autolos @ 26 Nov 2008, 12:28 hat geschrieben: Doppelpost, da Edit nicht geht.
Ich habe nichts gegen die Förderung der Zweisprachigkeit, sondern gegen die Förderung der Zweisprachigkeit einer einzelnen Gruppe. Es gibt keinen Grund für Türkisch eine Sonderrolle zu fordern. Genau das aber hat Herr Özdemir getan. Es ist daher auch keine bevorzugte Aufgabe der Gesellschaft, die mehr schlechten als rechten Türkischkenntnisse von Türken oder Türkischstämmigen zu fördern.
Doch, das ist m.E. sehr wohl Aufgabe der Gesellschaft. Der Staat, also wir alle, hat einen Bildungs- und sozialen Zweck zu erfüllen. Es ist auch im eigenen Interesse, wenn die Sprachkenntnisse der hier Lebenden verbessert werden. Da gehört auch die Zweisprachigkeit dazu. Es kann nur den Zusammenhalt der Gesellschaft verbessern, wenn das verkümmerte Türkisch der Kinder verbessert wird. Die Kinder haben dadurch ein Erfolgserlebnis und können mit nativen Türken besser kommunizieren. Sie verbessern ihr logisches Denken, denn Sprache hat viel mit Logik zu tun (wenngleich sie nicht immer logisch erscheint

) [Der Begriff "Logik" kommt von griech. "logos" = das Wort]. In Einzelfällen kann das auch im Beruf Gewinn bringend eingesetzt werden. Mitbürger, die prinzipiell zwei Sprachen sprechen, aber keine davon annähernd gescheit, sind Kandidaten für den sozialen Abstieg. Sie schließen mit Mühe die Hauptschule ab oder schaffen erst gar keinen Schulabschluss. Dann finden sie keine Lehrstelle und bekommen früher oder später Hartz IV. Das kann nicht im Sinne der Gesellschaft sein. An erster Priorität steht aber für alle, die hier leben und leben bleiben, Deutsch. Der Türkischunterricht wäre ein Zusatzangebot.
Wenn ein US-Amerikaner hier lebt und seine Kinder hier aufwachsen lässt, hat auch kaum jemand was dagegen, wenn deren Englisch hier stabilisiert und ausgebaut wird. Der US-Amerikaner hat das Glück, die richtige Weltsprache zu sprechen.