KBS 855 @ 6 Oct 2008, 23:21 hat geschrieben:Du kannst einen Tf nicht mit einem Berufskraftfahrer vergleichen, das kennen wir schon von letztem Jahr und ist käse. Ich will die Lkw-Kutscher nicht abwerten, aber es ist ein Unterschied ob man für seinen kleinen Lastwagen und sich selbst verantwortlich ist oder für hunderte Reisende bzw. einen 700 m langen Güterzug. Da sind Welten dazwischen.
Diese Aussage ist sowohl eine Abwertung von Berufskraftfahrern, welche der Autor angeblich nicht machen möchte, als auch ein Vergleich zwischen TF und Bkf, den der Autor anderen nicht zugestehen möchte.
KBS 855 @ 6 Oct 2008, 23:21 hat geschrieben:Mit diesem Argument könntest du überall kürzen, was ja auch gemacht wird und darum setzt sich die Abwärtsspirale ständig fort. Wenn aber der sogenannte Verbraucher (der arbeitet ja auch irgendwo und will mehr verdienen, wo andere das wieder mitfinanzieren) nicht immer nach billig-billig schreit, könnte man sich in eine Aufwärtsspirale einklinken, wo alle davon profitieren.
Aufwärtsspirale heisst nichts anderes, als dass den steigenden Löhnen steigende Preise folgen und mit den höheren Löhnen kann man sich im Endeffekt nicht mehr leisten als derzeit.
KBS 855 @ 6 Oct 2008, 23:21 hat geschrieben:Wenn die Aufgabenträger z. B. einen Mindesttarif festlegen, der bei der Ausschreibung nicht unterschritten werden darf, ist das doch ein guter Weg und wer zu dieser Ausschreibung bietet, kalkuliert ja damit, dass er Gewinne macht, trotz der Mindestanforderung bei den Gehältern, es wird also erwirtschaftet, sonst würde man nicht mitbieten.
Und die Tarifautonomie ist weg...
Oder Mindestlohn durch die Hintertür...
Alles sehr an der Rechtsordnung unseres Landes orientiert...
KBS 855 @ 6 Oct 2008, 23:21 hat geschrieben:Wollen denn alle 40 Stunden arbeiten? Man sollte sich schon nach der Mehrheit richten und wenn die nicht 40 Stunden arbeiten will, dann sollte man sich dem unterordnen. Ich persönlich halte übrigens 40h/Woche für die absolute Zumutbarkeitsobergrenze, auch wenn ich weiß, dass ich persönlich mehr arbeite, weil ich ja viele Pausenzeiten nicht bezahlt bekomme und als Freizeit betrachte ich das absolut nicht.
Maßgeblich ist nicht, was der Einzelne als Arbeitszeit, Freizeit oder Pause ansieht, sondern die rechtlichen Regelungen zur Arbeitszeit.
KBS 855 @ 6 Oct 2008, 23:21 hat geschrieben:Du darfst hier nicht von deinem auf andere Betriebe schließen. Es gibt sicher gute Betriebe, die ohne Betriebsrat gut auskommen, aber die werden immer weniger. Ich hab ja vor wenigen Tagen erst das Beispiel mit dem Betrieb gebracht, der trotz Rekordgewinnen aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten ist, um Einzelverträge abschließen zu können, natürlich zu schlechteren Konditionen. Einziges Ziel: Gewinnmaximierung.
Und auf die Eisenbahn bezogen: Dort gehts nicht ohne Gewerkschaft, schon gar nicht im liberalisierten Personenverkehr, wo Ausschreibungen ja meist über die Personalkosten geführt werden. Hier braucht es einen hohen Organisationsgrad um das optimale herauszuholen...
Wenn sich der Eine nicht an seinem Betrieb orientieren kann, sollte der Andere nicht seine persönliche Meinung als allgemeingültig erklären. Die Welt ist größer als der eigene Bauchnabel.
KBS 855 @ 7 Oct 2008, 19:40 hat geschrieben:Ach so ein Unsinn darf man hier wieder lesen, die ach so tollen Lkw-Kutscher. Jeder mit Lkw-Führerschein kann diese Kisten fahren, braucht nicht mal nen Schulabschluss und auch dort muss man unterscheiden zwischen einem Bierwagenfahrer und einem, der einen Gefahrgut-Lkw steuert. Schau dir nur mal das Vorschriftenwerk der Eisenbahn an, das kanst du nicht mit dem vergleichen was ein Lkw-Fahrer wissen muss...
Wieder dürfen andere nicht vergleichen, der Autor aber natürlich uneingeschränkt.
KBS 855 @ 7 Oct 2008, 19:40 hat geschrieben:... und die Durchfallquote bestätigt ja dass schon mehr dabei ist, als nen Lkw zu steuern.
Eine auffällig hohe Durchfallquote lässt eher auf nicht ausreichende Vorauswahl oder Mängel bei der Ausbildung schließen.
KBS 855 @ 7 Oct 2008, 19:40 hat geschrieben:Die Zugbeeinflussung ist ein gutes Werk, aber sie schützt nicht vor Unfällen etc., sie reduziert nur die Gefahr. Ein Tf mit einem Tankzug hat weit mehr als 19000 Liter Benzin geladen und da gehts auch durch viele Innenstädte (der Schaden ist dann auch dementsprechend höher). Ein Zug bremst bei Laub und Nässe auch nicht so gut wie ein Lkw, besonders wenn du nen schweren Güterzug am Haken hast.
Oha 44t, du weißt schon wie schwer Güterzüge sind oder?
War da nicht was von nicht vergleichen dürfen aber der Autor vergleicht natürlich....
KBS 855 @ 7 Oct 2008, 19:40 hat geschrieben:Dichter Verkehr und schmale Gassen, jaja, blabla, als ob das für einen geübten Kutscher eine Schwierigkeit wäre, ...
Daraus ist zu schließen, dass Tfs weder Erfahrung haben, noch erwerben dürfen.
KBS 855 @ 7 Oct 2008, 19:40 hat geschrieben:... vor allem da Fakt ist, dass gerade die großen Lkw fast nur auf gut ausgebauten Straßen und vor allem Autobahnen unterwegs sind.
Weniger Fakt, denn wieder mal eine für allgemeingültig erklärte persönliche Meinung.
KBS 855 @ 7 Oct 2008, 19:40 hat geschrieben:Und mit der Vorampel ist ja wohl der größte Käse, ein Lkw bremst ziemlich gut, der bräuchte sowas auch nicht. Einen Zug kannst du nicht innerhalb weniger Meter zum stehen bringen und das Zugsicherungssystem schützt vor Unfällen nicht.
Wenn ein Zug über ein Hp0 fährt dauert es bis er steht und der Gegenzug fährt dann rein, dann ist der Schaden auch deutlich höher als wenn ein Milchlaster mit nem Auto zusammenstößt, also erzähl hier nichts von Verantwortung.
Der nächste Vergleich.
KBS 855 @ 7 Oct 2008, 19:40 hat geschrieben:Was soll dieses Ausspielen gegeneinander immer? Vor allem finde ich das in einem Eisenbahnforum witzig, wie hier Lügen und Märchen verbreitet werden. Die Lkw-Fahrer haben eine hohe Verantwortung, aber keinesfalls eine höhere als Tf, wer das behauptet lügt und will den Beruf des Tf mies machen (sukalisieren), mit Fakten hat das nichts zu tun.
Umgekehrt geht aber auch das Schlechtreden des Kraftverkehrs an der Wirklichkeit vorbei.
Hilfreich wäre es, die Appelle, was andere alles nicht dürfen, können, wissen und so weiter zuerst bei sich selber umzusetzen.
Weder die Hetze gegen (Berufs-)Kraftfahrer noch irgenwelche Vergleiche haben andere User hier gebracht, ausschließlich Beispiele als Gedankenanstoß wurden sofort als Miesmachen von Tfs dargestellt und mit abwertenden und tatsachenbefreiten Äußerungen zum Beruf des Kraftfahrers bedacht.
Es geht doch wirklich nicht darum, Verantwortung zwischen unterschiedlichen Tätigkeiten mit unterschiedlichen Voraussetzungen und unterschiedlicher Bezahlung gegeneinander aufzuwiegen, sondern darum, die Tätigkeit an einem Arbeitsplatz mit der dafür bezahlten Entlohnung in ein Verhältnis zu bringen und zumindest auch dem Unbeteiligten dabei eine gewisse Lohngerechtigkeit deutlich zu machen.