Kreditkrise- Was´n an der Börse los?

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BMI
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Beitrag von BMI »

Oha, dass was alle vermutet haben tritt wohl ein: Die Konjunkturprogramme werden nicht reichen...
UNO fordert einen "New Global Deal"! http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29255/1.html

"Der Bericht fordert, die Finanzmärkte strenger zu regeln und den Internationalen Währungsfonds zu reformieren. Wenn die Finanzexperten und Politiker von der eingetretenen Krise überrascht worden wären, dann stelle dies vor allem deren unbegründeten Glauben an die Selbstregulierungskräfte dar. Die Krise sei schon länger vorherzusehen gewesen. "

Und: GM ist wohl bald pleite... am Ende dieses Monats, wenn nicht bald noch mehr Geld bewilligt wird. :( http://www.heise.de/tp/blogs/8/119798

Tja... Das wird wohl ein sehr langer und kalter Winter für die Weltwirtschaft... Obwohl in einer Krise immer auch der Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft liegt! Es liegt an uns allen, was wir daraus machen!
WIR haben die Wahl:
Wollen WIR eine Gesellschaft in der viele verlieren und nur wenige Reich werden? Dann müssen wir nur weitermachen wie bisher...

Wollen wir ein "goldenes Zeitalter"? Dann können WIR jetzt und heute daran arbeiten... Umweltschutz, Soziale Sicherheit, Wohlstand für alle... Das muss kein Märchen bleiben...

...Aber dazu müssten die Politiker und Wirtschaftsakteure über ihren Ideologischen Schatten springen, dass grenzenloses Wachstum in einem begrenzten Raum möglich ist! (O.K. mann darf doch auch mal träumen!)

Wer hats gesagt? "Wenn wir unsere Zölle senken und Freihandelszonen einrichten, werden wir unsere Bürger zu Leibeigene und Pauper degradieren!"
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JNK
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Beitrag von JNK »

Vorbild USA? Harvard University verliert 8 Mill. $ durch Finanzkrise.
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0...,594671,00.html
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

BMI @ 28 Oct 2008, 19:09 hat geschrieben:Heftig, heftig... Angeblich sollen schon 18Mrd.€ verbrannt worden sein...
Die sind doch nicht verbrannt, die hat nur jetzt jemand anders.
BMI @ 28 Oct 2008, 19:09 hat geschrieben:Wer´s hat... wahrscheinlich am Ende der Staat...  :angry:
Nee, die Belegschaft von VW :lol: . Spiegel-Online vom 6.12.2008
BMI @ 28 Oct 2008, 19:09 hat geschrieben:Achja... Wie macht man an der Börse ein kleines Vermögen? ... Indem man mit einem Grossen anfängt!
Es geht auch umgekehrt :D . Man darf nur nicht so gierig sein, wie die Bosse der Hedge-Fonds :ph34r:
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Beitrag von BMI »

Nächste Runde von dem Erschffens eines kleines Vermögens an der Börse:
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/in...-clan;2105420;0

Interessant: "Im Gesellschafterkreis sorgt die angedrohte Dividendenstreichung für Aufregung, berichten Clanmitglieder. Rund 400 der 560 Haniel-Nachfahren seien mehr oder minder auf die Dividende angewiesen, heißt es."

400 der 560 Erben sind auf Dividende angewiessen??? Was automatisch zu der Frage führt: WAS machen die den lieben langen Tag???
Arbeiten für 4,50€ die Stunde? Weil HartzIV werden die wohl nicht bekommen! :D
Wenn noch jemand Argumente für die Erhöhung der Erbschaftssteuer brauch, bitte sehr!
Oder sind das Anzeichen für die kommende 20:80-Gesellschaft? http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29286/1.html

Angeblich gibts Lieferprobleme mit Natronlauge... Wieso? Woraus wird Natronlauge http://de.wikipedia.org/wiki/Natronlauge gemacht? Salz... Und was wird mit dem Chlor? Das da: http://de.wikipedia.org/wiki/Polyvinylchlorid
Tja... und was hat das ganze mit der aktuellen Krise zu tun? Tja, die PVC-Produktion wurde zurückgefahren-> weniger Chlor wird benötigt-> weniger Natronlauge wird hergestellt... :(

Oh, da fällt mir eine Zeitungsmeldung aus dem Frühjahr ein: "Am Bahnübergang in Moosburg kolidierte eine Autofahrerin mit einem Natronlaugewaggon. Es trat keine Säure aus." Guter PR-Sprecher oder depperter Journalist? :lol:
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JNK
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Beitrag von JNK »

Steinbrück schiesst gegen Gordon Brown. http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,15...,595755,00.html

Der Mann wird mir immer sympathischer. Übrigens, fährt Angela Merkel gerade eigentlich ein Politik der ruhigen Hand? (à la Schröder) Was hat ihre Partei und sie wohl vor 5 Jahren gesagt?
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sonne
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Beitrag von sonne »

eigentlich wollte ich mich aus dem eisenbahnforum raus halten, da es andere foren gibt, aber ich werde mal mein statement dazu abgeben:

1. die Banken haben absichtlich das Basel 2 Abkommen ignoriert und die USA wollten erst gar nicht das Basel 2 Abkommen unterzeichnen, sonst wäre es nicht zur Kreditkrise gekommen.

2. In den USA werden schlechte Löhne gezahlt - meistens zahlt man sogar noch Krankenkassenbeiträge und Rentenversicherung selber, nur wenige Unternehmern bieten eine Krankenkassenversicherung inklusive an, dass macht die Nettoeinkommen dann sehr sehr niedrig wenn man alles selber bezahlen muss, mit der Folge, dass man trotz arbeit keine krankenversicherung hat, in den USA sind gegenwärtig mehrere millionen menschen davon betroffen.

3. In den USA herscht ein verrücktes Kreditsystem nach Bush, da bekommen selbst Arbeitslose einen Hauskredit und 5.000 US Dollar hinter her geworfen, das perverse daran, wer z.b in Texas schulden hat, der kann sie in einem anderen Bundesstaat wie z.b Californien neu aufbauen, da die bundesstaaten im bankwesen nicht nachfragen ob einer in iova aus texas schulden hat, - Ich habe Beispiele gehört, dass es Menschen gegeben haben soll, die jahrelang ohne Arbeit durch die Staaten gereist sind und von den Krediten regelrecht gelebt haben.

Wir in Deutschland sind zum Glück noch im Kreditwesen anders strukturiert aber im Börsenspiel machen die Deutschen den USA alles nach zu unserem Nachteil und wir haben in Deutschland den überteuerten Teuro, beispiel supermarkt und das schafft halbe Einkommen bei voller Arbeit.

Ohne jetzt abzustumpfen man müsste erstmal alle Löhne enteder um 80 prozent anheben oder die preise halbieren z.b bei den lebensmittel damit mehr Geld zum konsumieren und kaufen vorhanden ist, wie das noch vor 10 jahren der Fall war, und man müsste ehrlich mal über den Sinn der Zeitarbeit diskutieren und mal in einigen branchen über Mindestlöhne diskutieren, aber genau das ist vielen Konzernen ein Dorn im Auge.
Demokratischer Sozialismus wie Dubcek ihn haben wollte.

http://www.youtube.com/watch?v=ddhm3qpe7sg
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

sonne @ 11 Dec 2008, 12:31 hat geschrieben:Ohne jetzt abzustumpfen man müsste erstmal alle Löhne enteder um 80 prozent anheben oder die preise halbieren z.b bei den lebensmittel damit mehr Geld zum konsumieren und kaufen vorhanden ist, wie das noch vor 10 jahren der Fall war, und man müsste ehrlich  mal über den Sinn der Zeitarbeit diskutieren und mal in einigen branchen über Mindestlöhne diskutieren, aber genau das ist vielen Konzernen ein Dorn im Auge.
Was Du zu den Banken und Krankenversicherung in den USA gesagt hast, kann man so stehen lassen.

BeimThema Anhebung der Löhne um 80% bzw. Halbierung der Preise, Zeitarbeit und Mindestlohn kann ich aber nicht zustimmen.

Der Preis einer Ware setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. Vereinfacht sind dies: Preis der Rohstoffe/Zuliefererteile, Entwicklungskosten, Investitionen in Maschinen, Betriebskosten (Strom, Gas, Miete usw.) und Lohnkosten. Hinzu kommen Steuern. Da diese Kosten vorfinanziert werden müssen, gehören auch noch Kapitalkosten dazu. Zu diesen Kapitalkosten zählt man auch die Verzinsung des Eigenkapitals eines Unternehmens. Hinzu kommt der Unternehmensgewinn, denn es ist ja Sinn eines Unternehmens, Überschüsse zu erzielen. Wenn an einer dieser Stellschrauben gedreht wird, erhöht sich der Preis des Produktes automatisch. Er kann auch sinken, wenn z.B. die Rohstoffe billiger werden oder die Zinsen sinken. Ich habe natürlich jetzt keine konkreten Zahlen zur Hand, aber der Unternehmensgewinn ist nur ein kleiner Teil des Endpreises.

Nicht anders ist es bei Dienstleistungen, nur hier fallen keine Kosten für Rohstoffe an, allerdings solche, für Verbrauchsmaterialien (z.B. bei Gebäudereinigern).

Je größer ein Unternehmen ist, desto größer ist naturgemäß der betriebliche Überschuss, der Gewinn pro Stück ist aber dennoch (in der Relation zum Endpreis) gering.

Spielraum für derartige Lohnzuwächse oder Preissenkungen sehe ich da nicht.

Wenn ein Unternehmen Kosten senken muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben, kann es nicht einfach den Zulieferern nur die Hälte bezahlen oder die Strom und Gasrechnung ignorieren. Auch die Banken werden böse, wenn Zinsen nicht bezahlt und Kredite nicht getilgt werden. Und besonders heftig reagiert der gute Herr Steinbrück. Bei den Steuern kennt er kein Pardon. Die haben im Ernstfall (Insolvenz) sogar Vorrang vor den Gehaltsansprüchen der Mitarbeiter!

Logsich, dass dann zuerst an den Lohnkosten gespart wird, besonders dann, wenn die Eigenkapitaldecke (wie bei den meisten Unternehmen) recht dünn ist. Also wird die Belegschaft ausgedünnt, im besten Fall wird die natürliche Fluktuation nicht durch Neueinstellungen ausgeglichen. Das heist dann: "Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen".

Zeitarbeit hat gerade dann eine Berechtigung, wenn Produktionsspitzen oder hohe Krankenstände aufgefangen werden müssen. Sie wäre überflüssig, wenn wir ein flexibleres Kündigungsrecht hätten. Dabei will ich negative Auswüchse in dieser Branche nicht negieren. Sie betreffen aber in erster Linie gewerbliche (meist ungelernte) Mitarbeiter. Zeitarbeit gibt es aber auch in höher qualifizierten Berufen, bis hin zu Medizinern und Juristen.

Ich finde das auch nicht berauschend, aber welche Möglichkeiten bleiben sonst noch? So lange weiter machen, bis der Insolvenzverwalter kommt? Dann sind alle Arbeitsplätze weg. Planwirtschaft ohne Kostenkontrolle (wie im real zusammengebrochenen Sozialismus)?. Wiedereinführung von Zollschranken des 19. Jahrhunderts? Was aus dem wirtschaftlichen Protektionismus entstanden ist, dürfte den Älteren noch in Erinnerung sein. Kolonialisierung der Rohstoffregionen, Wirtschaftsblockaden und zwei verheerende Weltkriege.

Über branchenbezogene Mindestlöhne wird ja schon lange diskutiert. Grundlage dafür ist das AEntG (Arbeitnehmerentsendegesetz). Dabei sind aber einige Kriterien zu berücksichtigen, die vielfach in der Diskussion übersehen werden. Es kommt nämlich auf die Qualifikation an. Ich will hier nur ein Beispiel anführen. Der Mindestlohn für Briefzusteller, der noch von Herrn Zumwinkel mit Herrn Bsirske ausgekungelt wurde.

Der Zusteller eines privaten Postdienstes muss in der Lage sein, seine Karre oder sein Fahrrad zu schieben und die Briefe in den richtigen Briefkasten zu werfen. Das einfache lesen der Anschrift reicht als Einstellungsvoraussetzung. Ein falsch zugestellter Brief ist keine Katastrophe, sondern nur ein Versehen.

Der Zusteller der Deutschen Post hat aber neben der normalen Post auch simple Einschreiben (die auch eine rechtliche Wirkung haben) und häufig mit behördlichen Zustellungsurkunden zu tun. In diesem Fall ist er eine Hilfsperson der staatlichen Organe. Eine Fehlzustellung kann erhebliche rechtliche Konsequenzen für den Empfänger haben, bis hin zu Haftstrafen. Allein aus diesem Grund müssen die Zusteller der Deutschen Post eine höhere Qualifikation haben.

Daher ist es Unsinn, die weitaus geringer Qualifizierten Zusteller der Privaten in gleicher Höhe zu bezahlen. (Achtung: keine Wertung der Person!). Aber wenn Wissen und Können keinen finanziellen Vorteil bringt, was dann?

Edit: Tippfehler
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Beitrag von BMI »

Autobahn @ 11 Dec 2008, 21:09 hat geschrieben:

Über branchenbezogene Mindestlöhne wird ja schon lange diskutiert. Grundlage dafür ist das AEntG (Arbeitnehmerentsendegesetz). Dabei sind aber einige Kriterien zu berücksichtigen, die vielfach in der Diskussion übersehen werden. Es kommt nämlich auf die Qualifikation an. Ich will hier nur ein Beispiel anführen. Der Mindestlohn für Briefzusteller, der noch von Herrn Zumwinkel mit Herrn Bsirske ausgekungelt wurde.

Der Zusteller eines privaten Postdienstes muss in der Lage sein, seine Karre oder sein Fahrrad zu schieben und die Briefe in den richtigen Briefkasten zu werfen. Das einfache lesen der Anschrift reicht als Einstellungsvoraussetzung. Ein falsch zugestellter Brief ist keine Katastrophe, sondern nur ein Versehen.

Der Zusteller der Deutschen Post hat aber neben der normalen Post auch simple Einschreiben (die auch eine rechtliche Wirkung haben) und häufig mit behördlichen Zustellungsurkunden zu tun. In diesem Fall ist er eine Hilfsperson der staatlichen Organe. Eine Fehlzustellung kann erhebliche rechtliche Konsequenzen für den Empfänger haben, bis hin zu Haftstrafen. Allein aus diesem Grund müssen die Zusteller der Deutschen Post eine höhere Qualifikation haben.

Daher ist es Unsinn, die weitaus geringer Qualifizierten Zusteller der Privaten in gleicher Höhe zu bezahlen. (Achtung: keine Wertung der Person!). Aber wenn Wissen und Können keinen finanziellen Vorteil bringt, was dann?

Edit: Tippfehler
Sorry, ich hab ein Beispiel von einem meiner Ex-Arbeitgeber (Sub-Unternehmer eines grossen Paketdienstes)... Auch bei Paketdiensten werden inzwischen Amtliche Sachen (JA! Einschreiben und andere Sachen von Gerichten!) befördert... Einstellungsvoraussetzung? Naja...
Einmal hat einer angefangen als Zusteller... ohne Führerschein!!! Ist aber erst nach 2Monaten bei einer Polizeikontrolle rausgekommen...
Soweit zur Qualifizierung...

Was hab ich gehört? Der Pharmaunternehmer Merckle (Ja, genau der! Der mit den VW-Aktien...) will einen Insolvenzanwalt bestellen...

Oh... und lt. dem MM will Continental von Schäffler das Autogeschäft haben... Ironie? der Geschichte...

Tja... da hat sich jemand wohl ordentlich verhoben, was?
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

BMI @ 12 Dec 2008, 13:51 hat geschrieben:Sorry, ich hab ein Beispiel von einem meiner Ex-Arbeitgeber (Sub-Unternehmer eines grossen Paketdienstes)... Auch bei Paketdiensten werden inzwischen Amtliche Sachen (JA! Einschreiben und andere Sachen von Gerichten!) befördert... Einstellungsvoraussetzung? Naja...
Ich bin seid vielen Jahren in der KEP-Branche tätig und kenne viele große und kleine Firmen. Dort wird die Auslieferung jeder Sendung durch die Unterschrift des Empfängers mit Datum und Uhrzeit quittiert. Das hat mit einem Einschreiben nichts zu tun.

Zustellungsurkunde
Die Zustellungsurkunde (auch: Postzustellungsurkunde - PZU) ist eine Urkunde laut Zivilprozessordnung, die beweist, dass einem Empfänger ein bestimmtes Schriftstück förmlich zugestellt wurde.

Der Service Postzustellungsauftrag (PZA) wurde vor der Liberalisierung des Postmonopols 1997 nur von der Deutschen Post AG (bzw. davor Deutsche Bundespost) angeboten.
Seit der Änderung des Postgesetzes mit Wirkung vom 22. Dezember 1997 ist es auch privaten Dienstleistern erlaubt, förmliche Zustellungen auszuführen, d. h. Postzustellungsaufträge der Behörden auszuliefern. Voraussetzung dazu ist eine Lizenz der Bundesnetzagentur (früher Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post) und eine entsprechende Entgeltgenehmigung.

Bei einer Zustellungsurkunde bestätigt nicht der Empfänger den Erhalt des Schreibens, sondern der Zusteller erklärt, dass er die Sendung zugestellt hat. Dies ist einer eidlichen Aussage gleichgestellt.
Der einzige Zustelldienst, der meines Wissens eine solche Genehmigung der Regulierungsbehörde hat, ist die Fa. Jurex (was nicht ausschließt, dass es in anderen Regionen auch noch ähnliche Firmen gibt).
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

BMI @ 12 Dec 2008, 13:51 hat geschrieben: Sorry, ich hab ein Beispiel von einem meiner Ex-Arbeitgeber (Sub-Unternehmer eines grossen Paketdienstes)... Auch bei Paketdiensten werden inzwischen Amtliche Sachen (JA! Einschreiben und andere Sachen von Gerichten!) befördert... Einstellungsvoraussetzung? Naja...
Einmal hat einer angefangen als Zusteller... ohne Führerschein!!! Ist aber erst nach 2Monaten bei einer Polizeikontrolle rausgekommen...
Soweit zur Qualifizierung...
Ähem ... ich glaube, ich weiß, welcher Paketdienst das ist. Ich kenne zwei Leute, die da bei Subunternehmen gearbeitet haben, der eine zwei Wochen, der andere vier Wochen. Länger aber nicht, wobei es wohl selten ist, daß die Leute da länger als einige Wochen arbeiten.

Es gibt Firmen mit so extrem sittenwidrigen Arbeitsbedingungen, denen muß das Handwerk gelegt werden.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Larry Laffer @ 13 Dec 2008, 10:40 hat geschrieben:Ähem ... ich glaube, ich weiß, welcher Paketdienst das ist. Ich kenne zwei Leute, die da bei Subunternehmen gearbeitet haben, der eine zwei Wochen, der andere vier Wochen. Länger aber nicht, wobei es wohl selten ist, daß die Leute da länger als einige Wochen arbeiten.

Es gibt Firmen mit so extrem sittenwidrigen Arbeitsbedingungen, denen muß das Handwerk gelegt werden.
Wer sich in der Branche auskennnt, für den ist es leicht, das zu erkennen ;) . Das Problem ist aber, dass der Sub meist selbst mit dem Rücken zu Wand steht. Nach Abzug aller Kosten und Steuern hat er kaum mehr, als seine Fahrer und meistens fährt er auch selbst noch. Die wahren Schuldigen sitzen in den Vorstandsetagen der Auftraggeber.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Hab eben einen Teil der Die Zeit- Matinee auf Phoenix gesehen, wo sich Peer Steinbrück mit den Herausgebern Naumann und Joffe über Finanzkrise etc. unterhält. Ich fand die Aussagen von Steinbrück beeindruckend und hatte den Eindruck, dass der Mann weiß, wovon er spricht und trotzdem noch über sich selbst reflektiert.

Heute abend um 22:30 gibt es die Wiederholung, die ich Interessierten empfehlen würde, zumal Joffe und Naumann auch immer daran interessiert waren, wie Naumann sagte "eine Schlagzeile zu produzieren, die am nächsten Tag auf Seite 1 der Bild erscheint". (ungefähr)

http://www.phoenix.de/content/phoenix/tv_p...skussion/213693

Nachtrag: Was so angenehm war, dass kein anderer Politiker unterbrochen hat und ein Thema in 5 Minuten abgehakt werden muss, keine Einspieler und MAZen und was sonst Polit-Talkshows so nervig macht.
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sonne
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Beitrag von sonne »

Was viele Vergessen, dass viele Menschen trotzt Arbeit wenig Geld in der Tasche haben, ich finde es moralisch verwerflich, erstens ist alles teurer geworden, und zweitens muss man mal den Wert der Menschenwürde diskutieren, und es gibt eine Pragraphen im Grundgesetz.

Aber auch bei Hochqualifizierten ist es so dass man gerne Lohndumping betreibt, zum Beispiel mein Arzt der verdient nur 1.600 Euro netto, das ist bei den heutigen Lebenshaltungskosten ein Witz und man muss auch sagen eine Frechheit , wenn man die Nichtskönner Ackermann und Co in Augenschein nimmt, der Arzt hat aber 10 Jahre studiert mit Abitur und 2 Jahre unbezahltes Praktikum realisiert, etwas wofür sich hier manch ein Dummschwätzer zu fein wäre.

Die Zielsetzung ist doch klar, dass Ärtze von den Pharmakonzernen abhängig werden sollen, damit Sie ihre Produkte verschreiben, also hat Ausbeutung System damit die Konzerne noch mächtiger werden.

Konsumgutscheine könnten zwar helfen mehr umzusetzen, für den Einzelhändler privat damit meine ich nicht ne Kette wie MediaMarkt wäre es sicherlich hilfreich, aber das alles nützt nix, solange wir nicht gegen Lohndumping vorgehen und gegen Preisdumping so wie das gegenwärtig bei der Bahn realisiert wird, weil die ach so bösen Lockführer zuviel Geld haben wollen.

www.volksprotest.de
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Beitrag von BMI »

Inzwischen hats sich ja rumgesprochen, dass die FED den Leitzins auf ein Band zw. 0,0 und 0,25% gesenkt hat...
Tja, damit ist das Pulver verschossen, wenn JETZT die Wirtschaft (v.a. die Banken!) nicht anzieht, dann kommt die nächste "Great Depression"! Falls sie nicht schon da ist... Da helfen dann KEINE Konsumgutscheine, KEINE Rettungspakete für Banken, Autonobilherstellern... Das einzige was hilft ist ein gigantisches Konjunkturprogramm mit Investitionen in die Infrastruktur (Autobahn, Eisenbahn, Stromnetze), Investitionen ins Bildungswesen (dazu gehören auch die Reparaturen von Schulen) und vor allem... Es muss der lokale Mittelstand bei der Auftragsvergabe bevorzugt werden... Kurz und gut: Alles Massnamen zur Stützung des Binnenmarktes...

Die im übrigen nicht SO dringend wären, wenn man sich nicht Jahrelang für den Exportweltmeister Deutschland den Buckel krumm gemacht hätte... (Bloss ein Denkanstoss: Was passiert jetzt mit den schönen grünen Scheinen mit den Bildern von toten Präsidenten drauf, die gerade wertlos werden??? Nur dass die halt in Deutschen Tressoren lagern, virtuell und real.) Man hat halt unter der Flagge des "Neoliberalismus" der 70/80/90er den Binnenmarkt vernachlässigt, inkl. sozialer Marktwirtschaft, nur um den Deutschen Arbeitnehmer(der hier im Lande lebt und konsumiert) gegen den Chinesen (der hier halt NICHT lebt und konsumiert und trotztdem ne arme Sau ist!) ausgespielt hat... und JETZT müssen wir für die Hirnlose Profitgier einiger weniger die Zeche zahlen!
Aber was sind die Reaktionen der Politiker und Manager? Sie machen mit genau dem weiter, was in die Krise geführt hat...

Achja, die Chinesen haben ein Riesenproblem... sie brauchen mind. 8% Wachstum um die (neu) 20 Millionen auf den Arbeitsmarkt drängenden Menschen in Lohn und Brot zu bekommen, vom Abbau der bestehenden Arbeitslosen ganz zu schweigen!
Wie sieht dann das Konjunkturprogramm der Chinesen aus? Jeder Mann eine Granate, jeder 10. eine AK-47 und dann ab nach Norden, Osten, Süden und Westen??? Ich hoffe doch nicht!
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Beitrag von JNK »

BMI @ 17 Dec 2008, 19:51 hat geschrieben: Das einzige was hilft ist ein gigantisches Konjunkturprogramm mit Investitionen in die Infrastruktur (Autobahn, Eisenbahn, Stromnetze), Investitionen ins Bildungswesen (dazu gehören auch die Reparaturen von Schulen) und vor allem...
Wobei ich da noch einmal 3 Dinge bemerken möchte:
1. Ein Infrastrukturprogramm kann aufgrund der Planungsfeststellungsverfahren erst in 1-2 Jahren wirklich ausgeführt werden.
2. Bildung ist Ländersache und die kümmern sich grad um ihre Banken. Zudem können sinnvolle Investitionen in Bildung nicht punktuell gemacht werden, sondern nur auf lange Sicht und müssen auch nach einer Rezession noch gezahlt werden (Ausstattung/Lehrer). Bei Investitionnen in Bildungsgebäude siehe 1.
3. Jedes Konjunkturprogramm zahlen meine und Eure (noch nicht vorhandenen) Kinder und Enkelkinder. Ich möchte das nicht.

Es muss der lokale Mittelstand bei der Auftragsvergabe bevorzugt werden...
Ich bezweifle, dass das legal wäre. Stichwort EU-weite Ausschreibung
Kurz und gut: Alles Massnamen zur Stützung des Binnenmarktes...
Da hilft eine Reallohnerhöhung. Ok, ich träume.

Wenn Konjunkturprogramm, dann dieses: Abschaffung der Studiengebühren! 1000€/Jahr.
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Beitrag von sonne »

Sehr gute Analyse, Bildung reicht nicht aus, wenn die Schüler dannach kein Ausbildungsstelle oder keine Arbeit nach ihrer Lehre finden, sonst die die Lehre nur eine Leere !!!!!!!!!!

Erstmal müßte das dreigliedrige Schulsystem weg und Ausbildungsplätze für jeden vorhanden sein bzw eine Arbeit, sonst ist es einfach nur Stuss was uns die Politiker verkaufen wollen.

Die Idee der Chinessen Richtung Norden zu wandern, halte ich für eine gute Lösung, dann können die Russen lernen, was es heisst "Besetzt" zu werden, damit können Sie die Strafe für Prag68 bekommen, aber gut das wäre ein anderes Thema, aber eines ist sicher, haben die Chinessen Russland erorbert gibt es Lebensraum für Sie und viel mehr Wohlstand, - aber ich denke, dass die Politiker dann wieder alla GasGerd wieder eine ProRussen Politik betreiben tut.

Aber auch das wäre ein anderes Thema, mich interesseirt mal wirklich warum ein Konzern in Deutschland für Russland Eisenbahnen bauen tut, können die Russen das nicht selbst ??? Es laufen schon diverse dubiose Sachen hier ab.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

sonne @ 17 Dec 2008, 20:49 hat geschrieben: Sehr gute Analyse, Bildung reicht nicht aus, wenn die Schüler dannach kein Ausbildungsstelle oder keine Arbeit nach ihrer Lehre finden, sonst die die Lehre nur eine Leere !!!!!!!!!!

Erstmal müßte das dreigliedrige Schulsystem weg und Ausbildungsplätze für jeden vorhanden sein bzw eine Arbeit, sonst ist es einfach nur Stuss was uns die Politiker verkaufen wollen.

Die Idee der Chinessen Richtung Norden zu wandern, halte ich für eine gute Lösung, dann können die Russen lernen, was es heisst "Besetzt" zu werden, damit können Sie die Strafe für Prag68 bekommen, aber gut das wäre ein anderes Thema, aber eines ist sicher, haben die Chinessen Russland erorbert gibt es Lebensraum für Sie und viel mehr Wohlstand, - aber ich denke, dass die Politiker dann wieder alla GasGerd wieder eine ProRussen Politik betreiben tut.

Aber auch das wäre ein anderes Thema, mich interesseirt mal wirklich warum ein Konzern in Deutschland für Russland Eisenbahnen bauen tut, können die Russen das nicht selbst ??? Es laufen schon diverse dubiose Sachen hier ab.
Also das dubioseste was hier "ablaeuft" ist Dein Posting. Allein die Frage, wieso ein Unternehmen fuer Russland Eisenbahnen bauen "tut", spricht Baende von Deinem Verstaendnis von Marktwirtschaft. Den Vorschlag einer chinesischen Lebensraumpolitik in Russland kommentiere ich erst lieber nicht.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 17 Dec 2008, 20:44 hat geschrieben:Wenn Konjunkturprogramm, dann dieses: Abschaffung der Studiengebühren! 1000€/Jahr.
Ist sicher kein Konjunkturprogramm, sondern eine individuelle Forderung. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob Studiengebühren Sinn machen oder nicht.
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Beitrag von Autobahn »

sonne @ 17 Dec 2008, 20:49 hat geschrieben:Sehr gute Analyse, Bildung reicht nicht aus, wenn die Schüler dannach kein Ausbildungsstelle oder keine Arbeit nach ihrer Lehre finden, sonst die die Lehre nur eine Leere !!!!!!!!!!

Erstmal müßte das dreigliedrige Schulsystem weg und Ausbildungsplätze für jeden vorhanden sein bzw eine Arbeit, sonst ist es einfach nur Stuss was uns die Politiker verkaufen wollen.
Das dreigliedrige Schulsystem hat in der Vergangenheit hervorragendes geleistet. Und damit meine ich nicht die letzten 30 Jahre, sondern die Zeit davor. Ich erspare mir die Aufzählung der Ingenieure und Wissenschftler, die aus diesem Bildungssystem hervor gegangen sind. Auch schon damals gab es "bildungsferne Schichten", die gibt es in jeder Volkswirtschaft. Es ist ein Traum, zu glauben, alle Menschen seien gleich klug. Es ist natürlich wünschenswert, dass alle Schulabgänger einen Ausbildungsplatz finden und auch nach der Ausbildung weiter beschäfitgt werden können. Doch leider ist es so, dass viele gar nicht ausbildungsfähig sind, weil ihnen grundlegende Kenntnisse fehlen. Fast möchte ich sagen, so manchen interessiert es auch gar nicht.
sonne @ 17 Dec 2008, 20:49 hat geschrieben:Die Idee der Chinessen Richtung Norden zu wandern, halte ich für eine gute Lösung, dann können die Russen lernen, was es heisst "Besetzt" zu werden, damit können Sie die Strafe für Prag68 bekommen, aber gut das wäre ein anderes Thema, aber eines ist sicher, haben die Chinessen Russland erorbert gibt es Lebensraum für Sie und viel mehr Wohlstand, - aber ich denke, dass die Politiker dann wieder alla GasGerd wieder eine ProRussen Politik betreiben tut.
Die Geschichte Russlands ist sehr sehr alt und lang. Aber darauf will ich nicht eingehen. Die Völker Sibiriens sind den Chinesen ethnisch näher, als den Russen. Aber auch die ethnischen Russen (und anderer Völker in Sibirien) wären nicht abgeneigt, vom wirtschaftlichen Aufschwung in China zu profitieren. Entlang der russisch-chinesischen Grenze gibt es jede Menge "Gastarbeiter", also Russen, die in China arbeiten. So mancher ist auch schon ausgewandert. Für die Bewohner Sibiriens wäre eine chinesische Besetzung auf keinen Fall mit Prag 68 vergleichbar. Du vergisst aber, dass der größte Teil Sibiriens eigentlich unbewohnbar ist, sieht man einmal von kleineren Nomadenstämmen ab. Der "Reiz" der Region liegt allein in den Bodenschätzen, und den werden sich Putin & Co nicht nehmen lassen. Das weiß auch die Führung in Bejing. Und so blöd, einen bewaffneten Konflikt zu beginnen, sind die auch nicht.

Und mit Verlaub, "GasGerd" ist schon lange aus der Politik ausgeschieden. Der Rechtsanwalt aus Hannover hat doch auf der internationalen politischen Bühne noch nicht einmal eine Statistenrolle. Vladimir Putin schreit sich weg, wenn er den Namen Schröder hört. So ist nun mal die Realpolitik.
sonne @ 17 Dec 2008, 20:49 hat geschrieben:Aber auch das wäre ein anderes Thema, mich interesseirt mal wirklich warum ein Konzern in Deutschland für Russland Eisenbahnen bauen tut, können die Russen das nicht selbst ??? Es laufen schon diverse dubiose Sachen hier ab.
Was ist daran dubios, wenn in Deutschland gebaute Züge in Russland eingesetzt werden? Unsere Autos werden ja auch in die ganze Welt exportiert. Und VW hat sogar ein Werk in Russland gebaut. Wenn Du willst, kannst Du auch russische Autos hier kaufen (Lada z.B.)
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sonne
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Beitrag von sonne »

@Autobahn, ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber bleibe lieber im Autoforum. Ich bin in der damaligen DDR zur Schule gegangen und wir hatten eine einheitliche Volksschule, - wenn das dreigliedrige Schulssystem besser sein soll als die Volksschule wo alle Schüler gemeinsam bis Klasse 10 zur Schule gehen, dann beantworte doch mal die Frage, warum Finnland, - welches nämlich das DDR Schulssystem mit übernommen hat, in der PISA Studie wesentlich besser abgeschnitten hat als bei uns. Von daher entschließt sich mir deine Logik nicht, bei uns in der DDR hatten wir sehr viele Facharbeiter hervorgebracht , ich denke, man sollte eher auf die Qualität der Lehrer setzen und nicht über Dein Stuss disktutieren, es ist doch pervers, dass ein Kind mit 10 Jahre gesagt bekommt, ab in die Hauptschule ab ins Leere , ab ins Hartz IV Programm zu mehr taugst du nämlich nicht, so wird in Westdeutschland ja schon mit Klasse 40 selektiert, das ist nicht in Ordnung.

Da kann ich viele frustierte Hauptschüler verstehen, dass Sie keinen Bock haben, wenn Ihnen gleich klar gemacht wird, dass Ihnen ausser Hartz IV und wenige Drecksarbeit nix bleibt, als Hauptschüler kannste dich nämlich nicht als Bankkaufmann oder Bürokaufmann bewerben, auch wenn die Zensuren Top sind sogar in Mathe, - so sieht es leider mal aus.

Ich bin für das normale Volksschulssystem und einem Kurssystem ab Klasse 8 so dass dann die Schüler individuell dort gefördert werden wo ihre eigentlichen Stärken liegen.

Für schlechtere Schüler sollte man beginnen ab Klasse 9 Berufskurse zu realisieren also mehr auf Arbeitslehre setzen usw usw, aber das wäre ja ein anderes Thema.

Zum Thema Wirtschaft; wir müssen das Lohndumping verbieten, ein entsprechenden Link habe ich schon beigefügt....Steuern nützen nix wenn man arm trotz Arbeit bleibt, eine dreiste Steuergeldabzocke kannste hier sehen, und da kommt mir Wut hoch, vor allem dass sich die CDU nicht schämt und der Typ so arogant wirkt, zeigt doch die Realitätsferne und ist für mich mituner ein Grund hierzu nicht die CDU zu wählen, aber sehe doch mal selbst diesen Bericht hier.

http://www.youtube.com/watch?v=gIfm3qci0gw
Demokratischer Sozialismus wie Dubcek ihn haben wollte.

http://www.youtube.com/watch?v=ddhm3qpe7sg
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Beitrag von Iarn »

sonne @ 18 Dec 2008, 11:30 hat geschrieben: @Autobahn, ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber bleibe lieber im Autoforum.
Vielleicht solltest Du lieber weiter an einem Kiosk mit Gleichgesinnten weiter darueber sinnieren, wie toll doch alles in der DDR war oder unter Adolf, wo sich keine auslaendische Bahn nach Deutschland gewagt hat und auch keine deutsche Firma fuer Russland Zuege bauen tat.
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JNK
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Beitrag von JNK »

JNK @ 14 Dec 2008, 14:12 hat geschrieben: Hab eben einen Teil der Die Zeit- Matinee auf Phoenix gesehen, wo sich Peer Steinbrück mit den Herausgebern Naumann und Joffe über Finanzkrise etc. unterhält. Ich fand die Aussagen von Steinbrück beeindruckend und hatte den Eindruck, dass der Mann weiß, wovon er spricht und trotzdem noch über sich selbst reflektiert.

Heute abend um 22:30 gibt es die Wiederholung, die ich Interessierten empfehlen würde, zumal Joffe und Naumann auch immer daran interessiert waren, wie Naumann sagte "eine Schlagzeile zu produzieren, die am nächsten Tag auf Seite 1 der Bild erscheint". (ungefähr)

http://www.phoenix.de/content/phoenix/tv_p...skussion/213693

Nachtrag: Was so angenehm war, dass kein anderer Politiker unterbrochen hat und ein Thema in 5 Minuten abgehakt werden muss, keine Einspieler und MAZen und was sonst Polit-Talkshows so nervig macht.
Ich kann mich nur wiederholen und diesmal gibt's den Link zum Podcast bei Phoenix.

Wenn ich bedenke dass, das demnächst für die öffentlich-rechtlichen verboten wird (nach 7 Tagen) wird mir schlecht.

http://bibliothek.phoenix.de/videobeitrag,246.html
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Beitrag von LugPaj »

Autobahn @ 18 Dec 2008, 01:08 hat geschrieben: Das dreigliedrige Schulsystem hat in der Vergangenheit hervorragendes geleistet. Und damit meine ich nicht die letzten 30 Jahre, sondern die Zeit davor. Ich erspare mir die Aufzählung der Ingenieure und Wissenschftler, die aus diesem Bildungssystem hervor gegangen sind.
Ja, aber es ist auch ein Irrtum zu glauben alle Menschen waeren in allen Faechern gleich begabt, bzw gleich unbegabt (udn dass noch zum selben Zeitpunkt ihrer kindlichen Entwicklung, naemlich nach der 4. Klasse Grundschule) und kommen somit in ein Gymnasium oder je nachdem in eine andere Schule.

Auch wenn vieles am amerikanischen Schulsystem hinkt, ich denke ein Gundprinzip ist ziemlich interessant, dass man naemlich innerhalb einer Schule verschieden schwere Kurse fuer einzelne Faecher anbietet. Sozusagen Mathe light bis Mathe intensiv fuer diejenigen die es in diesem Gebiet draufhaben (Verknuepft mit der Durchlaessigkeit...also dass man auf und absteigen kann). Somit haette jeder eine Grundbildung, aber eine staerke Bildung in den Gebieten, die einem interessieren bzw wo man eine Begabung hat.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
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sonne
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Beitrag von sonne »

Nach diesem Prinzip verfährt das finnische Schulssystem, es fördert die Schüler indivudell und hat ein Kurssystem , so kann der eine sich als Handwerker, Verwaltungsangestellter oder Polizist bewerben oder studieren, je nachdem wie die stärken liegen.

In Deutschland wird nach Klasse 4 gesagt ab in die Hauptschule, dann ist da nix mehr mit guter Berufsausbildung oder gar eine Arbeitsstelle.

Ich kenne einen Kumpel der hatte mit viel druck zwar eine Lehrstelle als Bürokaufmann bekommen trotz erweiterten Hautpschulabschluss, das aber nur weil er in einer überbetrieblichen Maßnahme gewesen ist, nach seiner Lehre, mit 2 bestanden vor der IHK , gabs für ihm nur die Arbeitslosigkeit.

Hätte er Realschulabschluss gehabt, hätten ihn die Türen bei Post, Bahn, Creditreform, Sparkasse oder Behörden offen gestanden, wie meine ex-freundin die 1995 mit einem miserablem Realschulabschluss eine Lehre zur Sozialversicherungsfachangestellten machte bei der Rentenkasse und heute die Rentenbescheide an die Arbeitnehmer schickt.

Fazit, weil sie einen Realschulabschluss hatte, bekam sie bessere Chancen und muss nicht nach der Lehre oder in soziale Projekte gehen und arbeitslos sein, nein der Job ist inklusive.

Über diese Perversion des Arbeitsmarktes haben wir noch nie disktuiert, es ist wie in den 50er Jahren, die bösen Tatsachen werden schlichtweg tot geschwiegen.

PS: Auch wer bei der Bahn eine Berufsausbildung macht und gut in seinen Leistungen ist und zur vollen Zufriedenheit seines Arbeitgebers tätig ist, - darf mit großer Wahrscheinlichkeit auch damit rechnen übernommen zu werden, wobei nur 2 von 10 genommen werden, ich finde auch das ist ein skandal.
Demokratischer Sozialismus wie Dubcek ihn haben wollte.

http://www.youtube.com/watch?v=ddhm3qpe7sg
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Aber selbst mit Realschule rümpft man im kfm. Bereich in der Industrie schon.
"Wie? Kein Abi? Kein Studium?"

Da hat mans schon schwer gegen die Konkurrenz, wenn man nicht Berufserfahrung hat.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

In meiner Generation galt ein Hauptschulabschluss (es hieß damals übrigens Volksschule) noch was. Die 14jährigen konnten ordentlich schreiben und lesen, richtig rechnen. Und ein gerüttelt Maß Allgemeinbildung war auch dabei. Klar, die Kinder wurden auch gefordert, aber nur wer wirklich in seiner Auffassungsgabe eingeschränkt oder einfach zu faul war, rauschte durch.

Ende der 60er glaubte man, dass jedes Kind ein Recht auf eine höhere Bildung habe. Dummerweise hat man aber übersehen, dass es dieses Recht schon immer (zumindest seit Ende des Schulgeldes) gegeben hat. Die lieben Kleinen mussten sich nur anstrengen und fleißg lernen. Aber damals hat man es mit anderen Rezepten versucht. Man senkte einfach die Anforderungen, überließ den Kindern die Entscheidung, was sie lernen wollen oder nicht (Kurssystem u.ä.). So kommt es heute dazu, dass die Banken ihre Auszubildenden (mit Abitur!) zunächst mal in einen Rechtschreibkurs schicken. Eine Fertigkeit, die damals jeder Volksschüler drauf hatte.

Eine "Durchlässigkeit" hat es immer gegeben. Nicht wenige sind über den zweiten Bildungsweg in Amt und Würde gelangt.

Man kann sicher darüber diskutieren, ob die weiter führenden Schulen ab der 5., 6, oder 7. Klasse beginnen sollen. Der Run auf die Gymnasien und Privatschulen zeigt aber, dass eine Einheitsschule nicht die ungeteilte Zustimmung findet.

Die ideologische Komponente der Einheitsbildung lasse ich einmal außen vor. Dazu fällt mir nämlich nur eine Karrikatur ein:

Ein Pope und ein Herrscher stehen zusammen. Sagt der Herrscher zum Popen: "Halte Du sie dumm, ich halte sie arm!"

Edit: Formatierung
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Autobahn @ 20 Dec 2008, 19:51 hat geschrieben: Man senkte einfach die Anforderungen, überließ den Kindern die Entscheidung, was sie lernen wollen oder nicht (Kurssystem u.ä.). So kommt es heute dazu, dass die Banken ihre Auszubildenden (mit Abitur!) zunächst mal in einen Rechtschreibkurs schicken. Eine Fertigkeit, die damals jeder Volksschüler drauf hatte.
Daran ist aber sicherlich nicht das Kurssystem an Gymnasien schuld (bzw. schuld gewesen). Deutsch war nämlich - zumindest in Bayern - bis zum Abitur immer vorgeschriebenes Pflichtfach, ebenso wie z.B. Mathematik. Die einzige Wahlmöglichkeit bei diesen Fächern war, ob man sie als Grund- oder Leistungskurs belegt (3 bzw. 5 Stunden die Woche).

Unabhängig davon muß ich Dir recht geben, dass heute ziemlich viele Leute mit miserablen Grundkenntnissen in puncto Rechtschreibung o.ä. die Gymnasien mit Abitur verlassen. Das liegt aber meiner Meinung nach nichtmal am Schulsystem, an zu weichen Anforderungen o.ä. Es liegt einfach daran, was der Großteil der heutigen Teenager in seiner Freizeit macht. Dazu gehört z.B. chatten. Oder fernsehen. Oder telefonieren. Oder Ballerspiele. Dazu gehören aber meistens nicht mehr lesen, und schon gar nicht mehr schreiben (und damit meine ich "richtig" schreiben, nicht chatten oder massenweise Zweizeiler in Internetforen zu packen). Und dann darf man sich nicht wundern, wenn am Ende eine ganze Generation voller Orthografiephobisten herauskommt. Und viele die noch halbwegs korrekt schreiben können, tun sich wiederum mit komplexerem Satzbau o.ä. schwer und machen nach jeweils 6 Worten einen Punkt, weil es sonst zu unübersichtlich wird. Umgekehrt sinken aber auch die Anforderungen an die Schreib- und Lesefertigkeit der Menschen in unserer heutigen Gesellschaft allgemein. Man vergleiche mal Zeitschriften, Bedienungsanleitungen, und sonstiges aus den 70er Jahren mit den heute üblichen Standards. Wo man früher eine kurze (oder auch ausführlichere) Textbeschreibung fand, kleben heute Piktogramme oder es gibt nummerierte Bildchen. Allgemein paßt das in mein persönliches Bild von der immer dümmer und anspruchsloser werdenden Gesellschaft, wo sich die meisten Menschen in ihrer Freizeit vorwiegend mit Dingen beschäftigen, bei denen man das Hirn garantiert ausgeschaltet lassen kann.
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Beitrag von Autobahn »

Oliver-BergamLaim @ 20 Dec 2008, 20:13 hat geschrieben: Allgemein paßt das in mein persönliches Bild von der immer dümmer und anspruchsloser werdenden Gesellschaft, wo sich die meisten Menschen in ihrer Freizeit vorwiegend mit Dingen beschäftigen, bei denen man das Hirn garantiert ausgeschaltet lassen kann.
So drastisch wollte ich es gar nicht ausdrücken, aber es stimmt.
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Beitrag von ET 423 »

sonne @ 20 Dec 2008, 18:00 hat geschrieben: PS: Auch wer bei der Bahn eine Berufsausbildung macht und gut in seinen Leistungen ist und zur vollen Zufriedenheit seines Arbeitgebers tätig ist, - darf mit großer Wahrscheinlichkeit auch damit rechnen übernommen zu werden, wobei nur 2 von 10 genommen werden, ich finde auch das ist ein skandal.
Jaja, dein Bahnbashing. Da möchte ich gerne mal deine Zahlen, Daten und Fakten lesen! Von meinem Lehrjahr beispielsweise wären alle übernommen worden und was mir so gesagt wurde, ist es bei den anderen Lehrgängen nicht so viel anders; jedenfalls weitaus mehr als 20%.
Auch wenn bei der Bahn vieles nicht so okay ist, wie es wünschenswert wäre, aber in dieser Angelegenheit kann man ihr dahingehend wirklich nichts vorwerfen. Natürlich wird auch aussondiert, entweder gleich beim Vorstellungsgespräch oder spätestens nach den drei Monaten Probezeit - aber das macht jeder Betrieb und muß er auch.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Autobahn »

ET 423 @ 20 Dec 2008, 20:52 hat geschrieben:Jaja, dein Bahnbashing.
Das ist kein Bahnbashing von Sonne, das ist Kritik an unserem Gesellschaftssystem. Der Autor bevorzugt ein anderes Modell, das sich als untauglich erwiesen hat. Eine Einheitspartei wollte alle Menschen gleich (dumm) machen. Es hat aber trotz Einheitsschule und Einheitsbildung nicht funktioniert. Die Menschen wollten die Einheit, die Einheit des deutschen Volkes in Frieden und Freiheit.

Im Prinzip trauert er dem real untergegangenen Sozialismus auf deutschem Boden nach. Wie stolz wurde doch das "Lied der Partei" in den in den Kaderkreisen in den Focus gehoben. Das Volk hat darüber nur gelacht.
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