2 Loks hintereinander = 2 Lokführer nötig?

Rund um die Technik der Bahn
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xtt
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Beitrag von xtt »

Hallo,

wie ist das eigentlich wenn 2 Loks hintereinander gespannt werden, z.B. für einen schweren Güterzug, kann dann die 2.Lok über ein Kabel "ferngesteuert" werden oder muss in jeder Lok ein Triebfahrzeugführer sitzen?
dochnochmal
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Beitrag von dochnochmal »

Dafür gibt es in der Regel eine Doppeltraktions- oder Mehrfachtraktionssteuerung. Dann wird die geführte Lok von der führenden Lok mit bedient.

Es gibt allerdings auch - seltener - die Möglichkeit, dass die zweite Lok separat von einem weiteren Lokführer bedient wird. Die erste Lok läuft dann als Vorspannlokomotive.
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gmg
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Beitrag von gmg »

Hierzu empfehle ich dieses Thema

Manche Loks, haben, glaube ich, gar keine Mehrfachtraktionssteuerung. Die 103?
ChoMar
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Beitrag von ChoMar »

103 hat keine Mehrfachsteuerung.
Lok am Zuganfang und Lok am Zugende benötigt ein Kabel durch den Zug, das haben nur Personenwagen, güterwagen mW nicht --> Wenn zwei Loks mit einem Lokführer, dann beide vorne am Zug (in den USA gibt es mW auch die möglichkeit der FUnksteuerung, in DE aber bestimmt nicht erlaubt)
Ist bei einem Güterwagen eine Lok am Zuganfang und eine am Zugende, ist die Lok am Zugende auch besetzt, meistens beim Nachschieben.

Gleichstrom und Wechselstromloks werden nicht zusammen mehrfachgesteuert.

Das war so spontan das wichtigste, was mir zu dem Thema einfällt.
dochnochmal
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Beitrag von dochnochmal »

ChoMar @ 22 Aug 2008, 11:29 hat geschrieben:Gleichstrom und Wechselstromloks werden nicht zusammen mehrfachgesteuert.
Das dürfte auch schwierig gehen. Eine von beiden muss dann wohl geschleppt werden.
Wenn ich unter Gleichspannung mit einer Wechselspannungslok (oder andersherum) fahren möchte, dürfte das problematisch werden. *g*

Sowas Ähnliches wollte ja ein neuer O-Bus mit einer Eisenbahnfahrleitung in Aschaffenburg ausprobieren. :D Ohne Erfolg... *g*
JeDi
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Beitrag von JeDi »

dochnochmal @ 22 Aug 2008, 12:09 hat geschrieben: Das dürfte auch schwierig gehen. Eine von beiden muss dann wohl geschleppt werden.
Wenn ich unter Gleichspannung mit einer Wechselspannungslok (oder andersherum) fahren möchte, dürfte das problematisch werden. *g*
Man kann das ja unter ner Systemwechselstelle der AVG ausprobieren :D
dochnochmal
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Beitrag von dochnochmal »

JeDi @ 22 Aug 2008, 12:21 hat geschrieben: Man kann das ja unter ner Systemwechselstelle der AVG ausprobieren :D
AVG?!? Eisenbahn...!!! :P
JeDi
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Beitrag von JeDi »

dochnochmal @ 22 Aug 2008, 12:25 hat geschrieben: AVG?!? Eisenbahn...!!! :P
;)

Meinetwegen auch an irgendner Grenze - hauptsache Systemwechselstelle ;)
ChoMar
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Beitrag von ChoMar »

Oh, sorry, ich meinet Gleichstrommotoren und Drehstrommotoren. Nicht Oberleitung (stromschiene, whatever)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

ChoMar @ 22 Aug 2008, 13:27 hat geschrieben: Oh, sorry, ich meinet Gleichstrommotoren und Drehstrommotoren. Nicht Oberleitung (stromschiene, whatever)
Du meinst vermutlich Wechselstrommotoren und Drehstrommotoren? Gleichstrommotoren sind in einem Wechselstromnetz auch eher selten anzutreffen :-)

Vom Prinzip her kann man diese Loks durchaus auch untereinander fernsteuern wenn mans will - wird halt in Deutschland nicht gemacht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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ölp
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Beitrag von ölp »

ChoMar @ 22 Aug 2008, 11:29 hat geschrieben:
Gleichstrom und Wechselstromloks werden nicht zusammen mehrfachgesteuert.
Die Ösis fahren glaub ich 1144 + Taurus u.ä. zusammen in Mehrfachtraktion.
1144 ist ja nun keine Drehstromerin(Mischstrommotoren??),gut sie hat kein Schaltwerk...Ösis sind uns glaube da um so einiges vorraus.
Ein TX oder LOKOMOTION-Kollege wirds bestimmt wissen ;)
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

ölp @ 22 Aug 2008, 15:05 hat geschrieben: Ösis sind uns glaube da um so einiges vorraus.
Was man bestellt, bekommt man auch. Die Ösis wollten halt die Kompatibilität wahren, um Alt- und Neubau zusammen fahren zu können. Wäre sicherlich auch mit unseren Loks möglich gewesen, aber hätte man halt zahlen müssen. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
tobster
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Beitrag von tobster »

Zumindest letztes Jahr noch hab ich auch öfters Güterzüge mit 1x42+1x16 gesehen, mit nem Haufen Schüttgutwagen.
ChoMar
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Beitrag von ChoMar »

Soweit ich weiß, ist das weniger eine frage des "für die kompatibilität zahlen müssen" als des wollens. Ich weiß nicht was das EBA dazu sagt, aber in Deutschland will man definitiv keine Loks mit Einphasen-Reihenschlussmotoren (Ich glaube, das ist die richtige Bezeichnung von den dingern) und Drehstromer zusammen einsetzen.

Über Sinn und Unsinn kann man jetz diskutieren.
Göttinger
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Beitrag von Göttinger »

Also wie bereits berichtet gib es Loks, die eine entsprechende Steuerung haben, jedoch auch einige, die diese nicht besitzen, wie z.B. BR 103, 155,110 (bis auf Umbauten sind die auch nicht Wendezugfähig)
Dazu sollte man beachten, dass es in der Regel eine Artenreine Doppeltraktion sein muss, wobei jedoch seit gewisser Zeit die Sondererlaubniss getroffen wurde, dass Simens Loks (Br. 152, 182, 189) untereinander und auch die Traxx Familie (Br, 145, 146, 185, 186) Doppeltraktion fahren dürfen, aber wie gesagt ist dies recht neu!
Es sind zudem die Regeln hier in Deutschland, in Österreich z.B. sieht dies meines Wissens wesentlich anders aus.

Grüße von der KBS 350
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