[M] MVG reduziert Fahrkarten-Verkaufsstellen

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Zitat bzw. Bild aus urheberrechtlichen Gründen.

Gerade in Stadtteilen wie Trudering, Allach, et al. wirkt sich das sehr fatal aus, weil hier nur nur ein U-Bahnhof, bzw. S-Bahnhaltepunkt zur Verfügung steht, um an Fahrkarten (z.B. auch an Streifenkarten) zu kommen

Dazu paßt, daß die MVG ihre Wies'n-Standschaffner heuer schon um 21:30 Uhr abgezogen hat. Die Jahre zuvor wurden sie erst gegen Mitternacht nachhause geschickt. Gerade wenn die Zelte schließen, geht der Run auf Fahrkarten erst richtig los...
Und daß König Herbert kein Freund von Streifenkarten ist, ist auch nichts neues...

Tja, was nützt die beste Anti-Schwarzfahrer-Kampagne, wenn die Kunden immer weniger Gelegenheit haben, Fahrkarten zu erwerben?

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423176
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Beitrag von 423176 »

Rathgeber @ 6 Oct 2004, 16:19 hat geschrieben: Gerade in Stadtteilen wie Trudering, Allach, et al. wirkt sich das sehr fatal aus, weil hier nur nur ein U-Bahnhof, bzw. S-Bahnhaltepunkt zur Verfügung steht, um an Fahrkarten (z.B. auch an Streifenkarten) zu kommen

Dazu paßt, daß die MVG ihre Wies'n-Standschaffner heuer schon um 21:30 Uhr abgezogen hat. Die Jahre zuvor wurden sie erst gegen Mitternacht nachhause geschickt. Gerade wenn die Zelte schließen, geht der Run auf Fahrkarten erst richtig los...
Und daß König Herbert kein Freund von Streifenkarten ist, ist auch nichts neues...

Tja, was nützt die beste Anti-Schwarzfahrer-Kampagne, wenn die Kunden immer weniger Gelegenheit haben, Fahrkarten zu erwerben?

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Hallo!

Rathgeber, ich muss dir recht geben. Immer weniger Verkaufstellen machen vielen Münchnern, vorallem aber auch den Nicht-Münchnern sehr zu schaffen. Ehrliche Fahrgäste, die eine Karte kaufen wollen können nicht, weil der Automat keinen Schein haben möchte.

Naja, es kann nur schlimmer werden.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Ich habe die Version zum Anfassen gelesen und die war ein bißchen umfangreicher, wie die von Rathgeber gepostete Onlineausgabe. Es stand erstmal, was wie ich denke recht interessant sein könnte, auch die Methode drin, wie die MVG das verpackt hat. Sie haben keinem einzigen Kiosk die Erlaubnis entzogen, MVV-Fahrkarten zu verkaufen. Damit hat sich die ach so tolle MVG immer gerühmt. Der Trick bestand darin, die Lizenz zum Verkauf einfach nicht mehr zu verlängern, somit hatten sie dasselbe Ergebnis, aber konnten es gut verpacken. <_< Ich habe zwar von der Bedienung her keine Probleme mit Automaten (bisher hat mich noch kein Computer geschafft; weder mein Eigener, noch der vom :quietsch: und so ein popeliger Fahrkartenautomat wirds auch nicht schaffen :D). Aber ältere Leute schon, und auch sonst viele, die mit diesem zugegebenermaßen oftmals unübersichtlichem Gelumpe nicht allzu viel anfangen können. Überdies wollen wir ja die ganzen Automatenstörungen nicht vergessen und auch die Tatsache, daß die Automaten oftmals die Annahme von Scheinen einschränken oder gar verweigern (und wer hat schon 9,50€ in Münzen dabei? die wenigsten...). Ist mir auch schon passiert und dann war ich sehr dankbar, daß ein DB Servicepoint in Sichtweite war und ich dort kaufen konnte. Aber egal, die MVG ist ja toll und weiß sicher was sie tut (oder auch nicht?).

Gruß

:quietsch:

P.S.: In der gedruckten Ausgabe stand übrigens auch, daß die DB den umgekehrten Weg gegangen ist und die Verkaufsstellen von 95 auf 106 erhöht hat (genaue Zahlenangaben ohne Gewähr, aber so +-2 stimmts)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
kapitaen
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Beitrag von kapitaen »

Jaja, Servicewüste MVG.

Der Kunde ist der MVG in Wirklichkeit sch...egal. Ich habe übrigens auch festgestellt, daß die Aushilfsschaffner am Oktoberfest dieses Jahr bereits sehr früh Dienstende hatten. Als dann um 23 Uhr der große Ansturm nach Hause kam, da glänzten die Fahrkartenverkäufer durch Abwesenheit. Da werden die meisten halb- oder volltrunkenen Menschen eben nicht mehr am Fahrkartenautomaten angestanden haben und sind halt gratis heimgefahren, was soll's?

Ich gewinne echt den Eindruck, daß die MVG sich Jahr für Jahr immer weiter von der Realität entfernt, in Richtung Wolkenkuckucksheim, wo man sich völlig abgehoben von der realen Welt, nur noch selber beweihräuchert (siehe Pressetexte auf der MVG-Homepage). Der Kunde, der Betrieb, all das interessiert nicht mehr.
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Tilletappen
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Beitrag von Tilletappen »

Ich sage mal so. Bei der MVG kann man ohne weiteres Schwarz fahren. Ich bin seit 3 Jahren in München, benutze täglich die U-Bahn und wurde noch nie kontrolliert...

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elchris
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Beitrag von elchris »

Stimmt, bei der S-Bahn wird man ungleichmäßig öfters kontrolliert, bei der U-Bahn bin ich nur mal in die Riesenkontrolle (mit angeschlossener Drogenrazzia oder so) am Hauptbahnhof gekommen.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Das Problem liegt in meinen Augen darin, und das ist kein MVG-spezielles Phänomen, daß mittlerweile immer mehr Manager-Typen das Sagen haben, die zwar unheimlich viel Ahnung von BWL haben, denen es letztlich aber wurscht ist, was zu einem funktionierenden Betrieb auch noch gehört. Und wenn ein Karriere-Ziel erreicht ist, schaut man sich anderweitig um. Dann muß man sich nicht wundern, daß man keine Ahnung von den Kundenbedürfnissen hat, wenn man sich in anderen Sphären bewegt. Schaue nach bei Karstadt-Quelle...

@ET 423,
ET 423 @ 6 Oct 2004, 21:15 hat geschrieben:Ich habe die Version zum Anfassen gelesen und die war ein bißchen umfangreicher, wie die von Rathgeber gepostete Onlineausgabe.
Ich hab's aus der Printausgabe der tz abgetippt. Ich hatte nur keine Lust, eine ganze Seite in den PC zu hacken...

Gruß vom
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

MVG wünscht vielleicht in einige Zukunft eine kostenlose Fahrt mit MVG-Fahrzeug. MVG kriegt von Staat durch Steuer ausbezahlt. Also freie Fahrt mit MVG... noch besser wäre mit DB!!! :D
schorsch
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Beitrag von schorsch »

MVG-Pressemeldung hat geschrieben:Datum: 06.10.2004
Titel: Zu den Artikeln in der tz "Die MVG-Lüge" (06.10.2004)
und "MVG macht Kunden zu Schwarzfahrern" (05.10.2004):

 
1. Unser Sprecher wird im tz-Artikel vom 5.10.04 wie folgt zitiert: "Wenn keine Verkaufsmöglichkeit besteht, dürfen die Kunden außerdem ohne Fahrschein bis zu ihrem nächsten Umsteigeziel fahren und müssen dort nachlösen." Diese Aussage ist stark verkürzt wiedergegeben und kann daher zu Missverständnissen führen. Grundsätzlich gilt, dass sich jeder Fahrgast nach den MVV-Beförderungsbedingungen zum Fahrtantritt einen Fahrausweis beschaffen muss. Hierfür gibt es - siehe unten - in München so viele Möglichkeiten wie in kaum einer Stadt. Zutreffend ist, dass unsere Mitarbeiter angewiesen sind, Kunden, die durch einen etwaigen Ausfall der Automaten in den Bussen und Trambahnen am Erwerb eines Fahrscheins gehindert sind, nicht zu beanstanden, sondern ihnen die Weiterfahrt bis zum nächsten Umsteigepunkt zu ermöglichen.

2. Zur Zahl der Verkaufsstellen: Vorweg: Die Auflistung der Verkaufsstellen aus den MVV-Fahrplänen trifft keine Aussage darüber, welche Verkaufsstellen im Auftrag welchen Verkehrsunternehmens tätig sind. Für die MVG liegen uns hierzu Unterlagen aus den letzten zehn Jahren vor. Hieraus ergibt sich nach Auswertung folgendes Bild: Die Zahl der privaten Verkaufsstellen mit Gesamtangebot (inkl. Zeitkarten) reduzierte sich zwar von 218 auf 188. Hinzu kommen aber 34 private Verkaufsstellen mit Streifenkartenverkauf (ohne Zeitkarten) sowie 85 MVG-Zeitkartenautomaten und 3 Kundencenter der MVG. Das sind somit in 2004 insgesamt 276 Kaufmöglichkeiten für Zeitkarten sowie 37 Kaufmöglichkeiten für Streifenkarten zuzüglich 586 stationärer Automaten, macht also insgesamt 896 Kaufmöglichkeiten (zuzüglich der Angebote der DB AG). Insgesamt haben wir also das Vertriebsnetz in diesem Zeitraum ausgebaut. Hinzu kommt, dass im gleichen Zeitraum immer mehr Kunden als Abonnenten gewonnen werden konnten, die folglich keine Verkaufsstellen benötigen.

3. Je mehr Verkaufsstellen, um so besser für den Kunden? Das ist schlicht falsch. Denn die Kosten des Vertriebs der Fahrkarten - dazu gehören z. B. auch die Kosten für die privaten Verkaufsstellen (Geräte, Provisionen, Abrechnung und Betreuung) müssen über die Fahrpreise vollständig von den Kunden bezahlt werden. Höhere Vertriebskosten bedeuten höhere Fahrpreise. Gefragt ist also vielmehr ein optimales Verkaufsnetz, d. h. einerseits eine gute Flächenabdeckung bei gleichzeitig möglichst niedrigen Kosten. Daran arbeiten wir im Interesse unserer Kunden permanent. Deshalb und auch einfach, weil sich die Kaufgewohnheiten der Kunden ändern (siehe der Erfolg der Zeitkartenautomaten) wird das Verkaufsstellennetz immer wieder angepasst werden müssen.

4. Im heutigen Artikel werden zwei Kioskbesitzerinnen zitiert.

Zum dargestellten Fall Frau K. aus Pasing:
Hier heißt es "Seit fünf Jahren kämpft K. (52) aus Pasing erfolglos mit der MVG um eine Lizenz, Tickets zu verkaufen". Diese Aussage ist falsch. Die MVG hat Frau K. schon vor längerer Zeit den Verkauf von Streifenkarten angeboten.

Zum dargestellten Fall von Frau G., Wasserburger Landstraße:
Hier ist von Willkür der MVG die Rede und Frau G. wird zitiert mit "Die MVG lässt das kalt. Die haben nur geantwortet, dass sie die Unterschriften abgeheftet haben." Auch diese Aussagen sind falsch, wie der Inhalt des Briefes, den die MVG am 9. September 2004 an Frau G. geschickt hat, zeigt:

"Sehr geehrte Frau G.,

danke für Ihr Schreiben vom 31.8.2004.
Am 5.3.2004 verlängerten wir den mit Ihnen am 11.3.2004 geschlossenen, befristeten Vertrag bis 30.9.2004. … Ihre beigelegte Unterschriftenliste ist für uns sehr wichtig. Sollten alle diese Kunden ihre Wertmarken und Fahrkarten bei Ihnen erwerben wollen, sehen wir die Möglichkeit einer Umsatzsteigerung. Wir verlängern daher den Vertrag nochmals um drei Monate bis 31.12.2004 …"
Doofe Tram!
schorsch
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Beitrag von schorsch »

Rathgeber @ 6 Oct 2004, 23:41 hat geschrieben: Das Problem liegt in meinen Augen darin, und das ist kein MVG-spezielles Phänomen, daß mittlerweile immer mehr Manager-Typen das Sagen haben, die zwar unheimlich viel Ahnung von BWL haben, denen es letztlich aber wurscht ist, was zu einem funktionierenden Betrieb auch noch gehört. Und wenn ein Karriere-Ziel erreicht ist, schaut man sich anderweitig um. Dann muß man sich nicht wundern, daß man keine Ahnung von den Kundenbedürfnissen hat, wenn man sich in anderen Sphären bewegt. Schaue nach bei Karstadt-Quelle...
Da muß ich Rathgeber (leider) zustimmen...aber Papier (und besonders das der tz und az) ist bekanntlich sehr geduldig...

Grüße, schorsch
Doofe Tram!
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Es ist nicht meine Art, Boulevard-Zeitungen zu zitieren, aber Karl-Heinz Dix ist in Sachen ÖPNV alles andere als inkompetent. Sonst hätte ich wohl davon Abstand genommen...

Ich stehe jetzt vor der Frage, ob ich diese Pressemitteilung zerlegen soll. Ich beschränke mich zwei Punkte:
Hinzu kommen aber 34 private Verkaufsstellen mit Streifenkartenverkauf (ohne Zeitkarten) sowie 85 MVG-Zeitkartenautomaten und 3 Kundencenter der MVG. Das sind somit in 2004 insgesamt 276 Kaufmöglichkeiten für Zeitkarten sowie 37 Kaufmöglichkeiten für Streifenkarten zuzüglich 586 stationärer Automaten, macht also insgesamt 896 Kaufmöglichkeiten (zuzüglich der Angebote der DB AG). Insgesamt haben wir also das Vertriebsnetz in diesem Zeitraum ausgebaut. Hinzu kommt, dass im gleichen Zeitraum immer mehr Kunden als Abonnenten gewonnen werden konnten, die folglich keine Verkaufsstellen benötigen.Hinzu kommt, dass im gleichen Zeitraum immer mehr Kunden als Abonnenten gewonnen werden konnten, die folglich keine Verkaufsstellen benötigen.
Die stationären und Zeitkartenautomaten sind sehr schön, nützen aber wenig, wenn man z.B. an der Fiedenspromenade wohnt... Außerdem wird diese Statistik durch U-Bahneröffnungen geschönt, wenn man bedenkt, daß jeder Bahnhof mindestens zwei Automaten hat. Vorteile haben davon nur diejenigen, die auch direkt am U-Bahnhof wohnen, bzw. ihre Fahrt beginnen.
Die Problematik stellt sich vor allem in den äußeren Stadtteilen, innerhalb des Mittleren Rings ist es weitaus unproblematischer, eine Fahrkarte zu erwerben
3. Je mehr Verkaufsstellen, um so besser für den Kunden? Das ist schlicht falsch. Denn die Kosten des Vertriebs der Fahrkarten - dazu gehören z. B. auch die Kosten für die privaten Verkaufsstellen (Geräte, Provisionen, Abrechnung und Betreuung) müssen über die Fahrpreise vollständig von den Kunden bezahlt werden. Höhere Vertriebskosten bedeuten höhere Fahrpreise. Gefragt ist also vielmehr ein optimales Verkaufsnetz, d. h. einerseits eine gute Flächenabdeckung bei gleichzeitig möglichst niedrigen Kosten. Daran arbeiten wir im Interesse unserer Kunden permanent. Deshalb und auch einfach, weil sich die Kaufgewohnheiten der Kunden ändern (siehe der Erfolg der Zeitkartenautomaten) wird das Verkaufsstellennetz immer wieder angepasst werden müssen.
Logisch, daß hier wieder der Kostenfaktor genannt werden muß. Deswegen hat wohl auch das MVG-Kundenzentrum (das ja auch Fan-Devotionalien verkauft) im Marienplatz-Untergeschoß samstags ab 16 Uhr sowie sonn- und feiertags geschlossen...
Daß das einem Betrieb in einer Millionenstadt absolut unwürdig ist, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Mal ganz abgesehen davon, daß so ein Kundenzentrum auch eine Visitenkarte eines Unternehmens darstellt (für so etwas beschäftigt ein Unternehmen auch sog. Marketing-Experten...)
Und flächendeckend basiert für mich nicht auf einem Durchschnittswert, sondern darauf, daß die Kaufmöglichkeiten adäquat verteilt sind.
danke für Ihr Schreiben vom 31.8.2004.
Am 5.3.2004 verlängerten wir den mit Ihnen am 11.3.2004 geschlossenen, befristeten Vertrag bis 30.9.2004. … Ihre beigelegte Unterschriftenliste ist für uns sehr wichtig. Sollten alle diese Kunden ihre Wertmarken und Fahrkarten bei Ihnen erwerben wollen, sehen wir die Möglichkeit einer Umsatzsteigerung. Wir verlängern daher den Vertrag nochmals um drei Monate bis 31.12.2004 …"
Jetzt muß ich wirklich dumm fragen: Ist es üblich solche Verkaufs-Lizenzen nur über drei bzw. sechs Monate zu verteilen?

Gruß vom
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Ein Bekannter von mir hatte eine Zeitlang den Kiosk an der Tram-Endhaltestelle Gondrellplatz gepachtet. Viele seiner Kunden wollten bei ihm Fahrkarten (vor allem Streifen- und Einzelkarten, weniger Zeitkarten) kaufn, und gerne wäre er diesem Kundenwunsch nachgekommen - nur dass die SWM (ist schon etwas her, die Geschichte...) nicht mirtgemacht haben. Es gebe in einem gewissen Umkresi immer nur eine Lizenz, wegen Gebietsschutz, und um unnötige Konkurrenz zu vermeiden. Leider war der Kisok zuvor 3 Monate geschlossen gewesen, und damit die Kunden weiter ihre Streifenkarten kaufen können, wurde die Lizenz an einen Zeitschriftenladen 600m weiter weg weitergegeben. Da dieser Zeitschriftenladen ein gewisses Umsatzplus, vor allem durch die Ergänzungskäufe wie Tabak, Tageszeitung usw. verzeichnete, war er naturüclich nicht bereit, die Lizenz wieder herzugeben. Daraufhin kaufte der Kisoskbesitzer regelmässig einen gewissen Vorrat an Streifenkarten an den gewöhnlichen Verkaufsstellen, um sie seinen Kunden ohne einen Pfennig Gewinn anbieten zu können, damit er wenigstens das Zusatzgeschäft mit Tabak&Co. hat.
Als die SWM das mitkriegten, wurde ihm unter Androhung eines Strafgeldes offiziell verboten, die Fahrkarten zu verkaufen, wegen dem Gebietsschutz für den Zeitschriftenladen.
Argumente, dass der Fahrkartenverkauf direkt an der Haltestelle (es gab/gibt dort KEINEN Automaten!!) vielleicht etwas besser passt als in einem Laden um die Ecke, ausser Sichtweite der Tram waren unwichtig. Sollen doch die alten Leute, die zB über die Brücke vom Augustinum her kommen doch gefälligst ihre Fahrkerten schon früher kaufen, die haben doch jede Menge Zeit! Oder eben zum ZS-Laden tippeln, und eine oder zwei Bahnen später in die Stadt fahren. Aber die lizensierte Verkaufsstelle muss um jeden Preis geschützt werden!

Inzwischen wurde der Kiosk aufgegeben. Als ich das letzte Mal (April 2004) da war hatte der ZS-Laden zudem gerade Urlaub, und somit gab nur noch die Einzelautomaten in der Tram, um Fahrkarten zu kaufen. Einen Automaten gibt es dort nach wie vor nicht.

Kundenservice mal wieder ganz gross geschrieben...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

ich schreibs mal hier rein, weils ja indirekt mit den Verkaufsstellen zu tun hat. Weiss jemand wo es am Pasing Marienplatz noch so eine Verkausstelle gibt? Ich muss wieder öfter fahren und brauch wieder Wertmarken (der Kiosk dort ist oft zu und der Automat hat keine)
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Jean
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Beitrag von Jean »

Am Bahnhof vielleicht versuchen... :unsure: :unsure:
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Zwar nur indirekt mit dem Thema verwandt (Reduktion von Kaufmöglichkeiten), aber mir auch nicht schmeckt is,
dass die MVG keine Bayernticket und SWT mehr verkauft.
Das ist schlicht ne Frechheit, weil zeitkartenlose Kunden hier erst die Fahrt zum nächsten S-Bf zahlen an die MVG
zahlen müssen und dann noch das o.g. Bahnticket. Damit kostet ein Teil der Fahrt unnötigerweise doppelt.

Ganz besonders frech, wenn man als Kleingruppe unterwegs is. :angry: Ein schelm, der da böses hinter vermutet.

Die o.g. Karten sind vom MVV anerkannt, lassen sich innerhalb vom Verbund ohne ein-/ausbrechenden Verkehr nutzen
und damit IMO auch zu verkaufen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

da liegst du falsch Spock, da es sich bei den von dir genannten Angeboten um DB-Fahrscheine handlet. Das diese vom MVV anerkannt werden ist reine Kulanz nix weiter. Das verpflichtet die MVG aber noch lange net, dies auch zu verkaufen
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Das des DB-Karten sind, weiß ich. Nur, wenn es eine Vereinbarung bzgl. Anerkennung gibt (Deine "Kulanz") und dies
auch im reinen MVV-Binnenverkehr gilt, erwarte ich auch, dass ich sie kaufen kann.

Juristisch ist Deine Erklärung natürlich richtig, dem Otto-Normal-Fahrgast aber nicht erklärlich. Es ist wohl der reine Versuch,
ein paar Euro durch die Zubringerfahrscheine einzunehmen. bzw. man hat wohl entdeckt, dass dadurch die
eigenen Einnahmen schlicht gesunken sind.

Ausserdem ist es schlicht kundenfeindlich.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

naja, warum sollte sich die MVG den Aufwand antun, ihre Automaten damit auszustatten, wenn sie es net muss?
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ropix
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Beitrag von ropix »

Naja - Das Bayernticket ist eigentlich ja auch eine Veranstaltung der BEG.

Aber die MVG hat halt mal den falschen Automatentyp gekauft. Und das müssen die Fahrgäste jetzt ausbaden. Ein 32 Euro-Ticket hat aber in der Tat fast niemand in der Tram gekauft. Spock: Außerdem hindert dich ja niemand dran so ein Ticket schon mal im Vorraus zu kaufen und dann passend zu entwerten. Das sollte grad wenn man mit einer Gruppe fährt eigentlich möglich sein :)

@Lazarus: Das Ticket hats auch schon gegeben :)
-
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Beitrag von spock5407 »

Warum gabs dann das Ticket lange und wurde dann aus den Automaten wieder gelöscht? <_<
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

spock5407 @ 15 Jun 2008, 20:42 hat geschrieben: Warum gabs dann das Ticket lange und wurde dann aus den Automaten wieder gelöscht? <_<
der Grund dürfte die neuen Automaten in Bus und Tram sein, die keine Scheine verarbeiten können. Wie willste da ein Ticket für 32 Euro verkaufen?
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Beitrag von JeDi »

Lazarus @ 15 Jun 2008, 19:22 hat geschrieben: Das diese vom MVV anerkannt werden ist reine Kulanz nix weiter.
Nix Kulanz - da gibts ein recht umfangreiches Vertragswerk und es wird auch ein Teil der Einnahmen an den MVV angeführt...

Achja - Kannst du für das auch dieses schreiben muss das s alleine bleiben ;)
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Beitrag von JeDi »

Lazarus @ 15 Jun 2008, 20:50 hat geschrieben: Wie willste da ein Ticket für 32 Euro verkaufen?
Geht bei AVG/VBK doch auch - außerdem gibts immernoch die Geldkarte
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Beitrag von Fastrider »

Lazarus @ 15 Jun 2008, 19:22 hat geschrieben:da liegst du falsch Spock, da es sich bei den von dir genannten Angeboten um DB-Fahrscheine handlet. Das diese vom MVV anerkannt werden ist reine Kulanz nix weiter. Das verpflichtet die MVG aber noch lange net, dies auch zu verkaufen
Also am 17.10.2005 habe ich noch ein BT am MVG am Marienplatz gekauft. Bin damit nach Simbach am Inn gefahren. Am 18.12.2005 gabs keine BTs am Automaten mehr und ich hatte Zweifel, ob mein in Furth im Wald gekauftes BT bei der MVG noch gilt.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Fastrider @ 16 Jun 2008, 00:34 hat geschrieben: Also am 17.10.2005 habe ich noch ein BT am MVG am Marienplatz gekauft. Bin damit nach Simbach am Inn gefahren. Am 18.12.005 gabs keine BTs am Automaten mehr und ich hatte Zweifel, ob mein in Furth im Wald gekauftes BT bei der MVG noch gilt.
BT und SWT gelten auch weiterhin im Verbund des MVV, nur eben werden sie von der MVG net mehr verkauft
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Beitrag von ropix »

Fastrider @ 16 Jun 2008, 00:34 hat geschrieben:Also am 17.10.2005 habe ich noch ein BT am MVG am Marienplatz gekauft. Bin damit nach Simbach am Inn gefahren. Am 18.12.2005 gabs keine BTs am Automaten mehr und ich hatte Zweifel, ob mein in Furth im Wald gekauftes BT bei der MVG noch gilt.
Lazarus @ 16 Jun 2008, 00:50 hat geschrieben: BT und SWT gelten auch weiterhin im Verbund des MVV, nur eben werden sie von der MVG net mehr verkauft
Na das stimmt ja nicht. Lediglich in den Fahrzeugen wird kein SWT/BT Nacht/Hund/Fahrradkarte mehr verkauft. An den stationären Automaten mit Zifferntastatur verkauft die MVG die genannten natürlich noch - auch wenns letztens dann doch der DB-Automat wurde, weil der MVGler meine Geldkarte nicht lesen konnte.

Von den Bayerntickets 2008, immerhin auch schon wieder 20 an der Zahl wurden 18 an einem MVG-Automaten erworben. 17 davon am gleichen :)

/Edit - einer der Hauptgründe für das Abschaffen war in der Tat das bayern-ticket-nacht. Dieses hätte nämlich eine fünfte Taste erforderlich gemacht, die die Automaten allerdings nicht haben. Also dann lieber gar nix als nur die Hälfte
-
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

spock5407 @ 15 Jun 2008, 19:15 hat geschrieben:Zwar nur indirekt mit dem Thema verwandt (Reduktion von Kaufmöglichkeiten), aber mir auch nicht schmeckt is,
dass die MVG keine Bayernticket und SWT mehr verkauft.
Das ist schlicht ne Frechheit, weil zeitkartenlose Kunden hier erst die Fahrt zum nächsten S-Bf zahlen an die MVG
zahlen müssen und dann noch das o.g. Bahnticket. Damit kostet ein Teil der Fahrt unnötigerweise doppelt.

Ganz besonders frech, wenn man als Kleingruppe unterwegs is.  :angry: Ein schelm, der da böses hinter vermutet.
Hallo Spock,

das stimmt so aber nicht. Die MVG verkauft die DB-Angebote an allen Automaten mit Zehner-Tastatur und - seit Einführung neuer Verkaufsgeräte - auch in den MVG-Verkaufsstellen. Das sind summa summarum an die 400 Vertriebsstellen, an denen die MVG DB-Angebote verkauft. Dass sie nicht (mehr) an sämtlichen Automaten erhältlich sind, hat, wie auch schon geschrieben wurde, vornehmlich technische Gründe. Mit den ganzen Sub-Angeboten (Nacht, Fahrrad-Tageskarte) ist irgendwann bei der Tastenbelegung das Ende der Fahnenstange erreicht. Das geht dann nur noch über Untermenüs, wie sie die Zehnertastaturen ermöglichen. Und was man auch nicht außer Acht lassen darf: Die Tarifwechsel von DB und MVV fallen zumeist auseinander. Das heißt dann jedesmal, dass die MVG nur für die DB-Nischen-Produkte einen neuer Tarif aufspielen muss. Und das ein Aufwand, den man nicht unbedingt bei sämtlichen Vertriebsstellen durchspielen muss.
Gruß vom Wauwi
MAM
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Beitrag von MAM »

423176 @ 6 Oct 2004, 16:37 hat geschrieben:
Rathgeber @ 6 Oct 2004, 16:19 hat geschrieben: Gerade in Stadtteilen wie Trudering, Allach, et al. wirkt sich das sehr fatal aus, weil hier nur nur ein U-Bahnhof, bzw. S-Bahnhaltepunkt zur Verfügung steht, um an Fahrkarten (z.B. auch an Streifenkarten) zu kommen

Dazu paßt, daß die MVG ihre Wies'n-Standschaffner heuer schon um 21:30 Uhr abgezogen hat. Die Jahre zuvor wurden sie erst gegen Mitternacht nachhause geschickt. Gerade wenn die Zelte schließen, geht der Run auf Fahrkarten erst richtig los...
Und daß König Herbert kein Freund von Streifenkarten ist, ist auch nichts neues...

Tja, was nützt die beste Anti-Schwarzfahrer-Kampagne, wenn die Kunden immer weniger Gelegenheit haben, Fahrkarten zu erwerben?

Gruß vom
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Hallo!

Rathgeber, ich muss dir recht geben. Immer weniger Verkaufstellen machen vielen Münchnern, vorallem aber auch den Nicht-Münchnern sehr zu schaffen. Ehrliche Fahrgäste, die eine Karte kaufen wollen können nicht, weil der Automat keinen Schein haben möchte.

Naja, es kann nur schlimmer werden.
Ja es wird schon etwas besser. Bis 2010 soll zumindest die DB an allen S-Bahn-Bahnhöfen in München die alten Automaten gegen die neueren Automaten ausgewechselt sein. Dann kann man dort wenigstens die MVV-Fahrkarten wenn der Automat kein großen Scheine nimmt auch mit der EC-Karte bezahlen.
Elch
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Beitrag von Elch »

Auch wenns etwas off-topic ist, gehört zum Automaten-Thema aber dazu: Die MVG hat die Tariferhöhung anscheinend vorgezogen. An einem Trambahnautomaten konnte ich gestern beobachten, daß die Fahrkarte für einen Zone dort bereits 2,30€ kostete.....
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]
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spock5407
*Lebende Forenlegende*
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Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

:blink:

Is ja wie Lotterie.
Ich hätt noch ne Idee. Man könnte ja die Automaten programmieren, dass mit einer gewissen Quote Nieten statt gültige Fahrkarten
rauskommen.
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