ET 423 @ 28 May 2008, 20:37 hat geschrieben:Wozu muß ich als Tourist mitten in der Nacht in der Stadt rumwandern? Kann man das nicht tagsüber machen?
Du mußt nicht. Es gibt aber viele Leute, die Nachteulen sind und es gerne machen. Oder im Urlaub einfach mal nen langen Abend genießen, weil sie das restliche Jahr kaum/keine Gelegenheit dazu haben.
Außerdem wirken eine Großstadt und ihre Straßen und Bauwerke ja gerade bei Nacht durch die vielen Lichter so faszinierend. Für einen Gutteil der Städtereisenden ist das Nachtleben ein wichtiger Faktor. Und nach dem Restaurant-, Theater- oder Kneipenbesuch durch die hell erleuchtete Stadt zu gehen, ist einfach schön. Wer keinen Sinn dafür hat, kann es ja anderen immer noch zugestehen - und die Touristen bringen ja schließlich auch Geld ins Stadtsäckel
ET 423 @ 28 May 2008, 20:37 hat geschrieben:Nein, ich meine keine Parkanlagen, sondern hauptsächlich Straßen und Gehwege. Ich plädiere auch nicht dafür, alles stockfinster zu machen. Aber man könnte jede zweite Lampe abschalten, das wäre schon ein guter Anfang.
Da kommt halt ein wichtiger Punkt einer Großstadt mit rein: das Sicherheitsgefühl. In der Straße vor meiner Haustür hat die Stadt erst vor 5 Jahren eine zusätzliche Gehwegbeleuchtung installiert, um das Sicherheitsgefühl der Anlieger zu verbessern. Die Straßenbeleuchtung selbst hat den Gehweg wegen des dazwischen liegenden Grünstreifens kaum beleuchtet.
Überall wird nach Möglichkeit versucht, "Dunkelräume" im öffentlichen Bereich durch verbesserte Ausleuchtung sicherer zu gestalten. Es wird also in letzter Zeit eher mehr Beleuchtung installiert, als abgebaut, und das ist gut so.
Ein Extrembeispiel ist auch die alte "Ami-Siedlung" am Karl-Preis-Platz/Triester Straße. Bis vor 5 Jahren gab es hier in der Siedlung selbst keinerlei Beleuchtung der (privaten) Wohnbstraßen, Parkplätze und Gehwege. Die Hauseingänge hatten keine Lampen und die Straßen und Verbindungswege keine Lichtmasten o.ä. Es war grauenvoll. Überall hätte einem jemand auflauern können, im Winter waren Eisplatten nicht zu sehen und im Sommer Hundekot oder ähnliches nicht. Stufen und Randsteine waren ebenfalls kaum zu sehen. Zum Glück wurde in den letzten Jahren nach und nach eine Beleuchtung nachgerüstet.
Mal weg von der Großstadt: als ich vor ein paar Jahren Bekannte in einer kalifornischen Kleinstadt (ja, im Land der Energieverschwender schlechthin, es lebe das Klischee :rolleyes:) besucht habe, wohnten diese in einer reinen Wohnstraße. Es gab keine Straßenbeleuchtung. Auch das war grauenhaft: beim Abendspaziergang nämlich. Es war nichts zu sehen und somit eher ein Stolpergang.
ET 423 @ 28 May 2008, 20:37 hat geschrieben:Gemäß diesem Argument müßte man überall Ampeln aufstellen, die rund um die Uhr aktiv sind. Wozu gibt es denn Vorfahrtsschilder, Vorfahrt-gewähren-Schilder (mit Ankündigung) usw.? Nur als Zierde oder so? Ampeln dienen vor allem dazu, daß die aus den Querstraßen mal reinfahren können.
Wie gesagt: es geht eben um etwa gleich große Hauptstraßen, die beide vorfahrtberechtigt sein könnten. Wenn Du aus ner 30er-Zone an ne Hauptstraße kommst, weißt Du auch ohne Schild, dass Du Vorfahrt achten mußt, oder stellst Dich zumindest darauf ein. Aber fahr mal n Stück auf ner vierspurigen Hauptstraße, hab immer Vorfahrt - und zack, kommst Du an ne Kreuzung, an der die Ampel aus ist, und Dich kreuzt überraschend der vorfahrtsberechtigte Mittlere Ring. Und rumms machts... :blink: