Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Larry, ich habe kein Problem damit, wenn jemand eine politische Meinung hat, die den Grundsätzen von New Deal etc folgt. Wenn wir aber meinen Streit mit Bat zurückverfolgen, ging es ursprünglich um die Ächtung von totalitären Gedankengut, rechts wie links. Dann kam Bats Relativierung des Totalitarismus mit dem Vergleich zu Schwächen des jetzigen gesellschaftlichen Systems.
und da ist bei mir halt Schluss mit lustig!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Sie soziale Marktwirtschaft war (und ist es im Prinzip immer noch) das erfolgreichste Gesellschaftsmodell. Doch die Tagespolitik hat über die Jahrzehnte die Stellschrauben so verdreht, das die Wirkung verloren gegangen ist. Derzeit ist man dabei, die Stellschrauben noch weiter zum Negativen zu justieren (Steuerpolitik, Gesundheitswesen etc.).

Wir brauchen in Deutschland weder eine NPD, noch eine SED-Nachfolgeorganisation (egal, wie sich nennt), sondern eine Rückbesinnung auf die Werte der Aufbaujahre. Doch wo sind die Politiker, die sich daran noch erinnern können?
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Wo sind sie denn, die Visionäre, die an die nächste Generation und nicht an die nächste Ausgabe der Bildzeitung denken? Die SPD taktiert bloß, und das ziemlich erfolglos. Denen sitzen Leute wie Helmut Schmidt im Nacken, ein Mann, der freien Bürgergeist nicht von Nikotinabhängigkeit unterscheiden kann.

In der CDU, genau dasselbe. Wo sind denn die konservativen Visionäre? Da kommt ein Mann wie Heiner Geißler, und was sagt die CDU? Er soll aus der Partei austreten oder zum Psychiater gehen. Da fehlt doch was! Heiner Geißler sagte vor Jahren, seiner Partei fehle Mut und Entschlossenheit einzugestehen, daß Sozialismus und Kapatilismus gleichermaßen gescheitert sind. Einzige Reaktion aus seiner Partei "solche Aussagen sind parteischädigend."

Was heißt das? Es gibt kein Interesse an Inhalten. Was Thema ist entscheiden Glotze und Bildzeitung, Originalzität von Putins Gasmann. Die Politik, die wird woanders gemacht, Interessenverbände machen die Politik, die ziehen die Fäden, an denen hängen die Hampelmänner, die uns auf der Berliner Puppenkiste Demokratie vorspielen dürfen. Diese Politfiguren dürfen in den öffentlich-rechtlichen Bedürfnisanstalten bei den Klofrauen Will und Illner ihre Sprechblasen entleeren und wenn sie dann ihre intellektuelle Notdurft verrichtet haben, dann dürfen sie sich bei Beckmann und Kerner an der emotionalen Pißrinne unters Volk mischen.

Das ist die Realität!

(Georg Schramm)
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Etwa anderthalb Jahrzehnte später kam in Deutschland die soziale Marktwirtschaft, über Jahrzehnte ein Erfolgsmodell, das "Modell Deutschland", kein "Mittelweg zwischen Kommunismus und Kapitalismus", sondern ein gebändigter Kapitalismus, ein geordneter Wettbewerb, ein System, in dem gewährleistet wurde, daß alle Menschen am Wohlstand, den der Kapitalismus erzeugt, partizipieren konnten. Und wenn wir es nicht schaffen, uns darauf zurückzubesinnen, auf eine soziale Marktwirtschaft, auf einen New Deal des 21. Jahrhunderts, dann wird das ein böses Ende nehmen.
Da hatten wir auch andere Wachstumsraten in der Wirtschaft, glaub' ich.
(Georg Schramm)
Schön zitiert, hoffentlich hält das so dem Urheberrecht stand...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Larry Laffer @ 10 Jun 2008, 20:00 hat geschrieben:Das ist die Realität!
Was der gute (von Dir zitierte) Herr Schramm mit drastischen Worten hier beschreibt, habe ich schon vor mehr als dreißg Jahren erkannt. Einige meiner damaligen Weggefährten sind heute im Bundestag oder im Landtag in Düsseldorf vertreten. Wenn ich gewollt hätte, möglich, dass ich an ihrer Stelle wäre.

Achtzig Prozent der Energie wird für innerparteiliche Machtkämpfe aufgeboten, nur zwanzig bleiben für die politische Arbeit. Bei Einigen geht davon noch das meiste für die "Öffentlichkeitsarbeit" verloren.

Weist Du, wie ein Kreisvorsitzender gewählt wird? Da gibt es im Vorfeld Absprachen, welcher Kandidat von welchen Gruppierungen unterstützt wird (z.B. Seeheimer Kreis, Jusos, Linke in der SPD oder bei der Union CDA, Junge Union, Mittelstandsvereinigung usw.). Und das ist erst der Anfang. Dieses System setzt sich bis an die Bundesspitze fort.

Und dann gibt es mal einen Bundespräsidenten, der den Parteien schon mal die rote Karte zeigt, weil er den Unsinn des Gesetzes erkennt, wird sofort gejammert. Der mischt sich ja in die Politik ein, darf der das? So manchem "Politiker" wäre ein Hermann Lübke wohl lieber, der einst bei einem Staatsbesuch in Afrika sagte: "Guten Tag meine Damen und Herren, liebe Neger" ;)

Ach ja, Putins Gasmann war ja in einer Beziehung einfach genial. Seine Selbstdarstellung hat noch kein Kanzler vor ihm geschafft. Aber war da noch mehr?

Ich erinnere mich noch an Bundestagsdebatten, wo unser aller Konrad Adenauer in seinem rheinischen Slang zu einem linken Zwischenrufer sagte: " Nun sein se mal still da hinten" :D , auch noch an Kurt Schumachers Reden. Auch hab ich den Dicken mit der Zigarre noch vor Augen, als wäre es gestern. Maß halten, lautete damals der Slogan.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 10 Jun 2008, 20:40 hat geschrieben:Schön zitiert, hoffentlich hält das so dem Urheberrecht stand...
Denke schon, der Urheber ist ja genannt. Über eine Weiterverbreitung dürfte er nicht klagen ;) , zumal hier kein kommerzieller Zweck verfolgt wird. Eigentlich ist es kostenlose Werbung für ihn :lol:

Da mir der Name Georg Schramm als TV-Atheist zunächst nichts sagte, habe ich erst mal gegoogelt. Werbung also gelungen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Esel verdrängen Traktoren
Zwar stieg der Preis für ein Fass Rohöl der Sorte Brent binnen Jahresfrist um immerhin knapp 85,7 Prozent, doch der für Esel legte im gleichen Zeitraum um spektakuläre 553,8 Prozent zu.
Hätte ich mal mein Geld auf anatolische Esel gesetzt :D
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 11 Jun 2008, 19:32 hat geschrieben:Hätte ich mal mein Geld auf anatolische Esel gesetzt :D
Die Türkei will mit aller Macht in die EU. Deshalb erfüllen die anatolischen Bauern schon heute die Abgasnorm EURO 10 :lol:
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KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Wusstet ihr dass bei der SPD die "Gutverdiener" schon bei einem Jahresverdienst von 15.000 Euro (was ja ein Niedriglöhner ist) anfängt? Ab da soll für weitere soziale "Wohltaten" mehr bezahlt werden!

Das zeigt wieder mal das wahre Gesicht dieser ganzen Sozialistenecke und da fragt man sich schon, wieso jemand aus dem Mittelstand bzw. jeder der arbeitet diesen Leuten nachläuft, die sich nur um die niedere Schicht kümmert.
Es ist ja toll wenn man unverschuldet in Not gerateten hilft, aber doch nicht auf Kosten der arbeitenden Mittelschicht, die eh schon die Hauptlast trägt. Und vor allem kann es nicht sein, dass die Hängematte weiter ausgebaut wird. So sehr man den unverschuldet abgerutschten helfen muss, so sehr muss man gegen die Leute vorgehen, die meinen auf Staatskosten leben zu müssen und nichts dazu beitragen wollen und davon gibts immer mehr, besonders bei den jungen Menschen.
Die lustigen Linken machen es denen künftig noch leichter.

Interessant auch der geplante Stromtarif für Arme! Auch den darf wieder die Mittelschicht finanzieren, aber eben auch Geringverdiener, die sich dann erst recht die Frage stellen, ob sich arbeiten lohnt, wenn er den Strom voll bezahlen muss und der, der noch nie gearbeitet hat, bekommt auch noch einen Sozialtarif.

Da wächst eine Neidgesellschaft heran, die denen, die es sich erarbeitet haben, nichts gönnt. Darum trauern wohl so viele der DDR nach. Selbst HartzIVlern gehts doch besser als den meisten DDR-Bürgern, auch wenn die Verklärer da jetzt widersprechen werden und trotzdem denkt man: Wenn es mir schlecht geht, soll es den anderen genauso schlecht gehen!
Neidgesellschaft also und insofern kein Wunder dass einige dem Sozialismus nachtrauern, weil dort ging es scheinbar allen gleich, aber eben gleich schlecht (naja, außer man konnte der polit. Führung richtig reinkriechen, denen gings auch etwas besser).

Was also ist der richtige Weg? Der Sozialismus ist gescheitert und weder Linkspartei noch SPD haben Rezepte, sie haben nur eins: Steuern für alle rauf, besonders für die Mittelschicht, um ein noch größeres Sozialsystem zu finanzieren, das nur dazu führt, dass immer weniger Leute arbeiten wollen, weil man sich gut ausruhen kann.
Richtig ist aber auch, dass alle anderen kein gutes Konzept haben, denn die Marktwirtschaft in der heutigen Form ist auch nicht gut! Soziale Marktwirtschaft kann man es schon nicht mehr nennen. Hier sollten endlich alle kapieren, dass ein Ausufern der Marktwirtschaft unsere Demokratie gefährdet und dann gehts uns allen deutlich schlechter.

Daher ist unverständlich wie Leute die Linke oder noch schlimmer, die NPD wählen können. In Sachsen sollten sich viele Leute schämen! Und kommt mir keiner mit "Protestwahl". Wenn man protestieren will, kann man viele kleine demokratische Parteien wählen und keine die den Sozialismus wieder einführen wollen (das geht nur mit Bevormundung, auch wenn man jetzt von einer "besseren" DDR träumt) bzw. die unser Land in die Isolation führen wollen und den Sozialismus mit dem Nationalen davor, einführen wollen.
Leider werden im Osten solche Parteien immer mehr Stimmen bekommen, weil die gebildeten Bürger in den Westen abwandern und die die zürückbleiben, müssen verhindern dass Sachsen z. B. sich in ein braunes Land verwandelt.
ropix
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Beitrag von ropix »

KBS 855 @ 14 Jun 2008, 20:37 hat geschrieben: Da wächst eine Neidgesellschaft heran, die denen, die es sich erarbeitet haben, nichts gönnt. Darum trauern wohl so viele der DDR nach. Selbst HartzIVlern gehts doch besser als den meisten DDR-Bürgern, auch wenn die Verklärer da jetzt widersprechen werden
Ja, darum trauern viele der DDR nach. Weil damals zu den Guten alten Zeiten gab es keine Ba[h]nanen, die man sich heute nur eingeschränkt leisten kann, damals gabs keine Möglichkeit nach palma zu fliegen, auch wenn man es sich heute als Harzler nur einmal im Jahr leisten kann.

Natürlich geht es allen Harz-IV-lern besser, weil sie leben in einem Rechtstaat und in Freiheit. Aber ich kenn auch weniger Harzler die sich die Mauer wieder wünschen würde in meinem persönlichen Umfeld. Ach so, ja, stimmt, mittlerweile ja alle ex, weil im Westen extremer Arbeitermangel herrscht. Also nun die von dir angesprochene Mittelschicht.

Aber was das schlimmste sein dürfte. :D ALLE SPD-Anhänger :P :P :P

Ansonsten - man wählt die Parteien auch wegen ihrem Programm. Das gilt für die Linke und für die Rechte, auch wenn hinterher das Geschrei immer groß ist und sowas wie die Protestwähler-Lüge ausgerufen wird. Es täte dem Land wesentlich besser zuzugeben dass auch wir wieder große braune Sümpfe anlegen und auch wenig dagegen zu tun gedenken. Diese Einsicht wäre zumindest ehrlich und wäre der erste - und meiner Meinung nach auch der einzige Schritt - in die richtige Richtung mal wieder was trockenzulegen. Oder spricht da auch schon irgend eine EU-Richtlinie dagegen?
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KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

ropix @ 14 Jun 2008, 22:10 hat geschrieben: Ansonsten - man wählt die Parteien auch wegen ihrem Programm. Das gilt für die Linke und für die Rechte, auch wenn hinterher das Geschrei immer groß ist und sowas wie die Protestwähler-Lüge ausgerufen wird. Es täte dem Land wesentlich besser zuzugeben dass auch wir wieder große braune Sümpfe anlegen und auch wenig dagegen zu tun gedenken. Diese Einsicht wäre zumindest ehrlich und wäre der erste - und meiner Meinung nach auch der einzige Schritt - in die richtige Richtung mal wieder was trockenzulegen. Oder spricht da auch schon irgend eine EU-Richtlinie dagegen?
Man wählt die Parteien wegen ihrem Programm? Die wenigsten kennen doch die Programme und außerdem wäre es neu,
dass die Extremisten am rechten und linken Rand, für mich einfach nur unnütze Zeitgenossen, überhaupt ein Programm haben.
Da sind entweder alle Ausländer schuld oder die bösen privaten Firmen.

Am rechten Rand sehe ich das große Problem dass es keine demokratische Rechte gibt, die diese Leute abgreifen könnte, die rechts denken. Es gibt ja leider sehr viele Menschen mit rechter Einstellung (man muss sich nur mal umhören), aber die wenigsten dürften National-Sozialistisch denken.
Genau das ist aber die NPD, die das Unrechtsregime der NS-Zeit verherrlicht und gegen die Verfassung ist, die Demokratie und sämtliche Freiheitsrechte abschaffen will.
Andererseits wäre eine deutsche FPÖ oder BZÖ wirklich verzichtbar, da sie viele Stimmen holen würde, was ein Land der Mitte nicht brauchen kann. Genausowenig wie Kommunisten/Sozialisten.

Ebenso muss man den linken Rand austrocknen und links der SPD sollte es nichts geben, da der linke Flügel der SPD schon extremistisch und weltfremd genug ist, da brauchen wir von den Träumern der Linkspartei gar nicht reden.
Eine demokratische Linke ist wichtig, damit sich der Kapitalismus nicht alles erlauben kann (ein Gegengewicht), aber man braucht keine wiedergeborene SED, die sich mal kurz anders nennt, aber immer noch das gleiche Gedankengut in sich trägt und genau die alten Rezepte wieder hervorholen will.

Übrigens scheinen Reise- und Meinungsfreiheit vielen Bürgern nicht wichtig genug zu sein. Und ansonsten wird mir die Vergangenheit zu sehr verherrlicht, aber das ist ein altes Problem der Menschheit, denn "früher war immer alles besser". Man will sich nur ans schöne erinnern, scheint menschlich zu sein...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

KBS 855 @ 14 Jun 2008, 20:37 hat geschrieben: Wusstet ihr dass bei der SPD die "Gutverdiener" schon bei einem Jahresverdienst von 15.000 Euro (was ja ein Niedriglöhner ist) anfängt? Ab da soll für weitere soziale "Wohltaten" mehr bezahlt werden!
Steht wo? Nichtmal der Herr in der Bildzeitung mit seiner Kolumne "alles Geld den Reichen" hat das behauptet (und der hat ja gerade darüber geschimpf wie man nur den armen Gutverdienern es antun kann Steuern zahlen zu müssen, ist also ganz sicher kein SPD-Anhänger), leider hab ich die Bildzeitung da gelassen wo ich sie gefunden hab (in der S-Bahn) und kann nicht mehr nachschauen was da genau drinstand, aber das war mehr im Bereich von 35000 Euro im Jahr (eher noch drüber).
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von KBS 855 »

Boris Merath @ 15 Jun 2008, 03:46 hat geschrieben: Steht wo? Nichtmal der Herr in der Bildzeitung mit seiner Kolumne "alles Geld den Reichen" hat das behauptet (und der hat ja gerade darüber geschimpf wie man nur den armen Gutverdienern es antun kann Steuern zahlen zu müssen, ist also ganz sicher kein SPD-Anhänger), leider hab ich die Bildzeitung da gelassen wo ich sie gefunden hab (in der S-Bahn) und kann nicht mehr nachschauen was da genau drinstand, aber das war mehr im Bereich von 35000 Euro im Jahr (eher noch drüber).
Ich weiß nicht mehr wo ich das nachgelesen habe, aber sicher nicht in einem schmierigen Springerblatt.

Es kann ja sein, dass es nur Gedankenspiele waren, aber es gibt genug Irrläufer bei den Sozialisten,
die jeden der Arbeit belasten würden, damit man sich noch mehr "Wohltaten" leisten kann.

Und selbst wenn die 35.000 stimmen sollten, ist das viel zu niedrig angesetzt, denn wenn jemand
diese 35.000 verdient, ist man doch nicht reich, sondern hat sich mit Ausbildung und guter Arbeit
das Geld verdient. Klar bei sozialistischem Neiddenken ist es unverdient.
Unter 50.000 Euro pro Einzelperson braucht man gar nicht anfangen, weil das ein Ausbeuten
der Mittelschicht ist.

Es bleibt dabei dass die SPD der Mittelschicht eher schadet als ihr nutzt und von der Schmarotzerpartei
SED (ich bleib mal beim Ursprungsnamen) braucht man gar nicht erst reden.
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Beitrag von Hot Doc »

Nicht dass ich jetzt die extreme Linke oder die extreme rechte gutheissen möchte, oder gar ernsthaft unterstütze, aber bei dem was du so über Parteien daherschreibst KBS, kommt mir gelinde gesagt das Kotzen!!!
Die "SED" wie du sie nennst, hat genau so viele Politiker aus eben dieser Partei, wie die CDU, die FDP oder die SPD was die Zusammensetzung der Partei angeht. Das ist ein Teil unserer Geschichte, genau wie damals fast alle Politiker der BRD ehemalige Nazis waren...es wird nicht ohne diese Leute gehen und ich würde aufhören im Glashaus mit Steinen zu werfen.
Desweiteren würde ich mal das Programm der Linken lesen, bevor ich mich aufschwinge es zu kritisieren!
Wie gesagt, ich bin kein Unterstützer dieser Partei, aber dass sie den Kommunismus wieder einführen wollen, ist einfach Schmarrn, und kommt von den Äußerungen einiger weniger Verwirrter Mitglieder, genau so wie es in CDU/CSU immer mal wieder Ausländerfeindliche oder leicht rechtsradikal angehauchte Außerungen gibt...deswegen wird die Partei auch nicht geächtet.
Einige soziale Ideen der Linken sind durchaus beachtlich und zukunftsfähig (ich wette das wird in einigen Jahren von den "Großen" umgesetzt werden), aber eine komplett sinnlose und unfaire Allgemeindebatte ist nicht zielführend und geht auch an der Bedeutung, die sich diese Partei inzwischen erarbeitet hat vorbei...im Osten lachen doch alle über dieses "wir können mit der Linken nicht zusammen arbeiten", sie tuns daoch ALLE (zumindest auf kommunaler Ebene) schon.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

KBS 855 @ 15 Jun 2008, 14:16 hat geschrieben:Es bleibt dabei dass die SPD der Mittelschicht eher schadet als ihr nutzt und von der Schmarotzerpartei
SED (ich bleib mal beim Ursprungsnamen) braucht man gar nicht erst reden.
Das war vor fünfzig Jahren schon so, und kein geringerer als Ludwig Erhard hat es in die passenden Worte gefasst:
Die soziale Marktwirtschaft kann nicht gedeihen, wenn die ihr zugrunde liegende geistige Haltung, das heißt die Bereitschaft, für das eigene Schicksal Verantwortung zu tragen und aus dem Streben nach Leistungssteigerung an einem ehrlichen freien Wettbewerb teilzunehmen durch vermeintliche soziale Maßnahmen zum Absterben verurteilt wird. Die Blindheit und intellektuelle Fahrlässigkeit, mit der wir auf den Versorgungs- und Wohlfahrtsstaat zusteuern, kann nur zu unsrem Unheil ausschlagen"

Ludwig Erhard
(1957)
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Beitrag von KBS 855 »

Die "SED" wie du sie nennst, hat genau so viele Politiker aus eben dieser Partei, wie die CDU, die FDP oder die SPD was die Zusammensetzung der Partei angeht.
Bitte komme mir jetzt nicht mit dem Verklärer-Gefasel von den Blockparteien.
Desweiteren würde ich mal das Programm der Linken lesen, bevor ich mich aufschwinge es zu kritisieren!
Das sind alles nicht finanzierbare Luftschlösser!
Denk auch mal dran, dass Bayern mit den Linken nie so erfolgreich geworden wäre. Man braucht sich ja nur die Erfolge
der Bundesländer anschauen und sehen wer dahintersteckt.
Wie gesagt, ich bin kein Unterstützer dieser Partei, aber dass sie den Kommunismus wieder einführen wollen, ist einfach Schmarrn, und kommt von den Äußerungen einiger weniger Verwirrter Mitglieder, genau so wie es in CDU/CSU immer mal wieder Ausländerfeindliche oder leicht rechtsradikal angehauchte Außerungen gibt...deswegen wird die Partei auch nicht geächtet.
Du weißt scheinbar nicht, was der Verfassungsschutz über diese Partei zu berichten hat. Und es ist nun mal Tatsache dass die Partei voll ist von Leuten die die DDR verklären. Die Kommunistische Plattform und andere, wie etwa eine Gruppe die Ernsthaft das System Kubas gut finden und sozusagen "Fans" davon sind (wieso ziehen sie nicht dort hin, aber als normale Bürger, damit sie das tolle System kennen lernen). Die Linkspartei ist eine Partei die nicht auf demokratischen Boden verankert ist.
Das kannst du auch nicht mit rechten Äußerungen von wenigen Unionspolitikern vergleichen. Außerdem solltest du den Unterschied zwischen rechts und rechtsnational/national-sozialistisch kennen. Nicht dass ich hier einige Äußerungen von CSUlern gut finde, die polemisch über Ausländer herziehen, aber deswegen wollen sie nicht das "System und die Verfassung überwinden", anders als große Teile der Linken (oder eben die gesamte NPD).
Einige soziale Ideen der Linken sind durchaus beachtlich und zukunftsfähig (ich wette das wird in einigen Jahren von den "Großen" umgesetzt werden), aber eine komplett sinnlose und unfaire Allgemeindebatte ist nicht zielführend und geht auch an der Bedeutung, die sich diese Partei inzwischen erarbeitet hat vorbei.
Fehlt nur noch dass du behauptest die Linkspartei wäre auf diese Ideen gekommen.
Welche Bedeutung hat sich die Partei erarbeitet? Mit Wahlversprechen die so nicht finanzierbar sind, kann man schön auf Stimmenfang gehen.
...im Osten lachen doch alle über dieses "wir können mit der Linken nicht zusammen arbeiten", sie tuns daoch ALLE (zumindest auf kommunaler Ebene) schon.
Du kannst die kommunale Ebene doch nicht mit Landes-/Bundespolitik vergleichen. Gerade auf kommunaler Ebene wird nicht nach
Partei gewählt, sondern nach Persönlichkeit und die Zusammenarbeit geht da oft über Parteigrenzen hinweg, auch weil die Parteizugehörigkeit kommunal total unwichtig ist.
Abgesehen davon kann die Linkspartei im kommunalen Bereich nicht das "System überwinden" oder das ganze Land verstaatlichen, enteignen usw.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

KBS 855 @ 15 Jun 2008, 20:36 hat geschrieben:Die Kommunistische Plattform und andere, wie etwa eine Gruppe die Ernsthaft das System Kubas gut finden und sozusagen "Fans" davon sind (wieso ziehen sie nicht dort hin, aber als normale Bürger, damit sie das tolle System kennen lernen).
Denen hat Raul Castro soeben den Boden unter den Füßen weggezogen. Ab sofort wird in Kuba nach Leistung bezahlt :lol:

Damit fällt die vorletzte Bastion der einheitlichen Armut. Die Supralinken müssen sich dann auf das klimatisch nicht so günstige Nordkorea einstellen, wenn sie Asyl suchen ;) Aber sie müssen sich schon beeilen. Lange wird es Kim Il Jung nicht mehr machen.

Kuba und (später) Nordkorea werden den chinesischen Weg gehen. Und was das bedeutet, sehen wir täglich.
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Beitrag von Hot Doc »

Ums zusammenzufassen: Die CDU versucht mit der Angst der Bürger Stimmen zu fangen und kommt damit durch!
Nochmal ich bin kein Anhänger der Linkspartei, aber die ganzen "gefährlichen" Storys sind im großen und ganzen reichlich übertrieben bis schlicht falsch!

Und nur zur Information, es gibt durchaus auch Teile der CSU die verfassungsrechtlich "überwacht" werden...nicht wegen rechten, sondern wegen nationalsozialistischen Auffälligkeiten - wenn dir diese Unterscheidung so wichtig ist.

Und zu Cuba: Ich hatte vor 2 Jahren die Möglichkeit mit 2 cubanischen Ärzten zusammen zu arbeiten. Ja, Cuba ist ein armes Land, aber im Gesammten geht den Leuten dort sehr gut. Außer man ist natrürlich mit der politischen Führung nicht zufrieden...aber das ist kein Problem einer politischen Richtung sondern ein Problem einer Diktatur.
Und der einzige Grund, warum es Cuba nicht besser geht, ist, dass es seit Jahrzehnten wirtschaftlich boykottiert wird. Gäbe es die Sanktionen vor allem von Seiten der USA nicht, taugte Cuba übrigens vortrefflich als Beispiel, wie gut linke Politik funktionieren kann. Ein weiteres schönes (wenn auch kleines) Beispiel sind die Seychellen, wo durch eine korrupte Regierung auch der Glanz vergangener Zeiten zwar etwas verblaßt, aber immer noch jeder ein gutes Leben führen kann.
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 15 Jun 2008, 21:22 hat geschrieben: Ums zusammenzufassen: Die CDU versucht mit der Angst der Bürger Stimmen zu fangen und kommt damit durch!
Nochmal ich bin kein Anhänger der Linkspartei, aber die ganzen "gefährlichen" Storys sind im großen und ganzen reichlich übertrieben bis schlicht falsch!
Ich glaube nicht, dass der Verfassungschutz auf eine reine Angstkampagne reinfallen würde. Da ist mehr dran.
Und nur zur Information, es gibt durchaus auch Teile der CSU die verfassungsrechtlich "überwacht" werden...nicht wegen rechten, sondern wegen nationalsozialistischen Auffälligkeiten - wenn dir diese Unterscheidung so wichtig ist.
Quelle?
Und zu Cuba: Ich hatte vor 2 Jahren die Möglichkeit mit 2 cubanischen Ärzten zusammen zu arbeiten. Ja, Cuba ist ein armes Land, aber im Gesammten geht den Leuten dort sehr gut. Außer man ist natrürlich mit der politischen Führung nicht zufrieden...aber das ist kein Problem einer politischen Richtung sondern ein Problem einer Diktatur.
Und der einzige Grund, warum es Cuba nicht besser geht, ist, dass es seit Jahrzehnten wirtschaftlich boykottiert wird. Gäbe es die Sanktionen vor allem von Seiten der USA nicht, taugte Cuba übrigens vortrefflich als Beispiel, wie gut linke Politik funktionieren kann. Ein weiteres schönes (wenn auch kleines) Beispiel sind die Seychellen, wo durch eine korrupte Regierung auch der Glanz vergangener Zeiten zwar etwas verblaßt, aber immer noch jeder ein gutes Leben führen kann.
Also ich war vor 1.5 jahren auf Cuba und habe ne Menge von den Einheimischen gelernt (mein Kumpel mit dem ich rumgereisst bin, spricht spanisch und hatte auch das Herz einer Cubanerin gebrochen. Die Cubaner mit denen ich geredet habe, haben alle gemeint, das Embargo nutzt nur der Regierung, da diese alles Schlechte aufs Embargo schieben kann. Anonsten war ich erstaunt wie vergleichsweise offen die Leute geredet haben. Die die ich kennengelernt habe, waren alle zwiegespalten. Die Ideen der Revolution, das Bildungssystem etc fanden sie gut, die wirtschaftliche Lage und das wirtschaftliche System eher schlecht. Ich habe eine Ingenieurin kennengelernt, die hat in nem Hotel gekellnert (sprach fliessend Englisch und Deutsch), weil sie ihre Familie durchfüttern musste.
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 15 Jun 2008, 21:22 hat geschrieben:Und zu Cuba: Ich hatte vor 2 Jahren die Möglichkeit mit 2 cubanischen Ärzten zusammen zu arbeiten. Ja, Cuba ist ein armes Land, aber im Gesammten geht den Leuten dort sehr gut. Außer man ist natrürlich mit der politischen Führung nicht zufrieden...aber das ist kein Problem einer politischen Richtung sondern ein Problem einer Diktatur.
Bist Du selbst in Kuba gewesen, nicht in den Toristengebieten, sondern im Land? Hast Du die Menschen dort vor Ort gesprochen? Bist Du sicher, dass es den Menschen dort sehr gut geht? Möglich, dass die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln funktioniert und dass sie billig sind, auch Wohnraum wird bezahlbar sein, doch was ist mit dem Zustand? Du schreibst selbst, "Außer man ist mit der politischen Führung nicht zufrieden...."

Ich habe mich sehr häufig in Ländern des real existierenden Sozialismus rumgetrieben und dabei so manche "Straftat" im sozialistischen System begangen, um den Menschen zu helfen.

Du hast mit zwei Ärzten zusammen gearbeitet. Selbst in kommunistischen Diktaturen gehören Ärzte zur Oberklasse. Neben der Nomenklatura der Partei natürlich.
Und der einzige Grund, warum es Cuba nicht besser geht, ist, dass es seit Jahrzehnten wirtschaftlich boykottiert wird. Gäbe es die Sanktionen vor allem von Seiten der USA nicht, taugte Cuba übrigens vortrefflich als Beispiel, wie gut linke Politik funktionieren kann.
Selbst die massive Unterstützung durch die "CCCP" (Sojus Sowjetskich Sozialistitscheskich Respublik, Union der sozialistischen Sowjetjepubliken) bis zu deren Untergang konnt daran nichts ändern ;) . Danach wurde es sicher problematischer.

Wenn ich mir die Welt so anschaue, Sowjetunion - zerbrochen. Die Nachfolgestaaten Estland, Lettland und Littauen sind in der EU. Die Ukraine ist noch gespalten, ihr Ziel ist aber (langfristig) eine Mitgliedschaft. Und selbst Rußland wird eines Tages um die Mitgliedschaft buhlen. Die Kaukasusrepubliken streben in die NATO. Das Wirtschaftssystem in Russland, Kasachstan und den anderen ehemaligen Sowjetrepubliken ist alles andere als sozialistisch/kommunistich.

Wohin steuert die "Volksrepublik China"? Die kommunistische Partei hält zwar die Fäden in der Hand, aber was ist da noch sozialistisch/kommunistisch?

Die Weltwirtschaft, nicht nur das einzelne Land, sollte sich diese Worte zu Herzen nehmen:
Die soziale Marktwirtschaft kann nicht gedeihen, wenn die ihr zugrunde liegende geistige Haltung, das heißt die Bereitschaft, für das eigene Schicksal Verantwortung zu tragen und aus dem Streben nach Leistungssteigerung an einem ehrlichen freien Wettbewerb teilzunehmen durch vermeintliche soziale Maßnahmen zum Absterben verurteilt wird. Die Blindheit und intellektuelle Fahrlässigkeit, mit der wir auf den Versorgungs- und Wohlfahrtsstaat zusteuern, kann nur zu unsrem Unheil ausschlagen"

Ludwig Erhard (1957)
[font=Arial]Alles Andere ist untauglich[/font]
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Beitrag von Fastrider »

KBS 855 @ 14 Jun 2008, 23:22 hat geschrieben:Übrigens scheinen Reise- und Meinungsfreiheit vielen Bürgern nicht wichtig genug zu sein.
1998 hat mir mal ein gelernter DDR Bürger erklärt: "Früher durften wir nicht verreisen, weil uns die SED nicht rausgelassen hat, jetzt können wir nicht verreisen, weil wir es uns nicht leisten können. Was bringt uns also die neue Reisefreiheit?"
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

KBS 855 @ 15 Jun 2008, 14:16 hat geschrieben: Ich weiß nicht mehr wo ich das nachgelesen habe, aber sicher nicht in einem schmierigen Springerblatt.

Es kann ja sein, dass es nur Gedankenspiele waren, aber es gibt genug Irrläufer bei den Sozialisten,
die jeden der Arbeit belasten würden, damit man sich noch mehr "Wohltaten" leisten kann.
Wenn Du nichtmal weißt obs stimmt solltest Du vielleicht auch keine entsprechenden Behauptungen hier aufstellen.
Und selbst wenn die 35.000 stimmen sollten, ist das viel zu niedrig angesetzt, denn wenn jemand
diese 35.000 verdient, ist man doch nicht reich, sondern hat sich mit Ausbildung und guter Arbeit
das Geld verdient.
Wenn ich mich richtig erinnere war das eine Nettoangabe, nicht eine Bruttoangabe. Und 3000 Euro netto im Monat (für einen Single wohlgemerkt) sind so wenig dann nun auch nicht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von LugPaj »

Fastrider @ 16 Jun 2008, 00:42 hat geschrieben: 1998 hat mir mal ein gelernter DDR Bürger erklärt: "Früher durften wir nicht verreisen, weil uns die SED nicht rausgelassen hat, jetzt können wir nicht verreisen, weil wir es uns nicht leisten können. Was bringt uns also die neue Reisefreiheit?"
Aber bei dem Kurs, den die DDR-Mark im Westen hatte, haetten sie viel weniger verreisen koennen, als heute. Da bin ich mir sicher.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Fastrider @ 16 Jun 2008, 00:42 hat geschrieben: 1998 hat mir mal ein gelernter DDR Bürger erklärt: "Früher durften wir nicht verreisen, weil uns die SED nicht rausgelassen hat, jetzt können wir nicht verreisen, weil wir es uns nicht leisten können. Was bringt uns also die neue Reisefreiheit?"
Also bitte, welcher Ostdeutsche kann heute nicht verreisen? Selbst das Prekariat kann sich einen Billigsaufurlaub auf Mallorca leisten.
Wenn jemand keinen Schulabschluss hat und zu Faul zum arbeiten ist, gut, der hätte es im Sozialismus leichter (wobei, da musste ja jeder "arbeiten", wobei da wohl die Faulen auch Schraubenzähler, Beifahrer am Lkw usw. waren).

Alle anderen können in den Urlaub fahren. Wer natürlich jedes Wochenende 1000 km hin- und zurück fährt, statt den Wohnsitz zu verlagern, der kann evtl. nicht in den Urlaub. Dann ist aber der Aufenthalt daheim quasi ja auch Urlaub.

Es dürfte heute keinem Bürger im Osten schlechter gehen, als zu DDR-Zeiten, mal von den vielen Systemtreuen abgesehen. Wer da aktiv mitgearbeitet hat, hatte sicher viele Vorteile, die dem Normalbürger so verborgen waren. Und die Leute sind ja heute auch wieder groß vertreten, haben sich tw. nur mit dem Wind gedreht.

Dieser "gelernte DDR-Bürger" hat also einfach nur puren Schwachsinn erzählt. Und übrigens auch den Sozialneid, auch dort erlernt, bestätigt. Nur weil man sich selber evtl. etwas nicht leisten kann, d. h. die Reisefreiheit derzeit nicht nutzen kann, gönnt man es den vielen ostdeutschen Landsleuten nicht, die das jetzt rege nutzen? Nichts als purer Neid!
Ums zusammenzufassen: Die CDU versucht mit der Angst der Bürger Stimmen zu fangen und kommt damit durch!
Nochmal ich bin kein Anhänger der Linkspartei, aber die ganzen "gefährlichen" Storys sind im großen und ganzen reichlich übertrieben bis schlicht falsch!
Aha, du kennst also alle Würdenträger der Linken genau und hältst "Kommunistische Plattform", die Freunde von der DKP usw. für "lupenreine Demokraten"?
Außerdem gehts mir nicht darum was CDU/CSU sagen, sondern was der Verfassungsschutz sagt und der macht keinen Wahlkampf, sondern muss unsere Demokratie gegen linke und rechte (und sonstige) Extremisten verteidigen.
Und nur zur Information, es gibt durchaus auch Teile der CSU die verfassungsrechtlich "überwacht" werden...nicht wegen rechten, sondern wegen nationalsozialistischen Auffälligkeiten - wenn dir diese Unterscheidung so wichtig ist.
Die Unterscheidung ist schon wichtig, weil man auf der anderen Seite auch unterscheidet. Und kannst du deine These hier belegen? Sicher wird es wohl Einzelpersonen geben, die derart verblendet sind. Ich erinnere nur an die Regensburger CSU, aber da hat man die rechten Irrläufer scheinbar entfernt (die übrigens von einer kirchlichen Vereinigung unterstützt wurden, unglaublich!).
Und zu Cuba: Ich hatte vor 2 Jahren die Möglichkeit mit 2 cubanischen Ärzten zusammen zu arbeiten. Ja, Cuba ist ein armes Land, aber im Gesammten geht den Leuten dort sehr gut. Außer man ist natrürlich mit der politischen Führung nicht zufrieden...aber das ist kein Problem einer politischen Richtung sondern ein Problem einer Diktatur.
Kuba kam von einer Diktatur (Batista) in die nächste, wo ist da die Veränderung? Kuba hat sicher gut ausbildete Kräfte und eine gute medizinische Versorgung. Nur kann auch nur ein Bürger von einer guten Ausbildung abbeißen wenn er hungert?
Und der einzige Grund, warum es Cuba nicht besser geht, ist, dass es seit Jahrzehnten wirtschaftlich boykottiert wird. Gäbe es die Sanktionen vor allem von Seiten der USA nicht, taugte Cuba übrigens vortrefflich als Beispiel, wie gut linke Politik funktionieren kann.
Haha, haha. Klar, jetzt sind wieder die Sanktionen schuld, als ob Kuba von den USA abhängig wären. In den Zeiten vor 1990 hat ja der große rote Bruder immer fleißig zugeschossen.
Es ist erstaunlich wie gut linke Politik funktionieren kann. :lol: Verfallene Häuser, hungernde Menschen die ihre Meinung nicht sagen dürfen, Autos die halb auseinanderfallen etc.
Klar, da sind natürlich nur die Sanktionen schuld.
Wenn ich mich richtig erinnere war das eine Nettoangabe, nicht eine Bruttoangabe. Und 3000 Euro netto im Monat (für einen Single wohlgemerkt) sind so wenig dann nun auch nicht.
Ich kenne Leute wie Maschinenbauingenieure, die diese 3000 Euro netto durchaus verdienen und du willst mir nicht sagen dass diese Leute reich sind? Die haben sich dieses Geld verdient und sie haben hart dafür gearbeitet.
Übrigens sind das auch die Leute die mal schnell ins Ausland wechseln können, denn in kaum einem anderen Land wird der Mittelstand so ausgebeutet.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

KBS 855 @ 16 Jun 2008, 13:18 hat geschrieben:Es dürfte heute keinem Bürger im Osten schlechter gehen, als zu DDR-Zeiten, mal von den vielen Systemtreuen abgesehen.
Wirklich...? (oder sind die alle "faul" bzw. "systemtreu"?)

KBS 855 @ 15 Jun 2008, 14:16 hat geschrieben:wenn jemand diese 35.000 verdient, ist man doch nicht reich, sondern hat sich mit Ausbildung und guter Arbeit das Geld verdient.
KBS 855 @ 16 Jun 2008, 13:18 hat geschrieben:Ich kenne Leute wie Maschinenbauingenieure, die diese 3000 Euro netto durchaus verdienen und du willst mir nicht sagen dass diese Leute reich sind? Die haben sich dieses Geld verdient und sie haben hart dafür gearbeitet.
Äh? Möchtest du damit sagen, dass jemand der "reich" ist, sein Geld nicht verdient und nicht hart dafür gearbeitet haben kann?
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Südostbayer @ 16 Jun 2008, 14:39 hat geschrieben: Wirklich...? (oder sind die alle "faul" bzw. "systemtreu"?)


Äh? Möchtest du damit sagen, dass jemand der "reich" ist, sein Geld nicht verdient und nicht hart dafür gearbeitet haben kann?
Ich bleibe dabei, einem Arbeitslosen in Ostdeutschland geht es besser als einem DDR-Bürger. Er hat ja trotz Arbeitslosigkeit
immer noch alle Möglichkeiten, kann seine freie Meinung äußern und kann kaufen was er will, sofern das Geld dazu vorhanden
ist. Aber das liegt immer am eigenen wirtschaften.
Im Osten gibts eine höhere Arbeitslosigkeit, es können ja nicht alle in den Westen pendeln, aber das wird sich in den nächsten
Jahren auch geben und dann bleiben nur noch die ohne Ausbildung oder Schulabschluss und da muss man sich halt fragen,
warum das so weit kommen musste.

Und beim Thema "Reich": Ich habe doch nie behauptet dass jemand der "Reich" ist, das nicht verdient hat bzw. nicht hart gearbeitet
hat. Ich bin aber schon dafür dass man Gutverdiener stärker am
Sozialsystem beteiligt (hat ja nichts damit zu tun, ob man hart dafür gearbeitet hat. Wobei es natürlich genug Reiche gibt,
die den Reichtum nur geerbt haben etc.).
Es ist nun mal so, dass die Mittelschicht zu stark belastet wird und da kann man nicht sagen, jemand der 3000 Euro netto
verdient, ist ein Gutverdiener.
Bei so einem niedrigen Wert muss man eher entlasten, erst ab deutlich über 5000 netto kann man nachdenken, da eine
höhere Beteiligung zu fordern.
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Beitrag von Hot Doc »

KBS 855 @ 16 Jun 2008, 13:18 hat geschrieben: Aha, du kennst also alle Würdenträger der Linken genau und hältst "Kommunistische Plattform", die Freunde von der DKP usw. für "lupenreine Demokraten"?
Natürlich kenn ich nicht alle genau. Aber ich kenne genug so genau, um sagen zu können, dass dort auch nicht wesentlich mehr oder weniger Spinner dabei sind, wie in ALLEN anderen Parteien auch.
Das Grundprogramm der Partei erwähnt mir keinem Wort einen Systemwechsel und auch in keiner Stellungnahme wird so etwas angesprochen. Die einzige Vertreterin die sowas mal gesagt hat wurde sofort aus der Partei ausgeschlossen.
Wäre die CSU so konsequent, wäre z.B. ein Gauweiler schon lange nicht mehr Parteimitglied!
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Die Unterscheidung ist schon wichtig, weil man auf der anderen Seite auch unterscheidet. Und kannst du deine These hier belegen? Sicher wird es wohl Einzelpersonen geben, die derart verblendet sind. Ich erinnere nur an die Regensburger CSU, aber da hat man die rechten Irrläufer scheinbar entfernt (die übrigens von einer kirchlichen Vereinigung unterstützt wurden, unglaublich!).
Eigentlich gibst du doch schon selbst zu, dass es auch dort "Ausrutscher" gibt. Wozu muss ich dann noch was belegen? Kannst ja den Verfassungsschutz anrufen, bin mal gespannt ob die offiziell zugeben, wen sie alles überwachen!?

Kuba kam von einer Diktatur (Batista) in die nächste, wo ist da die Veränderung? Kuba hat sicher gut ausbildete Kräfte und eine gute medizinische Versorgung. Nur kann auch nur ein Bürger von einer guten Ausbildung abbeißen wenn er hungert?
Ich habe nie etwas von Veränderung gesagt. In Kuba muss übrigens schon seit langem kein Mensch mehr Hungern (politische Feinde vielleicht mal ausgenommen). Kuba hat die ertragsstärkste Agrarwirtschaft der Welt (auf die Anbaufläche gerechnet).
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Beitrag von Autobahn »

Südostbayer @ 16 Jun 2008, 14:39 hat geschrieben:Wirklich...? (oder sind die alle "faul" bzw. "systemtreu"?)
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Beitrag von Autobahn »

Die Linken fordern immer wieder und vehement, dass die "Reichen" mehr Steuern zahlen sollen. Dabei verschweigen sie aber gerne, das die oberen 1% der Bevölkerung bereits fast 20% der Steuerlast tragen, die oberen 10% bereits über 50%! Diejenigen, die über 27216 € pro Jahr verdienen, bezahlen fast 93% der Steuern.

Die untern 50% der Bevölkerung tragen nur zu 7% zum Steueraufkommen bei.

Verteilung der Steuerlast
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 16 Jun 2008, 16:38 hat geschrieben: In Kuba muss übrigens schon seit langem kein Mensch mehr Hungern (politische Feinde vielleicht mal ausgenommen).
Schon mal was von Menschenrechten gehört?
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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