Anschlussfahrschein in Verbundgebiete hinein

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
ropix
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Beitrag von ropix »

elba @ 12 Jan 2009, 09:23 hat geschrieben: Die Reduzierung auf das rein monetäre Problem wird der Sache m.E. nicht gerecht. Das gilt auch für andere Themen als ÖV. Klar ist natürlich, dass die monetäre Seite immer mehr Gewicht bekommt, je geringer die eigenen finanziellen Möglichkeiten sind.

Schönen Gruß,

Edmund Lauterbach
Hm... - auf Gesamtdeutsch bitte :)

Mal Klartext. Bei meinem letzten Aufenthalt in Augsburg hat mir ein ProBahner mitgeteilt ProBahn hätte den FuggerExpress erfunden. Auf meine Nachfrage wie denn das mit den Tickets aussieht teilte mir der ProBahner freudig mit, in Pasing käme natürlich ein AVV-Automat, dann sei das kein Problem.

Jetzt besteht das Problem aber doch. Ich will - ggf. mit mehreren Personen - nach Ausgburg, dort noch eine Straßenbahn zum Ziel nutzen und wieder zurück - ebenfalls mit der Trambahn. Bislang konnte mir dafür keiner eine zielführende Lösung bieten. Bayernticket scheidet aus, da es keinen Sinn macht für mehr als die Hälfte der Strecke zwei gültige Fahrkarten zu erwerben. Ne DB-Fahrkarte scheidet aus weil unverhältnismäßig teuer - und in Augsburg ja dann schon wieder ne Fahrkarte erworben wird, die dann auch den gesamten Teil der DB-Strecke gültig gewesen wäre, hätte man sie denn gehabt (das AVV-Ticket bleibt billiger als Tageskarte bis Mammendorf gültig) Außerdem rentiert es sich nicht viele Bahncards (bis zu 5) für die vielleicht 5 Fahrten zu erwerben. Das steht in keinerlei Verhältnis. Das müsstest sogar du einsehen.

Bin mal gespannt was der AVV zu diesem Thema zu sagen hat.

Das Problem der Nicht-Erwerbbaren Fahrkarte (auch wenn die Aussage von ProBahn dazu anders lautet) darauf zurückzuführen, der Kunde hätte dann halt die wesentlich teurere Variante zu nehmen und wenn er das nicht will die Moralpredigt auszupacken ist jedenfalls keine Hilfestellung. :)
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elba

Beitrag von elba »

ropix @ 12 Jan 2009, 10:48 hat geschrieben:Mal Klartext. Bei meinem letzten Aufenthalt in Augsburg hat mir ein ProBahner mitgeteilt ProBahn hätte den FuggerExpress erfunden. Auf meine Nachfrage wie denn das mit den Tickets aussieht teilte mir der ProBahner freudig mit, in Pasing käme natürlich ein AVV-Automat, dann sei das kein Problem.
[....]
Das Problem der Nicht-Erwerbbaren Fahrkarte (auch wenn die Aussage von ProBahn dazu anders lautet) darauf zurückzuführen, der Kunde hätte dann halt die wesentlich teurere Variante zu nehmen und wenn er das nicht will die Moralpredigt auszupacken ist jedenfalls keine Hilfestellung. :)
Also zuerst mal: geht es jetzt um's Geld oder um die Systematik?

Von einem geplanten AVV-Automaten in Pasing weiß ich nichts.
Grundsätzlich gibt es keine Grundlage für den Anspruch auf zwei anstoßende Verbundtickets. Es ist eine verbundübergreifende Fahrt und damit gilt der DB-Tarif. Natürlich könnten sich die beiden Verbünde und die DB auf eine andere Regelung einigen. Wenn das offiziell wird, will die DB dann aber sicher Geld sehen. Für Pendler gibt es ja die AboPlusCard - ich weiß aber nicht, ob die jetzt ohne DB-Anteil gerechnet wird.

Was ich nicht verstehe: warum verschlechtert der Fuggerexpress die Situation gegenüber vorher?

Schönen Gruß,

Edmund Lauterbach
elba

Beitrag von elba »

ropix @ 12 Jan 2009, 10:48 hat geschrieben:[...] Außerdem rentiert es sich nicht viele Bahncards (bis zu 5) für die vielleicht 5 Fahrten zu erwerben. Das steht in keinerlei Verhältnis. Das müsstest sogar du einsehen.
Noch mal zur Klarstellung: Meine Antwort
elba @ 12 Jan 2009, 09:23 hat geschrieben: Die Reduzierung auf das rein monetäre Problem wird der Sache m.E. nicht gerecht. Das gilt auch für andere Themen als ÖV. Klar ist natürlich, dass die monetäre Seite immer mehr Gewicht bekommt, je geringer die eigenen finanziellen Möglichkeiten sind.
bezog sich auf
ropix @ 11 Jan 2009, 22:08 hat geschrieben:Ganz einfach. Menge Geld zum Leben. Leider wird die Menge nicht dadurch mehr dass man beim ÖPNV jetzt nicht auf den Preis schaut.
Was ist da jetzt einzusehen? Wenn einem was zu teuer ist, dann läßt man es eben. Dabei aber nur das Geld anzuschauen, reicht aber nicht aus. Es sei denn, man hat das Geld wirklich nicht - klar genug?

Edmund
ropix
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Beitrag von ropix »

elba @ 12 Jan 2009, 11:17 hat geschrieben: Wenn einem was zu teuer ist, dann läßt man es eben. Dabei aber nur das Geld anzuschauen, reicht aber nicht aus. Es sei denn, man hat das Geld wirklich nicht - klar genug?
Gut, den Bezug hab ich anders bezogen. Aber um nochmal auf den ersten Satz zurückzukommen. Ja genau, du hast verstanden. Nur würde ich das lassen eben gern sein lassen. Das geht aber nur dann, wenn die Bahnfahrt nicht 1,5 Stunden länger dauert als nötig oder das 1,8 bzw 3 fache kostet als nötig. Weil die Alternative die ich habe zur Bahn kostet mich in etwa so viel wie die niedrigste Preisstufe die zur Diskussion steht - vielleicht das 1,3-fache. Dauert aber nur die Hälfte, schlimmstenfalls ein Drittel der Zeit wenns schiefgeht.
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elba

Beitrag von elba »

ropix @ 12 Jan 2009, 11:24 hat geschrieben: Gut, den Bezug hab ich anders bezogen. Aber um nochmal auf den ersten Satz zurückzukommen. Ja genau, du hast verstanden. Nur würde ich das lassen eben gern sein lassen. Das geht aber nur dann, wenn die Bahnfahrt nicht 1,5 Stunden länger dauert als nötig oder das 1,8 bzw 3 fache kostet als nötig. Weil die Alternative die ich habe zur Bahn kostet mich in etwa so viel wie die niedrigste Preisstufe die zur Diskussion steht - vielleicht das 1,3-fache. Dauert aber nur die Hälfte, schlimmstenfalls ein Drittel der Zeit wenns schiefgeht.
Mir ist schon klar, dass das ärgerlich ist. Aber nur, weil du die Alternative siehst. Wäre zwischen MVV und AVV eine Lücke, würde der Zug nicht in Mammendorf halten, oder hättest du keine MVV-Karte, wäre es immer noch gleich teuer und du hättest keine Wahl - außer Autofahren. Deshalb halte ich es - neben anderem (absoluter Preis, unschöne Tarifstruktur, ...) auch für ein psychologisches Problem.

Es ist allerdings m.E. wirklich so, dass die Möglichkeit des direkten Anstosses nicht tariflich nicht vorgesehen ist. Anders sähe es aus, wenn es so wäre. Dann hätte man wirklich etwas in der Hand, um zu fordern, dass die entsprechenden Fahrscheine auch zu kaufen sind.

Ich nenne dir mal ein anderes Beispiel: es gibt die BOB-MVV-Karte. Die gilt auf der BOB und im MVV-Innenraum. Will man jetzt aber irgendwo im MVV starten, kann man das Ding nicht kaufen, da es das nur aus BOB-Automaten und zu entsprechenden Zeiten bei einigen Innenstadt-Verkaufststellen gibt. Das macht dann den spontanen Ausflug ins BOB-Land für viele Münchner deutlich teurer als nötig, weil sie zunächst mal ein MVV-Ticket, oder direkt ein Bayern-Ticket kaufen müssen. Zu Anregungen, das Ding als Kombiticket in die MVV-Automaten aufzunehmen fallen den Verantwortlichen viele Ausreden ein. Mehr Beispiele auf http://home.arcor.de/e.lauterbach/publik/t...matparadox.html

Schönen Gruß,

Edmund
ropix
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Beitrag von ropix »

Zumindest beim Werdenfelsticket hat man da mittlerweile die IMHO fahrgastfreundlichste Lösung gefunden, die sich nur leider bei meinem AVV-Problem nicht realisieren lässt:

unter http://www.bahn.de/regional/view/bayern/ba...erdenfels.shtml steht nämlich folgendes geschrieben
Haben Sie keine Möglichkeit, vor Reiseantritt ein Ticket zu erwerben, weil entweder keine Fahrkartenausgabe oder kein DB Automat vorhanden sind, können Sie das Werdenfels-Ticket für 10,50 Euro (bzw. das Werdenfels-Ticket plus bis nach Seefeld für 14,- Euro) auch im Zug kaufen.
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elba

Beitrag von elba »

ropix @ 12 Jan 2009, 12:55 hat geschrieben: Zumindest beim Werdenfelsticket hat man da mittlerweile die IMHO fahrgastfreundlichste Lösung gefunden, die sich nur leider bei meinem AVV-Problem nicht realisieren lässt:

unter http://www.bahn.de/regional/view/bayern/ba...erdenfels.shtml steht nämlich folgendes geschrieben
Danke.
Ich hoffe das gilt auch für den Fall, dass ein DB-Automat vorhanden ist, dieser aber das Werdenfels-Ticket nicht führt.

Edmund
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

elba @ 12 Jan 2009, 09:23 hat geschrieben: Die Reduzierung auf das rein monetäre Problem wird der Sache m.E. nicht gerecht.
Das ist schön für Dich wenn Du genug Geld für alles hast. Und "dann muss man es halt lassen" ist auch keine vernünftige Lösung, weil man viele Dinge eben nicht einfach lassen kann oder wichtig sind.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von elba »

Boris Merath @ 12 Jan 2009, 17:17 hat geschrieben: Das ist schön für Dich wenn Du genug Geld für alles hast. Und "dann muss man es halt lassen" ist auch keine vernünftige Lösung, weil man viele Dinge eben nicht einfach lassen kann oder wichtig sind.
Genau das schrieb ich ja. Es geht eben nicht nur um Geld. Sondern es geht auch immer um Angebot und Nachfrage. Und wenn man ÖV auf "zu teuer" reduziert, wird man dem Thema in keinster Weise gerecht. Wenn die finanzielle Knappheit wirklich so ist, dass man wirklich so ist, dass man am MVV sparen muß, sieht das natürlich anders aus. Aber wenn jeder, der über ÖV-Preise mault, sich diese Preise wirklich nicht leisten könnte, sähe es in Deutschland dann doch ein wenig anders aus.

Und ja: meine finanzielle Situation ist zumindest so, dass mir noch ein paar andere Dinge zum Einsparen einfallen, bevor ich mein MVV-Abo wegen Finanzknappheit kündige. Ich weiß nicht wie andere Leute das sehen, aber nach meiner Einschätzung liege ich damit eher bei der großen Mehrheit der Bevölkerung. Für den Rest, den es leider und sicher auch gibt, lassen sich die Probleme aber eher nicht durch allgemeines Drehen an den MVV-Preisen lösen - schon eher mit sowas wie dem diskutierten Sozialticket.

Schönen Gruß,

Edmund Lauterbach
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Ein weiteres Thema, was zumindest zum Teil hier rein passt:

Ich besitze normalerweise eine "grüne Karte" bzw. "IsarCard 9 Uhr" für den Gesamttarif, und ich fahre relativ oft mit der Bahn in Richtung Garmisch/Mittenwald. Doch das eigentlich recht praktische Werdenfelsticket wird an den Automaten im MVV-Bereich nicht verkauft. Am Schalter hingegen muss ich den "Servicezuschlag" von 2 Euro bezahlen, um das Ticket zu bekommen. Ich müsste also mit der S-Bahn erstmal nach Tutzing fahren, dort das Werdenfelsticket am Automaten kaufen, und dann in den nachfolgenden Zug umsteigen.

Dasselbe gilt auch für das Südostbayernticket...

Ehrlich gesagt finde ich es ärgerlich, dass ich einen Schalterzuschlag zahlen muss für ein Ticket, welches am Automaten nicht zu bekommen ist.

Auf die Frage, warum das Werdenfelsticket nicht in München zu bekommen ist erhält man normalerweise von der Bahn die Antwort: "Weil es im Raum München nicht gültig ist."

Aber dann frage ich mich, warum man an Münchner Automaten das Sachsenticket, das Baden-Württemberg-Ticket und das österreichische Einfach-Raus-Ticket kaufen kann? Diese gelten doch in München auch nicht...
Wo ist das Problem?
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