Türkischunterricht an deutschen Schulen

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autolos
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Beitrag von autolos »

Musikus @ 26 Nov 2008, 11:18 hat geschrieben:
Mit dieser Formulierung hast du völlig recht.

Sprachunterricht, egal in welcher Sprache, fördert immer die Zweisprachigkeit, oder?
Was hast du dann dagegen?

Özdemir fordert
1. Jeder soll ordentlich Deutsch sprechen können, das ist das Wichtigste.

2. Da die Kinder Türkischstämmiger sowieso schon mehr schlecht als recht türkisch sprechen, liegt es nahe, diese Grundlage zu einer echten Fertigkeit weiter zu entwickeln.
Doppelpost, da Edit nicht geht.

Ich habe nichts gegen die Förderung der Zweisprachigkeit, sondern gegen die Förderung der Zweisprachigkeit einer einzelnen Gruppe. Es gibt keinen Grund für Türkisch eine Sonderrolle zu fordern. Genau das aber hat Herr Özdemir getan. Es ist daher auch keine bevorzugte Aufgabe der Gesellschaft, die mehr schlechten als rechten Türkischkenntnisse von Türken oder Türkischstämmigen zu fördern.
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Musikus
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Beitrag von Musikus »

autolos @ 26 Nov 2008, 12:25 hat geschrieben:Ich habe nichts gegen die Förderung der Zweisprachigkeit, sondern gegen die Förderung der Zweisprachigkeit einer einzelnen Gruppe. Es gibt keinen Grund für Türkisch eine Sonderrolle zu fordern. Genau das aber hat Herr Özdemir getan.
<_< Also, nochmal: Jeder nichtdeutsche Sprachunterricht fördert von selbst die Zweisprachigkeit irgendeiner Gruppe. Wird an einem Gymnasium Italienisch als dritte Sprache angeboten, fördert man damit die Zweisprachigkeit italienischen Muttersprachler.
Özdemir fordert keine Sonderrolle für Türkisch, er fordert das genaue Gegenteil, die Aufhebung der Sonderrolle (= es wird an den deutschen Schulen nicht unterrichtet).
Nämlich dass Türkisch wie zum Beispiel Russisch oder Spanisch an deutschen Schulen (faktisch:Gymnasien) zum normalen Angebot gehören soll.

Dabei will ich es mal belassen. Über die grundsätzliche Herangehensweise an ein solches Thema, und dass man mit Unterstellungen und Wahrscheinlichkeiten vorsichtig sein sollte, wurde schon alles in obigen Beiträgen gesagt, das muss ich nicht wiederholen.
Grüße
Musikus
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

autolos @ 26 Nov 2008, 12:28 hat geschrieben: Doppelpost, da Edit nicht geht.

Ich habe nichts gegen die Förderung der Zweisprachigkeit, sondern gegen die Förderung der Zweisprachigkeit einer einzelnen Gruppe. Es gibt keinen Grund für Türkisch eine Sonderrolle zu fordern. Genau das aber hat Herr Özdemir getan. Es ist daher auch keine bevorzugte Aufgabe der Gesellschaft, die mehr schlechten als rechten Türkischkenntnisse von Türken oder Türkischstämmigen zu fördern.
Doch, das ist m.E. sehr wohl Aufgabe der Gesellschaft. Der Staat, also wir alle, hat einen Bildungs- und sozialen Zweck zu erfüllen. Es ist auch im eigenen Interesse, wenn die Sprachkenntnisse der hier Lebenden verbessert werden. Da gehört auch die Zweisprachigkeit dazu. Es kann nur den Zusammenhalt der Gesellschaft verbessern, wenn das verkümmerte Türkisch der Kinder verbessert wird. Die Kinder haben dadurch ein Erfolgserlebnis und können mit nativen Türken besser kommunizieren. Sie verbessern ihr logisches Denken, denn Sprache hat viel mit Logik zu tun (wenngleich sie nicht immer logisch erscheint ;) ) [Der Begriff "Logik" kommt von griech. "logos" = das Wort]. In Einzelfällen kann das auch im Beruf Gewinn bringend eingesetzt werden. Mitbürger, die prinzipiell zwei Sprachen sprechen, aber keine davon annähernd gescheit, sind Kandidaten für den sozialen Abstieg. Sie schließen mit Mühe die Hauptschule ab oder schaffen erst gar keinen Schulabschluss. Dann finden sie keine Lehrstelle und bekommen früher oder später Hartz IV. Das kann nicht im Sinne der Gesellschaft sein. An erster Priorität steht aber für alle, die hier leben und leben bleiben, Deutsch. Der Türkischunterricht wäre ein Zusatzangebot.

Wenn ein US-Amerikaner hier lebt und seine Kinder hier aufwachsen lässt, hat auch kaum jemand was dagegen, wenn deren Englisch hier stabilisiert und ausgebaut wird. Der US-Amerikaner hat das Glück, die richtige Weltsprache zu sprechen.
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Beitrag von autolos »

Musikus @ 26 Nov 2008, 12:41 hat geschrieben: <_< Also, nochmal: Jeder nichtdeutsche Sprachunterricht fördert von selbst die Zweisprachigkeit irgendeiner Gruppe.
Aber es ging in der Aussage von Herrn Özdemir nicht um die Zweisprachlichkeit als solche, sondern ausschließlich um die derer, die von zu Hause aus schon Türkisch sprechen. Es ist somit die Zweisprachlichkeit derer gemeint, die bereits Türkisch sprechen und demgemäß nicht bei Null anfangen. Jednefalls habe ich den Beitrag so verstanden. Im Übrigen ist es nicht so, als wären Portigiesisch, Spanisch oder Russisch, trotz ihrer weiten Verbreitung auf der Welt, allgemein an den Schulen verfügbar. Und wenn sich in der 5., 7. oder 9. Klasse der Bedarf zeigt, Türkisch als 2., 3. oder 4. Fremdsprache zu lernen, dann soll es genauso möglich sein, wie es bei den anderen Sprachen auch ist. Nicht weniger, aber eben auch nicht mehr.
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Beitrag von autolos »

TramPolin @ 26 Nov 2008, 12:55 hat geschrieben:
autolos @ 26 Nov 2008, 12:28 hat geschrieben: Doppelpost, da Edit nicht geht.

Ich habe nichts gegen die Förderung der Zweisprachigkeit, sondern gegen die Förderung der Zweisprachigkeit einer einzelnen Gruppe. Es gibt keinen Grund für Türkisch eine Sonderrolle zu fordern. Genau das aber hat Herr Özdemir getan. Es ist daher auch keine bevorzugte Aufgabe der Gesellschaft, die mehr schlechten als rechten Türkischkenntnisse von Türken oder Türkischstämmigen zu fördern.
Doch, das ist m.E. sehr wohl Aufgabe der Gesellschaft. Der Staat, also wir alle, hat einen Bildungs- und sozialen Zweck zu erfüllen. Es ist auch im eigenen Interesse, wenn die Sprachkenntnisse der hier Lebenden verbessert werden. Da gehört auch die Zweisprachigkeit dazu. Es kann nur den Zusammenhalt der Gesellschaft verbessern, wenn das verkümmerte Türkisch der Kinder verbessert wird. Die Kinder haben dadurch ein Erfolgserlebnis und können mit nativen Türken besser kommunizieren. Sie verbessern ihr logisches Denken, denn Sprache hat viel mit Logik zu tun (wenngleich sie nicht immer logisch erscheint ;) ) [Der Begriff "Logik" kommt von griech. "logos" = das Wort]. In Einzelfällen kann das auch im Beruf Gewinn bringend eingesetzt werden. Mitbürger, die prinzipiell zwei Sprachen sprechen, aber keine davon annähernd gescheit, sind Kandidaten für den sozialen Abstieg. Sie schließen mit Mühe die Hauptschule ab oder schaffen erst gar keinen Schulabschluss. Dann finden sie keine Lehrstelle und bekommen früher oder später Hartz IV. Das kann nicht im Sinne der Gesellschaft sein. An erster Priorität steht aber für alle, die hier leben und leben bleiben, Deutsch. Der Türkischunterricht wäre ein Zusatzangebot.
Deine Wünsche gehen m.E. weit über das hinaus, was Herr Özdemir gefordert hat. Du hälst es für eine gesellschaftliche Aufgabe, einem bestimmten Bevölkerungskreis ein zusätzliches Angebot zu machen. Abgesehen davon, daß ich nicht erkennen kann, wie das Verbessern des Türkisch von Kindern türkischsprachiger Eltern in Deutschland den Zusammenhalt der Gesellschaft verbessern könnte - ich würde eher das Gegenteil erwarten -, wäre es hochgradig diskriminierend, wenn ein solcher Türkischunterricht sich nur an solche Kinder wendet. Diesen Wunsch zu haben, entnehme ich jedoch Deinen Beiträgen.
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Beitrag von TramPolin »

autolos @ 26 Nov 2008, 14:27 hat geschrieben: Deine Wünsche gehen m.E. weit über das hinaus, was Herr Özdemir gefordert hat. Du hälst es für eine gesellschaftliche Aufgabe, einem bestimmten Bevölkerungskreis ein zusätzliches Angebot zu machen. Abgesehen davon, daß ich nicht erkennen kann, wie das Verbessern des Türkisch von Kindern türkischsprachiger Eltern in Deutschland den Zusammenhalt der Gesellschaft verbessern könnte - ich würde eher das Gegenteil erwarten -, wäre es hochgradig diskriminierend, wenn ein solcher Türkischunterricht sich nur an solche Kinder wendet. Diesen Wunsch zu haben, entnehme ich jedoch Deinen Beiträgen.
Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass einen solchen Unterricht nur Migrantenkinder nutzen dürfen.

Dennoch sehe ich eine Verpflichtung, dass man dort, wo es große Probleme mit der Integration gibt, auch gezielt Angebote macht. Ich erwarte dann aber auch, dass die Gegenseite - in diesem Fall die Migranten - sich richtig viel Mühe gibt. Der Staat zeigt dann ja auch, dass ihm seine Einwanderer wichtig sind. Der beidseitige Respekt könnte gefördert werden.

Ich sehe keinen Grund dafür, das Türkisch z.B. schlechter als das Italienisch zu stellen.
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Beitrag von TramPolin »

Was mir noch einfällt. Eine (deutsche) Bekannte von mir lernt Türkisch. Sie wird überall schief angeschaut. Warum eigentlich? Wenn sie Italienisch oder Spanisch lernen würde, wäre die Welt in Ordnung. Warum in aller Welt hat das Türkische so einen schlechten Ruf? Spielt die Angst vor dem Islam eine Rolle, liegt es daran, dass Bürger mit türkischem Migrationshintergrund als gewalttätiger gelten als deutsche Bürger, dass die Türken aufgrund ihrer hohen Zahl in Deutschland besonders auffallen oder an allem zusammen?
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Beitrag von autolos »

TramPolin @ 26 Nov 2008, 14:41 hat geschrieben: Was mir noch einfällt. Eine (deutsche) Bekannte von mir lernt Türkisch. Sie wird überall schief angeschaut. Warum eigentlich? Wenn sie Italienisch oder Spanisch lernen würde, wäre die Welt in Ordnung. Warum in aller Welt hat das Türkische so einen schlechten Ruf? Spielt die Angst vor dem Islam eine Rolle, liegt es daran, dass Bürger mit türkischem Migrationshintergrund als gewalttätiger gelten als deutsche Bürger, dass die Türken aufgrund ihrer hohen Zahl in Deutschland besonders auffallen oder an allem zusammen?
Daß sie so schief angeschaut wird, liegt offenbar an ihrem Umfeld. Als ich vor etlichen Jahren Polnisch gelernt habe, hat mich niemand schief angesehen.
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Beitrag von TramPolin »

autolos @ 26 Nov 2008, 16:33 hat geschrieben: Daß sie so schief angeschaut wird, liegt offenbar an ihrem Umfeld. Als ich vor etlichen Jahren Polnisch gelernt habe, hat mich niemand schief angesehen.
Ja,sie ist selbst schuld und trifft auch bei Zufallsbegegnungen immer auf die falschen Leute. Ich würde sagen: Pech gehabt.

Polnisch hat auch keinen so besonders guten Ruf, aber besser ist er noch als Türkisch. Bei Polnisch musst Du Dir halt die Diebstahl-Witze
anhören.
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Beitrag von 146225 »

Es ist nicht ganz einfach, dieses heikle Thema endgültig zu beantworten. Eigentlich ist es klar, welche Sprache in Deutschland vorherrschen sollte (liebe Marketing-Spezialisten: Frei kreierte Anglizismen waren jetzt nicht gemeint), nur ist es elenderweise viel zu oft so, daß die aktuell junge Generation der Mitbürger mit Migrationshintergrund weder richtig Deutsch noch richtig die Sprache ihrer Vorfahren beherrscht. So brüllt (oder weiblich: zickt) man sich mit einem proletenhaften Mischmasch durchs Leben, kannsu an jedes Banhof gehn alder, der scheiß bahn is immer su spät, isch schwör.

So oder anders kann es klingen, das Deutschland 2008. Und das natürlich auch wenn es um elementare Kenntnisse der Bildung oder Grundfragen des Lebens geht.

Von daher: Türkischsprachige Personen wären mancherorts vielleicht so sinnlos nicht. Für mich persönlich stellt sich die Frage nach Türkischkenntnissen meist in Ludwigsburg: Dann könnte ich mich beim Großteil des LVL-Personales endlich mal verständlich machen bzw. wüßte, was am Bf. um mich herum so gesprochen wird. Aber eigentlich ziehe ich andere Sprachen dem Türkischen vor.

Deshalb: Warum nicht an manchen Schulen Türkisch als Wahlfach anbieten, wenn man anderswo vielleicht Dänisch, Polnisch, Tschechisch oder Niederländisch - oder noch was ganz anderes lernen könnte ..?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von TramPolin »

Die CDU plant, ein Bekenntnis zur deutschen Sprache ins Grundgesetz aufnehmen zu lassen. SPD und Grüne sind dagegen, die Türkische Gemeinde protestiert - Angela Merkel ist (derzeit) auch dagegen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,594056,00.html
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

TramPolin @ 2 Dec 2008, 23:36 hat geschrieben: Die CDU plant, ein Bekenntnis zur deutschen Sprache ins Grundgesetz aufnehmen zu lassen. SPD und Grüne sind dagegen, die Türkische Gemeinde protestiert - Angela Merkel ist (derzeit) auch dagegen.
Interessant, dass die "Türkische Gemeinde" (wohl eher Großstadt <_<) protestiert.
Wo bleibt der Aufschrei der übrigen in Deutschland lebenden Nationalitäten?

Da sieht man wieder mal sehr gut, wer sich nicht integrieren will.
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Beitrag von TramPolin »

Im RTL Nachtjournal nahm Angela Merkel eben in einem Interview Stellung zu dem CDU-Beschluss zu deutscher Sprache. Ich habe das so verstanden, dass Angela Merkel dagegen ist und dies unter anderem damit begründete, dass das Grundgesetz in Deutsch und nicht in einer anderen Sprache formuliert sei, das sei Bekenntnis genug (oder so ähnlich). Hat das jemand sonst noch gesehen?
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Beitrag von Rathgeber »

Oliver-BergamLaim @ 2 Dec 2008, 23:43 hat geschrieben: Wo bleibt der Aufschrei der übrigen in Deutschland lebenden Nationalitäten?

Da sieht man wieder mal sehr gut, wer sich nicht integrieren will.
Wieso Aufschrei? Das Bekenntnis zur deutschen Sprache muss nun wirklich nicht im Grungesetz verankert werden. Die Wahrscheinlichkeit, daß man den Antrag für seinen neuen Personalasuweis auf türkisch oder englisch ausfüllen muss, wird auch in Zukunft sehr gering sein.

Tante Edit:
TramPolin @ 3 Dec 2008, 00:18 hat geschrieben:Im RTL Nachtjournal nahm Angela Merkel eben in einem Interview Stellung zu dem CDU-Beschluss zu deutscher Sprache. Ich habe das so verstanden, dass Angela Merkel dagegen ist und dies unter anderem damit begründete, dass das Grundgesetz in Deutsch und nicht in einer anderen Sprache formuliert sei, das sei Bekenntnis genug (oder so ähnlich).
Wenn sie das so gesagt hat, kann ich ihr nur zustimmen.
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Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 26 Nov 2008, 12:55 hat geschrieben: Der Staat, also wir alle, hat einen Bildungs- und sozialen Zweck zu erfüllen. Es ist auch im eigenen Interesse, wenn die Sprachkenntnisse der hier Lebenden verbessert werden. Da gehört auch die Zweisprachigkeit dazu. Es kann nur den Zusammenhalt der Gesellschaft verbessern, wenn das verkümmerte Türkisch der Kinder verbessert wird. Die Kinder haben dadurch ein Erfolgserlebnis und können mit nativen Türken besser kommunizieren. (...) Mitbürger, die prinzipiell zwei Sprachen sprechen, aber keine davon annähernd gescheit, sind Kandidaten für den sozialen Abstieg. Sie schließen mit Mühe die Hauptschule ab oder schaffen erst gar keinen Schulabschluss. Dann finden sie keine Lehrstelle und bekommen früher oder später Hartz IV. Das kann nicht im Sinne der Gesellschaft sein. An erster Priorität steht aber für alle, die hier leben und leben bleiben, Deutsch. Der Türkischunterricht wäre ein Zusatzangebot.

Wenn ein US-Amerikaner hier lebt und seine Kinder hier aufwachsen lässt, hat auch kaum jemand was dagegen, wenn deren Englisch hier stabilisiert und ausgebaut wird. Der US-Amerikaner hat das Glück, die richtige Weltsprache zu sprechen.
D'accord!
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