Guido @ 18 Dec 2008, 14:06 hat geschrieben:
Wie ich schon schrieb, es fehlt eigentlich nur noch ein passendes Bild, am Besten gleich ein Portrait des Herren. So bekommen die beteiligten gleich noch ein direktes Bild von dem "Opfer", psychologisch gesehen doch sehr sinnvoll, weiß man wenigstens wen man da übergekarrt hat. Es reicht schon, daß man vor Ort sich mit der Situation auseinander setzen muß, da tut es nun wirklich nicht not daß wenn man dann zu Hause ist und endlich Ruhe hat diesen Vorfall auch noch in der Zeitung oder im Internet lesen muß, damit dann der ganze Vorfall gleich wieder hoch kommt. Es soll ja übrigens auch Tf geben die sogar hier mitlesen, habe ich mir sagen lassen. Und wäre ja vielleicht sogar möglich daß ein solcher auch mal so ein Vorkommnis hat. Drum wäre es schlicht und ergreifend besser, wenn über sowas nicht berichtet wird.
Also wenn man deiner Argumentation folgt, dürfte man auch nicht über Straßenverkehrsunfälle berichten. Dort gibt es auch immer Augenzeugen, und im Gegensatz zu einem Bahn- PU auch oft noch weitere Beteiligte, die teilweise schwer verletzt sind und evtl. nie wieder gesund werden. Wenn man aber aus Rücksicht auf diese Leute, darauf verzichten würde, über die Unfälle zu berichten, würde sich die Mehrheit der Autofahrer nicht darüber bewusst sein, wie gefährlich der Straßenverkehr ist, und alle wären noch viel unvorsichtiger. Das hat man ja früher gesehen, als Autos noch nicht so weit verbreitet waren. Da ist jeder sorglos mit unsicheren Autos herumgefahren bis die Verkehrtotenzahlen auf 20 000 im Jahr gestiegen sind. Dann wurden Autos, die Gesetze und die Fahrer sicherer, und seitdem fallen die Zahlen jedes Jahr.
Ähnlich ist es mit allen anderen Gefahrenquellen. Würden die Medien nicht über Grillunfälle, Eiseinbrüche, uvm. berichten, wären sich viel weniger Leute dieser Gefahren bewusst, und würden sich ihnen aussetzen, wobei der eine oder andere dann auch draufginge.
Von daher finde ich es nicht nur gerechtfertigt, sondern auch wichtig, dass über solche PUs berichtet wird. Da ich offensichtlich nicht alleine bin mit dieser Meinung, bezieht sich das von dir erwähnte Abkommen auch (wie gesagt) nur auf Selbstmorde.
Zu dem Tf: Wer weiß wie viele Leute mehr dem Tf noch vor seinen Zug gelaufen wären und in Zukunft noch laufen würden, wenn die Medien nicht über die Gefahren aufklären würden?
Und dass der Zug Beulen abbekommen hat und die Bergungsarbeiten bis 5 Uhr gedauert haben, wissen wir von dir und nicht von den bösen Medien.
Zum Thema Selbstmord oder Unfall: Dieser "Unfall" war eindeutig auch ein Selbstmord. Wer auf die blöde Idee kommt über Gleise zu laufen wo man es doch lieber sein lassen sollte kann nur in hohem Maße lebensmüde sein und ist somit ein potentieller Selbstmörder. Einem solchen Menschen ist es völlig egal, ob er überfahren wird oder nicht. Wäre es ihm nicht egal, würde er nicht übers Gleis laufen, da er's doch tut nimmt er das Risiko des vorzeitigen Ablebens in Kauf. Mit 69 sollte man auch wissen, daß auch Züge kommen können die nicht im Fahrplan stehen, soviel Lebenserfahrung sollte in dem Alter vorhanden sein.
Dieser Absatz ist einfach nur unsachlich. Jeder macht Fehler. Manche machen die Fehler fahrlässig, andere nicht. Aber du kannst grobe Fahrlässigkeit einfach nicht mit absichtlichem Handeln gleichsetzen!