Streiks im Luftverkehr

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Die Anzeigetafeln der deutschen Flughäfen lesen sich seit heute Mittag so, wie die auf deutschen Bahnhöfen vor einer Woche. Durch den Streik der Piloten von Eurowings und LH City-Line fallen bis morgen Abend etwas 1000 Flüge aus. Die Lufthansa gibt bei innerdeutschen Flügen Gutscheine für die Bahn aus, bei europäischen Zielen bucht sie auf andere Airlines um.

Während der ICE-Ausfälle habe ich aber nirgendwo gelesen, dass die Bahn Gutscheine für die Lufthansa ausgeben hätte ;)
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JNK
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Beitrag von JNK »

Die Lufthansa hat halt einen entscheidenden Fehler gemacht: Sie hat dem Ver.di-Verhandlungsführer oder Zuständigen, also im zweifelsfall dem Bsirske, keinen Job als personalvorstand zum 1.1.09 angeboten... :ph34r:
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 22 Jul 2008, 21:25 hat geschrieben:Die Lufthansa hat halt einen entscheidenden Fehler gemacht: Sie hat dem Ver.di-Verhandlungsführer oder Zuständigen, also im zweifelsfall dem Bsirske, keinen Job als personalvorstand zum 1.1.09 angeboten... :ph34r:
Nur zur Info, die Piloten sind nicht bei Bsirske´s Horden organisiert, sondern in der Pilotenvereinigung "Cokpit". Das ist ein genau so elitärer Haufen, wie die Ärztegewerkschaft "Marburger Bund" :o .
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Beitrag von Cloakmaster »

Autobahn @ 22 Jul 2008, 21:45 hat geschrieben: Nur zur Info, die Piloten sind nicht bei Bsirske´s Horden organisiert, sondern in der Pilotenvereinigung "Cokpit". Das ist ein genau so elitärer Haufen, wie die Ärztegewerkschaft "Marburger Bund" :o .
Cockpit ist kein elitäter Haufen, sondern eine Interessenvertratung, welche die Intereessen ihrer Berufsgruppe wirklich im Auge hat. Lange, Lange Jahre war die ver.di-Vorgängerin ötv zuständig auh für die Piloten, da Cockpit keine eigenen Tarifverhandlungen führen durfte. Wie sehr sich die ötv bei zigtausenden Bematen und Busfahreen, und nur ein paar hundert Piloten in ihren Reihen um so Nebensächlichkeiten wie Gesundheitsgegefährdung durch Strahlenbelastung, oder das Gefahrenpotential, daß ein Pilot legal dazu verdonnert werden konnte, 16 Stunden und mehr am Stück zu fliegen, kann sich jeder vorstellen.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Ah Sorry, ich hab das mit den Bodenpersonal Streiks verwechselt, die waren doch auch in diesem Monat, oder? Ich mein die wären bei Ver.di
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Beitrag von Autobahn »

@ Cloakmaster

"Elitärer Haufen" war nicht böse gemeint, er diente zur Abrenzung von "Bsirske´s Horden". Damit wollte ich auf die Unterschiede im Bildungsstand der Mitglieder hinweisen. Ich habe ja mit keinem Wort die Forderung der Piloten kritisiert ;)
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 22 Jul 2008, 21:57 hat geschrieben: Ah Sorry, ich hab das mit den Bodenpersonal Streiks verwechselt, die waren doch auch in diesem Monat, oder? Ich mein die wären bei Ver.di
Streiks beim Bodenpersonal stehen noch an. Die Piloten haben in diesem Monat schon mal gestreikt. Auch die Flugbegleiter/innen könnten möglicherweise streiken.
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Beitrag von Autobahn »

Nun haben wir die Streiks des der Lufthansa, aber niemand merkt etwas davon. Schaun wir mal, ob Ver.di sich da nicht verspekuliert hat.

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/9/0,36...7273705,00.html
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Beitrag von KBS 855 »

Autobahn @ 28 Jul 2008, 18:27 hat geschrieben: Nun haben wir die Streiks des der Lufthansa, aber niemand merkt etwas davon. Schaun wir mal, ob Ver.di sich da nicht verspekuliert hat.
Das wirkt sich in den nächsten Tagen erst richtig aus. Was ich nicht verstehe ist die fehlende Solidarität vieler Bürger. Wenn man mal wieder das Dummblatt in die Finger bekommt, sind wirklich die dümmsten Leserbriefe darunter.

Tja, wenn man selber betroffen ist, dann jammern, aber wenn andere für ihr Recht kämpfen, wird geschimpft. Die fehlende Solidarität ist genau das, was von den Arbeitgebern ausgenutzt wird und keiner will es wahr haben.

Die Forderungen von Ver.di sind absolut angemessen, wenn man bedenkt wie sehr in den letzten Jahren verzichtet wurde. Aber wir kennen es ja, wenn es schlecht läuft müssen die Mitarbeiter verzichten, wenn es gut läuft auch. Also, am besten Geld in die Arbeit mitnehmen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

KBS 855 @ 28 Jul 2008, 19:00 hat geschrieben:Die Forderungen von Ver.di sind absolut angemessen, ...........
Da ich weder Mitarbeiter der Lufthansa, weder Ver.di Mitglied noch im Vorstand der Airline bin, halte ich mich über die Angemessenheit der Lohnforderung zurück ;) . Fakt ist aber, dass die Lufthansa nach dem Pilotenstreik mit 30% Lohnsteigerung über zwei Jahre hinweg rote Zahlen geschrieben hat, Fakt ist auch, dass selbst Gewerkschafter von Ver.di eingestehen (wenn auch nicht öffentlich), dass die Forderung überzogen ist und die Lufthansa sie nicht stemmen kann. Soviel als außen stehender Beobachter (im Frachtbereich könnte mein Arbeitgeber davon sogar profitieren :lol: ).

Zur Solidarität der Bürger. Blöd-Zeitung oder (wie Du es nennst "Dummblatt") sind nicht maßgebend für meine Meinungsbildung. Klar, dass diese "Journalisten" sich auf den 0,3% Anteil an Ferienfliegern unter den LH-Kunden stürzen. Verständlich auch, dass diese Menschen einen dicken Hals haben (würden), wenn sie auf ihren Urlaub verzichten müssen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Du dann gerne und vor Freude jauchzend zu Hause bleibst :D. Wahrscheinlich sehen Deine Urlaubspläne anders aus. Aber wenn sie durch einen Streik, meinetwegen des Hotelpersonals am Zielort, zunichte gemacht würden?

Der Großteil der LH-Kunden ist aber geschäftlich unterwegs. Das geht es um Besprechungen und Termine, um Geschäftsabschlüsse, von deren Umfang wir nur träumen können. Nur ein simples Beispiel, das es in der Realität tatsächlich gegeben hat. Während der DRUPA (weltweit größte Messe für Druckmaschienen und Druckerzeugnisse), sind Aussteller aus ihren europäischen Heimatländern täglich nach Düsseldorf eingeflogen (weil es 1. keinen freien Zimmer gab und 2. die Hotelkosten höher waren, als das Flugticket). Denke mal darüber nach, welchen finanziellen Verlust ein Streik für diese Menschen bedeutet hätte, wenn sie nicht pünktlich an ihrem Ausstellungsstand anwesend gewesen wären und ein Abschluss nicht zu Stande gekommen wäre. Sicher mehr, als der Jahresverdienst eines Ver.di Bezirksvorstands und Streikleiters :D. Dies nur als Beispiel. Und von denen erwartest Du Solidarität mit Menschen, die genau diesen Geschäftsabschluss verhindern?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

KBS 855 @ 28 Jul 2008, 19:00 hat geschrieben: Die Forderungen von Ver.di sind absolut angemessen, wenn man bedenkt wie sehr in den letzten Jahren verzichtet wurde. Aber wir kennen es ja, wenn es schlecht läuft müssen die Mitarbeiter verzichten, wenn es gut läuft auch. Also, am besten Geld in die Arbeit mitnehmen.
Solange Lufthansa weit mehr zahlt als die gesamte innerdeutsche Konkurrenz ist dieses Argument recht schwach. Weil bei der Lufthansa viel zu holen ist, weil man im Gegensatz zu Air Berlin und anderen Low Cost Carriern und deren wahnwitziger Expansionspolitik meinen die GEwerkschaften ihre Forderungen ins Unermessliche schrauben zu können. Ist wie GDL, die hat auch bei der Bahn mehr % verlangt als bei der schlechter zahlenden Konkurrrenz.
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Beitrag von KBS 855 »

Iarn @ 28 Jul 2008, 20:12 hat geschrieben: Ist wie GDL, die hat auch bei der Bahn mehr % verlangt als bei der schlechter zahlenden Konkurrrenz.
Das stimmt so überhaupt nicht. Ziel der GDL ist es, alle NE-Bahnen mind. auf LfTV-Niveau zu bringen, nur geht das nicht in einem Schritt, aber mittelfristig wird das so kommen. Vorraussetzung ist natürlich immer, dass die Mitarbeiter dort auch Mitglieder sind.
Und außerdem gibt es Eisenbahnen die besser zahlen als die DB. Du kaust also die ständigen Lügenmärchen der DB nach, die sowas behaupten würde, dabei nennt sie immer nur die Schwarzen Schafe und behauptet, so wären alle...
Einer der größten Dumper ist übrigens die DB selber, das nur mal nebenbei...
Und jetzt zurück zum Flugverkehr!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

ver.di Streik bei Lufthansa

Der Flugbetrieb läuft weitgehend planmäßig. Über 1.100 Flüge sind bereits pünktlich gestartet (Stand 17:00 Uhr).

Streikbedingt kommt es zu Streichungen einzelner innerdeutscher und innereuropäischer Lufthansa-Flüge. Passagiere werden gebeten, sich rechtzeitig über ihren Flug zu informieren
Von sieben planmäßigen Flügen von Düsseldorf nach Frankfurt sind gerade mal drei annuliert worden, von zwölf nach München sind ebenfalls nur drei ausgefallen. Mittel und langfristig wird sich der Streik vor allem der Techniker schon auswirken, aber völlig lahm legen kann Ver.di die Airline nicht. Möglicherweise werden davon aber wirklich nur Kurzstrecken betroffen sein. Ob sich die Gewerkschaft damit langfristig einen Gefallen tut, glaube ich kaum. Die Technik läßt sich sehr leicht und unkompliziert in Tochterunternehmen ausgliedern, die anschließend an Mitbewerber (unabhängige Wartungsfirmen, die gibt es nämlich genug :D ) verkauft werden. Beim Catering geht es sogar noch schneller und einfacher, die Mitbewerber reißen sich förmlich darum. Auch Cargo-Agenten, welche die Luftfrachtabwicklung übernehmen gibt es genug :lol:. Sogar Firmen, die das Boarding übernehmen. Also einfach alles, was nicht unmittelbar mit dem Fliegen zu tun hat, kann von Fremdfirmen übernommen werden. Und das Beladen der Flugzeuge wird ohnehin von den Mitarbeitern der Flughäfen ausgeführt.

Dann zeigt Wolfgang Mayrhuber einem Frank Bsirske die lange Nase :lol:
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Beitrag von dragon46 »

Man darf aber nicht vergessen, dass nicht nur die Lufthansamaschinen von der LH-Technik gewartet werden. Nach meinen Quellen hat FEDEX auch schon den einen oder anderen Flug ab München stornieren müssen, weil die Wartung nicht mehr erfolgte :rolleyes: Der Streik kann daher durchaus grössere Kreise ziehen...

Die Konkurrenz reibt sich jetzt zwar die Hände, allerdings sind deren Kapazitäten auch beschränkt...
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Beitrag von Autobahn »

dragon46 @ 29 Jul 2008, 22:14 hat geschrieben:Man darf aber nicht vergessen, dass nicht nur die Lufthansamaschinen von der LH-Technik gewartet werden. Nach meinen Quellen hat FEDEX auch schon den einen oder anderen Flug ab München stornieren müssen, weil die Wartung nicht mehr erfolgte  :rolleyes:  Der Streik kann daher durchaus grössere Kreise ziehen...

Die Konkurrenz reibt sich jetzt zwar die Hände, allerdings sind deren Kapazitäten auch beschränkt...
Dann wird FEDEX die Fracht sicher per AOG nach FRA oder CGN gebracht haben ;)
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Beitrag von KBS 855 »

Man kann sich ja streiten ob die Streiks hier sinnvoll sind, da kann ich als nicht betroffener zu wenig sagen, aber ich habe Verständnis dafür, dass die Mitarbeiter mehr in der Tasche haben wollen. Da kann man auch nicht immer mit dem Finger auf andere zeigen, deswegen sind die eigenen Lebenshaltungskosten auch gestiegen.
Unverständlich ist hier die Schadenfreude von Autobahn und anderer, die scheinbar auf der Seite des Kapitals stehen und sich freuen, wenn Outgesourct wird. Stimm, wir Arbeitnehmer sollen alle dankbar sein, uns klein machen, bücken und alles schön schlucken.
Die Technik läßt sich sehr leicht und unkompliziert in Tochterunternehmen ausgliedern, die anschließend an Mitbewerber (unabhängige Wartungsfirmen, die gibt es nämlich genug  :D ) verkauft werden. Beim Catering geht es sogar noch schneller und einfacher, die Mitbewerber reißen sich förmlich darum. Auch Cargo-Agenten, welche die Luftfrachtabwicklung übernehmen gibt es genug  :lol:.
Es ist ja in Ordnung dass du darauf hinweist, aber irgendwo lese ich Freude heraus, als ob dir das gefallen würde, wenn es Mitarbeitern hinterher schlechter geht? Du vertrittst also die Ansicht, die Mitarbeiter sollen zufrieden sein und mit Reallohnverlusten leben.
Dann zeigt Wolfgang Mayrhuber einem Frank Bsirske die lange Nase  :lol:
Und was soll das langfristig bringen? Dann wählen die Leute Linkspartei oder andere Randparteien und dann hat jemand anderes die
lange Nase. Ob man das gut findet, soll jeder selber beurteilen.
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Beitrag von dragon46 »

Autobahn @ 30 Jul 2008, 08:30 hat geschrieben:
Dann wird FEDEX die Fracht sicher per AOG nach FRA oder CGN gebracht haben ;)
Aber nicht alles. Wir haben bei mehreren Sendungen einen 24h-delay bemerkt... :rolleyes:
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Beitrag von Autobahn »

dragon46 @ 30 Jul 2008, 20:27 hat geschrieben:
Autobahn @ 30 Jul 2008, 08:30 hat geschrieben:
Dann wird FEDEX die Fracht sicher per AOG nach FRA oder CGN gebracht haben  ;)
Aber nicht alles. Wir haben bei mehreren Sendungen einen 24h-delay bemerkt... :rolleyes:
Bei Sendungen nach Übersee oder Asien gibt es nur wenige Alternativen, aber innerhalb Westeuropa? Ich kenne da ein Unternehmen mit einem sehr guten und schnellen Netzwerk ;)

Aber der Streik ist ja ab Morgen vorbei. Wobei ich mich tatsächlich etwas gewundert habe, denn die ursprüngliche Forderung von Ver.di wurde nicht annähernd erreicht. Die Lufthansa hat sich mit ihrer Forderung nach 21 Monaten Laufzeit behauptet und nur relativ wenig Prozentpunkte draufgelegt. Aber ich denke, Bsirske kämpft zur Zeit an zu vielen Fronten und der Organisationsgrad bei der Airline ist auch nicht so berauschend.

Was mich aber immer wieder ärgert, sind die Aussagen von Funktionären: "Wir haben keinen Streik gegen die Passagiere gemacht, wir haben der Lufthansa (finanziell) weh getan."
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Beitrag von dragon46 »

Da liegt der Hase im Pfeffer, werter Autobahn ;) Mittels Fedex werden von uns nur außereuropäische Destinationen bedient. UPS kümmert sich um Europa und DHL um die Problemländer. Das ist nach unseren operativen Erfahrungen/Anforderungen und den EKs einfach die beste Kombination für uns.

Und was das Netzwerk angeht, da kenn ich auch eins. In diesem sind wir sogar Mitglied. Das beliefert auch nicht nur West- sondern bei Bedarf auch Osteuropa. Und hat einen absoluten Traum-Cut-Off. Was will man da mehr? ;)
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Beitrag von Autobahn »

Es ist schon dreist, was sich Ver.di Chef Bsirske da geleistet hat.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Links reden, rechts leben? :lol:
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 2 Aug 2008, 17:06 hat geschrieben: Links reden, rechts leben? :lol:
Fehlt noch schwarz arbeiten :lol:
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Beitrag von Rohrbacher »

Ja genau. :D
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Beitrag von KBS 855 »

Autobahn @ 2 Aug 2008, 16:59 hat geschrieben: Es ist schon dreist, was sich Ver.di Chef Bsirske da geleistet hat.
Es ist irgendwo auch sehr "dumm", denn es wäre ein Wunder gewesen, wenn das bei der aktuellen Situation
nicht publik geworden wäre.
Um Bsirske ist es nicht traurig, den fand ich noch nie sympathisch, aber er schadet wieder mal den Gewerkschaften
und das freut nur die Arbeitgeber.
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JNK
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Beitrag von JNK »

JNK @ 22 Jul 2008, 21:25 hat geschrieben:Die Lufthansa hat halt einen entscheidenden Fehler gemacht: Sie hat dem Ver.di-Verhandlungsführer oder Zuständigen, also im zweifelsfall dem Bsirske, keinen Job als personalvorstand zum 1.1.09 angeboten... :ph34r:
Aber Flugtickets sind auch nicht schlecht... :ph34r: (Man beachte das Datum des Zitats ;) )

Obwohl ich ehrlicherweise gestehen muss, dass ich bei so einem Angebot, bzw. so einer Möglichkeit als Aufsichtsratsmitglied bei so einem Flug Geld zusparen und den ganzen Mist hier hinter mich zu lassen vielleicht auch schwach geworden wäre. Zum Glück haben wir ja die Unbestechlichen BLÖD- Zeitungsredakteure!
Und sicherlich ist es besser, wenn er während der Streiks im Urlaub ist, als Angehöriger beider Parteien, sonst hätte es am Ende noch Ärger gegeben, also anderen als jetzt.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Bei den Flugtickets muss man ehrlicherweise auch sagen, dass sie ihm als Mitglied des Aufsichtsrates zustehen und er den geldwerten Vorteil nur versteuern muss, dann passt doch alles. Wer von euch würde das ablehnen?
Bsirske hat seiner Gewerkschaft trotzdem keinen Gefallen damit getan.
Vielmehr sollte man sich einsetzen, dass die Freiflüge (und andere Vorteile) der Arbeitnehmervertreter übertragbar sind und diese dann in einem Art Gewinnspiel verlost werden oder an verdiente Mitarbeiter, z. B. für 40 Jahre Mitgliedschaft und ehrenamtliche Tätigkeit geleitet werden.

Die Dummzeitung handelt doch hier wieder als verlängerte Arm der Arbeitgeber um Gewerkschaftshetze zu betreiben und ich behaupte, viele fallen darauf herein. Es gibt doch genug die denken, ohne Gewerkschaft läuft es besser. Mag in manchen Berufen ja gehen, aber Angestellte und Arbeiter im mittleren und einfachen Dienst, ob privat oder öffentlich, fahren nur schlechter.
Man sieht es ja bei den Lkw-Fahrern, meckern über zu niedrige Bezahlung, aber organisieren wollen sie sich scheinbar nicht. Lieber Geld für eine dumme Beleuchtung raushauen.
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Beitrag von Autobahn »

KBS 855 @ 3 Aug 2008, 17:45 hat geschrieben:Um Bsirske ist es nicht traurig, den fand ich noch nie sympathisch, aber er schadet wieder mal den Gewerkschaften
und das freut nur die Arbeitgeber.
Ob Bsirske oder ein anderer Funktionär, sie funktionieren alle gleich. Wenn sie erst einmal an den Trögen der Macht sitzen, kennen sie kein Halten mehr. Vor allem dann, wenn es andere bezahlen müssen :ph34r:

Ob es die Arbeitgeber freut, möchte ich bezweifeln. Früher waren die Gewerkschaften zuverlässige und ehrliche Verhandlungspartner mit denen man ohne große Probleme Tarifabschlüsse erzielen konnte. Sicher gab es auch Streiks, doch die waren im Verhältnis zu heute recht selten.

Doch der Lufthansa drohen neue Streiks. Die Piloten der Töchter City-Line und Eurowings wollen erneut streiken. Ihnen geht es um die Angleichung ihrer Gehälter an die der "großen" Piloten (zur Info: die Piloten von City-Line und Eurowings fliegen mit Maschinen, die weniger als 200 Sitzplätze haben und verdienen deshalb bis zu 30% weniger, als der Kapitän eines Jumbos. Dafür sind sie aber auch jeden Abend wieder zu Hause, weil sie nur Kurzstrecken fliegen). Diesen Vertrag hat die Pilotengewerkschaft "Cockpit" seinerzeit aber mit der Lufthansa abgeschlossen. Darüber hinaus fordert die "Fachgewerkschaft" UFO ab dem nächsten Jahr eine Gehaltserhöhung von 15%.

O.K., Gehaltserhöhungen müssen und sollen sein. Aber in der letzten Zeit scheinen mir die Forderungen wirklich übertrieben zu sein.
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Beitrag von Autobahn »

KBS 855 @ 3 Aug 2008, 18:03 hat geschrieben:Es gibt doch genug die denken, ohne Gewerkschaft läuft es besser. Mag in manchen Berufen ja gehen, aber Angestellte und Arbeiter im mittleren und einfachen Dienst, ob privat oder öffentlich, fahren nur schlechter.
Ich stand und stehe den Gewerkschaften kritisch gegenüber. Heute mehr denn je. Mich stört allein schon die Wortwahl ungemein. Arbeitskampf, Tarifauseinandersetzung, dem Arbeitgeber weh tun usw. Wenn ich mir vorstelle, ich wäre ein Arbeitgeber, und meine Mitarbeiter wollten mich bekämpfen oder mir (finanziell) weh tun, ich würde den Laden schließen und die Kohle Gewinn bringend anlegen. Sch... auf die verlorenen Arbeitsplätze. O.K., bei Kapitalgesellschaften mit angestellten Managern sieht es etwas anders aus. Aber dann verscherble ich eben mein Aktienpaket ;)
Man sieht es ja bei den Lkw-Fahrern, meckern über zu niedrige Bezahlung, aber organisieren wollen sie sich scheinbar nicht. Lieber Geld für eine dumme Beleuchtung raushauen.
Der gemeine LKW-Fahrer ist ein freiheitsliebender Mensch. Der lässt sich zwar von seinem Disponenten treiben, aber mit einem Südseeurlauber Bsirske will er nichts zu tun haben. Und sei froh, dass die Trucker nicht streiken, sonst bleibt Dein Kühlschrank leer :lol:
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Beitrag von KBS 855 »

Ob Bsirske oder ein anderer Funktionär, sie funktionieren alle gleich. Wenn sie erst einmal an den Trögen der Macht sitzen, kennen sie kein Halten mehr. Vor allem dann, wenn es andere bezahlen müssen
Das ist doch jetzt populistisch. Es geht hier auch nicht um Macht. Als Aufsichtsratschef hat man nun mal die Möglichkeit bei der Lufthansa Freiflüge zu nutzen. Warum sollte der Herr Bsirske das nicht machen, wenn die Möglichkeit besteht? Allerdings finde ich schon, dass man diese Annehmlichkeiten übertragen müsste, so wie ja die Aufsichtsratsgelder zu großen Teilen an die Gewerkschaft bzw. deren Stiftungen gehen.
Autobahn hat geschrieben: Ob es die Arbeitgeber freut, möchte ich bezweifeln. Früher waren die Gewerkschaften zuverlässige und ehrliche Verhandlungspartner mit denen man ohne große Probleme Tarifabschlüsse erzielen konnte. Sicher gab es auch Streiks, doch die waren im Verhältnis zu heute recht selten.
Wo lebst du denn? Du verdrehst ja die Problematik total. Früher waren eher die Arbeitgeber zuverlässige und ehrliche Verhandlungspartner. Mittlerweile treten reihenweise Firmen aus den Arbeitgeberverbänden aus um die Mitarbeiter noch mehr drücken zu können. Es zählt bei vielen Firmen nur noch die reine Gewinnmaximierung, wenn es sein muss eben auf Kosten der Arbeitnehmer.
Streiks gibt es in Deutschland eh sehr selten, sogar in der Schweiz wird öfter gestreikt.
Naja, solange es Leute gibt, die auf Seiten der Arbeitgeber stehen und auch noch Beifall klatschen, wenn Arbeitnehmer Nullrunden und Reallohnverluste erleben, während die Firmen Rekordgewinne ausweisen, weil es ja der Wirtschaft dient, ist ja alles in Ordnung...
Autobahn hat geschrieben: O.K., Gehaltserhöhungen müssen und sollen sein. Aber in der letzten Zeit scheinen mir die Forderungen wirklich übertrieben zu sein.
Du vergisst dass die Arbeitnehmer lange Jahre nur verzichtet haben und große Reallohnverluste hinnehmen mussten. Man kann hier nicht von "übertrieben" reden. Das alles kommt insgesamt sicher tausend mal billiger als unzufriedene Mitarbeiter deren Produktivität darunter leidet.
Autobahn hat geschrieben: Der gemeine LKW-Fahrer ist ein freiheitsliebender Mensch. Der lässt sich zwar von seinem Disponenten treiben, aber mit einem Südseeurlauber Bsirske will er nichts zu tun haben.
Du kennst sicher alle Lkw-Fahrer oder? Es gibt genug, die mit ihrer Bezahlung und den Arbeitsbedingungen nicht zufrieden sind, aber anstatt zu meckern, währe eine gemeinsame Organisation das richtige. Dein Verweis auf Bsirske ist doch billig und zeigt deine rosarote Arbeitgeberbrille.

Autobahn hat geschrieben: Und sei froh, dass die Trucker nicht streiken, sonst bleibt Dein Kühlschrank leer
Es lebt nicht jeder in seiner egoistischen Welt! Und ich würde einen Kampf für gerechtere Bezahlung auch unterstützen. Außerdem
würden nie alle gleichzeitig streiken, denn Tarifverträge können nur für einzelne Unternehmen abgeschlossen werden, außer man hat einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag für die Branche.
Da dies alles nicht durchsetzbar scheint, wäre hier ein weiteres Feld für den Mindestlohn.
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Beitrag von Autobahn »

@ KBS 855

Nur zur Klarstellung: Ich bin Arbeitnehmer! . Aber dennoch sehe ich in meinem Arbeitgeber in erster Linie einen Vertragspartner, mit dem ich einvernehmlich Geschäftsbedingunen und Preise aushandeln muss. In der Masse wird dies sicherlich nur über Arbeitnehmerorganisationen realisierbar sein, denn Tarifverhandlungen mit jedem Einzelnen sind utopisch. Ob diese dann aber flächendeckend und ohne Rücksicht auf die jeweilige Einzelsituation gültig sein müssen, zweifle ich an.

In erster Linie stört es mich, das Berufsfunktionäre, die von den spezifischen Anforderungen keine Ahnung haben, behaupten, mich vertreten zu wollen.
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