Kreditkrise- Was´n an der Börse los?

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BMI
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Beitrag von BMI »

Tja, Tag2 wo die Börsenkurse nach unten rasen...
Hat da nicht irgendjemand gesagt, das ganze sei vorbei???
Oder sind das grad nur Peanuts???
Und unser Geld ist sicher... jaja...
Das Space Shuttle ist sicher...
Sowjetische Atomkraftwerke sind sicher...
Die TITANIC ist unsinkbar...
Die Renten sind sicher...
Der ICE ist sicher...

Hat man alles mal gesagt! :D
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Tja, wie das im Kasino schonmal vorkommt. Kasino-Kapitalismus, den Begriff kennt Ihr doch, oder? Hat Oskar Lafontaine gesagt, der seinerseits wiederum von Helmut Schmidt, einem von Altersweisheit völlig freiem Talkshow-Inassen, mit Adolf Hitler verglichen wurde.

Der Begriff Kasino-Kapitalismus ist aber nicht zutreffend. Es ist eine Verharmlosung. In einem Kasino gibt es strenge Regeln und eine staatliche Oberaufsicht. Aber da gibt es das nicht. Und wenn sich einer verzockt, dann erschießt er sich wenigstens. Da müssen wir noch seine Spielschulden bezahlen.
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Beitrag von BMI »

Larry Laffer @ 16 Sep 2008, 10:44 hat geschrieben: Tja, wie das im Kasino schonmal vorkommt. Kasino-Kapitalismus, den Begriff kennt Ihr doch, oder? Hat Oskar Lafontaine gesagt, der seinerseits wiederum von Helmut Schmidt, einem von Altersweisheit völlig freiem Talkshow-Inassen, mit Adolf Hitler verglichen wurde.

Der Begriff Kasino-Kapitalismus ist aber nicht zutreffend. Es ist eine Verharmlosung. In einem Kasino gibt es strenge Regeln und eine staatliche Oberaufsicht. Aber da gibt es das nicht. Und wenn sich einer verzockt, dann erschießt er sich wenigstens. Da müssen wir noch seine Spielschulden bezahlen.
Wahre Worte! :D

Das Hauptproblem ist ja, dass die Allgemeinheit für Verluste zahlen musste (IKB, Landesbanken, in den USA gibts noch mehr Fälle)... :angry:

Aber es gab ja schon vor über 2 Jahren die ersten Warnungen!!!
Hier ein Link, schaut mal auf das Datum... http://www.heise.de/tp/r4/artikel/17/17795/1.html
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Larry Laffer @ 16 Sep 2008, 11:44 hat geschrieben:Tja, wie das im Kasino schonmal vorkommt. Kasino-Kapitalismus, den Begriff kennt Ihr doch, oder? Hat Oskar Lafontaine gesagt, der seinerseits wiederum von Helmut Schmidt, einem von Altersweisheit völlig freiem Talkshow-Inassen, mit Adolf Hitler verglichen wurde.
Da kann man mal sehen, wieviel Oskar von der Wirtschaft versteht :D . Darum will er ja auch erfolgreiche Unternehmerfamilien enteignen. Der Vergleich mit Hitler ist allerdings nicht unbedingt treffend. Ein Progrom unter anders Denkenden ist wohl nicht zu erwarten. Ein Krieg, um Lebensraum im Osten zu schaffen wohl auch nicht. Aber ein Demagoge ist er auf jeden Fall. Und dabei ist es in erster Linie sein privater Rachefeldzug gegen die SPD. Aber einen Grenzzaun hat Oskar ja schon, und das sogar mit richterlicher Genehmigung. Sein bescheidenes Eigenheim auf dem handtuchgroßen 12.000 qm Grundstück wird von einem Zaun umschlossen. Für die Bewachung werden dann wohl die frei gestellten Mitarbeiter der Verfassungsschutzämter eingesetzt, die von den Genossen ja aufgelöst werden ;) .
Larry Laffer @ 16 Sep 2008, 11:44 hat geschrieben:Der Begriff Kasino-Kapitalismus ist aber nicht zutreffend. Es ist eine Verharmlosung. In einem Kasino gibt es strenge Regeln und eine staatliche Oberaufsicht. Aber da gibt es das nicht. Und wenn sich einer verzockt, dann erschießt er sich wenigstens. Da müssen wir noch seine Spielschulden bezahlen.
Ich habe den Absatz in Gedanken einmal umgestellt, ich musste ihn nämlich mehrmals lesen, um den Sinn zu verstehen.
Der Begriff Kasino-Kapitalismus ist aber nicht zutreffend. Es ist eine Verharmlosung. In einem Kasino gibt es strenge Regeln und eine staatliche Oberaufsicht. Und wenn sich einer verzockt, dann erschießt er sich wenigstens.

Aber da ( Anm. d. Redaktion  ;) : bei den Banken) gibt es das nicht. Da müssen wir noch seine Spielschulden bezahlen.
Es gibt schon eine staatliche Bankenaufsicht, die BaFin. Wie der Fall der IKB (der ja auch mit der US-Immobilienkriese zusammen hängt) gezeigt hat, gibt es aber immer noch Lücken. Der Fall Jürgen Sengera zeigt aber wiederum auf, dass dieses System im Prinzip funktioniert. Aber alle Kontrollsysteme im Finanzbereich haben den Nachteil, dass sie erst im Nachhinein funktionieren. Das fängt schon bei den Innenrevisionen der Banken an. Sie finden nicht täglich, sondern in turnusmäßigen Abständen statt. Je größer der Zeitabstand, um so größer kann ein möglicher Verlust ausfallen. Dabei wird nicht jeder Risikofall auf zu einem tatsächlichen Ausfall. In der Regel bilden Banken dafür Rückstellungen. Das bedeutet nicht, dass alles in Ordnung ist, Verbesserungen im Kontrollsystem sind sicherlich angebracht.

Zur US-Bankenaufsicht kann ich allerdings keine Angaben machen. Das Ergebnis zeigt aber, dass es dort wohl eher keine ausreichende Aufsicht gibt :ph34r: .

Aber wer muss sich jetzt erschießen? Nur die Vorstände oder auch die Mitarbeiter und Kunden? Eigentlich haben ja alle Beteiligten gezockt, um die höchstmögliche Rendite zu erzielen :D

Und noch einmal zu Bankenpleiten in Deutschland. Hier ist das Geld der Anleger durch den Einlagensicherungsfonds vor Totalverlust geschützt. Aktuell ist hiervon die Weserbank in Bremerhaven betroffen, die von der BaFin geschlossen wurde. Nur wer mehr als 1,832 Millionen Euro auf dem Konto hat, muss auf den Rest verzichten. Es entzieht sich allerdings meiner Kenntnis, wer und wie viele Kunden der Bank davon betroffen sind :lol:

Ach ja, abgestimmt habe ich bei Konserven und Schrotgewehr, sonst hätte nichts gepasst :D
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Beitrag von 146225 »

Auch wenn es zynisch klingt:

Zunächst einmal sind die (selbst verschuldeten) Pleiten geldgieriger Manager in den USA nichts anderes als eine gerechte Strafe für unverantwortliches wirtschaftliches Handeln. Diejenigen, welche bei Lehman Brothers und anderen die Entscheidungen gefällt haben, die die jetzige Schieflage verursachten, waren der festen Überzeugung, Ihre Gier nach unendlich viel mehr sei unverletzlich - bis sie gegen jenen eisenharten Bastard von einem Gummiding (...danke, oh Ihr Hosen !...) gelaufen sind, welcher den Namen Realität trägt. Das sie damit unter anderem zumindest die Zukunft ihrer Mitarbeiter verzockt haben, war ihnen nur nachrangig wichtig.

Ich verstehe insoweit die Panik an deutschen Börsen nicht ganz, als daß noch nichts von einer größeren Verwicklung dort notierter Unternehmen mit den jetzt insolventen amerikanischen Unternehmen bekannt ist. Doch Börse ist immer mehr Psychologie als Realität, von daher mag bei einigen der Welt entrückten Analysten und anderen vermeintlich Allwissenden die Panik wohl gerechtfertigt sein. Oh, eine Paralelle zu linken Politikern: Bei denen hat sich die Realität doch auch immer nach dem gewünschten Weltbild zu verhalten...

Was an Hoffnung bleibt, ist, daß zumindest einzelne Marktteilnehmer aus dieser Situation ihre Lehren ziehen und vielleicht wieder etwas nachhaltiger agiert wird. Das ist aber auch die einzige Hoffnung, sie ist vage genug. Gier ist nicht nur maßlos, sie blendet auch.

Eine Lösung der Situation muß übrigens aus den Märkten selbst erwachsen, die Politik kann hier nicht eingreifen - das hieße nur, gutes Geld dem schlechten hinterher zu werfen, und es damit auch noch sinnlos zu verlieren. Doch ob Politik in aller Welt das begreift ? Die direktesten Lerneffekte gibt es vermutlich noch bei jenen US-Politikern, denen jetzt Spendengelder für Wahlkämpfe fehlen...
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Beitrag von Bing »

Moin Moin,

und ich habe bisher in der Illusion gelebt das Gewinnspiele nach dem Schneeballsystem in fast allen zivilisierten Ländern verboten wären :unsure:

Die Gewinner bei solchen durch zügel- und zegellose Habgier (engl. Greed) aller Beteidigten getriebenen Spielen sind nur einige wenig die mit schon fast als kriminell zu bezeichnender Energie windige Kredite über Founds zigfach weltweit weiterverkauft haben. Und diejenigen die schamlos fremder Menschen Geld verzockt haben, z.B. deutsche Landesbanken Deine Steuergelder, sind dumm genug zu glauben es gäbe eine unendliche Wertschöpfung.
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

... tja - die ***eiß Banken- und Finanzkrise hat im März/April 08 dazu beigetragen, dass ich meinen damaligen Arbeitsplatz verloren habe - das Unternehmen mit 60 Mitarbeitern musste schließen, betriebsbedingte Kündigung nennt man dann so etwas.
also, ihr seht - was ich davon halte... :ph34r:
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Christian0911
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Beitrag von Christian0911 »

Wer hat eigendlich oben Panik, Schrei, ahhh angeklickt? ;)
[font=Arial]Viele Grüße aus NNLW
Christian0911
[/font]
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Beitrag von BMI »

Bing @ 16 Sep 2008, 23:59 hat geschrieben: Moin Moin,

und ich habe bisher in der Illusion gelebt das Gewinnspiele nach dem Schneeballsystem in fast allen zivilisierten Ländern verboten wären :unsure:

Die Gewinner bei solchen durch zügel- und zegellose Habgier (engl. Greed) aller Beteidigten getriebenen Spielen sind nur einige wenig die mit schon fast als kriminell zu bezeichnender Energie windige Kredite über Founds zigfach weltweit weiterverkauft haben. Und diejenigen die schamlos fremder Menschen Geld verzockt haben, z.B. deutsche Landesbanken Deine Steuergelder, sind dumm genug zu glauben es gäbe eine unendliche Wertschöpfung.
Das tolle ist, dass unser aktuelles Wirtschaftssystem, die "soziale" Marktwirtschaft eigentlich nur noch Kapitalismus mit ein bisschen Sozialen Almosen ist...

Damit unsere Weltwirtschaft im Schwung bleibt ist folgendes nötig:
a.) Billige Arbeitskräfte
b.) Billige Rohstoffe
und v.a.
c.) Geld, Geld, Geld
und
d.) nochmehr Geld!!!

Damit c.) und d.) reichlich vorhanden ist, benötigt man Kredite... mit anderen Worten: Schulden!

D. h. aber auch, wenn der Staat schuldenfrei ist, muss jemand anderes für eine Negative Bilanz in den eigenen Büchern herhalten...
Dreimal dürft Ihr raten wer das sein soll!!!

Mal eine Frage, nur so am Rande... Weiss jemand Wie hoch eigentlich der Schuldenanteil(Tilgung v. Krediten) an den Preisen ist???
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Die Verstaatlichung geht weiter. Nach Freddie Mac und Fannie Mae wurde in Amerika jüngst die American International Group verstaatlicht, während Lehmann Brothers wohl nicht zu retten ist.
Das fängt schon bei den Innenrevisionen der Banken an. Sie finden nicht täglich, sondern in turnusmäßigen Abständen statt. Je größer der Zeitabstand, um so größer kann ein möglicher Verlust ausfallen. Dabei wird nicht jeder Risikofall auf zu einem tatsächlichen Ausfall. In der Regel bilden Banken dafür Rückstellungen. Das bedeutet nicht, dass alles in Ordnung ist, Verbesserungen im Kontrollsystem sind sicherlich angebracht.
Und die Innenrevision ist in der Lage, wenn sie in kurzen Abständen durchgeführt wird, Verluste zu verhindern? Ist Dir eigentlich klar, daß die Barings Bank nie pleite gegangen wäre, wenn die Innenrevision sich in Singapur nicht von Nick Leeson hätte belügen lassen, daß sich die Balken biegen?

"Ja, liebe Innenrevision, wir haben das ganze fehlende Geld auf dem Citibankkonto, das ist alles kein Problem."
"Dann ist ja gut, lieber Nick. Dann brauchst Du uns auch keinen Kontoauszug von Deinem Citibankkonto zeigen, wir glauben Dir das auch so."

Es gibt jetzt vielleicht Leute, die glauben, ich würde Witze machen, weit gefehlt. Das ist übrigens nachzulesen in Nick Leesons Buch "Das Milliardenspiel. Wie ich die Barings-Bank ruinierte", welches auch verfilmt wurde. Nick Leeson, der noch vor ein paar Jahren öffentlich sagte, daß man aus ihm nichts gelernt habe, konnte die Barings-Bank nur deshalb ruinieren, weil die Innenrevision ihre Arbeit nicht sorgfältig genug gemacht hat. Nun war das ein Einzelfall, und die Barings-Bank existiert als "ING Barings" auch heute noch, wenn auch nicht mehr eigenständig. Nun haben wir es hier aber nicht mit einer relativ kleinen Privatbank, sondern mit vielen großen Privatbanken zu tun, bei denen oft nur zwischen Verstaatlichung und Abwicklung entschieden werden kann.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Larry Laffer @ 18 Sep 2008, 16:29 hat geschrieben:Und die Innenrevision ist in der Lage, wenn sie in kurzen Abständen durchgeführt wird, Verluste zu verhindern? Ist Dir eigentlich klar, daß die Barings Bank nie pleite gegangen wäre, wenn die Innenrevision sich in Singapur nicht von Nick Leeson hätte belügen lassen, daß sich die Balken biegen?
Ich habe den Normalfall angesprochen. Wenn kriminelle Energie im Spiel ist und die Revisoren zu blöd sind, passiert so etwas in der Tat.

Vor einigen Tagen war die Innenrevision einer Düsseldorfer Bank aber eben nicht blöd. Ein Zweigstellenleiter hatte sehr viele Kredite bewilligt. Alle durchaus im Rahmen seiner Kompetenzen. Den Revisoren viel aber auf, dass alle Kreditnehmer den gleichen Familiennamen hatten und im gleichen Haus wohnten. Natürlich wohnte unter der angegebenen Adressen niemand der genannten, sie gab es nicht einmal :D . Die Kohle hatte sich der gute Zweigstellenleiter selbst eingesackt, zwar nur im unteren fünfstelligen Bereich, aber immerhin.
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Beitrag von LugPaj »

146225 @ 16 Sep 2008, 21:45 hat geschrieben: Ich verstehe insoweit die Panik an deutschen Börsen nicht ganz, als daß noch nichts von einer größeren Verwicklung dort notierter Unternehmen mit den jetzt insolventen amerikanischen Unternehmen bekannt ist. Doch Börse ist immer mehr Psychologie als Realität, von daher mag bei einigen der Welt entrückten Analysten und anderen vermeintlich Allwissenden die Panik wohl gerechtfertigt sein. Oh, eine Paralelle zu linken Politikern: Bei denen hat sich die Realität doch auch immer nach dem gewünschten Weltbild zu verhalten...
???

Das amerikanische Finanzsystem ist im totalen Chaos, vor kurzem hoch angesehene internationale Banken zerbrechen inzwischen oft ohne Eigenverschulden. Wie in einem Dominospiel trifft es mehr und mehr (wie auch deutsche Institute, die Geld an die amerikanische Banken verliehen hatten).
Nach einer Finanzkrise um 1990 in Japan, welche ebenfalls durch das Platzen einer Immobilienblase ausgeloest wurde, ist die japanische Wirtschaft total mit geringen Wachstumszahlen und Deflation ins Schlingern gekommen und schafft erst jetzt,- fast 20 Jahre danach!-, langsam den Turn-Around. Wenn das mit den USA, welche lange Zeit eine Lokomotive der Weltkonjunktur waren, passiert, leidet auch Deutschland gewaltig darunter.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

LugPaj @ 20 Sep 2008, 16:25 hat geschrieben:Wenn das mit den USA, welche lange Zeit eine Lokomotive der Weltkonjunktur waren, passiert, leidet auch Deutschland gewaltig darunter.
Spurlos wird das sicher an der deutschen Wirtschaft nicht vorbei gehen. Der deutsche Bankensektor ist aber dank der Sparkassen und Genossenschaftsbanken stark genug, um Kreditengpässe zu vermeiden. Durch den Einlagensicherungsfonds sind auch die Einlagen der Sparer geschützt. Die deutschen Großbanken waren nur zu einem vergleichsweise geringen Anteil an den Investmengeschäften in den USA beteiligt. Die Verluste daraus schmälern den Gewinn, treiben sie aber nicht in die Pleite.

Das amerikanische Bankgeschäft unterscheidet sich gewaltig von dem bei uns üblichen.

Wer in Deutschland ein Haus kaufen oder bauen will, braucht auf jeden Fall Eigenkapital und ein sicheres und ausreichendes Einkommen. Die Banken achten sehr genau darauf, ob die Zins- und Tilgungsleistung überhaupt erbracht werden können. Und die Hypotheken werden in der Regel von der Hausbank vergeben (Zusatzkredite von Bausparkassen, Arbeitgeberdarlehn). Die Hausbank ist eine Vollbank, d. h. sie führt auch Giro- und Sparkonten.


In den USA werden Hypotheken in der Regel ohne besondere Sicherheits- und Einkommensprüfung von Investmentbanken vergeben. Diese dürfen keine Einlagen (Sparkonten, Girokonten) annehmen. Dabei sind die Zinsen in den ersten Jahren sehr niedrig. Um möglichst schnell Gewinne zu erzielen, werden diese Hypotheken dann meist im Block weiterverkauft. Nun ist der Punkt eingetreten, wo die Zinsen drastisch erhöht wurden und viele Eigenheimbesitzer die Zins- und Tilgungszahlungen nicht mehr leisten können. Diese maroden Kredite waren unverkäuflich, Rückzahlungen von den Schuldnern erfolgten nicht. Dazu waren diese Kredite total überbewertet.

Die US-Regierung will nun mit einem Milliardenschweren Programm einen Crash wie 1929 verhindern. Die notleidenden Kredite sollen aus den Billanzen der Investmentbanken herausgelöst und in einem Staatsfonds verwaltet werden. Die einst so stolzen Investmentbanken werden wohl von oft viel kleineren Geschäftsbanken zu einem Schnäppchenpreis aufgekauft. Diese übernehmen dann auch die "guten" Risiken und erwerben somit ein zweites Standbein.

Was zunächst danach aussieht, Steuergeld den Zockern hinterher zu werfen, hat aber einen entscheidenden Vorteil. Der Staatsfonds wird Eigentümer dieser Kredite, die durch Grundschulden abgesichert sind. Da der Staatsfonds nicht gewinnorientiert ist, kann der die Zins- und Tilgungsraten senken und so den Häuslebauern ihr Eigenheim erhalten. Die Zocker selbst profitieren davon in keiner Weise. Die Investmentbanker sind größtenteils ihre Jobs los, die "Anleger", die auf schnellen Profit gehofft hatten, haben riesige Kursverluste erlitten. Wieso? Es wird nicht ein einziger Dollar ausgezahlt :D

Es sind auch gesetzliche Änderungen geplant, um eine Neuauflage solcher Methoden zu unterbinden.
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Beitrag von BMI »

Das schönste ist: Das Rettungspaket geht nur über zwei Jahre! Und was ist dannach??? http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,579456,00.html

Und es ist nicht nur die Immobilienkrise, es kommt noch dazu, dass die Amerikaner Jahrelang nur auf Pump gelebt haben, die Kreditkarten bis zum Limit ausgeschöpft sind... Und DA stehen keine Sicherheiten dahinter, wie bei Immobilien (allein der Grund ist immer was Wert, die Frage ist bloss wieviel)... Die Staatsverschuldung der USA erreicht neue Höhen, der Krieg in Afghanistan und Irak verschlingt (besser verbrennt) Geld ohne Ende, die Ölversorgung liegt in den Händen politisch Unzuverlässiger Staaten, ect. p.p. ...

Das ganze wird ein verdammt schwerer Brocken, an dem die USA ne weile zu kauen haben! Obwohl... sie haben schon viel geschafft, WENN sie es wollten...

Aber das Grundübel bleibt immer noch... Das Zinseszinssystem... :( Wer einmal seinen Kredit genau nachgerechnet hat, weiss wovon ich spreche...

Und solange die Weltwirtschaft in Dollar abgewickelt wird, wird auch der Rest der Welt am wirtschaftlichen Schicksal der USA hängen...
Auch wenn wir den Euro haben...
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Beitrag von JNK »

In der Taz ist heute ne schöne KAriaktur: Ein Hütchenspieler, davor einige Passanten und er sagt: Ich kann Ihnen erklären wie Investmentbanking funktioniert. ;)

By the way: Das Rettungspaket ist im US-Senat zwar noch nicht gescheitert, aber doch auf Ungnade gestoßen. Die Republikaner halten Bushs Rettungspaket für zu sozialistisch... Und die Demokraten stellen Bedingungen. Das dauert noch was. Mals sehen was die Märkte machen. Der Ölpreis erinnert mich an die Spur eines Flipperballs.
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Beitrag von BMI »

Kam gestern irgendwie zwischendrin: Der Einlagensicherungsfond muss aufgestockt werden, weil das Geld sonst nicht reichen könnte...
Aber SO sicher, wie immer erzählt wird, ist er aber nicht: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24111/1.html
Und bei der HRE kann noch ein dickes Ende nachkommen: http://www.weissgarnix.de/?p=538

Es bleibt spannend, das US-Rettungsprogramm ist noch nicht durch... http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28849/1.html
Es bleibt also spannend! ;)
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Beitrag von TramPolin »

Der Dax ist heute um 8,1 % abgeschmiert, der Dow mit 5,3 % abgesackt und hat gleich dabei die 10.000-Marke von oben durchbrochen.

http://www.n-tv.de/Die_Angst_wird_groesser...16/1033750.html

Ich bin ja kein Finanzexperte, aber ich höre nur noch "Finanzkrise". Muss ich mir da nun ernsthaft Sorgen machen, was kommt da noch auf uns zu? :blink:
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Beitrag von eightyeight »

Man könnte sich auf jeden Fall mal Gedanken darüber machen.
Ohne Zaster beißt der Mensch ins Straßenpflaster.
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Beitrag von TramPolin »

eightyeight @ 6 Oct 2008, 19:13 hat geschrieben: Man könnte sich auf jeden Fall mal Gedanken darüber machen.
Klingt in etwa so wie eine Kurzzusammenfassung eines Kommentars eines Finanzexperten. Was ich heute alles gehört habe: etwa in der Form, man sollte nicht an den Symptomen herumdoktern, sondern müsste die Ursachen angehen. Diese müsste aber zunächst einmal erforscht werden. Nun ja, toll, hier scheinen ja auch Experten ratlos zu sein, wenn selbst diese nur ein Blahblah von sich geben, das ein wenig mehr Blahblah ist als das übliche Blahblah...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

BMI @ 2 Oct 2008, 10:31 hat geschrieben:Kam gestern irgendwie zwischendrin: Der Einlagensicherungsfond muss aufgestockt werden, weil das Geld sonst nicht reichen könnte...
Das ist so nicht richtig wiedergegeben. Nicht der Einlagensicherungsfond wurde aufgestockt, sondern die gesetzliche Garantiesumme wurde von 20.000 auf 50.000 Euro erhöht. Dies ist mehr oder wenig ein Placebo für verunsicherte Sparer (nicht aber Aktionäre!!!). Bei der kürzlich geschehenen Pleite der Weser Bank waren Einlagen bis zur Höhe von 1,8 Millionen Euro durch den Einlagensicherungsfond abgedeckt, ohne dass nur ein Cent aus der Staatskasse geflossen wäre.

@TramPolin

Die Finanzkriese hat sicher auch Auswirkungen auf Deutschland, aber wohl kaum für die Sparer. Zwar haben auch deutsche Banken auf dem US-Immobilienmarkt mitgemischt und weitere mögliche Verluste würden weder die Experten noch mich verwundern. Dies hat aber in erster Linie Auswirkungen auf die Aktienkurse von Bankhäusern. Von staatlichen Rettungsaktionen profitieren die Anleger aber nicht. Bei der Bürgschaft für die HRE ging es in erster Linie darum, die weit reichenden Folgen für die Wirtschaft auszuschließen. Ein Pleite hätte auch Bund, Länder und Kommunen als Kunden der Bank in arge Bedrängnis gebracht. Und notwendig war die Bürgschaft, weil sich die Banken untereinander nicht mehr trauen. Und ob die Bürgschaft in Anspruch genommen werden muss, ist noch nicht absehbar.

Durch die sich abzeichnende Rezession in den USA wird unsere Exportwirtschaft weniger Auträge verzeichnen, in welchem Maße und wie lange die Flaute andauert, kann ich nicht beurteilen. Dramatisch wir 1929 wird es aber nicht werden.
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Beitrag von eightyeight »

Ich für meinen Teil bin gespannt was sich da noch alles auftut, wenn die Zahlen für das 4. Quartal bekannt gegeben werden. Die deutschen Finanzinstitute, triffts ja erst im Moment so richtig. :unsure:
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Autobahn @ 6 Oct 2008, 19:58 hat geschrieben: Durch die sich abzeichnende Rezession in den USA wird unsere Exportwirtschaft weniger Auträge verzeichnen ...
Der sich seit geraumer Zeit im Tiefflug befindende US-Dollar müßte eigentlich auch schädlich sein für deutsche Exportartikel. Gerade wenn man bedenkt, daß eine Maschine, die man für 100.000€ verkaufen konnte am 1.1.2002 noch 89.000$ gekostet hat, heute aber etwa 135.000$ kostet. Das bedeutet für unsere Exportwirtschaft, daß sie ihre Preise und damit ihren Gewinn in den letzten Jahren massiv senken mußte, um am US-amerikanischen Markt weiterhin bestehen zu können.

Das eigentliche Problem dürfte die mangelnde Versorgung der Realwirtschaft mit Krediten darstellen. Und gerade deswegen ist es wichtig, die Banken zu retten. M.E. wäre es aber völlig falsch, denen Steuergelder in die Hand zu drücken, damit sie ihre Verluste wieder reinzocken können (oder auch nicht), sondern in Form von Kapitalerhöhungen wäre es notwendig, den Staat an solchen Banken zu beteiligen. Wenn z.B. die HRE irgendwann "über den Berg" ist, müßte der Staat seine Aktien dann wieder verkaufen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Island übernimmt totale Banken-Kontrolle

Viellericht machen uns ja die armen Isländer vor, wie ein Staatsbankrott in der 1. Welt aussieht.

Eilmeldung zum Thema Russland gibt Island vier Milliarden Euro Notkredit
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Beitrag von BMI »

Jaja... so siehts also aus: http://www.welt.de/wirtschaft/article25383...sregierung.html

Und die Sparguthaben sind sicher... Die Renten sind sicher... Sowjetische Atomkraftwerke sind sicher... Der 25. Start des Space Shuttle wird die Zuverlässigkeit dieses Raumtransportmittel beweisen! http://de.wikipedia.org/wiki/STS-51-L

Andere reden schon von Deflation: http://info.kopp-verlag.de/news/inflation-...onsspirale.html

Egal, wie auch immer, es bleibt spannend, Opel hat schon mal zwei Werke "vorübergehend" runtergefahren... http://de.news.yahoo.com/afp/20081007/tde-...ei-a4484c6.html

Somit ist die Finanzmarktkrise volle Kanne in der Realwirtschaft angekommen... Das ist erst der Anfang, wies Endet... Keine Ahnung... :(
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Beitrag von autolos »

Larry Laffer @ 7 Oct 2008, 01:21 hat geschrieben: Der sich seit geraumer Zeit im Tiefflug befindende US-Dollar
M.W. verhält es sich gegenwärtig umgekehrt und der Dollar ist wieder gestiegen. Aktuell liegt er bei 1,35 Dollar je Euro, nachdem er ja schon über 1,50 gelegen hatte. Dagegen gleitet das Öl nach unten und liegt wieder unter 90 $/Barrel.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

autolos @ 7 Oct 2008, 11:33 hat geschrieben: M.W. verhält es sich gegenwärtig umgekehrt und der Dollar ist wieder gestiegen. Aktuell liegt er bei 1,35 Dollar je Euro, nachdem er ja schon über 1,50 gelegen hatte. Dagegen gleitet das Öl nach unten und liegt wieder unter 90 $/Barrel.
Ja der Dollar steigt. Gründe sind zum einen der sinkende Ölpreis (der in euro halbwegs konstant bleibt, da die OPEC Staaten wirtschaftlich eng mit EU verknüpft sind) zum anderen simpel die Tatsache, dass in den US am dringensten Kapital in US $ benötigt wird. Dort kann man, wenn den Mut hat, Geld reinzupumpen also große Rendite machen.

Nachtrag zum Thema Island aus der SZ Island kämpft gegen den Staatsbankrott

Ich denke Russland handelt hier nicht, wie manche sicherlich bald unken werden, aus imperialem Interesse, sondern um ein Dominoeffekt der Weltwirtschaft zu vermeiden. Wenn Nationalbanken nun auch fallen, wird das globale Vertrauen gegen Null sinken.
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Beitrag von BMI »

Iarn @ 7 Oct 2008, 10:39 hat geschrieben: Ja der Dollar steigt. Gründe sind zum einen der sinkende Ölpreis (der in euro halbwegs konstant bleibt, da die OPEC Staaten wirtschaftlich eng mit EU verknüpft sind) zum anderen simpel die Tatsache, dass in den US am dringensten Kapital in US $ benötigt wird. Dort kann man, wenn den Mut hat, Geld reinzupumpen also große Rendite machen.
Das alte Problem: Gier frisst Hirn! Das hohe Renditen auch hohes Risiko versprechen, ist ja eigentlich allgemein bekannt...
Wir befinden uns am Ende von mehreren Spekulationsblasen, die alle langsam oder auch schneller platzen, als allen lieb ist!
Vor ein paar Jahren dümpelte der DAX bei 3000 Punkten, vor einem Jahr wurden Höchststände gefeiert, höher als bei der Dot.Com-Blase, die 2000 http://de.wikipedia.org/wiki/Dot-Com-Blase geplatzt war...
Und unser Staatlicher Pessimismusminister warnt schon vor noch mehr: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,582141,00.html
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Beitrag von TramPolin »

BMI @ 7 Oct 2008, 11:54 hat geschrieben: Und unser Staatlicher Pessimismusminister warnt schon vor noch mehr: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,582141,00.html
Ich lese hier ein paar auf mich hilflose und leicht wirr wirkende Gedanken unseres Ministers für Inneres und Sport. Schäuble warnt vor einer noch größeren Krise und erklärt, dass die Weltwirtschaftskrise der 1920er Jahre direkt Adolf Hitler und indirekt den Zweiten Weltkrieg und Ausschwitz zur Folge hatten. Schäuble wisse nicht, wie schlimm die jetzige Krise werde. Er erklärt kurz die Ursachen, weiß aber zur Lösung nichts beizutragen. Im fast selben Atemzug will er nach der nächsten Bundestagswahl eine Jamaika-Koalition, wenn es für ein christlich-liberales Bündnis nicht reicht. Die SPD könne ihre Probleme - ihr Verhältnis zur Linkspartei - nur in der Opposition lösen. Warum eigentlich? Schäuble erklärt das nicht und sieht sich zudem in der Opferrolle. Die SPD würde ihn angreifen, weil sie die Kanzlerin nicht attackieren will. Schäuble mutmaßt, die SPD denke, er wäre zu erfolgreich.

Bei mir stellt sich größere Frustation nach dem Konsum dieses Artikels ein. Was will eigentlich Schäuble uns damit sagen?
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 7 Oct 2008, 11:39 hat geschrieben:Nachtrag zum Thema Island aus der SZ Island kämpft gegen den Staatsbankrott
Interessant sind doch diese Passagen aus dem Bericht der SZ

Die extrem aggressive internationale Expansion der drei größten isländischen Banken gilt als entscheidende Ursache für die akute Krise auf der Nordatlantikinsel mit gut 300.000 Einwohnern.
Das Bilanzvolumen der drei führenden Banken ist zehnmal so groß wie das jährliche Bruttoinlandsprodukt
So etwas kann für eine Volkswirtschaft tödlich sein, zumal außer Fischfang und -verarbeitung keine Industrie vorhanden ist.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Iarn »

Autobahn @ 7 Oct 2008, 17:31 hat geschrieben: So etwas kann für eine Volkswirtschaft tödlich sein, zumal außer Fischfang und -verarbeitung keine Industrie vorhanden ist.
Es gibt in Island billigen Geothermie Strom, deswegen siedeln sich da gerade ein paar Aluminiumschmelzen an.
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