Es ist nicht meine Art, Boulevard-Zeitungen zu zitieren, aber Karl-Heinz Dix ist in Sachen ÖPNV alles andere als inkompetent. Sonst hätte ich wohl davon Abstand genommen...
Ich stehe jetzt vor der Frage, ob ich diese Pressemitteilung zerlegen soll. Ich beschränke mich zwei Punkte:
Hinzu kommen aber 34 private Verkaufsstellen mit Streifenkartenverkauf (ohne Zeitkarten) sowie 85 MVG-Zeitkartenautomaten und 3 Kundencenter der MVG. Das sind somit in 2004 insgesamt 276 Kaufmöglichkeiten für Zeitkarten sowie 37 Kaufmöglichkeiten für Streifenkarten zuzüglich 586 stationärer Automaten, macht also insgesamt 896 Kaufmöglichkeiten (zuzüglich der Angebote der DB AG). Insgesamt haben wir also das Vertriebsnetz in diesem Zeitraum ausgebaut. Hinzu kommt, dass im gleichen Zeitraum immer mehr Kunden als Abonnenten gewonnen werden konnten, die folglich keine Verkaufsstellen benötigen.Hinzu kommt, dass im gleichen Zeitraum immer mehr Kunden als Abonnenten gewonnen werden konnten, die folglich keine Verkaufsstellen benötigen.
Die stationären und Zeitkartenautomaten sind sehr schön, nützen aber wenig, wenn man z.B. an der Fiedenspromenade wohnt... Außerdem wird diese Statistik durch U-Bahneröffnungen geschönt, wenn man bedenkt, daß jeder Bahnhof mindestens zwei Automaten hat. Vorteile haben davon nur diejenigen, die auch direkt am U-Bahnhof wohnen, bzw. ihre Fahrt beginnen.
Die Problematik stellt sich vor allem in den äußeren Stadtteilen, innerhalb des Mittleren Rings ist es weitaus unproblematischer, eine Fahrkarte zu erwerben
3. Je mehr Verkaufsstellen, um so besser für den Kunden? Das ist schlicht falsch. Denn die Kosten des Vertriebs der Fahrkarten - dazu gehören z. B. auch die Kosten für die privaten Verkaufsstellen (Geräte, Provisionen, Abrechnung und Betreuung) müssen über die Fahrpreise vollständig von den Kunden bezahlt werden. Höhere Vertriebskosten bedeuten höhere Fahrpreise. Gefragt ist also vielmehr ein optimales Verkaufsnetz, d. h. einerseits eine gute Flächenabdeckung bei gleichzeitig möglichst niedrigen Kosten. Daran arbeiten wir im Interesse unserer Kunden permanent. Deshalb und auch einfach, weil sich die Kaufgewohnheiten der Kunden ändern (siehe der Erfolg der Zeitkartenautomaten) wird das Verkaufsstellennetz immer wieder angepasst werden müssen.
Logisch, daß hier wieder der Kostenfaktor genannt werden muß. Deswegen hat wohl auch das MVG-Kundenzentrum (das ja auch Fan-Devotionalien verkauft) im Marienplatz-Untergeschoß samstags ab 16 Uhr sowie sonn- und feiertags geschlossen...
Daß das einem Betrieb in einer Millionenstadt absolut unwürdig ist, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Mal ganz abgesehen davon, daß so ein Kundenzentrum auch eine Visitenkarte eines Unternehmens darstellt (für so etwas beschäftigt ein Unternehmen auch sog. Marketing-Experten...)
Und flächendeckend basiert für mich nicht auf einem Durchschnittswert, sondern darauf, daß die Kaufmöglichkeiten adäquat verteilt sind.
danke für Ihr Schreiben vom 31.8.2004.
Am 5.3.2004 verlängerten wir den mit Ihnen am 11.3.2004 geschlossenen, befristeten Vertrag bis 30.9.2004. … Ihre beigelegte Unterschriftenliste ist für uns sehr wichtig. Sollten alle diese Kunden ihre Wertmarken und Fahrkarten bei Ihnen erwerben wollen, sehen wir die Möglichkeit einer Umsatzsteigerung. Wir verlängern daher den Vertrag nochmals um drei Monate bis 31.12.2004 …"
Jetzt muß ich wirklich dumm fragen: Ist es üblich solche Verkaufs-Lizenzen nur über drei bzw. sechs Monate zu verteilen?
Gruß vom
Rathgeber
