Kennzeichen für Fahrräder?

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Damit keine Missverständnisse aufkommen, ich fahre selbst gelegentlich mit dem Fahrrad. Ich gebe aber zu, fast ausschließlich im Wald oder am Rheinufer ;) . Auch bin ich schon mal (ACHTUNG) mit dem Zug ins Münsterland gefahren, um dort durch Wiesen, Felder und Wälder zu radeln.

Die Kennzeichnungspflicht für Fahrräder ist übrigens nicht neu. In Österreich gab es in den Jahren 1934-1938 eine derartige Regelung, die auch Gebührenpflichtig war. Diese Regelung wurde 1938 wieder abgeschafft.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde diese unbeliebte Abgabe rasch wieder aufgehoben. Es ist untragbar, dass der kleine Mann, der sein Fahrrad für den Weg zu seiner Arbeitsstätte verwendet, extra bezahlen muss, hieß es damals.
(Gedankenspiele zu den Kosten anderer Verkehrsmittel für den Weg zum Arbeitsplatz lasse ich jetzt mal weg :lol: )

Auch in Deutschland wurde bereits vor mehr als einem Jahr darüber diskutiert. In diesem Artikel wird auf die Problematik von Unfällen zwischen Radfahrern und Fußgängern hingewiesen.

Die Schweiz hat die Versicherungspflicht und Kennzeichnungspflicht eingeführt.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Kenneichen für Fahrräder?
Was sind denn Kenneichen - so was wie Kennbuchen und Kennlinden? :blink: :D
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 2 Dec 2008, 19:05 hat geschrieben: Was sind denn Kenneichen - so was wie Kennbuchen und Kennlinden? :blink: :D
Du erwischt mich aber auch immer bei Tippfehlern :blink: . Möge ein Admin sich erbarmen und es berichtigen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Von der Schweiz weiß ich es und ich hab' mich gewundert, dass die Schweizer das haben, aber wir als Bürokratenland Nummer 1 nicht. Man kann ich Deutschland völlig ohne Anmeldung und Zwangsversicherung Fahrrad fahren! Krass. Ne, also ich find's Unfug. Als nächstes kommt dann das Kennzeichen für Staubsauger und Kinderwagen...
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Also ich bin gegen Kennzeichen bei Fahrrädern, auch wenn es des Öfteren Probleme gibt, den Radfahrer bei Verstößen ausfindig zu machen.

Bürokratie haben wir schon mehr als genug. Da sind wir dann schnell in einem Bereich, in dem dann Omis Rollator, dem kleinen Fritz seine Rollschuhe und Opis Krücken auch kennzeichenpflichtig werden.

Man stelle sich den Aufwand vor - da schraubt man aus zwei kaputten Rädern ein ganzes neues zusammen und muss dann mindestens eines der ursprünglichen Räder abmelden (oder beide) und das neu entstandene anmelden, ggf. extra versichern, wenn noch eine Versicherungspflicht kommt. Das blaue Rad braucht dann das violette Schild, weil es mehr als 3 Gänge hat, für Tandems gibt's spezielle Tarife (und auch Kennzeichen), und Tante Hildes Lastenfahrrad braucht einen spezielle Versicherungspolice für gewerblich genutzte, muskelbetriebene, nicht geschlossene, kombinierte Lasten- und Personenbeförderungsrolleinrichtungen - neeeeeeein!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Das Problem wird die Größe sein. Wenn man es lesen kann, dann ist es zu sperrig. Rollerkennzeichen kann man auch nicht lesen, wenn man angefahren wird, btw.

Meine Stimme :
nein, nicht praktikabel
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Beitrag von Südostbayer »

Iarn @ 2 Dec 2008, 19:26 hat geschrieben:Das Problem wird die Größe sein. Wenn man es lesen kann, dann ist es zu sperrig. Rollerkennzeichen kann man auch nicht lesen, wenn man angefahren wird, btw.
Eben: Die Zahl der Situationen, in der ein zwangsläufig kleines Fahrradkennzeichen zur Identifikation eines flüchtigen Unfallverursachers o.ä. beitragen würde, halte ich für ziemlich gering.

Etwas seltsam finde ich auch eine Aussage des Vorsitzenden des "Bundes der Fußgänger" aus dem im Ursprungsbeitrag verlinkten Artikel:
Wenn Radler „nicht mehr anonym fahren dürfen, können Fußgänger, die behindert, verletzt, umgefahren oder beschimpft werden, über das Kennzeichen an die Adresse der Besitzer kommen“, erläutert der Fußgänger-Lobbyist
Mindestens behindern und beschimpfen, möglicherweise zudem verletzen, kann ich auch ohne Fahrrad. Müsste der Herr daher nicht konsquenterweise auch die Kennzeichenpflicht für Fussgänger fordern?
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Südostbayer @ 2 Dec 2008, 20:13 hat geschrieben: Mindestens behindern und beschimpfen, möglicherweise zudem verletzen, kann ich auch ohne Fahrrad. Müsste der Herr daher nicht konsquenterweise auch die Kennzeichenpflicht für Fussgänger fordern?
Wenn ich sowas lese wie das des Vorsitzenden des "Bundes der Fußgänger":
Am besten gleich jedem Menschen und Haustier einen Funkchip einsetzen und dann bei IBM einen Großauftrag für ein paar Tausend Festplatten aufgeben, um die Bewegungsprofile alle schön aufzeichnen zu können. Verbrechen, Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, die nicht geahndet werden, gibt's dann nicht mehr...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

TramPolin @ 2 Dec 2008, 20:23 hat geschrieben: Wenn ich sowas lese wie das des Vorsitzenden des "Bundes der Fußgänger":
Am besten gleich jedem Menschen und Haustier einen Funkchip einsetzen und dann bei IBM einen Großauftrag für ein paar Tausend Festplatten aufgeben, um die Bewegungsprofile alle schön aufzeichnen zu können. Verbrechen, Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, die nicht geahndet werden, gibt's dann nicht mehr...
Du kommst mir zuvor: Wollte gerade schreiben, dass Gollum auf Rädern schon nen Plan zur Implantation von RFID Chips bei allen Bundesbürgern hat.
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Meine Antwort wäre gewesen: "Nein, diesen speziellen Auswuchs des Überwachungsstaates lehne ich ab". Diese Alternative gab's leider nicht, und die vorletzte war mir zu tendenziös (sie unterstellt mir, dass ich was falsches tue), also habe ich die andere Nein-Antwort genommen.

Gegenvorschlag: wieso Kennzeichen für Fahrräder einführen? Am besten gleich jedem ein Kennzeichen auf die Stirn tätovieren - das dürfte nicht nur bei Radl-Rowdies wirken, sondern auch die Identifizierung und Verhaftung von U-Bahn-Schlägern erleichtern.

Nee, jetzt mal im Ernst - ich fahre selbst viel Rad und ärgere mich auch des öfteren über andere Radler (allerdings noch mehr über Autos, die auf Radwegen parken oder aus Ausfahrten rausfahren, ohne auf Radler zu achten, oder über Fußgänger, die auf den Radweg latschen, ohne wenigstens um sich zu schauen - da komme ich auf die Idee mit dem Kennzeichen für jedermann zurück ;) ). Aber als Radler ist man auch des öfteren zu "zivilem Ungehorsam" gezwungen - z.B. Befahren von Radwegen in die falsche Richtung, bis man die Straße queren kann, was leider oft ziemlich lang dauert, oder trotz Radweg auf die Fahrbahn zu fahren, wenn der Radweg nicht zumutbar ist, usw. usw.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Ich habe für Nein gestimmt. Einen solchen Verwaltungsaufwand zu betreiben, wäre eine Perversion des Staates.
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Hab grad den verlinkten Artikel gelesen - der ist aber auch nicht wirklich neutral. Die Stellung des ADFC wird sehr kurz abgehandelt (und interessanterweise hat sich auch noch Werbung dazwischengeschoben, so dass man denken könnte, der Artikel wäre schon zu Ende). Und dass der ADFC nur das Kostenargument gegen diese Idee vorzubringen hat, wage ich auch zu bezweifeln.

Witzigerweise wird nur die Anzahl der Unfälle zwischen Fußgängern und Radlern zitiert, aber es wird nicht erwähnt wer an den Unfällen Schuld war. Und "In der Schweiz gibt es bereits erste Erfahrungen". Welche, wird aber verschwiegen. Toller Artikel...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich war heute unfreiwillig in der Altstadt der fahrradfreundlichsten Stadt Deutschlands. Bisher kannte ich die heutige Verkehrssituation in Münster nur in den Außenbezirken. Dort verlaufen an fast jeder Straße Fahrradwege mit separaten Ampelschaltungen und jeder hält sich daran. Super, habe ich gedacht, hier klappt es mit dem Miteinander.

Doch in der Altstadt gibt es (selbstverständlich aus Platzgründen) keine Radwege und auch keine Ampeln. Außerdem ist dieser Bereich für den Durchgangsverkehr sowieso gesperrt. Wer in den Geschäften einkaufen will, steuert ohnehin die am Rande liegenden Parkhäuser an, auch Besucher aus dem Umland. Lediglich Anwohner, Busse und Lieferfahrzeuge wagen sich in die münsteraner Altstadt, speziell in diesen Bereich.

Hier fühlen sich die Radfahrer offenbar in ihrem Element. Selbst wenn ich einem Pulk langsam fahrender Radler hinterherzockele und neben mir Linksabbieger stehen, werde ich rechts und links von Radfahrern überholt. An einem Zebrastreifen, an dem ich vorschriftsmäßig anhalte, um Fußgängern die Querung zu ermöglichen, scheppert rechts ein Radfahrer vorbei und stößt mit einem Passanten zusammen. In der gleichen Sekunde versucht es aber auch ein anderer von links und aus der Gegenrichtung kommt eine weitere Rotte Radler. Doch nicht nur PKW oder Transporter wurden rücksichtslos ausgebremst, selbst die Linienbusse der VGM wurden schlicht und ergreifend ignoriert. Frei nach dem Motto: "Ich bin der Gute (weil Öko) und Schwächere, darum bremst der schon!"

Über Unfälle mit Fußgängern wurde ja in den Links bereits berichtet. Und da ist der Fußgänger der schwächere Verkehrsteilnehmer. Ich erinnere mich, dass es auch im Bereich Düsseldorf solche Vorfälle gegeben hat.

Der Ludgeriplatz ist mit voller Absicht in diesen Bereich einbezogen. In diesem Kreisverkehr toben sich die Radler zum letzten Male aus, bevor sie gesittet auf Radwegen fahren. Sie schlängeln sich, teilweise mit Kinderanhängern zwischen den Fahrzeugen (ja, auch Bussen der VGM (!) hindurch. Dabei stehen dort mit voller Absicht Hinweisschilder, die vor dem toten Winkel rechts neben einem LKW oder Bus warnen. Die Zahl der Verkehrsverstöße durch Radfahrer, die ich bei einmaliger Durchfahrt gezählt habe, brächte (nach StVO für Autofahrer) eine höhere dreistellige Summe an Bußgeldern zusammen. Mit den (möglichen) Bußgeldern aus dem Rest der Altstadt ließe sich das Monatsgehalt des Polizeipräsidenten an einem Tag einnehmen :D

Wie ich von Ortskundigen erfahren konnte, kontrolliert die Polizei in der letzten Zeit verstärkt, auch mit Fahrradsteifen (ein Fahrrad mit Blaulicht und Tatütata ;) ). Doch leider kann man meist nur technische Mängel ahnden (Beleuchtung, Bremsen). Gott sei Dank wird aber das Telefonieren auf dem Rad ebenso hart bestraft, wie im Auto :lol: . Und auch der Radler bekommt seinen Punkt in Flensburg. Ein Führerscheininhaber, der 18 Punkte wg. telefonieren auf dem Rad hat, wird dann sogar seinen Lappen los. Und wer keinen hat, bekommt ihn dann auch nicht. Ich will nicht übertreiben, aber eigentlich müsste ihm auch dann das Fahrradfahren verboten werden ;) , denn er hat sich als unfähig erwiesen, am Straßenverkehr teilzunehmen.

Nach meiner Einschätzung müsste jeder über 14jährige die wesentlichen Regeln des Straßenverkehrs verstanden haben und sich daran halten. Darum ist es nicht zu viel verlangt, dass ein solcher Verkehrsteilnehmer an seinem Fahrzeug ein Kennzeichen führt. Bis zum Erreichen der Volljährigkeit geschieht dies über die (allgemeine) Haftpflichtversicherung der Eltern, die auch das Kennzeichen ausgibt, danach ist (eigenes Einkommen vorausgesetzt), eine eigene Versicherung notwendig.

Bei Fahrrädern muss nicht zwangsläufig der Bezug auf bestimmtes Fahrrad ausschlaggebend sein, auch nicht der Verwendungszweck. Es gibt ja keine Fahrgestellnummer und keinen Fahrzeugbrief. Die Vorschriften des Kraftfahrtbundesamtes finden hier also keine Anwandung. Ein zusammengebasteltes Fahrrad, dass den gesetzlichen Anforderungen genügt, darf ja weiterhin betrieben werden. Das "Kennzeichen" ist also in erster Linie personenbezogen.

Die Schriftgröße ist sicherlich diskussionswürdig, aber bisher scheint der Gesetzgeber mit den Versicherungskennzeichen nicht unzufrieden zu sein. Auf jeden Fall wird aber dann jedem bereiften Verkehrsteilnehmer bewusst, dass es Regeln gibt, die er einhalten muss. Wenn nicht, muss er mit Sanktionen rechnen.

Ich bin also dafür, dass Fahrräder (personenbezogen) mit Kennzeichen versehen und versichert werden (allgemeine Haftpflicht).
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

rob74 @ 2 Dec 2008, 21:33 hat geschrieben: Hab grad den verlinkten Artikel gelesen - der ist aber auch nicht wirklich neutral. Die Stellung des ADFC wird sehr kurz abgehandelt (und interessanterweise hat sich auch noch Werbung dazwischengeschoben, so dass man denken könnte, der Artikel wäre schon zu Ende). Und dass der ADFC nur das Kostenargument gegen diese Idee vorzubringen hat, wage ich auch zu bezweifeln.

Witzigerweise wird nur die Anzahl der Unfälle zwischen Fußgängern und Radlern zitiert, aber es wird nicht erwähnt wer an den Unfällen Schuld war. Und "In der Schweiz gibt es bereits erste Erfahrungen". Welche, wird aber verschwiegen. Toller Artikel...
Dass man eine Polzeidirektion mit sagenhaften 22 Unfällen zwischen Radfahrern und Fußgängern in 3 Jahren (!) heranzieht, ist schon arg seltsam. Das sind gigantische 7 Unfälle im Jahr. Oldenburg hat immerhin 160.000 Einwohner, sind da 7 Stück so brutal viel? Ich weiß aber nicht, ob die Polizeidirektion für all diese zuständig ist. Wenn's so wäre, wäre das Geld für den Verwaltungsaufwand sicherlich nicht gut angelegt, da gibt's weit größere Probleme in Deutschland.

Mal davon abgesehen, auch wenn die Kennzeichen kommen, werden die Radfahrer nur zu einem gewissen Teil zivilisierter fahren (schließlich gibt's jede Menge Motorrad- und Autofahrer, die sich trotz Kennzeichen nicht zivilisiert verhalten), wahrscheinlich bleiben dann immer noch 6,5 Unfälle in Oldenburg pro Jahr übrig (nach einer statistischen Bereinigung, die Rohzahlen ergaben sogar eine Steigerung)...
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 2 Dec 2008, 21:45 hat geschrieben: Ich bin also dafür, dass Fahrräder (personenbezogen) mit Kennzeichen versehen und versichert werden (allgemeine Haftpflicht).
O.k, das ist Deine Meinung, aber ich halte es auf gut Bairisch für den größten Schmarren aller Zeiten. Ich habe es, so glaube ich, hinreichend begründet.

Wir haben eine Vielzahl drängenderer Probleme, für deren Lösung das Geld um ein Vielfaches besser angelegt wäre als für diese - Oliver-BergamLaim hat's richtig gesagt - Perversion.
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Beitrag von Naseweis »

Ich bin in der Schweiz schon mit dem Rad ohne Kennzeichen gefahren, habe ich jetzt eine Straftat begangen? :D
Habe hier schon Jemanden mit einer Kennzeichnung vertikal hinten am Schutzblech gesehen: FRANKFURT AM MAIN - Das könnt ich mir auch vortstellen. B)
Registrierung des Rades? Müsste ich also theoretisch andauernd zur Zulassung, wenn ich an einem meiner Räder etwas ändere? :ph34r:
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Beitrag von TramPolin »

Naseweis @ 3 Dec 2008, 00:16 hat geschrieben: Ich bin in der Schweiz schon mit dem Rad ohne Kennzeichen gefahren, habe ich jetzt eine Straftat begangen? :D
So lustig ist das wohl gar nicht. Wenn Du einen Fußgänger umnietest, könnte es durchaus sein, dass wenn Dir die Schuld gegeben wird, Du den gegnerischen Schaden selbst zahlen kannst, und das kann dann sehr teuer werden, wenn der Fußgänger ins Spital kommt und dann lange Zeit im Krankenstand ist.
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Beitrag von Naseweis »

Nein, zum Glück schien ich dabei nicht aus Unwissenheit in die Gefahr übermäßiger Unfall-Folge-Kosten zu geraten: Wiki zur Velovignette. Zumindest dann nicht, wenn meine Haftpflichtversicherung so weit trägt. Genausowenig scheint diese Kennzeichnnung für Fahrradtouristen Pflicht zu sein.
TramPolin @ 3 Dec 2008, 00:21 hat geschrieben:Wenn Du einen Fußgänger umnietest, ...
Mir ist nach geschätzten 10.000 km im Stadtverkehr nicht ein Vorfall in Erinnerung, bei dem irgendwas auch nur annähernd auf so einen Unfall hingedeutet hat. Dass vielleicht das ein oder andere Mal ein Fussgänger der Meinung war, dass das es eher eng war, das will ich dabei nicht ganz abstreiten.
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Beitrag von TramPolin »

Naseweis @ 3 Dec 2008, 00:40 hat geschrieben:Nein, zum Glück schien ich dabei nicht aus Unwissenheit in die Gefahr übermäßiger Unfall-Folge-Kosten zu geraten: Wiki zur Velovignette. Zumindest dann nicht, wenn meine Haftpflichtversicherung so weit trägt. Genausowenig scheint diese Kennzeichnnung für Fahrradtouristen Pflicht zu sein.
Als Tourist hättest Du vielleicht noch Glück gehabt, o.k., aber auch nur wenn Deine Haftpflichtversicherung auch im Ausland verursachte Schäden begleicht, was nicht automatisch gegeben ist. Ich habe das vorgetragene Beispiel übrigens auch aus der Sicht eines Schweizers gesehen, für den wird sicherlich nicht seine normale Haftpflichtversicherung einspringen, wenn die Velo-Haftpflichtversicherung fehlt.
Naseweis @ 3 Dec 2008, 00:40 hat geschrieben:Mir ist nach geschätzten 10.000 km im Stadtverkehr nicht ein Vorfall in Erinnerung, bei dem irgendwas auch nur annähernd auf so einen Unfall hingedeutet hat. Dass vielleicht das ein oder andere Mal ein Fussgänger der Meinung war, dass das es eher eng war, das will ich dabei nicht ganz abstreiten.
Ich hab schon Dutzende Male um ein Haar einen Fußgänger umgefahren, meist wäre es nicht meine Schuld gewesen, aber meist ist halt nicht immer. Und einmal ist immer das erste Mal. Und bei diesem einen Mal bekommt man dann vielleicht die ganze oder einen Teil der Schuld aufgetragen. Da sollte man dann schon ausreichend versichert sein.
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Beitrag von BMI »

Wenns Geld bringt, wird bestimmt eine Kennzeichnpflicht eingeführt... vielleicht in zusammenhang mit einer CO2-Steuer fürs Atmen?
Oder eine Fahrradmaut?
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Musikus
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Beitrag von Musikus »

Autobahn @ 2 Dec 2008, 19:04 hat geschrieben:Damit keine Missverständnisse aufkommen, ich fahre selbst gelegentlich mit dem Fahrrad. Ich gebe aber zu, fast ausschließlich im Wald oder am Rheinufer  ;) . Auch bin ich schon mal (ACHTUNG) mit dem Zug ins Münsterland gefahren, um dort durch Wiesen, Felder und Wälder zu radeln.
Bravo, immerhin! ;) Ab und zu liest man ja auch von Leuten, die auf der AUTOBAHN Fahrrad fahren.
Von dem Vorschlag halte ich jedoch garnichts. Nicht nur das der Verwaltungsaufwand zu groß wäre und ein Stück mehr Öffentlichkeit unter Aufsicht des Staats gestellt würde. Auch macht man den Radverkehr damit unattraktiv, den der Reiz des Fahrrads besteht ja auch in seiner unbürokatischen und flexiblen Einsetzbarkeit.
Und das Rad ist die beste Möglichkeit überhaupt, um die Straßen und die Öffentlichen Verkehrsmittel (wo denn notwendig) zu entlasten. Das Umweltreferat in Nürnberg hat mal eine Untersuchung veröffentlicht, dass ca 46% (!) der Autofahrten in der Innenstadt unter 5 km lang sind (Hier), also ohne Probleme oder sogar schneller mit dem Rad stattfinden könnten, die Fahrten mit schwerem Gepäck etc. mal ausgenommen. Meine Distanz, die ich mit dem Rad als "bequem" bezeichnen würde, liegt sogar eher bei 15km.
Man sieht also, dass auch in München oder anderen Großstädten viel mehr möglich wäre, als die kümmerlichen 10% Verkehrsanteil.
Ich war heute unfreiwillig in der Altstadt der fahrradfreundlichsten Stadt Deutschlands. Bisher kannte ich die heutige Verkehrssituation in Münster nur in den Außenbezirken. Dort verlaufen an fast jeder Straße Fahrradwege mit separaten Ampelschaltungen und jeder hält sich daran. Super, habe ich gedacht, hier klappt es mit dem Miteinander.  Doch in der Altstadt gibt es (selbstverständlich aus Platzgründen) keine Radwege und auch keine Ampeln. Außerdem ist dieser Bereich für den Durchgangsverkehr sowieso gesperrt. Wer in den Geschäften einkaufen will, steuert ohnehin die am Rande liegenden Parkhäuser an, auch Besucher aus dem Umland. Lediglich Anwohner, Busse und Lieferfahrzeuge wagen sich in die münsteraner Altstadt, speziell in diesen Bereich.
Neben der Straße Radwege zu errichten, wird heute nicht mehr als hilfreich angesehen, die sind ein Kind der 70er und 80er Jahre. Damals meinte man, alles geht gut wenn man dem Autofahrer seine Straße zur Piste macht und von allen anderen Verkehrsteilnehmer befreit, und dem Radfahrer Wege daneben macht. Da aber an Kreuzungen und Einfahrten die Radfahrer plötzlich mit den Autofahrern in Konflikt kommen, ist das Risiko eines Unfalls auf einem Radweg etwa doppelt so hoch, wie wenn der Radfahrer auf der Straße fährt.
Zudem wurden die Radwege meist einfach im bisherigen Bereich der Fußgänger angelegt, was ein Grund für die häufigen Konflikte ist, während der Autoverkehr weiterhin zwischen 60 und 80% der Straßenfläche für sich hat.
Heute bevorzugt man breite Radstreifen, damit die Radfahrer immer im Blickfeld der Autofahrer sind, bzw. Tempo 30 Zonen und Fahrradstraßen
Die von der beschriebene Situation im Zentrum Münsters mag zwar chaotisch wirken, und die Radfahrer, die solchen extremen Unsinn machen sollten auch bestraft werden, ist aber tatsächlich sicherer, da jeder Autofahrer es als normal empfindet, auf die Radfahrer im Straßengeschehen Acht zu geben.

EDIT: Aber die Antwortmöglichkeiten in der Umfrage decken wirklich alles ab. So macht das Sinn B)
Guido
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Beitrag von Guido »

Hab mal die Themenüberschrift korrigiert und ein "z" spendiert.


Allerdings möchte ich an dieser Stelle mal anmerken, daß es langsam etwas überhand nimmt mit den Off-Topic-Beiträgen. Das hier ist ein EISENBAHNforum!


Gruß Guido, Moderator
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Guido @ 3 Dec 2008, 16:24 hat geschrieben: Allerdings möchte ich an dieser Stelle mal anmerken, daß es langsam etwas überhand nimmt mit den Off-Topic-Beiträgen. Das hier ist ein EISENBAHNforum!
Da wollte ich noch, obgleich normaler Benutzer, anmerken, daß diese Flut an Umfragen (die teilweise nichts bringen wegen fehlender Antwortmöglichkeiten bzw. voreingenommen sind) genauso überhand nimmt...
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Och, laßt sie soch schreiben...is ja schliesslich 10 vorne hier, da wird halt auch mal n bisserl fachfremd diskutiert. Außerdem hat das Fahrrad im neben dem ÖPNV ne wichtige Rolle im städtischen Verkehrsbild, also besteht sogar noch ne direkte Verbindung zum Gesammtkontext.
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Beitrag von Autobahn »

Musikus @ 3 Dec 2008, 14:43 hat geschrieben:Von dem Vorschlag halte ich jedoch garnichts. Nicht nur das der Verwaltungsaufwand zu groß wäre und ein Stück mehr Öffentlichkeit unter Aufsicht des Staats gestellt würde.  Auch macht man den Radverkehr damit unattraktiv, den der Reiz des Fahrrads besteht ja auch in seiner unbürokatischen und flexiblen Einsetzbarkeit.
Der Verwaltungsaufwand ist minimal, wenn die Versicherungen die Kennzeichen herausgeben. Theoretisch könnte mit jeder privaten Haftpflichtversicherung ein Versicherungskennzeichen ausgegeben werden, unabhängig davon, ob der Verischerungsnehmer überhaupt ein Fahrrad hat oder nicht. Anschrauben muss er es ohnehin selbst. Die Versicherungs- und Kennzeichenpflicht besteht ja auch bei Fahrrädern mit Hilfsmotor (z. B. Elektrofahrrad).

Und was ist dagegen einzuwenden, wenn Verkehrsrowdies zur Rechenschaft gezogen werden? In der Altstadt von Münster habe ich kaum einen Radfahrer gesehen, der die Bestimmungen der StVO eingehalten hat.
§ 1 StVO
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 3 Dec 2008, 19:07 hat geschrieben: Der Verwaltungsaufwand ist minimal, wenn die Versicherungen die Kennzeichen herausgeben. Theoretisch könnte mit jeder privaten Haftpflichtversicherung ein Versicherungskennzeichen ausgegeben werden, unabhängig davon, ob der Verischerungsnehmer überhaupt ein Fahrrad hat oder nicht. Anschrauben muss er es ohnehin selbst. Die Versicherungs- und Kennzeichenpflicht besteht ja auch bei Fahrrädern mit Hilfsmotor (z. B. Elektrofahrrad).

Und was ist dagegen einzuwenden, wenn Verkehrsrowdies zur Rechenschaft gezogen werden? In der Altstadt von Münster habe ich kaum einen Radfahrer gesehen, der die Bestimmungen der StVO eingehalten hat.
§ 1 StVO
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
Wie man es auch macht, der Verwaltungsaufwand wäre niemals nur minimal. Zunächst einmal hat gar nicht jeder eine private Haftpflichtversicherung, obwohl man eine haben sollte.

Die Versicherungen müssten dann Produkte einführen. Dass man jedem Versicherungsnehmer einfach ein Kennzeichen zusendet, ich verstehe nicht, wie das gehen soll. Letztendlich wäre es eine Zwangsversicherung für diejenigen, die kein Fahrrad haben. Wo liegt da der Sinn? Und was ist, wenn einer mehrere Fahrräder hat, aber nicht das Kennzeichen dauernd wechseln will? Hier besteht doch de Wunsch, mehrere Versicherungen abzuschließen.

Die Idee ist daher weiterhin völlig kontraproduktiv. Letztendlich wird dann wieder mehr Auto gefahren, mit Belastungen für die Umwelt und für die Gesundheit.

Auch die Vorstellung, die Radfahrer damit zivilisieren zu können, halte ich für grotesk. Wenn das aus eigener Überzeugung nicht kommt, wird auch die Versicherung nur wenig ändern, zumal man die Kennzeichen im Ernstfall ohnehin kaum lesen kann. Und große Kennzeichen aufschrauben, mit denen man überall hängenbleibt, dürfte auch kaum sinnvoll sein.

Zum Glück hat Deine Idee keinerlei Chance auf Realisierung. In der Schweiz gibt es die Veloversicherung nur, weil es sie faktisch schon fast immer gab.
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Beitrag von MAM »

Jeder Bürger muß eine Private Haftpflichtversicherung haben. Das gehört gesetzlich so geregelt. Nich nur für Radfahrer. Auch als Fußgänger kann man sehr hohe Schäden anrichten.
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MAM @ 3 Dec 2008, 19:23 hat geschrieben: Jeder Bürger muß eine Private Haftpflichtversicherung haben. Das gehört gesetzlich so geregelt. Nich nur für Radfahrer. Auch als Fußgänger kann man sehr hohe Schäden anrichten.
Ich halte nichts davon, alles unter Zwang zu stellen. Als Nächstes kommen dann noch als Pflicht eine Unfallversicherung, eine Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung (damit man dem Staat nicht mehr auf der Tasche liegt, wenn man nicht mehr arbeiten kann und dann zum Hartz IV-Kandidaten oder Frührentner wird), eine Hausratversicherung, Feuerversicherung, Rechtsschutzversicherung und was weiß ich noch alles.
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JNK
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Beitrag von JNK »

TramPolin @ 3 Dec 2008, 19:22 hat geschrieben: Auch die Vorstellung, die Radfahrer damit zivilisieren zu können, halte ich für grotesk. Wenn das aus eigener Überzeugung nicht kommt, wird auch die Versicherung nur wenig ändern, zumal man die Kennzeichen im Ernstfall ohnehin kaum lesen kann. Und große Kennzeichen aufschrauben, mit denen man überall hängenbleibt, dürfte auch kaum sinnvoll sein.
Diese Diskussion hat eine schöne und eine beklemmende Seite. Zuerst zum Beklemmenden: Trampolin, heutzutage braucht es keine großen Schilder mehr. Jeder Rahmen bekommt einfach einen Mikrochip mit GPS und dann ermittelt man einfach, wer zum fraglichen zeitpunkt in der Nähe war und lädt die Betreffenden vor. Wird der Täter wiedererkannt, kann er belangt werden. George Orwell lässt grüßen.

Jetzt zur schönen Seite: Deutschland ist ein glückliches Land und die Welt nahezu ein Paradies! (Wie sonst könnte man sich ernsthaft diesen Details der Zivilisation widmen?)
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Beitrag von TramPolin »

JNK @ 3 Dec 2008, 20:23 hat geschrieben:Diese Diskussion hat eine schöne und  eine beklemmende Seite. Zuerst zum Beklemmenden: Trampolin, heutzutage braucht es keine großen Schilder mehr. Jeder Rahmen bekommt einfach einen Mikrochip mit GPS und dann ermittelt man einfach, wer zum fraglichen zeitpunkt in der Nähe war und lädt die Betreffenden vor. Wird der Täter wiedererkannt, kann er belangt werden. George Orwell lässt grüßen.

Jetzt zur schönen Seite: Deutschland ist ein glückliches Land und die Welt nahezu ein Paradies! (Wie sonst könnte man sich ernsthaft diesen Details der Zivilisation widmen?)
Die Möglichkeit der Chips habe ich ja bereits angesprochen. Hier aber bin ich speziell auf Autobahns Idee eingegangen, man könne einfach jedem Haftpflichtversicherten ein Fahrrad-Versicherungskennzeichen senden und würde dadurch mit minimalem Verwaltungsaufwand die Innenstadt von Münster und andere Orte vor Radlerrn sicherer machen.
JNK @ 3 Dec 2008, 20:23 hat geschrieben:Jetzt zur schönen Seite: Deutschland ist ein glückliches Land und die Welt nahezu ein Paradies! (Wie sonst könnte man sich ernsthaft diesen Details der Zivilisation widmen?)
Das Thema ist zumindest emotional. Es lenkt aber in der Tat vor wirklichen Problemen ab. Zwar gibt es sicher Probleme mit Fahrradrambos, zugegeben. Das Problem besteht aber m.E. nicht darin, dass in Deutschland Fahrrad-Versicherungskennzeichen fehlen.
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