Kennzeichen für Fahrräder?

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 5 Dec 2008, 16:44 hat geschrieben:Hier hopsen Fußänger plötzlich auf den Radweg, Autos aus Seitenstrassen und Ausfahrten brettern quer über den Radweg oder bleiben mitten darauf stehen, was zu wilden Ausweichmaneuvern führt (im Januar bin ich wegen sowas gestürzt, habe mich verletzt und mein Rad war hinüber, das Auto war natürlich weg).
Kennzeichen aufschreiben, Polizei anrufen ;) . Wird dann seeehr unangenehm für den Autofahrer.
In Deutschland kommt § 142 StGB zur Anwendung, der da lautet:

    (1) Ein Unfallbeteiligter, der sich nach einem Unfall im Straßenverkehr vom Unfallort entfernt, bevor er

        1. zugunsten der anderen Unfallbeteiligten und der Geschädigten die Feststellung seiner Person, seines Fahrzeugs und der Art seiner Beteiligung durch seine Anwesenheit und durch die Angabe, daß er an dem Unfall beteiligt ist, ermöglicht hat oder
        2. eine nach den Umständen angemessene Zeit gewartet hat, ohne daß jemand bereit war, die Feststellungen zu treffen,

    wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.


Hinzu kommen 7 Punkte in Flensburg und ein dreimonatiges Fahrvrbot.
Die meisten Autofahrer fahren so, als würde die Stadt ihnen gehören und der Verkehr nach dem Recht des Stärkeren geregelt sein.
Das ist eine unbewiesene Behauptung. Die meisten Autofahrer halten sich an die StVO, einige davon vielleicht auch nur, weil sie über das Kennzeichen identifizierbar sind. Auch die meisten Radfahrer verhalten sich korrekt, aber ein sehr großer Teil eben nicht. Sie fallen auf, werden aber nur in ganz wenigen Ausnahmefällen zur Rechenschaft gezogen, weil sie nicht erkannt werden. Auch hier sind Unfallverursacher dabei.
Ich verstehe viele Radfahrer, die sich nicht immer an die Regeln halten und sich ihre eigenen schreiben, da es bei beachten der Regeln auch nicht wesentlich sicherer für sie wird. Wieso soll man sich dann eine Kopf darum machen?!
Ein sehr gefährliche Einstellung. Wenn sich jede Gruppe ihre eigenen Regeln macht, haben wir sehr schnell Zustände, die mit einem vernüftigen Zusammenleben nichts mehr zu tun haben.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Für alle, die glauben, auf dem Rad dürften sie sich alles erlauben:

Bußgeldkatalog für Radfahrer
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 5 Dec 2008, 19:10 hat geschrieben: Für alle, die glauben, auf dem Rad dürften sie sich alles erlauben:

Bußgeldkatalog für Radfahrer
Was soll das denn bitte? Führst Du jetzt einen Kreuzzug gegen Radfahrer? <_<
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 5 Dec 2008, 19:34 hat geschrieben:Was soll das denn bitte? Führst Du jetzt einen Kreuzzug gegen Radfahrer?  <_<
Nein, dieser Bußgeldkatalog ist Bestandteil unserer Rechtssprechung ;) . Da ist zwar alles etwas preiswerter, als bei den Autofahrern, aber irgendwo muss man ja einen Unterschied machen.

Stammt übrigens von dieser Seite:

http://www.mtb-biking.de/indexd.htm
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 5 Dec 2008, 19:40 hat geschrieben: Nein, dieser Bußgeldkatalog ist Bestandteil unserer Rechtssprechung ;) . Da ist zwar alles etwas preiswerter, als bei den Autofahrern, aber irgendwo muss man ja einen Unterschied machen.

Stammt übrigens von dieser Seite:

http://www.mtb-biking.de/indexd.htm
Das ist schon klar. Aber dann tue bitte nicht so, die Radfahrer wüsste nicht, dass etwaiges Fehlverhalten bestraft wird. :rolleyes:

Die Aussage, bei den Radfahrern sei alles preiswerter als bei den Autofahrern, ist auch mal wieder recht tendenziös. <_<

Vielleicht solltest Du wieder mehr Rad fahren. :)
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Beitrag von Musikus »

Rohrbacher @ 5 Dec 2008, 16:58 hat geschrieben:Dann liegt's wohl an den Radlern selber... oder sind's nur die Kreuzungen?
2 - 12 fache Unfallwahrscheinlichkeit soll heißen, dass du als Radfahrer auf einem Radweg mindestens doppelt so häufig über den Haufen gefahren wirst, als wenn du auf der Straße im Verkehr mitfährst. Diese Aussage hier
Wenn es Sonderspuren für bestimmte Fahrzeuge gibt, müssen die die auch nutzen, das gilt nicht nur für Radler. Radwege gibt's in Städten deshalb, dass die Radler zwischen den vielen Autos, Lkw und Bussen nicht flöten gehen. Wenn die Radwege schlecht sind, geh' bei der Stadt meckern, wie alle anderen auch, die von möglicherweise schlechter Infrastruktur geplagt werden.
sollte zwar stimmen, tut sie aber leider nicht. Radfahrer werden gezwungen auf Wegen zu fahren, die sie in höherem Maße gefährden, meist zu klein sind und Fußgängern den Platz weg nehmen und deshalb zu Konflikten führen.
Das meinte ich, als ich schrieb, dass die Straßenverhältnisse als radfahrerfeindlich und weitgehend dem Autoverkehr zurechtgemacht beschrieben hatte. Von angenehmen Verhältnissen für Fußgänger kann dann bei einem 2m Fußweg, neben dem ständig Radfahrer entlang brausen, auch nicht mehr sprechen.
Nebenbei: Früher gab es für Fußgänger eine Freizeitbeschäftigung namens "Flanieren". An welcher Straße ist das heute noch möglich, außer in der überfüllten Fußgängerzone?
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ TramPolin

Wahrscheinlich wissen die meisten Radfahrer, dass Fehlverhalten "gebührenpflichtig" ist :D . Aber es interessiert gewisse Leute recht wenig, weil sie zu selten oder gar nicht erwischt werden. Als Autofahrer muss man mit ständigem Kontrolldruck rechnen. Und das es bei Radfahrern preiswerter ist, liegt nicht an mir, sondern an den Tarifen. Dabei geht es aber um Verstöße, die bei einem Auto nicht bzw. in der Form nicht vorkommen können :lol:

Ich werde frühestens im Frühjar 2009 wieder durch das fast an meine Wohnung angrenzende Naturschutzgebiet zum Rhein radeln, mit der Fähre übersetzen und dann entlang des Flusses fahren. Wo es mir gefällt, schlage ich mein Lager auf, und lasse die Seele baumeln. Wenn ich genug Schiffe gezählt habe, fahre ich weiter. Oder ich fahre zum 10 Km entfernten Strandbad. Auch dieser Weg führt überwiegend durch Waldgebiete oder Wohnstraßen und an den übrigen 2 Km verläuft ein Radweg.

P.S.: In die Innenstädte fahre ich auch mit dem Auto niemals freiwillig. Das steht dann der Kundenwunsch dahinter.
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 5 Dec 2008, 20:36 hat geschrieben: Wahrscheinlich wissen die meisten Radfahrer, dass Fehlverhalten "gebührenpflichtig" ist :D . Aber es interessiert gewisse Leute recht wenig, weil sie zu selten oder gar nicht erwischt werden. Als Autofahrer muss man mit ständigem Kontrolldruck rechnen.
Dann scheinst Du aber der einer der wenigen zu sein. Wenn ich sehe, wieviele Autos auf der BAB 46 zwischen W-Cronenberg und D-Universität mich überholen, während meine Tachonadel mehr oder weniger exakt auf der 120 steht. Gleichzeitig bemerke ich, dass kaum einer auf der B7 in Wuppertal langsamer als 55 fährt, sondern die meisten in der grünen Welle bei 60. Wenn ich dann noch sehe, dass sich immer hinter mir Schlangen bilden, wenn ich an Schulen bei entsprechendem Schild 30 fahre, fehlt vollends der glaube, dass Autofahrer unter ständigem Kontrolldruck stehen. Ich fühle mich nicht unter Kontrolle, wenn ich Auto fahre. Ich fahre angepasst, weil sich jemand, der Ahnung hat, meist dabei was gedacht hat.
Im Übrigen ist der Stadtverkehr in D sehr chaotisch für mein Empfinden, schlecht ausgeschildert und unübersichtlich. Als BEispiel will ich nur die haarsträubend schnellen Ampelschaltphasen nennen. Dieses fast gleichzeitige Springen auf Rot für A und grün für B halte ich für gefährlich. (gerade für Radfahrer)
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Beitrag von Autobahn »

Musikus @ 5 Dec 2008, 20:12 hat geschrieben:Das meinte ich, als ich schrieb, dass die Straßenverhältnisse als radfahrerfeindlich und weitgehend dem Autoverkehr zurechtgemacht beschrieben hatte. Von angenehmen Verhältnissen für Fußgänger kann dann bei einem 2m Fußweg, neben dem ständig Radfahrer entlang brausen, auch nicht mehr sprechen.
Nebenbei: Früher gab es für Fußgänger eine Freizeitbeschäftigung namens "Flanieren". An welcher Straße ist das heute noch möglich, außer in der überfüllten Fußgängerzone?
Einerseits stimmt es schon, dass Hauptstraßen auf den Kraftfahrzeugverkehr "optimiert" wurden. Dies ist im Sinne eines besseren Verkehrsflusses auch gerechtfertigt. Und auf solchen Straßen würde ich als Radfahrer auch niemals fahren. Ich würde auch niemals den Anspruch stellen, solche Straßen "zurückzubauen". Hier ist eine intelligente Verkehrsführung notwendig. Dazu gibt es vielfältige Möglichkeiten. Mir sagte erst gestern eine 70jährige Dame und eingefleischte Radfahrerin, dass sie gerne Umwege in Kauf nimmt, als sich in Gefahr zu begeben. Und sie sprach sich ganz klar für Radwege neben Hauptstraßen aus!

Ein zwei Meter breiter Fußweg ist sicherlich nicht viel, es kommt aber darauf an, ob er auch in entsprechendem Maße genutzt wird. Vor meiner Haustüre ist er tatsächlich gerade mal zwei Meter breit. Aber kaum jemand läuft darauf herum ;) . Radfahrer git es hier ebenso wenig, wie Autofahrer. Ist halt eine Sackgasse in einem Wohngebiet :lol: . Ich kenne aber auch andere Stellen im Stadtgebiet. Hauptverkehrsstraße mit vier Fahrspuren, Straßenbahngleise, Parkstreifen, Radweg und Fußweg.
Verkehrsdichte: Straße/Strab 4, Parkstreifen 3, Radweg 0.5, Fußweg 1 (wobei die Zahlen das ungefähre Verhältnis darstellen)

Es ist aber schon recht witzig, wie die Geschwindigkeit eines Radfahres unterschiedlich wahrgenommen wird. Unterstellen wir einmal 20 Km/h als Durchschnitt. Für einen Fußgänger ist das mehr als das Doppelte, für einen Autofahrer sind es 40% der erlaubten Geschwindigkeit.

Das "Flanieren" stammt aus der Zeit ohne TV und anderen Medien. Man ging auf die Straße, um zu sehen und gesehen zu werden. Die Menschen, welche heute die Fußgängerzonen bevölkern, haben andere Interessen. Neudeutsch nennt man es "Shopping", was nichts anderes bedeutet, als für sinnlose Dinge (meist Modetrends) Geld auszugeben.
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 5 Dec 2008, 20:57 hat geschrieben:Dann scheinst Du aber der einer der wenigen zu sein. Wenn ich sehe, wieviele Autos auf der BAB 46 zwischen W-Cronenberg und D-Universität mich überholen, während meine Tachonadel mehr oder weniger exakt auf der 120 steht.
Mich überholen auf dieser Strecke auch schon mal andere Fahrzeuge. Aber es ist nicht die große Masse. Mir ist bekannt, dass die Autobahnpolizei gerade auf diesem Teilstück häufig mit Spezialfahrzeugen (Videoaufzeichnung) im Einsatz ist und die übelsten Rowdies herausfischt.
Gleichzeitig bemerke ich, dass kaum einer auf der B7 in Wuppertal langsamer als 55 fährt, sondern die meisten in der grünen Welle bei 60.
Wundert Dich das? Der Mensch lernt schnell, bei welcher Geschwindigkeit er möglichst störungsfrei vorankommt. Ich könnte dafür zig Beispiele aus Deutschland aufführen, wo es ähnlich ist.
Wenn ich dann noch sehe, dass sich immer hinter mir Schlangen bilden, wenn ich an Schulen bei entsprechendem Schild 30 fahre, fehlt vollends der glaube, dass Autofahrer unter ständigem Kontrolldruck stehen. Ich fühle mich nicht unter Kontrolle, wenn ich Auto fahre. Ich fahre angepasst, weil sich jemand, der Ahnung hat, meist dabei was gedacht hat.

Die Polizei kann nicht überall sein. Schwerpunktkontrollen finden aber regelmäßig statt. Wenn ein oder zwei Tage an einer solchen Stelle kontrolliert wird, ist für die nächsten Wochen Ruhe im Karton.
Im Übrigen ist der Stadtverkehr in D sehr chaotisch für mein Empfinden, schlecht ausgeschildert und unübersichtlich. Als BEispiel will ich nur die haarsträubend schnellen Ampelschaltphasen nennen. Dieses fast gleichzeitige Springen auf Rot für A und grün für B halte ich für gefährlich. (gerade für Radfahrer)
In der Tat sind manche Ampelschaltungen in Düsseldorf verbesserungswürdig. Die "Gelbphase" (Kreuzung räumen) ist in vielen Fällen zu kurz. Aber es gibt sie - im Gegensatz zu anderen Städten - auch für Fußgänger.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 5 Dec 2008, 22:04 hat geschrieben:Wundert Dich das? Der Mensch lernt schnell, bei welcher Geschwindigkeit er möglichst störungsfrei vorankommt. Ich könnte dafür zig Beispiele aus Deutschland aufführen, wo es ähnlich ist.
Erlaubt ist es dennoch nicht. Es klingt nach einer Art Verteidigung.
Autobahn @ 5 Dec 2008, 22:04 hat geschrieben:Die Polizei kann nicht überall sein. Schwerpunktkontrollen finden aber regelmäßig statt. Wenn ein oder zwei Tage an einer solchen Stelle kontrolliert wird, ist für die nächsten Wochen Ruhe im Karton.
Das glaubt Du doch selbst nicht. Vor meinem Haus wird mehrere Male im Monat kontrolliert. Die Straße hat 4 Spuren (2 pro Fahrrichtung), die durch einen Grünstreifen unterteilt sind. Es ist Tempo 50 erlaubt. Die Kontrollen werden mit der Grundschule begründet, die direkt neben der Straße liegt, obgleich es eine Fußgängerbrücke gibt, die aber von den ABC-Schützen oft verschmäht wird. Es ist aber gerade die Straße, wo ich tagtäglich, zumindest von Frühjahr bis Herbst, Raser beobachten muss, darunter auch die potenziellen Organspender, die mit einer kaum mehr feststellbaren Geschwindigkeit von weit über 100 km/h auf ihrem Motorrad unterwegs sind. Auch mit dem Auto wird oft viel zu schnell gefahren. Das temporäre Fotogeschäft hat leider keine große Wirkung, schon recht keine nachhaltige.

Edit: Auch Autorennen finden hier öfters statt, zumeist nachts, und da ist keine Radarkontrolle mehr. Ich erinnere mich an zwei schwere Unfälle an der Stelle. Einer hat dabei bei einem Autorennen sein Leben auf der Straße gelassen. Ein anderer fuhr gegen einen Baum, der dann entwurzelt auf der Straße lag. Der Unfallverursacher flüchtete.
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Beitrag von Musikus »

Autobahn @ 5 Dec 2008, 21:24 hat geschrieben:Einerseits stimmt es schon, dass Hauptstraßen auf den Kraftfahrzeugverkehr "optimiert" wurden. Dies ist im Sinne eines besseren Verkehrsflusses auch gerechtfertigt. Und auf solchen Straßen würde ich als Radfahrer auch niemals fahren. Ich würde auch niemals den Anspruch stellen, solche Straßen "zurückzubauen". Hier ist eine intelligente Verkehrsführung notwendig. Dazu gibt es vielfältige Möglichkeiten. Mir sagte erst gestern eine 70jährige Dame und eingefleischte Radfahrerin, dass sie gerne Umwege in Kauf nimmt, als sich in Gefahr zu begeben. Und sie sprach sich ganz klar für Radwege neben Hauptstraßen aus!
Da gebe ich dir zum Teil natürlich recht. Wenn man eine verkehrsarme Nebenstraße zur Radwegeverbindung ausbauen kann, sollte man diese bevorzugen und nicht eine Hauptstraße verkleinern.
Das Argument "Verkehrsfluss" gilt aber für den Rad- und Fußverkehr genauso. Für die ist der Verkehrsfluss oft besch...
Und diese Verkehrsarten sind nun mal aus den bekannten Gründen in der Stadt gegenüber dem MIV zu bevorzugen.
Als Beispiel für den Umbau einer Hauptverkehrsstraße ziehe ich mal die Fürstenrieder Straße in München heran. Sollte dort die Straßenbahn einst gebaut werden, sollte man den Verkehrsraum neu aufteilen:
Von den jetzigen 6 Auto/Busspuren und dem Mittelstreifen werden knapp zwei verwendet, um eine eigenen Fahrweg für die Tram zu schaffen. Die restlichen werden auf das Mindestmaß verkleinert. Den übrigen Platz verwendet man für breite Radfahrstreifen, den heutigen Radweg bekommen die Fußgänger zugeschlagen.

Zur 70jährigen Dame: Dass sie lieber auf dem Radweg neben der Straße fährt, weil sie sich dort sicherer fühlt ist klar. Es ist eben nur gefühlt so, aber die Realität ist anders.
Im Gegensatz zu ihr sehe ich nicht ein, wieso Radfahrer gern Umwege in Kauf nehmen sollen, wo sie doch eigentlich in jeder Stadt gute und direkte Verbindungen angeboten bekommen sollten.

Das "Flanieren" stammt aus der Zeit ohne TV und anderen Medien. Man ging auf die Straße, um zu sehen und gesehen zu werden. Die Menschen, welche heute die Fußgängerzonen bevölkern, haben andere Interessen. Neudeutsch nennt man es "Shopping", was nichts anderes bedeutet, als für sinnlose Dinge (meist Modetrends) Geld auszugeben.
Mit dem letzten Satz hast du sowas von recht! Allerdings, kann man die Frage stellen, was zuerst kam. Die Verdrängung der Fußgänger an den Rand auf kleine Wege oder der Fernseher. Ich glaube eher ersteres, und dann blieben die Menschen vor der Glotze sitzen. Naja, in Wirklichkeit war es wohl einfach beides.
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 5 Dec 2008, 22:15 hat geschrieben:Erlaubt ist es dennoch nicht. Es klingt nach einer Art Verteidigung.
Warum Verteidigung? Es sind Erfahrungs- und Beobachtungswerte. Habe ich damit gesagt, dass es erlaubt wäre?
TramPolin @ 5 Dec 2008, 22:15 hat geschrieben:Das glaubt Du doch selbst nicht. Vor meinem Haus wird mehrere Male im Monat kontrolliert. Die Straße hat 4 Spuren (2 pro Fahrrichtung), die durch einen Grünstreifen unterteilt sind. Es ist Tempo 50 erlaubt.
Ich kann natürlich nur über NRW und die Ränder der angrenzenden Bundesländer berichten. Und hier klappt es weitestgehend mit dem Lerneffekt.
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Beitrag von Autobahn »

Musikus @ 5 Dec 2008, 22:38 hat geschrieben:Da gebe ich dir zum Teil natürlich recht. Wenn man eine verkehrsarme Nebenstraße zur Radwegeverbindung ausbauen kann, sollte man diese  bevorzugen und nicht eine Hauptstraße verkleinern.
So wird es heute z.B. in Düsseldorf größtenteils umgesetzt. Vor vielen Jahren hat eine Rot-Grüne Stadtverwaltung eine komplette Fahrspur einer vierspurigen Hauptstraße zum Radweg umgewidmet. Mit dem Ergebnis, das pro Stunde drei bis vier Radfahrer diesen nutzten :lol: . Die Folgen für den Kraftfahrzeugverkehr - und hier vor allem für den Lieferverkehr - waren katastrophal. Selbstverständlich wurde diese Maßnahme unter einem neuen Oberbürgermeister wieder rückgängig gemacht.
Musikus @ 5 Dec 2008, 22:38 hat geschrieben:Das Argument "Verkehrsfluss" gilt aber für den Rad- und Fußverkehr genauso. Für die ist der Verkehrsfluss oft besch...
Und diese Verkehrsarten sind nun mal aus den bekannten Gründen in der Stadt gegenüber dem MIV zu bevorzugen.
....
Wenn ich mir anschaue (natülich vorrangig für NRW), wie die Hauptverkehrsströme für Kraftfahrzeuge geleitet werden, kann von einem direkten oder kürzesten Weg keine Rede sein. Und auf diesen Straßen sollte m. E. auch der MIV bevorzugt werden. Hinzu kommen noch die Trassen für den ÖPNV, wo auch kein Fußgänger oder Radfahrer etwas verloren hat. Dabei ist es selbstverständlich, dass gesicherte Überwege und möglichst in jeder Richtung Radwege vorhanden sind. Mit einer vernünftigen Planung und intelligenten Leitsystemen kann es allen Verkehrsteilnehmern recht gemacht werden. Eine generelle Bevorzugung bestimmter Verkehrsmittel ist Unsinn.

Bei Nebenstraßen sieht die Sache schon etwas anders aus. Der Fahrweg sollte den Fahrzeugen vorbehalten bleiben, die langsamsten Fahrzeuge (das dürften dann wohl die Radler sein) müssen aber äußerst rechts fahren (Rechtsfahrgebot!) um schnelleren Fahrzeugen das Überholen zu ermöglichen. Fußgänger müssen die Straße auf dem kürzesten Weg überqueren. Denn so ist es in der StVO vorgeschrieben ;) .
Musikus @ 5 Dec 2008, 22:38 hat geschrieben:Im Gegensatz zu ihr sehe ich nicht ein, wieso Radfahrer gern Umwege in Kauf nehmen sollen, wo sie doch eigentlich in jeder Stadt gute und direkte Verbindungen angeboten bekommen sollten.
Wenn ich mir das Radfahrerleitsystem in Düsseldorf anschaue, werden die Radler meist über paralell verlaufende Nebenstrecken geleitet. Allerdings muss im Kernbereich der City noch einiges verbessert werden.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 6 Dec 2008, 11:13 hat geschrieben:Warum Verteidigung? Es sind Erfahrungs- und Beobachtungswerte. Habe ich damit gesagt, dass es erlaubt wäre?
Es klang für mich verharmlosend. Ich habe aber nicht gesagt, dass Du behauptet hättest, es wäre erlaubt.
Autobahn @ 6 Dec 2008, 11:13 hat geschrieben:Ich kann natürlich nur über NRW und die Ränder der angrenzenden Bundesländer berichten. Und hier klappt es weitestgehend mit dem Lerneffekt.
Einen dauerhaften Lerneffekt haben Blitzer meiner Meinung nach nicht. Der Mensch lernt zwar - aber eher wo er aufpassen muss, weil dort ein Blitzer stehen könnte. Bei den Radarkontrollen der neuen Generation fällt sogar dieser Effekt weitgehend weg. Hier wir im Infrarotbereich fotografiert, es gibt keinen sichtbaren Blitz. Nachfolgende Autos werden ebenfalls nicht gewarnt und fahren genauso schnell weiter. Dass man zu schnell war, erfährt man dann erst Wochen später per Post. So was dient nur der Einnahmeoptimierung der Kommunen, mit einer Gefahrenreduzierung dürfte dies nur wenig zu tun haben.
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 6 Dec 2008, 12:04 hat geschrieben:Einen dauerhaften Lerneffekt haben Blitzer meiner Meinung nach nicht. Der Mensch lernt zwar - aber eher wo er aufpassen muss, weil dort ein Blitzer stehen könnte. Bei den Radarkontrollen der neuen Generation fällt sogar dieser Effekt weitgehend weg. Hier wir im Infrarotbereich fotografiert, es gibt keinen sichtbaren Blitz. Nachfolgende Autos werden ebenfalls nicht gewarnt und fahren genauso schnell weiter. Dass man zu schnell war, erfährt man dann erst Wochen später per Post. So was dient nur der Einnahmeoptimierung der Kommunen, mit einer Gefahrenreduzierung dürfte dies nur wenig zu tun haben.
Die Kommunen dürfen nur an so genannten Unfallschwerpunkten ihre Blitzer aufstellen. Insofern kennt man als Ortskundiger diese Stellen recht schnell. Und wenn der Lerneffekt darin besteht, dass man an diesen Stellen grundsätzlich langsam fährt, ist auch schon etwas gewonnen. Die Polizei hingegen darf an jeder Stelle Geschwindigkeitskontrollen durchführen. Meist geschieht dies mit den Radarpistolen, aber auch mit speziell ausgerüsteten Fahrzeugen und sogar Motorrädern. Da diese Fahrzeuge aber zivile Lackierung und zivile Kennzeichen haben, fallen sie einem unbedarften Zeitgenossen nicht auf. Ein solches Fahrzeug aus Münchner Fertigung fährt mit ständig wechselnden Kennzeichen im Großraum Düsseldorf auf den Autobahnen herum.

Die Infrarotblitzer haben Anfangs sicher den Effekt, dass sich die Anschaffung in kurzer Zeit rechnet. Langfristig wird es sich aber herumsprechen und die Leute fahren tatsächlich langsamer. Außreisser wird es aber immer geben.
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Beitrag von JNK »

Mal überlegen, wann sind Auto-Kennzeichen relevant:

a) Bei der eindeutigen Zuordnung von Halter und Auto zwecks Steuer. Zudem wird hierdrauf die Fahrtüchtigkeit dokumentiert. Im Gegensatz zum Rad, kann den Fahrer hinterm Autolenkrad nicht genau sehen. (Es sei denn das Auto steht)

b ) Geschwindigkeitsverstöße können mit der Kamera dokumentiert werden.

c) bei Fahrerflucht kann man den Halter ermitteln, wenn man sich das Kennzeichen gemerkt hat.

Bei allen Verkehrsverstößen, die die Polizei/Ordnungsamt ahnden, wird "manuel" kontrolliert und angehalten, Kennzeichen nicht nötig. Oder habe ich etwas vergessen?

a) und b ) fallen beim Rad weg.

Edit: Vergessen dass aus b + ) B) wird.
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Beitrag von JeDi »

Schalt doch einfach Emoticons aus - geht unten... dann geht auch das b) ;)
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Beitrag von TramPolin »

JNK @ 6 Dec 2008, 18:37 hat geschrieben: b ) Geschwindigkeitsverstöße können mit der Kamera dokumentiert werden.
Nicht nur die, auch z.B. das Telefonieren mit einem mobilen Fernsprechgerät ohne Freisprecheinrichtung.

Ach ja, es soll auch Fahrradfahrer geben, welche diese (verbotene) Unsitte betreiben...
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Beitrag von Rohrbacher »

Wie ist denn dass eigentlich bei Trambahnfahrern? Die nehmen ja auch am Straßenverkehr teil, dürfen die handyfonieren oder nicht?
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 6 Dec 2008, 19:41 hat geschrieben:Wie ist denn dass eigentlich bei Trambahnfahrern? Die nehmen ja auch am Straßenverkehr teil, dürfen die handyfonieren oder nicht?
Der Fahrgast nicht, der Fahrer aber schon. Oder war es umgekehrt? B)
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