschrieben: Also aktuell ist der Rohölpreis für manche Sorten auf über 127 $ gestiegen, die Öplreisprognose von Goldman Sachs fürs zweite Halbjahr wurde auf 141$ angehoben.
Ich fürchte bald kommen wieder die Populisten an und schreien nach Steuerrabatten.
Wieso, die haben doch schon längst geschrien. Jeden Tag die letzten Tage, inklusive heute.
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Beitrag von Iarn »

TramPolin @ 16 May 2008, 18:30 hat geschrieben:
Iarn @ 16 May 2008, 17:23 hat geschrieben: Also aktuell ist der Rohölpreis für manche Sorten auf über 127 $ gestiegen, die Öplreisprognose von Goldman Sachs fürs zweite Halbjahr wurde auf 141$ angehoben.
Ich fürchte bald kommen wieder die Populisten an und schreien nach Steuerrabatten.
Wieso, die haben doch schon längst geschrien. Jeden Tag die letzten Tage, inklusive heute.
Mit "bald" wieder meine ich die nächsten Stunden und Tage. Bin ja schon fast für jede Schlagzeile froh, in der nicht über den hohen Ölpreis gejammert wird.
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Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 16 May 2008, 18:32 hat geschrieben: Mit "bald" wieder meine ich die nächsten Stunden und Tage. Bin ja schon fast für jede Schlagzeile froh, in der nicht über den hohen Ölpreis gejammert wird.
Na ja, dann darfst Du nicht in diesen Thr..., ähh, ich meine dieses Thema schauen, da sollen auch schon Schlagzeilen zitiert worden sein. :)
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Beitrag von Iarn »

Aber nicht alle jammern hier in diesem Thread. Es gibt ja auch Leute hier, die sind mit dem Ölpreis nicht unzufrieden :D
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 16 May 2008, 17:20 hat geschrieben:So hatte ich das nicht gemeint... Hätten die Kleintransporter bis 3,5 Tonnen nicht nur viel Power unter der Haube, sondern auch ordentliche Bremsen und fahrdynamische Eigenschaften, wär' alles okay. Aber lass' mal so einen Transporter mit den Rädchen aus Tempo 160 voll bremsen oder ausweichen. Da machen sich dann auch der hohe Schwerpunkt und die Ladung bemerkbar. Das ist nicht so wie bei 'nem normalen Pkw, der möglicherweise von den Ingenieuren auf gute Schnellfahreigenschaften getrimmt wurde. Mach' mal auf'm Testgelände irgendwelche Schleuderversuche bei Tempo 160 oder mehr... der Transporter mit seinem Transporterfahrwerk wird da nicht mehr auf den Rädern stehen bleiben, selbst wenn er leer ist, ein flacher breiter Audi, BMW, etc. mit dem üblichen Fahrwerk macht sich dabei normalerweise nur die teuren Reifen etwas kleiner.
Der Begriff "Sprinter" steht gemeinhin als Synonym für Kleintransporter. Da gibt es gewaltige Unterschiede in den Sicherheitsmerkmalen. Die neueste Genaration aus dem Hause Daimler hat tatsächlich PKW-ähnliche Fahreigenschaften und auch bessere Bremsen (hab heute noch einen gefahren). Der hohe Schwerpunkt ist in der Tat nicht zu unterschätzen, gilt aber auch für PKW mit Thule-Boxen auf dem Dach ;) . Da ist schon eine vernünftige Beladung mit entsprechender Gewichtsverteilung und Ladungssicherung wichtig. Aber selbst "normale" PKW verhalten sich anders, wenn sie mit Urlaubsgepäck vollgepackt sind. Und wenn Pappa das leere Auto sonst nur im Stadtverkehr nutzt, kommt er dann bei Kurvenfahrten oder beim Bremsen auch schnell ins Schwitzen.
Ich würd' die Kleintransporter bei 120 oder 130 km/h einbremsen. Das wär' denke ich okay, es spart Sprit (klar mit einem Fahrzeug mit dem cw-Wert eines besseren Kühlschranks) und führt auch dazu, dass man die Fahrer nicht mehr zum Rasen zwingen kann. Gestern kam bei ZDF-Reporter wieder was über solche Fahrer, die offiziell Schichten von 10 Stunden haben, aber unter Beachtung aller Verkehrsregeln gehen die oft nicht unter 15 Stunden! Klar, der Fahrer will ja auch irgendwann fertig werden, mal schlafen und seinen Job behalten am besten auch noch. In der Sendung wurde (mit versteckter Kamera) ein Transporter gezeigt bzw. verfolgt, der von Deutschland nach Belgien oder Holland gefahren ist und nachts einen Schnitt von 130 km/h (!) in den Asphalt gebraten hat - inkl. einiger Kilometer außerhalb der Autobahn und sogar durch die Stadt. Dafür muss man sogar mit'm Pkw auf der Autobahn dann ordentlich heizen...
Der ADAC-Reiseplaner bietet die Möglichkeit, ein eigenes Geschwindigkeitsprofil zu definieren. Dabei wird folgender Hinweis ausgegeben:
ADAC-Reiseplaner @ , hat geschrieben: Geben Sie im Bereich Durchschnittsgeschwindigkeit für jeden Straßentyp (z. B. Autobahnen, Bundes- oder Landstraßen) die minimale und maximale Durchschnittsgeschwindigkeit ein.

Beachten Sie hierbei, dass Durchschnittsgeschwindigkeiten leicht überschätzt werden. Um beispielsweise eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 110 km/h zu erreichen, muss jede Minute, in der Sie 70 km/h fahren mit einer Minute 150 km/h ausgeglichen werden!
Insofern erscheint mir eine Durchschnittgeschwindigkeit von 130 Km/h doch etwas übertrieben, wenn man berücksichtigt, dass

1. die Fahrzeuge auf 162 Km/h begrenzt sind und
2. diese Höchstgeschwindigkeit z.B. am Berg gar nicht erreicht werden kann.

Sicher gibt es in dieser Branche viele kleinere Unternehmer (manche sogar selbstfahrend), die sich kaum erreichbare Zeitfenster aufdrücken lassen. Aber es gibt auch seriöse Unternehmen, die sich an die gesetzlichen Vorgaben halten. Mit richtig geplanten Cut-Off Zeiten und vernünftiger Personalrotation lässt sich das nämlich leicht bewerkstelligen.

Ich fahre fast täglich Sprinter, das Original aus Düsseldorf ;) , und keine italienische oder französiche Kopie :lol: . Wenn das Fahrzeug vernünftig beladen und die Ladung ordentlich gesichert ist, sind auf freier Strecke und guter Witterung bei vorausschauender Fahrweise auch 160 Km/h kein Problem. Entscheidend ist hier in erster Linie die Ausbildung (und Erfahrung) des Fahrers. Damit kein Mißverständnis aufkommt, die Höchstgeschwindigkeit erreiche ich nur sehr selten, weil es Verkehrslage und Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht zulassen. Meine Kolleginnen und Kollegen, die nachts unterwegs sind, haben es da etwas leichter, weil der Verkehr geringer ist.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 16 May 2008, 18:47 hat geschrieben: Aber nicht alle jammern hier in diesem Thread. Es gibt ja auch Leute hier, die sind mit dem Ölpreis nicht unzufrieden :D
Gut, ein hoher Ölpreis führt vielleicht zum Energiesparen und zur Suche nach alternativen Energien.

Nur, für den kleinen Mann ist es nicht so toll. Ob er Auto fährt oder nicht, der hohe Ölpreis ist ein Preistreiber für die meisten Produkte. Wenn Du jeden Cent zweimal umdrehen musst (ich gehöre nicht dazu), dann kriegst Du vielleicht schon Angst, wie das weitergehen soll. Zufrieden mit dem hohen Ölpreis können daher im Wesentlichen nur die sein, die Öl fördern und exportieren.
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Beitrag von ET 423 »

TramPolin @ 16 May 2008, 18:53 hat geschrieben: Nur, für den kleinen Mann ist es nicht so toll. Ob er Auto fährt oder nicht, der hohe Ölpreis ist ein Preistreiber für die meisten Produkte. Wenn Du jeden Cent zweimal umdrehen musst (ich gehöre nicht dazu), dann kriegst Du vielleicht schon Angst, wie das weitergehen soll. Zufrieden mit dem hohen Ölpreis können daher im Wesentlichen nur die sein, die Öl fördern und exportieren.
Absolut richtig, du hast es auf den Punkt gebracht. Auch wenn sich einige, die kein Auto haben, vielleicht eins abgrinsen, aber die Rechnung kommt auch für diese Leute - bei der nächsten Heizkostenabrechnung zum Beispiel, um nur mal das Naheliegendste zu nennen. Und wie wir ja auch schon oft durchdiskutiert hatten, ist auch der ÖPNV nicht gefeit vor Ölpreiserhöhungen - somit kommt die nächste Fahrpreiserhöhung mit Sicherheit, nur da werde ich wieder grinsen. :D
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Beitrag von Iarn »

TramPolin @ 16 May 2008, 18:53 hat geschrieben: Gut, ein hoher Ölpreis führt vielleicht zum Energiesparen und zur Suche nach alternativen Energien.

Nur, für den kleinen Mann ist es nicht so toll. Ob er Auto fährt oder nicht, der hohe Ölpreis ist ein Preistreiber für die meisten Produkte. Wenn Du jeden Cent zweimal umdrehen musst (ich gehöre nicht dazu), dann kriegst Du vielleicht schon Angst, wie das weitergehen soll. Zufrieden mit dem hohen Ölpreis können daher im Wesentlichen nur die sein, die Öl fördern und exportieren.
Es wird sovieles teurer (auch Dinge die nicht mit dem Energiepreis zusammenhängen) und keiner regt sich drüber auf.

Und was viele beim hohen Ölpreis nicht sehen, ist dass wir als Hochtechnologieland profitieren. Die deutsche Wirtschaftsstruktur ist wesentlich weniger Öl(Energiepreis)-anfällig wie die unserer Konkurrenten auf dem Weltmarkt (mit Ausnahme Japans). Wir können mit den Lohnkosten schon mit den USA nicht mithalten, geschweige denn mit China. Aber unsere Wirtschaft ist nicht so Ölpreis-anfällig wie diese und das merkt man zur Zeit auch. Wenn Rohöl 20$ kosten würde, hätten die USA 4-5% Wirtschaftswachstum, China evtl 16% und wir 0%.
Das würde dem kleinen Mann mehr weh tun, als 1.50€ für den Liter super. Aber er sieht den Zusammenhang nicht.
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Beitrag von Iarn »

ET 423 @ 16 May 2008, 19:11 hat geschrieben: Absolut richtig, du hast es auf den Punkt gebracht. Auch wenn sich einige, die kein Auto haben, vielleicht eins abgrinsen, aber die Rechnung kommt auch für diese Leute - bei der nächsten Heizkostenabrechnung zum Beispiel, um nur mal das Naheliegendste zu nennen. Und wie wir ja auch schon oft durchdiskutiert hatten, ist auch der ÖPNV nicht gefeit vor Ölpreiserhöhungen - somit kommt die nächste Fahrpreiserhöhung mit Sicherheit, nur da werde ich wieder grinsen. :D
Ach wenn die nächste Fahrpreiserhöhung nur wegen der Energiekosten kommt und nicht weil die GDL auch nächstes Jahr was 2stelliges haben will bin ich ja zufrieden. Und selbst wenn, MVV ist noch relativ billig. Ein Monatsticktet auch mit paar mehr Zonen hat man mit einem Wiesnbesuch auch versoffen. Und bei letzterem steigt der Preis noch schneller. Auch für den Osten zahle ich im Monat mehr als für MVV und Benzin zusammen.
Wenn sich meine Heizkostenabrechnung verdoppelt, trifft mich das viel weniger als die Verteuerung meines Lieblingsessens (Thunfisch). Aber auch bei letzterem sehe ich die Preiserhöhungen ein, da es sonst wohl bald keine Fischlis mehr gebe. Manchmal sind Preiserhöhungen halt der steuernde Faktor, weil der Mensch nun mal weniger vernünftig ist, als er es gerne hätte. Und da schließe ich mich nicht aus.
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Beitrag von ET 423 »

Iarn @ 16 May 2008, 19:11 hat geschrieben:Es wird sovieles teurer (auch Dinge die nicht mit dem Energiepreis zusammenhängen) und keiner regt sich drüber auf.
Was daran liegt, daß es in "Maßen" teurer wird. Ich wiederhole mich gerne nochmal - ich für meinen Teil erwarte an der Tanke keine Preise wie zu Omas Zeiten. Daß Verbrauchsgüter mal teurer werden, ist in Ordnung und auch nicht der Diskussion würdig, denn wie schon angedeutet: Was du so meinst, wird "langsam" teurer und nicht jeden Tag um einige Prozente. Das ist zumindest meiner Meinung nach der Unterschied, warum man sich bei der Energie so aufregt (Strom zählt da ja auch dazu) und andere, langsamerere Teuerungen, nicht so wahr nimmt.
Iarn @ 16 May 2008, 19:11 hat geschrieben: Und was viele beim hohen Ölpreis nicht sehen, ist dass wir als Hochtechnologieland profitieren. [...] Das würde dem kleinen Mann mehr weh tun, als 1.50€ für den Liter super. Aber er sieht den Zusammenhang nicht.
Gut, das klingt nach einem vernünftigen Ideenansatz. Kannst du dafür auch Beispiele nennen, wo und wie wir denn damit profitieren und vor allem die breite Masse der Bevölkerung?
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Beitrag von Iarn »

ET 423 @ 16 May 2008, 19:21 hat geschrieben: Gut, das klingt nach einem vernünftigen Ideenansatz. Kannst du dafür auch Beispiele nennen, wo und wie wir denn damit profitieren und vor allem die breite Masse der Bevölkerung?
Also auch wenn mir jetzt Oskar Lafontaine widersprechen möchte, ich gehe davon aus dass in einem Land wie Deutschland auch die breite Masse der Bevölkerung von einem Wirtschaftswachstum profitiert wenn man es positiv sehen möchte oder wenn man es eher negativ sieht: Wenn in Deutschland das Wirtschaftswachstum sinkt, dann geht es dem kleinen Mann schlecht, weil der Globalisierungsdruck nicht durch das Wirtschaftswachstum und neue Jobgelegenheiten an anderer Stelle abgemildert wird. Nullwachstum würde zu massiven Jobverlusten in Deutschland führen, da bei steigender Effizienz und gleicher Wirtschaftsleistung weniger Arbeitskräfte benötigt werden. Und ALG/Hartz4 tut dem kleinen Mann mehr weh als Benzin bei 1.50€

Warum hat Deutschland bei weltweit stark abkühlender Konjuktur gerade ein kleines Hoch? Meiner Meinung nach, weil wir relativ energieunabhängig sind und das will ich jetzt auch versuchen darzulegen:
Beispiel Fluggesellschaften: Weltweit herrscht eine Krise unter anderem wegen hoher Treibstoffkosten und abkühlender Weltwirtschaft. Abgesehen von hochbezuschussten (meist arabischen) Airlines (Emirates, Ethihad etc) gibt es weltweit nur drei große Fluggesellschaften, die wirklich unter freier Marktwirtschaft profitabel sind (Lufthansa, Air France/KLM und BA). Diese drei haben im Gegensatz zu den Verlierern (alle US Airlines, Alitalia) sehr moderne Flotten auf der Langstrecke (MUC - FRA ist der Verbrauch nicht der Punkt) und sich zusätzlich gegen Preisrisiken abgesichtert (Hedging) . Gegenbeispiel sind US Airlines Alitalia, auch AUA die mit recht veralteten Flotten ins Rennen gehen. Früher als Benzin & Co noch auf Bäumen wuchs, wars ausgeglichen, da konnte man durch längere Nutzungsdauer eher sparen. Heute sind die Besitzer einer Oldtimerflotte auf gut Deutsch am Arsch. Und es werden viele Leute stempeln gehen müssen.

Beipiel Airbus: Was die mit dem A380 verbockt haben und Strafen zahlen mussten, ohne gleichzeitig die vorgesehenen Flugzeuge zu Geld machen zu können, hätte ihnen leicht den Kopf kosten können. Warum sieht die EADS Bilanz trotzdem recht passabel aus und es gibt keine Kündigungen. Weil wegen dem oben genannten Preisdruck die Fluggesellschaften sich alle zum Handeln gezwungen sehen, ihre Flotte zu erneuern und Airbus trotz der Ereignisse die Flieger aus den Händen reissen, um ihre Flotte zu erneuern.
Schwellenländer (ausser Brasilien als Nischenanbieter und die sind da seit Jahren) schaffen es nicht auf den Markt (obwohl dieses noch vor 5 Jahren angenommen wurde, wie das Amen in der Kirche). Warum? Weil wenn sie Flieger bauen könnten, dann eher relativ konservative, was bedeutet nicht sonderlich effiziente. Und ein Flugzeug das 10 Millionen $ billiger ist, aber 10% mehr Sprit braucht will nun niemand mehr, vor 5 Jahren sagte man "mei, das könnte sich rechnen"

Automobilbauer: Auch sie profitieren. Deutsche Autos sind nicht gar so sparsam wie manche Japaner aber für die jeweilige Klasse nicht schlecht. Wenn der Energiepreis steigt kaufen sich die Leute weltweit neue , sparsame Autos, weil die alten im Unterhalt zu teuer werden. Der Euro ist in den letzten Jahren gegenüber dem Dollar fast auf das Doppelte aufgewertet worden. Früher hätte dies zu einer imensen Wettbewerbsverzerrung geführt und die USA hätten den deutschen MArkt mit billigen Autos überschwemmt. Heute siehts trotz Wechselkurs eher anders herum aus, da deutsche Autos gegenüber den amerikanischen technologisch ausgerefiter sind, nicht in sinnlosen Schnickschnacks sondern in der Effizienz. Die US Autobauer müssen hingegen massiv entlassen trotz traumhafter Wechselkurse.
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 16 May 2008, 19:11 hat geschrieben:Und was viele beim hohen Ölpreis nicht sehen, ist dass wir als Hochtechnologieland profitieren. Die deutsche Wirtschaftsstruktur ist wesentlich weniger Öl(Energiepreis)-anfällig wie die unserer Konkurrenten auf dem Weltmarkt (mit Ausnahme Japans). Wir können mit den Lohnkosten schon mit den USA nicht mithalten, geschweige denn mit China. Aber unsere Wirtschaft ist nicht so Ölpreis-anfällig wie diese und das merkt man zur Zeit auch. Wenn Rohöl 20$ kosten würde, hätten die USA 4-5% Wirtschaftswachstum, China evtl 16% und wir 0%.
Das würde dem kleinen Mann mehr weh tun, als 1.50€ für den Liter super. Aber er sieht den Zusammenhang nicht.
Das wir als Hochtechnologieland vom hohen Ölpreis profitieren ist nur bedingt richtig. Wir haben auch bei einem Öpreis unter 20$ von unserer Technologie profitiert. Nicht umsonst war (und ist) Deutschland (noch) Exportweltmeister. Niemand hat auf unsere Windräder, Güllevergasung und sonst noch was gewartet, aber wir können es eben. Aber auch ohne diese Technik läge unser Wirtschaftswachstum nicht bei 0%!

Nicht der hohe Rohölpreis quält den von Dir zitierten "kleinen Mann", sondern die staatlich verordnete Verteuerung durch Energiesteuern. Dabei ist der Benzinpreis doch nur das sichtbare Zeichen. Nun kann man sagen, bleib zu Haus und nähr Dich redlich. Aber auch da wirds teurer. Schon seit Jahren klagen die Mietervereine über steigende Nebenkosten, insbesonders für die Heizung. Die Stromkonzerne erhöhen ständig die Preise, durch gestiegene Herstellungs- und Transportkosten werden Lebensmittel teurer usw. Da interessiert es den kleinen Mann recht wenig, was die Statistik aussagt, wenn er nicht mehr genug zu fre.... hat, wird es sauer. O.K., wir jammern auf hohem Niveau, den Menschen in vielen Ländern der "dritten Welt" geht es schlechter. Aber dürfen wir erst dann jammern, wenn wir diese Stufe erreicht haben?
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von TramPolin »

@Iarn: In weiten Teilen stimmt das natürlich. Nur, was bringt es dem kleinen Mann oder der (angeblich langsam verschwindenden) Mittelschicht? Die Löhne sind doch seit den frühen 1990er-Jahren kaum gestiegen, nicht einmal ein durchgängiger Inflationsausgleich ist rausgekommen.

Gut, die Arbeitslosigkeit wäre wahrscheinlich höher, wenn Deutschland nicht führend bei vielen Hightechprodukten wäre. Hier hat natürlich ein hoher Ölpreis eher geholfen, da der Druck, zu sparen und Alternativen einzusetzen, gewachsen ist. Man darf aber nicht vergessen, dass eine weitere Antriebsfeder die Erderwärmung ist und die damit initiierten Vorgaben zur Co2-Reduzierung.

Was die Arbeitslosigkeit angeht, muss man sehen, dass diese mit jeder Menge statistischen Tricks runtergerechnet wurde. Wer einen 1-EUR-Job hat, gilt nicht als vermittelbar. Wer umgeschult wird oder ohnehin kurz vor der Rente steht, auch nicht. Nur sind all diese Leute faktisch arbeitslos. Wenn ein konkretes Angebot da ist, gibt es sicher Möglichkeiten, die Person auf dem normalen Arbeitsmarkt kurzfristig wieder zu beschäftigen.

Nicht vergessen darf man auch, dass die Anzahl der Personen, die Zweitjobs haben, um über die Runden zu kommen, die letzten Jahre dramatisch angestiegen ist. Dass dies für viele keine hohe Lebensqualität mehr bedeutet, so zu arbeiten, dürfte klar sein. Da heißt es immer, der deutschen Wirtschaft geht es so gut. Beim kleinen Mann steigt aber von Jahr zu Jahr der Eindruck, dass alles an ihm vorbeigeht. Dafür darf er dann in den Nachrichten hören, dass sich die Politiker mal wieder eine saftige Diätenerhöhung verordnet haben.
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