DB bestellt neue Dieseltriebzüge für den Nahve

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
dawson
Jungspund
Beiträge: 18
Registriert: 23 Jul 2006, 23:53

Beitrag von dawson »

Nachdem die DB ein großes Los Elektrotriebzüge mit dem Großrahmenvertrag über die Talent 2 geordert hat und nun nach und nach in der jeweils benötigten Ausstattung abrufen wird, wurde ein ähnlicher Auftrag über neue Dieseltriebzüge für den Reginalverkehr vergeben.

Details unter http://www.db.de/site/bahn/de/unternehmen/.../h20080703.html.
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13558
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Ersatz für die behäbigen 628er?
612 hocker
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2202
Registriert: 28 Jul 2007, 10:33

Beitrag von 612 hocker »

Ersatz für die behäbigen 628er?
Der Auftrag wurde für Ausschreibungen vergeben und die Triebwagen werden bei Bedarf bestellt. Leider hat es unteranderem den unzuverlässigen und unübersichtlichen LINT getroffen.
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24559
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Ich persönlich halte Investitionen in Dieseltriebwagen für falsch. Während die großen Autofirmen fast ihre gesammte Forschung in Elektro und Brennstoffzellenautos stecken, wird bei der Bahn noch in Diesel investiert *kopfschüttel*
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Oliver-BergamLaim
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6802
Registriert: 26 Nov 2004, 22:15
Wohnort: München

Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Ich finds auch überraschend, wie schleppend die Elektrifizierung in den letzten Jahrzehnten voranging... gibt's irgendwo eine Übersicht, wie viele Streckenkilometer sagen wir 1990 bis 2000 elektrifiziert wurden?
sbahnfan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2813
Registriert: 15 Okt 2002, 21:35

Beitrag von sbahnfan »

Ich fasse zusammen:

- einteilige LINT (640)
- einteilige RegioShuttle (650)
- zweiteilige Desiro (642)
- zweiteilige LINT (648)
- dreiteilige LINT (ein Novum!)

Ich bin über die vielen LINT auch nicht gerade begeistert. Die sind in der Tat unübersichtlich und unzuverlässig, aber wohl doch noch etwas zuverlässiger als der Desiro (642).

Erwähnenswert ist auch, dass trotzdem wieder 642 dabei sind. Die wurden im Gegensatz zum 648 ja jetzt schon seit mehreren Jahren nicht mehr beschafft. Ich finde den 642 komfortabler und angenehmer als den 648.

Schade finde ich, dass überhaupt keine Talente dabei sind. Das wäre auch im Hinblick darauf sinnvoll, dass ja viele E-Talent 2 bestellt werden. Da wäre eine Diesel-Version des Talent 2 sinnvoll, gewissermaßen eine Nachfolgebaureihe des 643 (man könnte sie 645 nennen, diese Baureihe ist noch frei).

Auch über weitere 646 wäre ich nicht unglücklich. Die 646 bestechen durch den niedrigen Geräuschpegel im Innenraum und den großen Niederfluranteil. Dadurch ist der Fahrgastraum weit übersichtlicher als z.B. im 648 mit seiner Berg-Tal-Sitzlandschaft.

Wenn es nach mit ginge, würde man jedoch auf alle diese Beschaffungen verzichten und weiter mit dem Redesign-628 fahren.
Benutzeravatar
Baureihe 401
Kaiser
Beiträge: 1063
Registriert: 11 Dez 2004, 12:12
Wohnort: Mitten im Ruhrpott

Beitrag von Baureihe 401 »

sbahnfan @ 4 Jul 2008, 21:28 hat geschrieben: Wenn es nach mit ginge, würde man jedoch auf alle diese Beschaffungen verzichten und weiter mit dem Redesign-628 fahren.
Och nö. Eh der 628 auf 120 km/h beschleunigt hat,ist der RE5 auf der Strecke Duisburg HBF-Düsseldorf Flughafen schon am Esig Flughafen... :rolleyes:
Fahrberechtigt auf den Baureihen 101, 111, 120, 143, 146, 1016/1116, 401, 402, 403/406, 423-426, 440, 442, 445 und diversen Steuerwagen.
sbahnfan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2813
Registriert: 15 Okt 2002, 21:35

Beitrag von sbahnfan »

RE5 @ 4 Jul 2008, 21:39 hat geschrieben: Och nö. Eh der 628 auf 120 km/h beschleunigt hat,ist der RE5 auf der Strecke Duisburg HBF-Düsseldorf Flughafen schon am Esig Flughafen... :rolleyes:
Nun übertreib mal nicht. Soooo lahm, wie hier oft behauptet wird, beschleunigt der 628 nun auch wieder nicht. Manche, die immerzu spurtstarke Triebwagen fordern, verwechseln einen RE mit einer S-Bahn. Außerdem hat die schwache Motorisierung des 628 auch einen Vorteil, nämlich den geringeren Kraftstoffverbrauch. Das wird ja gerade bei den jetzigen Ölpreisen wieder interessant...
elchris
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4819
Registriert: 03 Mai 2003, 13:11

Beitrag von elchris »

Elektro lohnt sich bei uns eben nicht überall. Spätestens da, wo nurnoch PV mit kleinen Dieselbrummern existiert, kein GV ist der Draht uninteressant.

Wenn man der SOBB glauben kann, kommt kein moderner, noch so kleines DMU an die Verbrauchswerte eines 628 heran - ist ja im Vergleich zu den aktuellen Dingern auch schön spartanisch.
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14655
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Man, jetzt hatte ich neulich so ein schönes Avatar vom "Regio-Integral" drin... und jetzt bestellen sie wieder diese "Gelenk-Schienenbusse"... also wenn's nach mir gegangen wäre... 3-, 5- und 7-teilige Integrale müssen's sein... :lol:
Ich persönlich halte Investitionen in Dieseltriebwagen für falsch. Während die großen Autofirmen fast ihre gesammte Forschung in Elektro und Brennstoffzellenautos stecken, wird bei der Bahn noch in Diesel investiert *kopfschüttel*
Forschung. Eben. Kaufen kann man fast noch gar nichts. Hab' neulich 'nen Wasserstoff-7er von BMW gesehen, von dem weiß die Öffentlichkeit seit über 10 Jahren, Prototypen gibt es genauso lang, aber in der Serie gibt's den nicht. Und auch der hochgelobte Prius ist ein über 10 Jahre alter Prototyp, der mal versuchsweise in eine vergleichsweise kleine Serienproduktion gekommen ist. Aber sonst? Prototypen, nix als Prototypen... ;)

Eisenbahn. Was gibt's da am Markt als alternative zum Dieselantrieb? Ja, Akkutriebwagen (welche am Markt?) und eben die Elektrifizierung. Und die ist relativ teuer, die bestellten VTs sind ja eher nicht für stark frequentierte Hauptstrecken. Wegen 10 Zügen am Tag eine Strecke zu elektrifizieren, ist doch arg teuer, so viel kostet der Diesel dann doch nicht. Wenn doch: Wer erzeugt den Strom? Wer bezahlt die Elektrifizierung der Strecken? Selbst bei einer Hauptstrecke wie Geltendorf - Lindau lässt man zähneknirschend die Schweizer vorfinanzieren, auch wenn da natürlich noch territoriale Gründe mitspielen...

Und wenn ich mir die die direkte Konkurrenz zu den kleinen VTs ansehe, mit was wird denn die Flotte der Bushersteller angetrieben? Diesel ist da noch bei weit über 90%, würd' ich sagen. Kein Grund zur Panik, so arg lange halten diese bestellen VTs eh nicht. ;)
Wenn man der SOBB glauben kann, kommt kein moderner, noch so kleines DMU an die Verbrauchswerte eines 628 heran - ist ja im Vergleich zu den aktuellen Dingern auch schön spartanisch.
Ein 627 möglicherweise... :P
Ist aber klar, zwei Motoren schlucken mehr als einer und wenn man in die VTs reinschaut, dann sind da überall mindestens zwei drin... und eine Klimaanlage hängt auch keine dran.
sbahnfan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2813
Registriert: 15 Okt 2002, 21:35

Beitrag von sbahnfan »

elchris @ 4 Jul 2008, 21:43 hat geschrieben: Wenn man der SOBB glauben kann, kommt kein moderner, noch so kleines DMU an die Verbrauchswerte eines 628 heran - ist ja im Vergleich zu den aktuellen Dingern auch schön spartanisch.
Alle neuen VTs haben auch pro Tonne Fahrzeuggewicht wesentlich mehr kW Antriebsleistung zur Verfügung. Zudem hat der 628 nur einen Motor der 642, 643 und 648 jedoch zwei. Stärkere Beschleunigung, die durch höheren Verbrauch erkauft wird. Die stärkere Beschleunigung führt jedoch nur auf Strecken mit kurzen Haltestellenabständen zu spürbar kürzeren Fahrzeiten.
Benutzeravatar
Larry Laffer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2591
Registriert: 15 Dez 2005, 22:47
Wohnort: Witten

Beitrag von Larry Laffer »

Iarn @ 4 Jul 2008, 21:18 hat geschrieben: Ich persönlich halte Investitionen in Dieseltriebwagen für falsch. Während die großen Autofirmen fast ihre gesammte Forschung in Elektro und Brennstoffzellenautos stecken, wird bei der Bahn noch in Diesel investiert *kopfschüttel*
Das sagt sich so leicht, aber das hat die Bahn nicht unbedingt zu entscheiden. Wenn Bund und Länder nicht bereit sind, eine umfassende Elektrfizierungsoffensive zu starten, werden weiterhin Dieselnetze ausgeschrieben. In dreieinhalb Jahren, am 11. Dezember 2011, findet die Betriebsaufnahme für die Gewinner der zweiten Ausschreibung des Dieselnetzes Westmünsterland statt, eines der erfolgreichsten Dieselnetze Deutschlands. Wieso man da nicht jetzt Oberleitungen baut, um das Netz 2011 als E-Netz in die Ausschreibung zu geben, weiß ich nicht. Die Möglichkeit besteht auf jeden Fall.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
Benutzeravatar
josuav
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3523
Registriert: 20 Dez 2006, 19:20
Wohnort: Moosburg

Beitrag von josuav »

sbahnfan @ 4 Jul 2008, 22:04 hat geschrieben: Die stärkere Beschleunigung führt jedoch nur auf Strecken mit kurzen Haltestellenabständen zu spürbar kürzeren Fahrzeiten.
Was dann wiederum zu heoherer Auslastung und Verlagerung von Verkehr auf die Schiene fuehrt.

Das kann dann in machen Faellen dazu fuehren, dass es fuer die Umwelt besser ist, wenn die Zuege mehr Energie verbrauchen.

So brauchen die ICEs mit 250 oder 300 viel mehr Energie, wenn aber genug Autofahrer umsteigen, ist die Energie gut eingesetzt.
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24559
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 4 Jul 2008, 21:55 hat geschrieben:Forschung. Eben. Kaufen kann man fast noch gar nichts. Hab' neulich 'nen Wasserstoff-7er von BMW gesehen, von dem weiß die Öffentlichkeit seit über 10 Jahren, Prototypen gibt es genauso lang, aber in der Serie gibt's den nicht. Und auch der hochgelobte Prius ist ein über 10 Jahre alter Prototyp, der mal versuchsweise in eine vergleichsweise kleine Serienproduktion gekommen ist. Aber sonst? Prototypen, nix als Prototypen... ;)
Nur weil man in der Autoindustrie gepennt hat, heisst das nicht, dass man dies in anderen Verkehrssparten nachahmen sollte. Und der Prius ist ein sehr zuverlässiges Auto, ich kenne 2 Priusfahrer; beide sind sehr zufrieden mit ihren Autos.
Kleines Schmankerl aus der Automobilindustrie: Der Spielzeughersteller Mattel (Matchbox) hat General Motors, den bis letztes jahr größen Automobilkonzern (Cadillac, Chevrolet, Hummer) im Börsenwert überholt.
Eisenbahn. Was gibt's da am Markt als alternative zum Dieselantrieb? Ja, Akkutriebwagen (welche am Markt?) und eben die Elektrifizierung. Und die ist relativ teuer, die bestellten VTs sind ja eher nicht für stark frequentierte Hauptstrecken. Wegen 10 Zügen am Tag eine Strecke zu elektrifizieren, ist doch arg teuer, so viel kostet der Diesel dann doch nicht. Wenn doch: Wer erzeugt den Strom? Wer bezahlt die Elektrifizierung der Strecken? Selbst bei einer Hauptstrecke wie Geltendorf - Lindau lässt man zähneknirschend die Schweizer vorfinanzieren, auch wenn da natürlich noch territoriale Gründe mitspielen...
Wie lange hält ne Oberleitung (wenn die Franzosen nicht gerade nen Weltrekord aufstellen wollen)? Sicher ist es am Anfang teuer, aber auf lange Sicht lohnt es sich. Wie meine Oma schon sagte: "Wir sind zu arm, um billig zu kaufen". Zur Zeit sieht man an Fluggesellschaften recht schön, wie alle, die nicht in sparsame Flugzeuge investiert haben, Pleite gehen. Und wenn es nur eine Handvoll Züge am Tag sind, dann sind Busse vielleicht die allergünstigste Alternative.
Abgesehen von den Treibstoffkosten sind nach allem was ich weiß (zugegeben keine spezifischen Bahnkenntnisse), Verbrennungsmotoren in der Wartung und Logistik um Längen teurer als Elekromotoren (life cycle costs).
Zu Akkutriebwägen: das Henne - Ei - Problem: Bestellt niemand, also wirds nicht angeboten: Aber wenn zugebenermaßen Kleinserienautos (Tesla Roadster) mit 185 kW und 350 km Reichweite existieren, wird man wohl unter nen Triebwagen genügend Leistung packen können.
Kein Grund zur Panik, so arg lange halten diese bestellen VTs eh nicht. wink.gif
Möglichst kurzfristig denken.:o Das ist der einzige Punkt wo ich mit diversen Linken übereinstimme: Das Shareholder Value denken auf die nächsten Quartale ist so was von kurzsichtig, dass ich beim Gedanken daran schon Pickel kriege.
Ist aber klar, zwei Motoren schlucken mehr als einer und wenn man in die VTs reinschaut, dann sind da überall mindestens zwei drin... und eine Klimaanlage hängt auch keine dran.
Ein klarer Vorteil elektrischer Antriebe: Nicht benötigte Antriebsleistung kann man recht effizient abschalten.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
elchris
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4819
Registriert: 03 Mai 2003, 13:11

Beitrag von elchris »

Ageh...

Auf Strecken, auf denen das angeblich langsame Anfahren eines 628 ins Gewicht fällt, trägt der eh keine Hauptverkehrslast. Wir sind einmal mit 01 und paar Wagerl einem 628 nach - der hielt überall - und nie fiel ein Signal...
Benutzeravatar
Larry Laffer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2591
Registriert: 15 Dez 2005, 22:47
Wohnort: Witten

Beitrag von Larry Laffer »

elchris @ 4 Jul 2008, 22:57 hat geschrieben: Ageh...

Auf Strecken, auf denen das angeblich langsame Anfahren eines 628 ins Gewicht fällt, trägt der eh keine Hauptverkehrslast. Wir sind einmal mit 01 und paar Wagerl einem 628 nach - der hielt überall - und nie fiel ein Signal...
Zumindest eine Ausnahme kann ich Dir sagen, und das ist Wuppertal. Ursprünglich sollte auch die S9 bis Wuppertal-Oberbarmen laufen, das geht aber nicht, weil die S-Bahntrasse östlich vom Hauptbahnhof mit S5/8 (143+4x-Wagen) und RB47 (628er in Einzeltraktion) nicht in der Lage ist, eine zusätzliche S-Bahn aufzunehmen.

(Daß der VRR zumindest momentan das Geld nicht hat, um die S9 bis Oberbarmen zu bestellen, ist ein zusätzlicher Grund)
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24559
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Auch bei den Fahrten des VT628 in München kann man sicherlich den doppelten Verbrauch an Trassenslots rechnen. Wahrscheinlich wäre auf dem Südring Platz für einige S-Bahnen/h, wenn der 628 nicht mehr dort verkehren würde.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 4 Jul 2008, 23:21 hat geschrieben: Auch bei den Fahrten des VT628 in München kann man sicherlich den doppelten Verbrauch an Trassenslots rechnen. Wahrscheinlich wäre auf dem Südring Platz für einige S-Bahnen/h, wenn der 628 nicht mehr dort verkehren würde.
Na das ist Unsinn - ist ja nicht so dass der 628er vom Hauptbahnhof bis zum Ostbahnhof brauchen würd zum Beschleunigen, und Zwischenhalte gibts ja keine. Darüber hinaus sind es nur sehr wenige 628er am Tag die über den Südring fahren. Nach Mühldorf fahren in der Regel ja Dosto-Garnituren (die auch nicht besser beschleunigen), die nach Wasserburg starten eh erst am Ostbahnhof.

Der Südring ist voll weil einfach sehr viele Züge drüber fahren.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14655
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Nur weil man in der Autoindustrie gepennt hat, heisst das nicht, dass man dies in anderen Verkehrssparten nachahmen sollte.
Tut man aber. Sogar noch viel mehr. Oder gibt's Brennstoffzellenloks oder sowas?
Und der Prius ist ein sehr zuverlässiges Auto, ich kenne 2 Priusfahrer; beide sind sehr zufrieden mit ihren Autos.
Zwei? Ja gleich so viele... :rolleyes:

http://motorzeitung.de/6591/news/audi-a4-2...0-kilometer-aus
Das Auto hat keine Hybridtechnik an Bord und is' ne Spur größer - auch unter der Haube. Zugegeben, warscheinlich hat man einfach mal die Klimaanlage abgestellt... :lol:

Es ist nicht Faulheit oder Boshaftigkeit, dass sich nicht alle sofort auf die Hybridtechnik gestürzt haben. Nicht mal die Franzosen, die wie die Grünen immer betonen, den Rußfilter als erste hatten und als Öko-Helden herhalten müssen. Sie verschweigen, dass sie eben damit auch als erste auf die Nase gefallen sind, weil die Dinger noch nicht ausgereift und eben auch nicht sofort lieferbar waren. Man kann nicht aus dem Nichts anfangen für alle Autohersteller Rußfilter zu bauen... Manche der frühen haben kein Jahr gehalten oder haben gleich gar nicht funktioniert...^^
Kleines Schmankerl aus der Automobilindustrie: Der Spielzeughersteller Mattel (Matchbox) hat General Motors, den bis letztes jahr größen Automobilkonzern (Cadillac, Chevrolet, Hummer) im Börsenwert überholt.
Was sagt das? Nichts. Ich weiß nicht wie das Größenverhältnis zwischen Steiff und Porsche ist, aber selbst wenn, was sagt das?
Wie lange hält ne Oberleitung (wenn die Franzosen nicht gerade nen Weltrekord aufstellen wollen)? Sicher ist es am Anfang teuer, aber auf lange Sicht lohnt es sich. Wie meine Oma schon sagte: "Wir sind zu arm, um billig zu kaufen". Zur Zeit sieht man an Fluggesellschaften recht schön, wie alle, die nicht in sparsame Flugzeuge investiert haben, Pleite gehen. Und wenn es nur eine Handvoll Züge am Tag sind, dann sind Busse vielleicht die allergünstigste Alternative.
Abgesehen von den Treibstoffkosten sind nach allem was ich weiß (zugegeben keine spezifischen Bahnkenntnisse), Verbrennungsmotoren in der Wartung und Logistik um Längen teurer als Elekromotoren (life cycle costs).
Warum ist dann nicht alles schon lange elektrifiziert worden, was man nicht stilllegen kann?
Zur Wartung: Möglicherweise ist ein VT komplizierter zu warten, aber der Strom für den ET kommt aus der Steckdose?
Zu Akkutriebwägen: das Henne - Ei - Problem: Bestellt niemand, also wirds nicht angeboten:
Okay. Warum bestellt dann keiner? Wenn man's haben will, bauen die alles...
Aber wenn zugebenermaßen Kleinserienautos (Tesla Roadster) mit 185 kW und 350 km Reichweite existieren, wird man wohl unter nen Triebwagen genügend Leistung packen können.
Eben. 350 km Reichweite ist ein Witz und warscheinlich nicht wenn man die 185 kW voll abruft... Und wie lange hält die an? Du weißt ja sicher wie die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit von Akkus so ist. Die sind nicht billig und am Ende müssen die womöglich jedes Jahr getauscht werden. Und einen ETA nach 350 km 4 oder 5 Stunden an die Steckdose hängen, das macht die Umläufe recht unflexibel. Wenn's bezahlbare, langlebige Hochleistungsakkus gäbe, hätte man die schon länger in größeren Serien eingebaut...
Das ist der einzige Punkt wo ich mit diversen Linken übereinstimme: Das Shareholder Value denken auf die nächsten Quartale ist so was von kurzsichtig, dass ich beim Gedanken daran schon Pickel kriege.
Schon recht... wer fordert denn in den Ausschreibungen immer öfter Neufahrzeuge? Und wer beschwert sich über altes Geraffel? Also, warum dann Fahrzeuge entwickeln, die 50 Jahre durchhalten?
Ein klarer Vorteil elektrischer Antriebe: Nicht benötigte Antriebsleistung kann man recht effizient abschalten.
Wusstest du, dass es in 12-Zylindermotoren in der S-Klasse von Mercedes mal die Möglichkeit gab', 6-Zylinder einfach (automatisch) abzuschalten? Okay, richtig viel hat es nicht gebracht (Reibung), aber warum einen Regioshuttle nicht mal nach dem Beschleunigen, eine Maschinenanlage abstellen? Vorausgesetzt man baut das Teil so, dass es geht oder er es sogar von selbst macht.
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24559
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 4 Jul 2008, 23:31 hat geschrieben: Na das ist Unsinn - ist ja nicht so dass der 628er vom Hauptbahnhof bis zum Ostbahnhof brauchen würd zum Beschleunigen, und Zwischenhalte gibts ja keine. Darüber hinaus sind es nur sehr wenige 628er am Tag die über den Südring fahren. Nach Mühldorf fahren in der Regel ja Dosto-Garnituren (die auch nicht besser beschleunigen), die nach Wasserburg starten eh erst am Ostbahnhof.

Der Südring ist voll weil einfach sehr viele Züge drüber fahren.
Ich gebe zu: Schuldig der epischen Übertreibung
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24559
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 4 Jul 2008, 23:35 hat geschrieben:Zwei? Ja gleich so viele... :rolleyes:
In meinem Bekanntenkreis ist das Auto sicherlich nicht dermaßen dominant wie auf dem Land. Sehr viele haben gar keins oder halt irgendwas geerbtes etc. Wenn es Dich beruhigt, ich habe auch nur zwei A4 Besitzer im Bekanntenkreis.
Was sagt das? Nichts. Ich weiß nicht wie das Größenverhältnis zwischen Steiff und Porsche ist, aber selbst wenn, was sagt das?
Dinosaurier sterben aus. 2007 noch größter Autohersteller und einer der größten Konzerne und weger einer varalteten Modellpalette heute ein maximal mittelgroßes Unternehmen.
Warum ist dann nicht alles schon lange elektrifiziert worden, was man nicht stilllegen kann?
Seit wann ist die deutsche Politik flexibel oder gar up-to-date. Wir haben in Deutschlad Braunkohleförderung bis 2018 und Sondersteuern auf Schaumweine und Zündhölzer aus der Kaiserzeit.
Eben. 350 km Reichweite ist ein Witz und warscheinlich nicht wenn man die 185 kW voll abruft... Und wie lange hält die an? Du weißt ja sicher wie die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit von Akkus so ist. Die sind nicht billig und am Ende müssen die womöglich jedes Jahr getauscht werden. Und einen ETA nach 350 km 4 oder 5 Stunden an die Steckdose hängen, das macht die Umläufe recht unflexibel. Wenn's bezahlbare, langlebige Hochleistungsakkus gäbe, hätte man die schon länger in größeren Serien eingebaut...
Die meisten Nebenstrecken werden doch recht selten bedient und die Züge stehen die meiste Zeit im Endbahnhof. Und mit Super Charge Ionen Batterien sind Ladezeiten auch nicht mehr das, wwas sie mal waren.


Wusstest du, dass es in 12-Zylindermotoren in der S-Klasse von Mercedes mal die Möglichkeit gab', 6-Zylinder einfach (automatisch) abzuschalten? Okay, richtig viel hat es nicht gebracht (Reibung), aber warum einen Regioshuttle nicht mal nach dem Beschleunigen, eine Maschinenanlage abstellen? Vorausgesetzt man baut das Teil so, dass es geht oder er es sogar von selbst macht.
Ich schrieb
effizient abschalten
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18030
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Mir fällt vor allem die Dopplung in der Geschichte auf: 640 und 650 konkurrieren gegeneinander als Option. Sollte das heißen, wer als Aufgabenträger Qualität bestellt, bekommt den 650, wer nur auf einen billigen Preis aus ist, den 640 ... oder wie ?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
luc
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3193
Registriert: 21 Mär 2004, 01:59
Wohnort: Ghetto

Beitrag von luc »

146225 @ 5 Jul 2008, 07:09 hat geschrieben: Mir fällt vor allem die Dopplung in der Geschichte auf: 640 und 650 konkurrieren gegeneinander als Option. Sollte das heißen, wer als Aufgabenträger Qualität bestellt, bekommt den 650, wer nur auf einen billigen Preis aus ist, den 640 ... oder wie ?
Die Qualität des 640/648 hängt im Innenraum immer vom Besteller ab. Qualitätsmäßig sind die RS1 auch nicht das Gelbe vom Ei, man denke nur an ihre Frühjahrs/Sommerproblematik.
Naja, bei sooo vielen Ausschreibungen, die die DB gewinnt, wird diese neue Bestellung eh nicht so groß werden. Gerade im Einsatzgebiet dieser Triebwagen, welches sich hoffentlich abseits der großen Hauptstrecken befindet, ist für die BahnBahn eh nicht allzuviel zu holen.
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14655
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Naja, bei sooo vielen Ausschreibungen, die die DB gewinnt, wird diese neue Bestellung eh nicht so groß werden.
Wer weiß, vielleicht wird die DB jetzt Leasinggeber und vermietet die Teile an die EVUs, die ihr die Ausschreibungen wegschnappt. :D
ruhri
Kaiser
Beiträge: 1533
Registriert: 23 Mai 2007, 20:05
Wohnort: Bochum

Beitrag von ruhri »

Das setzt aber eine gewisse Mindestintelligenz bei den DB-Gewaltigen voraus - leider haben sie diese in letzter Zeit regelmäßig vermissen lassen. Man darf daher wohl skeptisch bleiben.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

ruhri @ 5 Jul 2008, 19:36 hat geschrieben:Das setzt aber eine gewisse Mindestintelligenz bei den DB-Gewaltigen voraus - leider haben sie diese in letzter Zeit regelmäßig vermissen lassen. Man darf daher wohl skeptisch bleiben.
In der Tat, Leasing ist ein Bankgeschäft. Und davon verstehen die Machthaber - aber auch die Mitarbeiter der DB AG - absolut nichts. Das ist ja nicht ehrenrührig, denn es ist ja (bisher) nicht ihre Aufgabe (gewesen). Gute Banker haben aber auch gute Kenntnisse über den Geschäftsbereich ihrer Kunden ;) . Sie können zwar keine Fahr- und Umlaufpläne erstellen, aber sie haben rechnen gelernt.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14655
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Vielleicht erweitern sie mit neuen Leuten vom Fach ihr Geschäftsfeld. Würde mich nicht wundern, die DB hat doch jede Woche 'ne neue Idee, ursprünglich gehörten Lkw- und Busbetriebe auch nicht zur Aufgabe einer Bahngesellschaft, genauso wenig wie Fahrradverleih, Autovermietung, Limousinenservice oder das Geschäft mit Jahreswagen. ;)
612 hocker
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2202
Registriert: 28 Jul 2007, 10:33

Beitrag von 612 hocker »

Die Qualität des 640/648 hängt im Innenraum immer vom Besteller ab.
Dann haben ja die Besteller noch nie Qualität bestellt. :P
So dämliche Displays und Radiomodule können da auch nicht mehr für Qualität sorgen. Erstmal muss dieses Einheitsweiß und der Plastiklook weg.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18030
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

luc @ 5 Jul 2008, 12:42 hat geschrieben: Die Qualität des 640/648 hängt im Innenraum immer vom Besteller ab. Qualitätsmäßig sind die RS1 auch nicht das Gelbe vom Ei, man denke nur an ihre Frühjahrs/Sommerproblematik.
Naja, bei sooo vielen Ausschreibungen, die die DB gewinnt, wird diese neue Bestellung eh nicht so groß werden. Gerade im Einsatzgebiet dieser Triebwagen, welches sich hoffentlich abseits der großen Hauptstrecken befindet, ist für die BahnBahn eh nicht allzuviel zu holen.
Gut, machen wir es an Fahrzeiten fest, der 650 ist dank seiner besseren Motorisierung ein wenig flotter unterwegs. Und sein wesentlichster Vorteil: Es steht STADLER statt ALSTOM als Hersteller angegeben. Hallo Luc ! ;)
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Die 650-Probleme Sommerprobleme hängen aber auch überwiegend vom Eigentümer ab :-)
Antworten