Rauchverbote (nicht nur) bei der Bahn

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
Antworten
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Rohrbacher @ 26 Jul 2008, 17:24 hat geschrieben:Ich stell' mir grad rauchende Mäuse vor... :lol:
Kein Problem. Ist zwar eine Ratte, aber es geht ja um das Prinzip

http://www.monstropolis.org/CMS/upload/200...07/11/mp097.jpg
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Verfassungsrichter vor Entscheidung

Eine m.E. interessante Einschätzung, vor welcher Problemstellung die Verfassungsrichter bei ihrer anstehenden Entscheidung stehen:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,568866,00.html

Kommentar: Das Lob im Artikel für die ach so tolle bayerische Raucherclub-Lösung kann ich nicht nachvollziehen. Laut Autor würde es sich angeblich jeder Wirt wegen der Nachteile sehr genau überlegen, ob er einen Raucherclub aufmacht. Und es wird die These aufgestellt, wenn die Raucherclubs nicht überhand nehmen, wäre ja alles gut. Der Autor soll mal nach Bayern kommen! Man findet zumindest unter den Kneipen kaum mehr Lokale, die keine Raucherclubs sind. In manchen Kleinstädten gibt es auch keine rauchfreien Kneipen mehr! Viele Wirte überlegen nicht lange, sondern müssen faktisch nachziehen, weil bei der Konkurrenz ja das Rauchern erlaubt ist.
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24631
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Auf unserem Glotzomaten kam gerade ne Tickermeldung, dass Karlruhe das Rauchverbot gekippt hätte.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
MVG-Wauwi
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2603
Registriert: 22 Nov 2004, 13:26
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von MVG-Wauwi »

Ja, in der Tat. Begründet wird dies damit, dass, dass durch die Ausnahmeregelungen für Mehrraum-Gaststätten eine Benachteiligung der Einraumkneipen gegeben ist.
Immerhin aber bejahen die Roten Roben die Verfassungsmäßigkeit eines absoluten Rauchverbots ohne Ausnahmen.
Gruß vom Wauwi
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Hier gibt es Details

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,568963,00.html

Es ist ein Sieg der Raucher. In Trinkkneipen mit weniger als 75 Quadratmetern und nur einem Raum gilt ab sofort kein Rauchverbot mehr. Wie ich das verstanden habe, zumindest in Berlin und Baden-Württemberg nicht mehr.

Es ist damit zu rechnen, dass alle Bundesländer ähnliche Regelungen anstreben, denn das Urteil hat Signalcharakter.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Bundesländer wollen Rauchverbot nun schnell lockern

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,569067,00.html
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 30 Jul 2008, 12:43 hat geschrieben:Es ist ein Sieg der Raucher. In Trinkkneipen mit weniger als 75 Quadratmetern und nur einem Raum gilt ab sofort kein Rauchverbot mehr. Wie ich das verstanden habe, zumindest in Berlin und Baden-Württemberg nicht mehr.

Es ist damit zu rechnen, dass alle Bundesländer ähnliche Regelungen anstreben, denn das Urteil hat Signalcharakter.
Ich will nicht triumphieren, weil ich eh nicht mehr in die Kneipe gehe. Das Gelalle der Besoffenen kann ich nämlich nicht mehr ertragen ;) Aber erinnerst Du Dich, was ich ganz weit oben zu diesem Thema schrieb? Das erfüllt mich zumindest mit Genugtuung, dass ich die Rechtslage richtig eingeschätzt habe.

Das Verfassungsgericht hat aber auch in seiner Begründung eindeutig klar gestellt, dass dieses Urteil wegen der Benachteiligung so genannter Einraumkneipen, die keinen separaten Raum abtrennen können, ergangen ist. Es hat aber ebenfalls festgestellt, dass ein generelles Rauchverbot ohne Ausnahmen möglich sei.

Alle Bundesländer werden nun ihre Gesetze überarbeiten müssen. Was am Ende dabei heraus kommt, müssen wir abwarten.

Ich habe ja oben schon zum rückläufigen Bierabsatz in der Gastronomie geschrieben. Dies ist schon seit Jahren der Fall, dafür hat der Absatz von Flaschenbier in der Vergangenheit zugenommen. Zur Zeit sinkt der Absatz von Faßbier in Bundesländern mit Rauchverbot stärker als in solchen ohne (bzw. erst seit dem 1.6. geltend), der Flaschenbierabsatz sinkt ebenfalls. Dafür werden mehr Biermixgetränke :ph34r: konsumiert. Aber auch Alkopops und harte Spirituosen.

Wenn Du auf die Zwischentöne in vielen Pressemeldungen achtest, nach dem Rauchen wird auch der Alkohol (und damit das bayrische Grundnahrungsmittel Bier) auf der Agenda der Ökologisten stehen. Am Ende gibt es dann nur noch Wasser und Brot (ääh Müsli).
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 30 Jul 2008, 20:18 hat geschrieben:Ich will nicht triumphieren, weil ich eh nicht mehr in die Kneipe gehe. Das Gelalle der Besoffenen kann ich nämlich nicht mehr ertragen  ;) Aber erinnerst Du Dich, was ich ganz weit oben zu diesem Thema schrieb? Das erfüllt mich zumindest mit Genugtuung, dass ich die Rechtslage richtig eingeschätzt habe.

Das Verfassungsgericht hat aber auch in seiner Begründung eindeutig klar gestellt, dass dieses Urteil wegen der Benachteiligung so genannter Einraumkneipen, die keinen separaten Raum abtrennen können, ergangen ist. Es hat aber ebenfalls festgestellt, dass ein generelles Rauchverbot ohne Ausnahmen möglich sei.

Alle Bundesländer werden nun ihre Gesetze überarbeiten müssen. Was am Ende dabei heraus kommt, müssen wir abwarten.

Ich habe ja oben schon zum rückläufigen Bierabsatz in der Gastronomie geschrieben. Dies ist schon seit Jahren der Fall, dafür hat der Absatz von Flaschenbier in der Vergangenheit zugenommen. Zur Zeit sinkt der Absatz von Faßbier in Bundesländern mit Rauchverbot stärker als in solchen ohne (bzw. erst seit dem 1.6. geltend), der Flaschenbierabsatz sinkt ebenfalls. Dafür werden mehr Biermixgetränke  :ph34r: konsumiert. Aber auch Alkopops und harte Spirituosen.

Wenn Du auf die Zwischentöne in vielen Pressemeldungen achtest, nach dem Rauchen wird auch der Alkohol (und damit das bayrische Grundnahrungsmittel Bier) auf der Agenda der Ökologisten stehen. Am Ende gibt es dann nur noch Wasser und Brot (ääh Müsli).
Ich habe mit dem Urteil in der Form gerechnet, aber gehofft, dass es doch anders kommt. Immerhin haben auch diverse Verfassungsexperten die Sache anders gesehen, als sie heute entschieden wurde. Die Entscheidung war auch nicht einstimmig, sondern eine 6:2-Entscheidung. So ganz eindeutig scheint die Lage ja nicht zu sein, wenn zwei Richter zu einem anderen Ergebnis kommen.

Wie geht es jetzt in puncto Rauchverbot in Bayern weiter?
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 30 Jul 2008, 20:46 hat geschrieben:Wie geht es jetzt in puncto Rauchverbot in Bayern weiter?
Das hängt davon ab, was die bayrische Landesregierung entscheidet. In NRW ändert sich z.B. zunächst nichts. In der Praxis wird es aber in allen Bundesländern darauf hinaus laufen, dass die Ordnungsämter keine Kontrollen bezüglich des Rauchverbots durchführen werden. Bei möglichen Klagen von Nichtrauchern werden sich die Gerichte auf das Urteil des BGH berufen und die Klage abweisen.

Aber wohlgemerkt: Das Urteil gilt nur für Kneipen, die keinen separaten Raum einrichten können ;)
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
LugPaj
Kaiser
Beiträge: 1053
Registriert: 20 Aug 2005, 13:41

Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 30 Jul 2008, 20:46 hat geschrieben:
Autobahn,30 Jul 2008, 20:18 hat geschrieben:
Wie geht es jetzt in puncto Rauchverbot in Bayern weiter?
In Bayern soll alles so wie derzeit weitergehen, laut CSU gibt es keinen Handlungsbedarf, da das Urteil die bayrische Nichtraucherregel nicht tangiert. (und die CSU hat also alles viel besser gemacht als die anderen Laender bla bla bla...)
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
Benutzeravatar
MVG-Wauwi
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2603
Registriert: 22 Nov 2004, 13:26
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von MVG-Wauwi »

In gewisser Weise ist das Urteil aber schon jetzt ein Pyrhus-Sieg. Und das nicht nur unter dem Aspekt, dass durchaus generelle Rauchverbote kommen könnten. Denn die Roten Roben haben die Messlatte für rauchige Einraum-Kneipen durch das Speisenverbot so hoch gelegt, dass mancher Wirt - so etwa auch der Klageführer aus Tübingen - vor der Entscheidung "Pest oder Cholera" steht. Ich denke jedenfalls, dass es sehr weitreichende Entscheidung ist, zu Gunsten einer Räucherhöhle komplett auf ein Speisenangebot zu verzichten. Damit wird sich (hoffentlich) die Spreu vom Weizen trennen.
Gruß vom Wauwi
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

MVG-Wauwi @ 31 Jul 2008, 08:06 hat geschrieben: Denn die Roten Roben haben die Messlatte für rauchige Einraum-Kneipen durch das Speisenverbot so hoch gelegt, dass mancher Wirt - so etwa auch der Klageführer aus Tübingen - vor der Entscheidung "Pest oder Cholera" steht. Ich denke jedenfalls, dass es sehr weitreichende Entscheidung ist, zu Gunsten einer Räucherhöhle komplett auf ein Speisenangebot zu verzichten. Damit wird sich (hoffentlich) die Spreu vom Weizen trennen.
Die Fertigfrikadelle aus dem Supermarkt darf aber weiterhin verkauft werden :D
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 31 Jul 2008, 08:29 hat geschrieben:Die Fertigfrikadelle aus dem Supermarkt darf aber weiterhin verkauft werden  :D
Besonders konsequent ist das aber nicht. O.k., mit einem nicht so lukrativen Angebot von simplen Fertiggerichten werden weniger Gäste sich etwas zu essen bestellen. Es wird aber so gesehen wieder in die Berufsfreiheit eingegriffen. Der Wirt darf schließlich keine Speisen mehr selbst zubereiten. Wo die Grenze aber zwischen Servieren von Fertiggerichten und dem Selbst-zubereiten liegt, ist mir noch nicht so ganz klar. Schließlich servieren auch "richtige" Speiselokale häufig mehr oder weniger Fertiggerichte.

Ein Gutes hat es: Wer in einer Gaststätte essen möchte oder dies letztendlich muss, weil er etwa unterwegs ist, kann weiter rauchfrei speisen (zumindest auf dem Papier). Ein Trinkkneipenbesuch ist dagegen nicht "lebensnotwendig".

Ich habe übrigens in Erinnerung, dass auch das bayerische Nichtraucherschutzgesetz (das in der gestrigen Presse zum Teil als "Farce" bezeichnet wurde) auf dem richterlichen Prüfstand steht. Einerseits sind Wirte mit dem Rauchverbot unzufrieden, andererseits stört sich eine Nichtraucherinitiative daran, dass das Rauchverbot durch Raucherclubs ausgehöhlt wird. Entsprechend muss das Bundesverfassungsgericht hier auch noch eine Entscheidung treffen (wenn ich es richtig in Erinnerung habe).

In Bayern flammt jedenfalls wieder die Diskussion um das Rauchverbot auf (im wahrsten Sinne des Wortes). Dies ist etwas, was die CSU nun gar nicht brauchen kann. Einige Parteien schlachten das Rauchverbot nun so richtig im Wahlkampf aus und berufen sich auf das Bundesverfassungsgericht. Die CSU hat dem kaum etwas entgegenzusetzen. Die offizielle Haltung der CSU ist zwar, dass man besser arbeitet als der Rest der Republik und daher am bayerischen Nichtraucherschutzgesetz nichts geändert werden muss (ein Witz, da man das Gesetz ja schon nachgebessert hat. Das Rauchen in Festzelten ist ja jetzt für eine Übergangszeit wieder erlaubt), aber es macht das Gerücht die Runde, dass die CSU die Raucherclubs nach der Wahl verbieten will, was seitens der CSU zwar dementiert wird (ich glaube auch nicht daran), aber viele Wirte haben kein Vertrauen zur CSU mehr.

In puncto Raucherclubs muss sich aber meiner Meinung was tun. Auch bei Speiselokalen breiten sich die Raucherclubs immer stärker aus. Damit greift das angeblich strengste Nichtraucherschutzgesetz der Republik gerade bei dem eingangs beschriebenen Fall nicht mehr, dass ein Gast auf Speiselokale angewiesen ist und dort rauchfrei speisen möchte.

Wenn man die Raucherclubs wirklich erlauben will, sollte man diese zumindest als solche klar kennzeichnen und auf reine Trinkkneipen beschränken. Inzwischen gestaltet es isch ja so, dass sich viele Raucherclubs gar nicht als solche bezeichnen, sondern sich mit einem Hinweis "Bei uns ist das Rauchen erlaubt" begnügen, der aber nicht mal unbedingt deutlich am Lokal angebracht ist, sondern nur in der Werbung der Lokalzeitung. Viele Lokale nehmen es auch mit dem Führen der Mitgliederlisten und der Einlasskontrolle nicht mehr so genau, wenn sie es je getan haben. Einige Lokale haben anfangs Magnetkarten an ihre Gäste ausgegeben, mit denen man die Türe öffnen konnte, jetzt aber steht die Türe wieder die ganze Zeit offen. Der einzige Hinweis auf einen Raucherclub ist der dichte Qualm, den man durch die Fenster sehen kann. Hat das noch etwas mit dem strengsten und besten Nichtraucherschutzgesetz zu tun? Bayern hat vermutlich nicht das strengste, sondern das liberalste Nichtraucherschutzgesetz der Republik. Groteskerweise sind die Wirte dennoch verärgert, obwohl sie mit der Raucherclublösung eigentlich ganz gut fahren. Man fühlt sich von der Politik verschaukelt und hat die Sorge, dass es an den Raucherclubs auch irgendwann an den Kragen geht. Dann aber wäre wieder mal die Existenz gefährdet, so glaubt man zumindest, was in einigen Fällen sicher auch berechtigt ist.
Benutzeravatar
MVG-Wauwi
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2603
Registriert: 22 Nov 2004, 13:26
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von MVG-Wauwi »

Die Fertigfrikadelle aus dem Supermarkt darf aber weiterhin verkauft werden  :D
Ja, schon. Aber mit liebevoll serviertem Supermarkt-Fraß wird man wohl nicht einmal mehr den (ohnehin) vorgeschädigten Geschmachsnerv der so gehätschelten Klientel treffen können <_< .....
Die Alternativen sind für den Wirt sind damit "Speisen" oder "Spelunke".
Gruß vom Wauwi
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

MVG-Wauwi @ 31 Jul 2008, 09:30 hat geschrieben: Ja, schon. Aber mit liebevoll serviertem Supermarkt-Fraß wird man wohl nicht einmal mehr den (ohnehin) vorgeschädigten Geschmachsnerv der so gehätschelten Klientel treffen können <_< .....
Die Alternativen sind für den Wirt sind damit "Speisen" oder "Spelunke".
Auch die "besseren" Speiselokale servieren häufig Fertiggerichte. Allerdings werden die Speisen halt in der Küche zusammengemixt. Hier müsste man definieren, an welchem Punkt die Speisen selbst zubereitet sind. Wenn man eine Speise aus der Verpackung rausnimmt, in die Mikrowelle stellt und den Knopf drückt, hat das mit Kochen herzlich wenig zu tun. Ein anderer Fall ist, es wird was aufgetaut und dann noch ein paar fertig eingekaufte Beilagen auf den Teller geklatscht. Ist das schon ein Zubereiten von Speisen? Und wenn es genaue Maßstäbe gibt, wer will diese kontrollieren? Die Gefahr ist halt, dass sich nun Lokale, in denen durchaus viele Gäste essen, dann aber stundenlang zum Trinken bleiben, nun offiziell als Trinkkneipen führ, aber dennoch bei der alten Speisekarte bleibt. Richtige Speiselokale, die nur einen Raum haben und entsprechend kein Raucherzimmer einrichten können, sind dann möglicherweise benachteiligt, da sie ihre Trinkkundschaft an die Konkurrenz verlieren könnten. Daher scheint mir das Ganze noch nicht so richtig ausgegoren zu sein.
Benutzeravatar
MVG-Wauwi
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2603
Registriert: 22 Nov 2004, 13:26
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von MVG-Wauwi »

So wie ich es gestern in den Urteils-Interpretationen verstanden habe, kann den sperrigen Begriff der " selbst zubereiteten Speisen" gaststättenrechtlich wohl ganz gut abgrenzen. Ich habe es jedenfalls so verstanden, dass ein Raucherlokal so definiert werden kann, dass es nichts weitergehendes als die Schankerlaubnis (... und damit keine für Speisen) besitzt.
Gruß vom Wauwi
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

MVG-Wauwi @ 31 Jul 2008, 11:53 hat geschrieben: So wie ich es gestern in den Urteils-Interpretationen verstanden habe, kann den sperrigen Begriff der " selbst zubereiteten Speisen" gaststättenrechtlich wohl ganz gut abgrenzen. Ich habe es jedenfalls so verstanden, dass ein Raucherlokal so definiert werden kann, dass es nichts weitergehendes als die Schankerlaubnis (... und damit keine für Speisen) besitzt.
Als Beispiel wurde gestern in diversen Medien genannt, dass Speisen in Raucher-Trinkkneipen noch erlaubt sind, wenn sie fertig geliefert werden und der Wirt sie nur noch in der Mikrowelle erwärmt. Viele Restaurants machen aber auch nicht viel mehr (solche Lokale besuche ich aber eher weniger).
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Eine nicht uninteressante Stellungnahme der Bayernpartei zum Karlsruher Urteil:

http://landesverband.bayernpartei.de/?p=237

Kommentar: Ich verstehe immer noch nicht so ganz, was das Mitrauchen-müssen mit Liberalität zu tun haben soll. Ich weiß natürlich, dass die Bayernpartei immer schon auf der Seite der Raucher und Tabakkonzerne war, aber diese Stellungnahme heute macht die Partei für mich jetzt richtig unwählbar.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Auch in NRW darf in Eckkneipen ab sofort wieder geraucht werden (trozdem gehe ich nicht hin :lol: ). Hier hat die CDU, die in Koalition mit der FDP regiert schnell eingelengt. Wenn ich die Meldungen richtig verstanden habe, wird das entsprechende NRW-Gesetz entsprechend geändert.

@TramPolin

Ich kenne zwar keine "besseren" Speiselokale, wo lediglich Fertiggerichte aufgewärmt werden, aber ausschließen kann ich es auch nicht. Viele Lokale werden sich aber bei den Zutaten (z.B. bei Soßen) industrieller Vorprodukte bedienen. Häufig wird auch schockgefrorenes Gemüse verwendet, dass sich leicht portionieren lässt. Dies erspart Fehldispositionen beim Einkauf. Aber die Speisen wurden vor Ort zubereitet. Eine leider immer mehr zunehmende Unsitte sind die Buffets, z.B. an Autobahnraststätten oder in größeren Bahnhöfen. Da werden ehemals frisch zubereitete Speisen bis zum endgültigen Verkauf warm gehalten :ph34r: . Aber gut, auch die fallen unter den Oberbegriff Speisegaststätte.

Die bei Aldi oder Lidel gekaufte (oder in der heimischen Küche hergestellte) Frikadelle unter der Käseglocke in der Eckkneipe dagegen nicht.
Als Beispiel wurde gestern in diversen Medien genannt, dass Speisen in Raucher-Trinkkneipen noch erlaubt sind, wenn sie fertig geliefert werden und der Wirt sie nur noch in der Mikrowelle erwärmt. Viele Restaurants machen aber auch nicht viel mehr (solche Lokale besuche ich aber eher weniger).
Ich habe auch schon Kneipen gesehen, wo der örtliche Pizzadienst mehrmals täglich vorfuhr :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Es gibt Neues aus Bayern.

Der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) droht mit einer Raucherrevolution, wenn die CSU keine liberalere Raucherregelung für die bayerischen Gaststätten beschließt. Zu Hunderttausenden werde man am Marienplatz stehen.*

Es sei noch unklar, ob das bayerische Nichtraucherschutzgesetz verfassungskonform sei, es gäbe schließlich durch die Raucherclubs auch Ausnahmen. (Kommentar des Verfassers: Das Bundesverfassungsgericht hatte zum Ausdruck gebracht, dass ein scharfes Rauchverbot in der Gastronomie, das keine Ausnahmen kennt, verfassungskonform ist. Die CSU ist der Meinung, ihr scharfes Rauchverbot würde durch das Bundesverfassungsgericht bestätigt.)

Michael Scheele, der Anwalt des VEBWK, nimmt an, dass die CSU die Vollzugshinweise bei den Raucherclubs verschärfen und die Raucherclubs damit faktisch abschaffen will. Um eine liberale Regelung zu erreichen, müssten sich die Mehrheitsverhältnisse im Landtag ändern.

Quelle: Süddeutsche Zeitung Nr.178, Freitag, den 01. August 2008, Seite 43, Stadtausgabe

Kommentar: Das kann nun die CSU so kurz vor der Landtagswahl gar nicht gebrauchen. Ich lese ja da schon fast eine Aufforderung zum Wahlboykott der CSU heraus. Und es wird schon wieder das Gerücht gestreut, die CSU werde nach der Landtagswahl die Raucherclubs verbieten.

* Na ja, so viele Personen dürften auf dem Marienplatz kaum Platz haben.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Die Forderungen nach einem absoluten Rauchverbot in der Gastronomie ohne Ausnahme werden ja schon erhoben. Aber dies wird massive Auswirkungen auf die Gastronomie haben. Ich schrieb weiter oben ja schon über den Zusammenhang von Tabakkonsum und Bierabsatz. Aber dies ist möglicherweise ein gewünschter Nebeneffekt. Dann kann man sich die Kampange gegen den Alkohol nämlich sparen. Für die großen Braukonzerne dürfte das noch verkraftbar sein, obwohl auch die schon einen spürbaren Umsatzrückgang zu verzeichnen haben. Für viele regionale Brauereien, die hauptsächlich Fassbier um den "Kirchturm" verkaufen, wird es aber existenzbedrohend.

Und wenn wir geschafft haben, dass niemand mehr raucht und säuft, stürzen wir uns auf die anderen uns unerwünschten Lebensweisen unserer Mitmenschen. Fast-Food, Limonaden, Schokolade und Süßigkeiten, Fleisch (Cholesterin :ph34r: ), Discotheken, Fahrtreppen und Aufzüge (nur mit Behindertenausweis zu benutzen ;) ), Kraftfahrzeuge ......

Jeden Morgen lässt uns der Blockwart auf der Straße zum Frühsport antreten. Kniebeugen, Liegestütze und anschließend Dauerlauf. Danach bekommt jeder eine Schale Müsli und ein Glas Wasser. Ach ja, ich vergaß noch die Lobpreisung der Regierung, die uns all diese Wohltaten beschert hat :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
eurostarter
Routinier
Beiträge: 318
Registriert: 03 Jan 2005, 06:54

Beitrag von eurostarter »

Autobahn @ 1 Aug 2008, 19:36 hat geschrieben: Und wenn wir geschafft haben, dass niemand mehr raucht und säuft, stürzen wir uns auf die anderen uns unerwünschten Lebensweisen unserer Mitmenschen. Fast-Food, Limonaden, Schokolade und Süßigkeiten, Fleisch (Cholesterin :ph34r: ), Discotheken, Fahrtreppen und Aufzüge (nur mit Behindertenausweis zu benutzen ;) ), Kraftfahrzeuge ......
Warum immer diese an den Haaren herbeigezogenen Vergleiche? Rauchen ist im Gegensatz zu den ganzen anderen hier aufgezählten Tätigkeiten eine Körperverletzung an den Mitmenschen und gehört deswegen auch zu Recht reglementiert.

Ob nun dadurch der Bierabsatz sinkt ist mir persönlich ehrlich gesagt schnuppe, in dem Fall wiegt die Gesundheit von Millionen Menschen einfach schwerer als die Arbeitsplätze in der Brauereibranche.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Zu den Trinkkneipen:

In RTL aktuell wurde vorhin über das Rauchverbot in Hinblick darauf berichtet, ob ein Lokal die vom Bundesverfassungsgericht genannten Kriterien einer Trinkkneipe erfüllt. Das Alter der Gäste (ab 18) kann man noch vergleichsweise einfach überprüfen, bei der Lokalgröße wird es schon schwieriger (zählen der Schankraum und die Toiletten zu den 75 qm Maximalgröße mit?). Beim Essen kommt man schnell in die Auslegungssache hinein. Bereits das Aufbacken einer Pizza ist wohl eine selbst zubereitete Speise, kommt die Pizza vom Pizzadienst, darf sie der Gast in einer Trinkkneipe dagegen verspeisen.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

eurostarter @ 1 Aug 2008, 19:55 hat geschrieben:Warum immer diese an den Haaren herbeigezogenen Vergleiche? Rauchen ist im Gegensatz zu den ganzen anderen hier aufgezählten Tätigkeiten eine Körperverletzung an den Mitmenschen und gehört deswegen auch zu Recht reglementiert.
Im juristischen Sinn ist das Vollqualmen eines Menschen mit Zigarettenrauch wohl keine Körperverletzung. Man mag es bedauern, aber es ist halt so.
eurostarter @ 1 Aug 2008, 19:55 hat geschrieben:Ob nun dadurch der Bierabsatz sinkt ist mir persönlich ehrlich gesagt schnuppe, in dem Fall wiegt die Gesundheit von Millionen Menschen einfach schwerer als die Arbeitsplätze in der Brauereibranche.
Ich sehe es auch so, dass die Gesundheit über dem Kommerz (und auch dem sozialen Argument der Arbeitsplätze) stehen sollte. Das Rauchverbot verbietet den Rauchern ja nicht generell das Rauchen, sondern nur das Quarzen an bestimmten Orten. Auch als Nichtraucher darf ich anderen Genüssen (ja, der berühmte laut aufgedrehte Ghettoblaster beispielsweise) nicht überall nachgehen. Klar, ich belästige mit lauter Musik Leute und schädige ggf. nicht nur mein Gehör, sondern auch das anderer. Gut, ich habe etwas abgelenkt, aber das war der Gegenentwurf zu dem von Autobahn befürchteten Rundumverbot von Dingen, mit denen man in erster Linie nur sich selbst schädigt und nicht andere. Edit: Ja ich weiß, auch Alkoholiker schädigen andere, weil sie Familien zerstören können, und Fettleibige belasten das Gesundheitssystem über Gebühr. Hatten wir ja alles schon, aber ich erwähne es der Vollständigkeit halber.
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

@ Autobahn:

Dann bist du wohl auch gegen Anschnallpflicht, Bademeister und und Gitter an Brücken? Die retten nämlich auch Menschen und wurden irgendwann verpflichtend eingeführt und kosten Geld?

Edit: zu schnell auf Enter gedrückt.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

JNK @ 1 Aug 2008, 20:20 hat geschrieben: @ Autobahn:

Dann bist du wohl auch gegen Anschnallpflicht, Bademeister und und Gitter an Brücken? Die retten nämlich auch Menschen und wurden irgendwann verpflichtend eingeführt und kosten Geld?

Edit: zu schnell auf Enter gedrückt.
Ja, aber unter großen Widerständen. Ich bin ja in einem Alter, wo ich die Anschnallpflichtdiskussion noch mitbekommen habe. Besonders schlaue Leute haben ja damals argumentiert, dass sie bei einem Unfall vom Gurt stranguliert werden würden oder sich nach einem Sturz in den Fluss mit dem Auto nicht mehr befreien könnten und ertrinken müssten. Klar, der Gurt hat auch Leben gekostet, aber er hat wohl viel mehr Leben gerettet als vernichtet.

Meine Oma blieb bis zu ihrem Tode der Auffassung, dass sie keinen Gurt braucht, da sie sich bei einem Crash einfach am Seitengriff festhalten könnte. Ich habe immer wieder versucht, ihr die Gesetze der Physik zu erklären, aber es war erfolglos.

Aber langsam wird es OT.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

eurostarter @ 1 Aug 2008, 19:55 hat geschrieben:Warum immer diese an den Haaren herbeigezogenen Vergleiche?
Auf den ersten Blick erscheinen die Vergleiche wirklich an den Haaren herbeigezogen. Aber sie haben einen tieferen Sinn.

Es ist unbestritten, dass Passivrauchen Gesundheitsschädlich ist. Es ist aber ebenso unbestritten, dass 80-90% der Kneipenbesucher (es geht nicht um Restaurants oder Erlebnisgastronomie) Raucher sind und sich von den 10-20% Nichtrauchern nur sehr wenige dadurch gestört fühlen. Es ist ebenso unbestritten, dass es keine Pflicht zum Besuch einer Kneipe gibt. Hier stellt sich also die Frage, wer eigentlich geschützt werden soll. Der Raucher vor sich selbst?

Und hier schließt sich der Kreis.

Fast-Food, Limonaden, Schokolade und Süßigkeiten, Fleisch (Cholesterin :ph34r: ) sind sicher nicht förderlich für die Gesundheit. Zugegeben, beim Zuschauen des Verzehrs wird man nicht dick ;) , aber ein Verbot ist für die Gesundheit der Esser förderlich.

In Discotheken ist die Lautstärke der Musikanlage alles andere als gut für das Gehöhr. Schon heute haben wir eine verstärkte Zahl schwerhöriger junger Menschen. Diese Menschen muss man doch schützen, oder nicht? Klar, wenn ich nicht hingehe, passiert mir nichts.

Treppensteigen ist gesund, es fördert den Kreislauf und die Muskulatur. Fahrtreppen und Aufzüge schaden dagegen, da sie die gesundheitsfördernde Wirkung nicht haben. Da muss doch was getan werden.

Kraftfahrzeuge belasten die Umwelt (Feinstaub, CO2), aber auch ökologische Antriebe schaden der Gesundheit, weil der Körper zu wenig Bewegung hat.

Klar, ich habe das überspitzt dargestellt. Und die Liste könnte noch um viele Punkte verlängert werden. Aber ganz so abwegig ist das nicht, was ich geschrieben habe. Noch sind wir ja bei Lebensmitteln und Genussmitteln dabei, die schädlichen Inhaltsstoffe gut lesbar zu kennzeichnen (bzw. dies einzuführen), bei Discotheken soll eine freiwillige Verpflichtung zur Lärmreduzierung helfen. Mediziner empfehlen das Treppensteigen und Umweltzonen mit Fahrverboten sollen die Luftqualität verbessern.
Aber was ist, wenn die Menschen die Beipackzettel der Schokoladentafel nicht lesen, weiterhin Unmengen von Cholesterin verzehren, mit dem Aufzug in den 12. Stock fahren, sich in Discos volldröhnen lassen (ach ja, MP3-Player vergaß ich vollkommen, hab nämlich keinen) und zum sich zum verrecken nicht von ihrem Auto trennen wollen?

Ich habe eben weiter gedacht und vorhandene Einzelmeinungen (oder kleiner Gruppen) gedanklich in Gesetzesform gegossen. Auch das Rauchverbot hatte dort seinen Ursprung.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

JNK @ 1 Aug 2008, 20:20 hat geschrieben: @ Autobahn:

Dann bist du wohl auch gegen Anschnallpflicht, Bademeister und und Gitter an Brücken? Die retten nämlich auch Menschen und wurden irgendwann verpflichtend eingeführt und kosten Geld?

Edit: zu schnell auf Enter gedrückt.
Sorry, aber ich erkenne da keinen Zusammenhang.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 1 Aug 2008, 20:28 hat geschrieben: Ja, aber unter großen Widerständen. Ich bin ja in einem Alter, wo ich die Anschnallpflichtdiskussion noch mitbekommen habe.
Mich hat nur die Bewehrung mit einem Bußgeld "überzeugt" ;) Physikalisch ist das alles richtig, aber trotzdem unglaublich lästig.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 1 Aug 2008, 21:10 hat geschrieben: Mich hat nur die Bewehrung mit einem Bußgeld "überzeugt" ;) Physikalisch ist das alles richtig, aber trotzdem unglaublich lästig.
Findest Du? Man gewöhnt sich daran und ich finde den Gurt kaum störend. Wie auch das angeblich lästige Blinken ist das Gurt-anlegen bei mir so automatisiert, dass ich es gar nicht mehr aktiv wahrnehme. Als ich noch selbst Auto gefahren bin, war ich einiger der ganz wenigen, die sogar in der Tiefgarageneinfahrt nachts um 4 ohne irgendwelchen Verkehr geblinkt haben.
Antworten