Larry Laffer @ 19 Jul 2008, 13:52 hat geschrieben:Das ist der eigentliche Skandal. Daß die DBAG in der Öffentlichkeit behaupten darf, sie hätte diese Züge aus eigenem Antrieb stillgelegt, obwohl sie noch Stunden vorher versucht hat, genau dies zu verhindern. Und daß das Eisenbahnbundesamt kein Interesse daran hat, der Öffentlichkeit mitzuteilen, daß dem nicht so ist.
Nun ja, das Eisenbahnbundesamt hat sein Ziel ja erreicht, die Züge wurden stillgelegt und überprüft. Ein Informationspflicht hat somit nicht bestanden. Und dem EBA dürfte es ziemlich egal sein, was die DB AG ihren Kunden an Geschichten auftischt.
Wir sehen ja ja häufig bei Lebensmittelskandalen. Behörden dürfen in der Regel die Firmennamen nicht nennen. Klagen wegen Rufschädigung wären die Folge. Aber auch dort ist die Presse hartnäckig genug, und früher oder später weiß es dann auch die Öffentlichkeit. Mir scheint ohnehin, dass in der Rechtsabteilung der Bahn nur Workaholiker sitzen

und das EBA hat aus diesem Grunde geschwiegen.
Interessant scheint mir dieser Satz aus dem Spiegel-Bericht zu sein:
"Alles spricht für eine äußere Beschädigung der Radsatzwelle, etwa durch lose Metallteile des Bahnunterbodens oder Gegenstände auf dem Gleis", sagt der Dresdner Professor Günter Löffler. "Das würde auch erklären, warum Reisende schon vor dem Unfall auf der Strecke zwischen Frankfurt und Köln Geräusche gehört haben."
Vielleicht sollte man doch häufiger den Hinweisen von diesen dummen und lästigen Beförderungsfällen nachgehen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.