Schwarzfahren ist cool....

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
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luc
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Beitrag von luc »

Naja, nötig wären nicht nur höhere EBE, sondern auch mehr Kontrollen. Aber solange mein Verkehrsbetrieb der Meinung ist, die Schwarzfahrerquote wäre in meiner Stadt von 3% auf 2% gesunken und dabei nichtmal ne zweistellige Kontrolleuranzahl hat, solange sollte doch alles bestens sein :-)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

spock5407 @ 28 Dec 2008, 13:00 hat geschrieben:IMO kann man gleich bei Ersttätern 120 Euro kassieren.
Warum nicht gleich 120 Sozialstunden, ersatzweise Haft?

Früher stieg ich hinten (später vorne beim Fahrer) in die Staßenbahn ein, der Schaffner kassierte den Fahrpreis und gab mir meinen Fahrschein. Ich brauchte mir keine Gedanken um Tarife zu machen. In Bundesbahnzügen kassierte ein Schaffner (O.K. der Trick mit der Toilette ist ausgelutscht).

Und jetzt? Ich arme Sau muss die Tarife kennen, am (kaputten) Automaten den Fahrschein kaufen und am (kaputten) Automaten entwerten.

Dann lieber jeden morgen die Scheiben frei kratzen (dank dem Klimawandel :ph34r: , sch... kalt zur Zeit), als unfreiwillig den Straftatbestand der "Erschleichung von Leistungen" gemäß § 265a StGB zu erfüllen. Über die unfreiwillige Leistungserschleichung lässt sich der Gesetzgeber geflissentlich aus :ph34r:


§ 265a
Erschleichen von Leistungen

(1) Wer die Leistung eines Automaten oder eines öffentlichen Zwecken dienenden Telekommunikationsnetzes, die Beförderung durch ein Verkehrsmittel
oder den Zutritt zu einer Veranstaltung oder einer Einrichtung in der Absicht erschleicht, das Entgelt nicht zu entrichten, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in anderen Vorschriften mit schwererer Strafe bedroht ist.

(2) Der Versuch ist strafbar.

(3) Die §§ 247 und 248a gelten entsprechend.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 28 Dec 2008, 18:45 hat geschrieben: Und jetzt? Ich arme Sau muss die Tarife kennen, am (kaputten) Automaten den Fahrschein kaufen und am (kaputten) Automaten entwerten.
Jetzt übertreibe mal nicht. :) Das entbehrt doch jeder Realität. :) Du tust ja so, dass die ÖPNV-Tarife komplizierter sind als die Allgemeine Relativitätstheorie und dass die Defekte an den Automaten häufiger sind als Pannen beim Space Shuttle. :)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also die Chance, dass nen Automat meinen Schein nimmt, ist aus subjektiver Erfahrung 50:50. Wenn ich beispielsweise morgens in M zu Flughafen fahren will, kaufe ich mein Ticket immer schon am Vorabend.
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Beitrag von MisterH »

Mit welchem Schein willst dir den die Fahrkarte kaufen???

Normalerweise werden im Nahverkehr hochstens 20€-Scheine genommen und nachdem die Scheine durch eine Maschine geprüft werden, sollten sie auch noch einen halbwegs akzeptablen zustand haben.

UNd ich hatte da bisher eigentlich noch nie Probleme, außer wenn ich mit nem 50€-Schein am Automaten stehe :D
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karhu
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Beitrag von karhu »

MisterH @ 28 Dec 2008, 19:32 hat geschrieben:Normalerweise werden im Nahverkehr hochstens 20€-Scheine genommen und nachdem die Scheine durch eine Maschine geprüft werden, sollten sie auch noch einen halbwegs akzeptablen zustand haben.
Eigentlich sollte die Technik soweit sein das der Automat auch Scheine zurückgibt und nicht nur Münzen. Vorallem die neuen Automaten der DB die ja erst ein paar Jährchen alt sind.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

TramPolin @ 28 Dec 2008, 18:53 hat geschrieben: Jetzt übertreibe mal nicht. :) Das entbehrt doch jeder Realität. :) Du tust ja so, dass die ÖPNV-Tarife komplizierter sind als die Allgemeine Relativitätstheorie und dass die Defekte an den Automaten häufiger sind als Pannen beim Space Shuttle. :)
Naja - es gibt schon üble Tarifsysteme, wo man als Tourist wirklich aufgeschissen ist. So ist die Tatsache, dass man für den Innenraum in Innsbruck nicht nur den Wabentarif kaufen muss, sondern noch einen spezielle Innsbruck-Zuschlag braucht, um aus einer Tageskarte eine Tageskarte zu machen, die auf allen Linien gilt, nur mit Glück zu finden. Auch in anderen Städten gibt es unmögliche Konstrukte die ohne Studium der (am Automaten nicht erhältlichen) umfangreichen Tarifbestimmungen nicht nachvollziehbar sind.

UNd von daher muss ich sagen: Ich hab nichts gegen eine Erhöhung des erhöhten Beförderungsentgelt, allerdings:

-sollte das bei Nennung einer guten Erklärung reduziert werden (z.B. für Touristen die glaubhaft versicher das nicht verstanden zu haben)
-sollte das reduziert werden falls jemand nur vergessen hat dass ein neuer Monat begonnen hat und das anhand der Monatsmarke vom letzten Monat nachweisen kann
-auch andere nachvollziehbare Gründe sollten kulant behandelt werden.

Mit Kulanz meine ich damit nicht Reduzierung auf 3 oder 5 Euro Bearbeitungsgebühr, sondern je nach Begründung auf zwischen 20 und 40 Euro.

Weil wenn gleich 60 oder 120 Euro verlangt werden ist man als Monatskarteninhaber ganz schön gefährdet - ich denke fast jeder hat schonmal vergessen dass der Monatserste ist und sind schwarzgefahren und haben sich ihre neue Wertmarke halt am 2. oder 3. gekauft - bei solchen Leuten gleich 120 Euro zu verlangen ist nicht Sinn der Sache und könnte manche auch davon abschrecken das "Risiko Bahnfahrt" einzugehen. Genauso sollte man nachvollziehbare Irrtümer im Tarif nicht so extrem ahnden.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

leinfelder @ 28 Dec 2008, 19:58 hat geschrieben: Eigentlich sollte die Technik soweit sein das der Automat auch Scheine zurückgibt und nicht nur Münzen. Vorallem die neuen Automaten der DB die ja erst ein paar Jährchen alt sind.
Die neuen könnens angeblich - hätt ich aber noch nie gesehen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Guido
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Beitrag von Guido »

MisterH @ 28 Dec 2008, 19:32 hat geschrieben:Mit welchem Schein willst dir den die Fahrkarte kaufen???

Normalerweise werden im Nahverkehr hochstens 20€-Scheine genommen [...]
20er werden in M auch erst ab einem Betrag von 10 Euro genommen. Ist in anderen Regionen teilweise genauso, teilweise anders, kommt immer drauf an wo man ist.

Immer wieder toll die Leute die ankommen "der Automat ist kaputt", wedeln noch mit'm 20er Schein und im Display stehen 2,30 Euro.
Autobahn @ 28 Dec 2008, 18:45 hat geschrieben:Und jetzt? Ich arme Sau muss die Tarife kennen, am (kaputten) Automaten den Fahrschein kaufen und am (kaputten) Automaten entwerten.
TramPolin @ 28 Dec 2008, 18:53 hat geschrieben:Jetzt übertreibe mal nicht. :) Das entbehrt doch jeder Realität. :)
Ja was erwartest Du von jemanden der - nach eigener Aussage - nur Auto fährt und daher nicht weiß wie ein Zug von innen ausschaut? Doch wohl keine qualifizierte Äußerung zur Funktionsweise von Einrichtungen am Bahnsteig oder in Zügen. Da hat doch wieder einmal genau der richtige das Maul aufgerissen.
Autobahn @ 28 Dec 2008, 18:45 hat geschrieben:Dann lieber jeden morgen die Scheiben frei kratzen
Eine Dose Mitleid: *zisch* Oooooohhhhhhhhhhhhh ...
Autobahn @ 28 Dec 2008, 18:45 hat geschrieben:Früher stieg ich hinten (später vorne beim Fahrer) in die Staßenbahn ein, der Schaffner kassierte den Fahrpreis und gab mir meinen Fahrschein. Ich brauchte mir keine Gedanken um Tarife zu machen. In Bundesbahnzügen kassierte ein Schaffner (O.K. der Trick mit der Toilette ist ausgelutscht).
Ja früher, als wir noch jung waren, da war alles besser *hust* *röchel* ... SCNR
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
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Beitrag von karhu »

Autobahn @ 28 Dec 2008, 18:45 hat geschrieben:In Bundesbahnzügen kassierte ein Schaffner.

Und jetzt? Ich arme Sau muss die Tarife kennen, am (kaputten) Automaten den Fahrschein kaufen und am (kaputten) Automaten entwerten.
Du weist schon das es Fahrkartenautomaten schon seit den 60er Jahren gibt?

Also ich weis nicht was daran so schwer sein soll. Vorallem die neuen DB Automaten mit Touchscreen sind super, ich kann in zB. Leinfelden ((S) Haltepunkt) eine Fahrkarte bis nach zB. Paris lösen mit Reservierung und habe meine Fahrkarte durchgängig ohne noch in Stuttgart Hbf zum Schalter zu müssen.

Allerdings sollte der Automat soweit sein das ich auch gesamt europaweit eine Fahrkarte kaufen kann zB. nach Stockholm oder Catania (Sizilien) geht nicht.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Boris Merath @ 28 Dec 2008, 20:05 hat geschrieben:Naja - es gibt schon üble Tarifsysteme, wo man als Tourist wirklich aufgeschissen ist. So ist die Tatsache, dass man für den Innenraum in Innsbruck nicht nur den Wabentarif kaufen muss, sondern noch einen spezielle Innsbruck-Zuschlag braucht, um aus einer Tageskarte eine Tageskarte zu machen, die auf allen Linien gilt, nur mit Glück zu finden. Auch in anderen Städten gibt es unmögliche Konstrukte die ohne Studium der (am Automaten nicht erhältlichen) umfangreichen Tarifbestimmungen nicht nachvollziehbar sind.
Richtig, die Tarifsysteme haben so ihre Tücken, auch in München gibt es die eine oder andere Ungereimtheit (ich erinnere an unsere Kurzstreckendiskussion mit durchgefahrenen Haltestsellen mit und ohne Bahnsteigkante). Wenn ich in einer fremden Stadt bin, muss ich mich auch erst einmal einlesen. Im Normalfall sollte man aber auch als Fremder ganz gut zurechtkommen, etwa mit einer Tageskarte. Wenn ich den Fall ins Innsbruck sehe, wundere ich mich, dass man da offenbar durch zu versteckte Hinweise Leute in die Falle laufen lässt. Da ist sicher noch Verbesserungspotenzial notwendig. In anderen Städten geht das meist ja auch.

Mir ging es aber nur darum, zu sagen, dass Autobahn sehr stark übertrieben hat. Das hat sich so angehört, als müsste man erst den Tarif lernen, um dann dennoch am Automaten keine Fahrkarte kaufen und diese dann nicht vorhandene Fahrkarte nicht entwerten zu können.

Wenn ein Tourist oder Gelegenheitsfahrer glaubhaft versichert, eine Tariftücke nicht gekannt zu haben, wäre ich auch dafür, wenn mal eine Ausnahme gemacht wird. Ob dies in der Praxis durchführbar ist, müsste man sehen. Manche Kontrolleure drücken ja heute schon ein Auge zum aber das ist dann oft Glücksache.

Ich habe auch mal in München eine Streifenkarte gehabt, bei der sich herausgestellt hat, dass die gestempelte Uhrzeit falsch war, das Datum stimmte, aber die Uhrzeit war vom Vormittag, obwohl es schon Nachmittag war. Der Kontrolleur glaube mir sofort, dass ich erst vor einer halben Stunde gestempelt habe. Von einem defekten Entwerterautomaten in der Linie 15/25 wusste er nichts, er sagte einfach, er würde mir glauben.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

leinfelder @ 28 Dec 2008, 19:58 hat geschrieben:
MisterH @ 28 Dec 2008, 19:32 hat geschrieben:Normalerweise werden im Nahverkehr hochstens 20€-Scheine genommen und nachdem die Scheine durch eine Maschine geprüft werden, sollten sie auch noch einen halbwegs akzeptablen zustand haben.
Eigentlich sollte die Technik soweit sein das der Automat auch Scheine zurückgibt und nicht nur Münzen. Vorallem die neuen Automaten der DB die ja erst ein paar Jährchen alt sind.
Spassig ist es eine Zeitkarte von 5x Euro mit zwei 50 Euro Scheinen bar zu zahlen, das Rückgeld wiegt dann fast nen Kilogramm.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Guido @ 28 Dec 2008, 20:09 hat geschrieben:Ja was erwartest Du von jemanden der - nach eigener Aussage - nur Auto fährt und daher nicht weiß wie ein Zug von innen ausschaut? Doch wohl keine qualifizierte Äußerung zur Funktionsweise von Einrichtungen am Bahnsteig oder in Zügen. Da hat doch wieder einmal genau der richtige das Maul aufgerissen.
Ich kenne Züge sehr wohl von innen :D . Ich kenne aber auch defekte Automaten und defekte Entwerter.

Bild

Hier wurde mit einer Axt oder einem ähnlichem Gegenstand der Bildschirm zerstört, der Entwerter war ebenfalls unbrauchbar.

Bei den älteren Automaten musste man schon eine Menge kennen oder lernen, um die richtige Fahrkarte zu erwerben :ph34r: . Die Tabelle mit den Tarifzonen war zudem an dieser Station immer zugesprüht. War also nix mit Unkenntnis.

Auto fahren ist mein Job. Damit verdiene ich meine Brötchen, so wie Du es mit der Lok/dem Triebwagen machst ;)
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Beitrag von ET 423 »

Die Unkenntnis, die in diesem Thema zu Tage kommt, ist mal wieder erheiternd. Was laß ich da so? Ich habe ein Ticket, es paßt aber nicht ganz, also bin ich Schwarzfahrer, muß 40EUR zahlen und bin vorbestraft. So etwa wäre die Zusammenfassung.
Gut, daß es Fakten gibt, die ich hier sehr gerne (mal wieder) aufliste: Wer kein gültiges Ticket besitzt, wird im Falle einer Kontrolle durch den Prüfer beanstandet. Soweit richtig, also es wird vom prüfenden Personal ein sog. "40er" ausgestellt. Aber der Fahrgast wird ja befragt, ob und welche Art Fahrkarte er hat bzw. hätte. Gibt der zu prüfende Kunde beispielsweise an, seine Monatskarte vergessen zu haben, wird ein anderer Code eingetragen, als würde dieser einfach nur schwarz fahren.
Das alles wird also ausgefüllt, das Original bleibt beim Prüfer, eine exakte Abschrift erhält der Fahrgast. Im Falle einer Graufahrt (wie das mit dem "Monatskarte vergessen") bekommt der vermeintliche Graufahrer noch den Hinweis, daß er sich mündlich binnen 7 Tagen an die zuständige Einspruchstelle wenden kann, die sich da und da befindet. Läßt der "Graufahrer" diese Frist verstreichen, besteht immer noch eine Einspruchmöglichkeit, die dann allerdings schriftlich stattzufinden hat. Erst danach, wenn kein Einspruch stattfindet, sind die 40EUR fällig und erst dann, sofern erforderlich, wird seitens der Bahn eine Strafanzeige gestellt. Und selbst dann wird nochmals (seitens DB) geprüft, um welche Art von Schwarz- und/oder Graufahrerei es sich handelt.
Um natürlich vollständig zu bleiben: Es wird bei notorischen Schwarzfahrern anders gehandelt. Wer ständig mit dem Code "schwarz gefahren" erfaßt wird, bekommt mittlerweile recht schnell eine Anzeige (die genaue Anzahl nenne ich nicht, ich bitte um Verständnis). Jemand, der paar Mal seine persönliche Monatskarte vergessen hat, kann diese nachträglich in der ihm genannten Einspruchstelle vorzeigen und zahlt im besten Falle nur eine Bearbeitungsgebühr.
Ich bitte auch um Verständnis, daß ich die verschiedenen Codierungen hier nicht nennen kann und auch nicht nennen will.

@Autobahn: Es kam seit dem Beginn deiner Mitgliedschaft schon deutlich rüber, daß du so gut wie nie mit den Öffentlichen fährst und auch seit deiner Kindheit keinen Zug mehr von innen gesehen hast. Meinst du nicht auch, die vielen Hinweise in deinen 2xxx Beiträgen reichen und du könntest damit allmählich aufhören?
Alternativ könntest du hier auch mal aufhören und dich voll und ganz einem Autofahrerforum widmen, das deinen Stärken eher entsprechen würde, als diese Institution.

/Bearbeitung: aus einer 1 wurde eine 2.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von [DB] Fahrgast »

ET 423 @ 29 Dec 2008, 04:18 hat geschrieben: Jemand, der paar Mal seine persönliche Monatskarte vergessen hat, kann diese nachträglich in der ihm genannten Einspruchstelle vorzeigen und zahlt im besten Falle nur eine Bearbeitungsgebühr.
*hust* Im schlechtesten Fall zahlt man die Bearbeitungsgebühr. Ein bundesdeutsches Gericht hat hier schonmal ein Urteil gefällt, dass jemand, der seine Monatskarte vergessen hat, eindeutig kein Schwarzfahrer ist und deshalb ein EBE nicht erhoben werden kann. Grund: Er hat die Leistung ja bezahlt, kann es nur zum Zeitpunkt der Kontrolle nicht nachweisen. Das Erheben einer Bearbeitungsgebühr hingegen ist erlaubt, aber nicht zwingend notwendig.

Es gibt auch kundenfreundliche Lösung, wie Karlsruhe. Da zeigste deinen Perso und das Prüfpersonal schaut auf ihrem mobilen Terminaldingens nach, ob der Kunde auch tatsächlich eine gültige Karte hat.
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JNK
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Beitrag von JNK »

ET 423 @ 29 Dec 2008, 04:18 hat geschrieben:[...] @Autobahn: [...] Alternativ könntest du hier auch mal aufhören und dich voll und ganz einem Autofahrerforum widmen, das deinen Stärken eher entsprechen würde, als diese Institution.[...]
Menschen mit Schwächen sind hier also nicht zugelassen? Den Abschnitt hab ich dann wohl überlesen.

Ich kann sein Empfinden durchaus nachvollziehen. Meine Oma behauptet heute noch, sie wär einmal schwarz gefahren. Da hab ich ihr erklärt, wenn der Automat defekt ist, ist das kein Schwarzfahren. (Richtig, oder?)

Wie verhält es sich eigentlich, wenn der Automat defekt ist und ich werde kontrolliert? Ich gebe das an und dann? Werden meine Personalien aufgenommen? Muss ich meine Personalien angeben? Wird mir geglaubt? Muss ich in in meine Reisezeit die Fahrt zum Reisezentrum zur Klarstellung einberechnen und mich noch schriftlich äussern? Ehrlich gesagt hab ich davon keine Ahnung, ich hab so ein praktisches Studententicket, das hält ein halbes Jahr. (Aber ich lese hier mit und frage um meine Unkenntnis zu verringern.)
Ich weiß hier in NRW eh nie, wo die Zuständigkeit von DB Regio aufhört und vom VRR anfängt.

@Autobahn: Et423 hat recht, Du musst nicht jeden Beitrag mit "Ich bin nur als Kind mal mit dem hier *LINK* gefahren..." beginnen.
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Beitrag von ET 423 »

[DB] Fahrgast @ 29 Dec 2008, 09:39 hat geschrieben:*hust* Im schlechtesten Fall zahlt man die Bearbeitungsgebühr. Ein bundesdeutsches Gericht hat hier schonmal ein Urteil gefällt, dass jemand, der seine Monatskarte vergessen hat, eindeutig <u>kein</u> Schwarzfahrer ist und deshalb ein EBE nicht erhoben werden kann. Grund: Er hat die Leistung ja bezahlt, kann es nur zum Zeitpunkt der Kontrolle nicht nachweisen. Das Erheben einer Bearbeitungsgebühr hingegen ist erlaubt, aber nicht zwingend notwendig.
Das mit dem "besten" Fall war genau so gemeint, wie ich es schrieb. Man muß dafür natürlich seinen Hintern in Bewegung setzen. Dann trifft der beste Fall ein. Der Schlechteste trifft dann ein, wenn man die Frist verstreichen läßt.
JNK @ 29 Dec 2008, 10:06 hat geschrieben: Menschen mit Schwächen sind hier also nicht zugelassen? Den Abschnitt hab ich dann wohl überlesen.
Habe ich das geschrieben? Ich meine nicht. Ich erwähnte nur, daß seine Stärken eindeutig das Auto fahren sind und somit ein Forum für Autofahrer besser wäre. Von "nicht zulassen" wegen Schwächen etc. war doch keine Rede? :)
JNK @ 29 Dec 2008, 10:06 hat geschrieben: Wie verhält es sich eigentlich, wenn der Automat defekt ist und ich werde kontrolliert? Ich gebe das an und dann? Werden meine Personalien aufgenommen? Muss ich meine Personalien angeben? Wird mir geglaubt? Muss ich in in meine Reisezeit die Fahrt zum Reisezentrum zur Klarstellung einberechnen und mich noch schriftlich äussern? Ehrlich gesagt hab ich davon keine Ahnung, ich hab so ein praktisches Studententicket, das hält ein halbes Jahr. (Aber ich lese hier mit und frage um meine Unkenntnis zu verringern.)
Ich weiß hier in NRW eh nie, wo die Zuständigkeit von DB Regio aufhört und vom VRR anfängt.
Deine Personalien mußt du angeben, da du ja in diesem Moment ein Schwarzfahrer bist. Wenn du dann sagst, der Automat und/oder der Entwerter war defekt, wird das so notiert. Anschließend wird dann von Technikern bei einer Kontrolle überprüft, ob es sich wirklich so zugetragen hat, oder nicht. Waren die Geräte wirklich defekt, so mußt du gar nix machen (also kein Gang in ein Reisezentrum oder dergl.) und nicht mal etwas bezahlen. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Autobahn »

ET 423 @ 29 Dec 2008, 04:18 hat geschrieben:@Autobahn: Es kam seit dem Beginn deiner Mitgliedschaft schon deutlich rüber, daß du so gut wie nie mit den Öffentlichen fährst und auch seit deiner Kindheit keinen Zug mehr von innen gesehen hast. .......
Du dürftest übersehen haben, dass ich mit dem Auto fahre, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Also nicht zum Spaß oder aus Bequemlichkeit. Der private Anteil an meiner jählichen Verkehrsleistung beträgt weniger als 1%. Von daher ist auch die Wahrscheinlichkeit, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, äußerst gering. Es macht auch keinen Sinn, spazieren zu fahren, um die private Quote zu erhöhen ;)

Ich fahre aber durchaus gerne mit Bussen und Straßenbahnen/Stadtbahnen der Rheinbahn in Düsseldorf. Nur bei den S-Bahnen der DB Regio Rhein-Ruhr habe ich nach vielen negativen Erlebnissen eine sehr hohe Hemmschwelle. Zumindest die in NRW ansässigen Mitglieder des Forums werden das nachvollziehen können.

Meine etwas ironische Bemerkung:

Und jetzt? Ich arme Sau muss die Tarife kennen, am (kaputten) Automaten den Fahrschein kaufen und am (kaputten) Automaten entwerten.

bezog sich doch einzig darauf, dass Wenigfahrer (egal aus welchen Gründen sie nicht täglich mit der Bahn fahren) im Vergleich zu früher benachteiligt sind.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 29 Dec 2008, 16:44 hat geschrieben: bezog sich doch einzig darauf, dass Wenigfahrer (egal aus welchen Gründen sie nicht täglich mit der Bahn fahren) im Vergleich zu früher benachteiligt sind.
Das sehe ich nicht so. gerade Wenigfahrer können sich im Internet ausgezeichnet darüber informieren, welche Fahrkarte sie brauchen, diese ggf. gleich bezahlen und ausdrucken (ja, ich weiß, du lehnst Onlinebezahlung ab, wobei ich hier noch nie eine negative Erfahrung gemascht habe. Bei Hunderten gekauften Fahrkarten und Onlineartikeln ist noch nie irgendwo zuviel abgebucht worden) und ihre Fahrroute planen.

Es ist nicht nur alles schlechter geworden.

Es wird gerne übersehen, dass im Ausgleich zum Abbau von Serviceleistungen (Schaffner wird aufs Abstellgleis geschickt) an anderer Stelle oft neue entstehen.

Alles zusammen genommen empfinde ich die ÖPNV- und Zugbenutzung viel komfortabler als früher.
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Beitrag von JeDi »

In der EVO steht eindeutig:
§ 12
Erhöhter Fahrpreis
(3) Der erhöhte Fahrpreis ermäßigt sich im Falle des Absatzes 1 Buchstabe b auf 7 Euro, wenn der Reisende innerhalb einer Woche ab dem Feststellungstag bei einem Bahnhof der befördernden Eisenbahn nachweist, daß er im Zeitpunkt der Feststellung Inhaber eines gültigen Fahrausweises war.
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 29 Dec 2008, 16:52 hat geschrieben:Das sehe ich nicht so. gerade Wenigfahrer können sich im Internet ausgezeichnet darüber informieren, welche Fahrkarte sie brauchen, diese ggf. gleich bezahlen und ausdrucken (ja, ich weiß, du lehnst Onlinebezahlung ab, wobei ich hier noch nie eine negative Erfahrung gemascht habe. Bei Hunderten gekauften Fahrkarten und Onlineartikeln ist noch nie irgendwo zuviel abgebucht worden) und ihre Fahrroute planen.

Es ist nicht nur alles schlechter geworden.

Es wird gerne übersehen, dass im Ausgleich zum Abbau von Serviceleistungen (Schaffner wird aufs Abstellgleis geschickt) an anderer Stelle oft neue entstehen.

Alles zusammen genommen empfinde ich die ÖPNV- und Zugbenutzung viel komfortabler als früher.
Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie ein 88jährige sich ihre "Reise" zum Arzt im Internet heraussucht, die Fahrkarte ausdruckt und dann zu Haltestelle dackelt ;) . Ich kenne aber auch Mittfünfziger, die Schweißausbrüche hätten, wenn sie vor dem PC sitzten müssten.

Nicht das man mich falsch versteht, die Möglichkeiten zu Information und Buchung, meinetwegen auch Onlinezahlung sind schon gut, aber eine große Bevölkerungsgruppe bleibt da außen vor. Daher halte ich die Abschaffung von Zugbegleitern/Schaffnern für falsch.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 29 Dec 2008, 17:36 hat geschrieben:Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie ein 88jährige sich ihre "Reise" zum Arzt im Internet heraussucht, die Fahrkarte ausdruckt und dann zu Haltestelle dackelt  ;) . Ich kenne aber auch Mittfünfziger, die Schweißausbrüche hätten, wenn sie vor dem PC sitzten müssten.

Nicht das man mich falsch versteht, die Möglichkeiten zu Information und Buchung, meinetwegen auch Onlinezahlung sind schon gut, aber eine große Bevölkerungsgruppe bleibt da außen vor. Daher halte ich die Abschaffung von Zugbegleitern/Schaffnern für falsch.
Es soll Senioren geben, die im Internet fit sind. Selbst meine alte Mutter macht jetzt ihre Bankgeschäfte im Internet.

Natürlich ist dies mit der Abschaffung des Schaffners für viele alles andere als schön.

Dass aber eine große Bevölkerungsgruppe (Du sprichst wohl primär die Alten an) generell vergessen wird und für diese gar nichts getan wird (so klingt es zumindest zwischen den Zeilen durch), sehe ich anders.

Die Umstellung von Trambahnen und Bussen auf Niederflurfahrzeuge, die groß angelegte Nachrüstung von Bahnstationen mit Fahrstühlen ("Down - Steig ein, wenn du dich traust") , die Lackierung von Haltestangen in Signalfarben sowie Systeme wie DFI haben doch das Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln gerade für Senioren einfacher, komfortabler - einfach besser - gemacht.

Hierzu ein kleiner Ausflug in ein verwandtes Thema: In meiner näheren Umgebung steht ein Altenheim. Dieses hat man Anfang der 1970er-Jahre errichtet. Obwohl es Hochparterre hat, wurde es - ich traue mich es kaum zu sagen - ohne barrierefreien Zugang geplant. Ein Altenheim ohne Rampe, bei dem erst ein halbes Stockwerk Höhenunterschied per Treppe überwunden werden muss! Der Rollstuhl musste hierbei herauf- und heruntergetragen werden!

Damals hat sich niemand darüber aufgeregt. Eine Rampe kostet doch nur Geld, hätte man damals vielleicht gesagt. Wozu auch? Für die dreimal, die Uromi Grundhilde im Jahr von ihren Angehörigen aus dem Heim abgeholt wird, braucht es doch keine Rampe.

In den 1980ern Jahren wurde in diesem Altenheim die Rampe verschämt nachträglich eingebaut.

Früher waren Menschen im Rollstuhl Menschen zweiter Klasse. Sie waren Behinderte - Krüppel, um es ganz brutal zu sagen, aber damals sah man es in weiten Bevölkerungsteilen einfach so. Heute sind es Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Der Mensch steht glücklicherweise auch begrifflich wieder im Vordergrund. Die Integration von Menschen mit körperlichen Einschränkungen zeigt sich auch im öffentlichen Verkehr - zum Glück.

Das alles muss man auch sehen und nicht nur das Negative - wie die Abschaffung des Schaffners.

Edit: Diverse Flüchtigkeitsfehler korrigiert
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Da möchte ich auch noch die groß angelegten Umbauten der Stationen erwähnen. Dies hat nicht nur zum Zweck, Rollstuhlfahrern den Zugang zu ermöglichen, sondern vor allem auch, damit alte Leute leichter ein- und aussteigen und einfacher zum Bahnsteig können. Die Rillenplatten (genannt Blindenleitsystem) in den Bahnsteigen baut man auch nicht aus Jux und Dallerei ein. :)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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JNK
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Beitrag von JNK »

ET 423 @ 29 Dec 2008, 18:34 hat geschrieben:Da möchte ich auch noch die groß angelegten Umbauten der Stationen erwähnen. Dies hat nicht nur zum Zweck, Rollstuhlfahrern den Zugang zu ermöglichen, sondern vor allem auch, damit alte Leute leichter ein- und aussteigen und einfacher zum Bahnsteig können. Die Rillenplatten (genannt Blindenleitsystem) in den Bahnsteigen baut man auch nicht aus Jux und Dallerei ein. :)
Hier in NRW gefördert durch den Staat bzw. das Land...

By the way mir fällt grad ein, dass in D-HBF, liebe Autobahn, immer Menschen stehen, in DB-Uniform, die so einen Automaten erklären. (Dürfen die eigentlich selber auf die Displays drücken, oder nur "beraten"?;))
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

JNK @ 29 Dec 2008, 18:41 hat geschrieben: Hier in NRW gefördert durch den Staat bzw. das Land...

By the way mir fällt grad ein, dass in D-HBF, liebe Autobahn, immer Menschen stehen, in DB-Uniform, die so einen Automaten erklären. (Dürfen die eigentlich  selber auf die Displays drücken, oder nur "beraten"?;))
An den Haltepunkten da draußen auf dem Land stehen die menschlichen Helfer kaum respektive gar nicht, und wo sie stehen, ist es nicht besonders hilfreich, einen defekten Automaten zu erklären. :D
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ TramPolin

Alle Achtung, Deine Mutter macht ihre Bankgeschäfte per Onlinebanking (ich tue es nicht, weil ich da aus vielen Gründen Bauchschmerzen habe), aber Du wirst zugeben, dass dies nur ein sehr kleiner Kreis ist. Sicher wird die Zahl der älteren Internetuser mit der Zeit steigen, es kommt aber immer auf den Bildungshintergrund an. Der Mitfünfziger, den ich oben erwähnte, hat Zeit seines Lebens weder im beruflichen, noch im privaten Umfeld etwas mit Computern zu tun gehabt.

Solchen Menschen fällt auch die Bedienung der neuen Fahrkartenautomaten schwer. Sind sie doch nichts anderes als HAFAS mit anderer Benutzeroberfläche.

Niederflurfahrzeuge bzw. höhengleicher Einstieg sind auch für jüngere Menschen vorteilhaft und die Signalfarben nutzen auch allen. Dynamische Fahrgastinformationen (DFI) sind sicher nicht nur für ältere Mitbürger gedacht.

Diese Verbesserungen will ich ja gar nicht übersehen, aber es fehlt der Ansprechpartner vor Ort.

Zu Deinem Bericht über das Altenheim, in der Tat wurden viele solcher Fehlplanungen begangen. Glücklicherweise werden diese Fehler jetzt korrigiert.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 29 Dec 2008, 19:02 hat geschrieben:@ TramPolin

Alle Achtung, Deine Mutter macht ihre Bankgeschäfte per Onlinebanking (ich tue es nicht, weil ich da aus vielen Gründen Bauchschmerzen habe), aber Du wirst zugeben, dass dies nur ein sehr kleiner Kreis ist. Sicher wird die Zahl der älteren Internetuser mit der Zeit steigen, es kommt aber immer auf den Bildungshintergrund an. Der Mitfünfziger, den ich oben erwähnte, hat Zeit seines Lebens weder im beruflichen, noch im privaten Umfeld etwas mit Computern zu tun gehabt.

Solchen Menschen fällt auch die Bedienung der neuen Fahrkartenautomaten schwer. Sind sie doch nichts anderes als HAFAS mit anderer Benutzeroberfläche.
Viele Senioren können mit dem Internet nichts anfangen, zugegeben. In meiner Verwandtschaft wüsste ich aber bei den über ab 70-Jährigen (sind doch einige darunter) niemand, der gar nichts im Internet unternimmt. Die Verwendung des Internet geschah übrigens nicht auf meine Initiative hin!

Ich will auch keinesfalls das Internet als Allheilmittel für aufs Abstellgleis geschickte Schaffner propagieren. Bei vielen Dingen - Störfällen etwa - hilft der daheim stehende Internet-PC nicht weiter, selbst das internetfähige Handy ist kein wirklicher Ersatz.
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Beitrag von MVG-Wauwi »

TramPolin @ 29 Dec 2008, 18:17 hat geschrieben:Früher waren Menschen im Rollstuhl Menschen zweiter Klasse. Sie waren Behinderte  - Krüppel, um es ganz brutal zu sagen, aber damals sah man es in weiten Bevölkerungsteilen einfach so. Heute sind es Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Der Mensch steht glücklicherweise auch begrifflich wieder im Vordergrund. Die Integration von Menschen mit körperlichen Einschränkungen zeigt sich auch im öffentlichen Verkehr - zum Glück.
Als schlimmstes Symbol dieser "zeitgenössischen" Einstellung habe ich noch die Verfrachtung von Rollstulfahrern im Gepäckwagen von D-Zügen in Erinnerung. Irgendwie finsterstes Mittelalter in puncto barrierefreier Personenverkehr.
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von [DB] Fahrgast »

ET 423 @ 29 Dec 2008, 13:37 hat geschrieben: Das mit dem "besten" Fall war genau so gemeint, wie ich es schrieb. Man muß dafür natürlich seinen Hintern in Bewegung setzen. Dann trifft der beste Fall ein. Der Schlechteste trifft dann ein, wenn man die Frist verstreichen läßt.
Der beste Fall wäre, wenn der Kunde nichts zahlen muss. Das wäre Kundenservice. Ich weiß, bei DB, MVG und MVV ist das ein Unwort.
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Beitrag von ET 423 »

[DB] Fahrgast @ 30 Dec 2008, 08:30 hat geschrieben: Der beste Fall wäre, wenn der Kunde nichts zahlen muss. Das wäre Kundenservice. Ich weiß, bei DB, MVG und MVV ist das ein Unwort.
Der beste Fall wäre, würde der Kunde seine Fahrkarte nicht vergessen. :P
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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