Tarifverhandlungen 2009 bei der Deutschen Bahn

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
JeDi
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Warum sollte man bei BeNEX, Keolis, First etc nicht den Lohn vom LfTV erreichen können?

(Der trotzdem noch zu niedrig ist)
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

KBS 855 @ 26 Jan 2009, 20:08 hat geschrieben: Glaubst du wirklich? Bei der RSB und Regio Rheinland wird man genauso wie bei der RAB den LfTV bekommen, nicht mehr und nicht weniger. Daher kann es nur die anderen Gründe haben. Oder warum sollte man z. B. bei der RSB nicht schaffen was man jetzt bei der RAB erreicht hat?
Auch wenn während der Laufzeit der Verkehrsverträge irgendwann das Tarifniveau der DB Regio-Stammgesellschaft erreicht werden sollte, hätte man zumindest anfangs geringere Löhne gezahlt...

JeDi @ 26 Jan 2009, 20:23 hat geschrieben:Warum sollte man bei BeNEX, Keolis, First etc nicht den Lohn vom LfTV erreichen können?
Oder, auf Gewerkschaftsebene, erreichen wollen?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Grad tickerts: Ab Donnerstag wohl Warnstreiks. <_<


Etz geht dees wieder los... :ph34r:
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

JeDi @ 26 Jan 2009, 20:23 hat geschrieben: Warum sollte man bei BeNEX, Keolis, First etc nicht den Lohn vom LfTV erreichen können?

(Der trotzdem noch zu niedrig ist)
Sie können den Lohn durchaus erreichen, aber verständlicherweise nicht freiwillig. Das geht nur über eine starke Gewerkschaft. Es gibt genug Privatbahnen die auf DB-Niveau zahlen und dann müssen das die anderen auch. Das ist das Ziel, alle müssen ein gleichwertiges Niveau haben.

Wieso erwähnst du First? Kennst du deren Geschäftsmodell und was man schönes von denen hört? Ich hoffe die bleiben noch lange vom deutschen Markt entfernt.
Südostbayer hat geschrieben: Oder, auf Gewerkschaftsebene, erreichen wollen?
Wieso sollten die Gewerkschaften in Zukunft (lassen wir die TG-Vergangenheit mal aus dem Spiel) hier Tarifverträge abschließen wollen, die deutlich unter dem Niveau von DB, Metronom, Länderbahn oder BOB ist?
Die GDL wird das mit Sicherheit nicht machen, da ist es das mittelfristige Ziel anzugleichen und ich weiß nicht ob man der TG glauben kann, es hört sich aber toll an, was sie mitteilen und da sie auch schon Tarifverträge gekündigt haben, die weit unter Branchenniveau sind, denke ich schon dass sie es ernst meinen.
spock5407 hat geschrieben: Grad tickerts: Ab Donnerstag wohl Warnstreiks. dry.gif
Etz geht dees wieder los...
Das ist immer der letzte Ausweg. Ist ja nur ein Warnstreik und es gibt keine Alternative, außer aufgeben und das wäre ja verrückt. Gerade bei den Verbesserungen der Arbeitsbedingungen darf man nicht zurückweichen. Bei den Erhöhungen gibts eh Kompromisse, aber Verbesserungen der Arbeitsbedingungen sind unverhandelbar, aus meiner Sicht.
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Beitrag von JeDi »

KBS 855 @ 26 Jan 2009, 20:31 hat geschrieben: Wieso erwähnst du First? Kennst du deren Geschäftsmodell und was man schönes von denen hört? Ich hoffe die bleiben noch lange vom deutschen Markt entfernt.
Weil du die immer als Dumpinglöhner verurteilst. Warum sind BeNEX, Keolis, First etc deiner Meinung nach Dumpinglöhner? Warum DB Heidekrautbahn, DB Schwarzwaldbahn, DB Regional- und Stadtverkehr Bayern oder DB Regio Alb-Bodensee nicht?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Kann der Hansen eigentlich nicht auch a la Infineons Austritt aus dem Metallerverband der Tarifbindung entgehen?
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

KBS 855 @ 26 Jan 2009, 20:31 hat geschrieben:
Oder, auf Gewerkschaftsebene, erreichen wollen?
Wieso sollten die Gewerkschaften in Zukunft (lassen wir die TG-Vergangenheit mal aus dem Spiel) hier Tarifverträge abschließen wollen, die deutlich unter dem Niveau von DB, Metronom, Länderbahn oder BOB ist?
Der Punkt ist, dass die Gewerkschaften an manchen Unternehmen offenbar gar kein besonderes Interesse zeigen.


Und eine Aussage aus dem "E-Netz Franken"-Thema:
KBS 855 @ 26 Jan 2009, 20:25 hat geschrieben:Es darf nicht mehr sein dass EVU mit einem niedrigen Tarifvertrag kalkulieren wenn sie eine Ausschreibung antreten
Warum nicht? Weshalb sollte ein Unternehmen mehr zahlen wollen und müssen als mit der Arbeitnehmervertretung vereinbart? Du bist ein eifriger Kritiker bestimmter Unternehmen, wenn deren Löhne (offenbar) unter dem bisherigen Level liegen. Doch ist deren Vorgehensweise völlig legitim. Bezahlt wird immer nach einem im beiderseitigen Einverständnis festgelegten Vertrag.

Wenn du dich an den Unterschieden zwischen den Unternehmen störst, solltest du deine Kritik auch und gerade in die Richtung der Gewerkschaften richten. Mir ist unverständlich, weshalb diese bei der DB und auch manchen Privatbahnen in letzter Zeit massive Erhöhungen fordern, andererseits (siehe oben) an den Tarifabschlüssen bestimmter EVU offenbar kein großes Interesse zeigen.
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Beitrag von KBS 855 »

JeDi @ 26 Jan 2009, 20:49 hat geschrieben: Weil du die immer als Dumpinglöhner verurteilst. Warum sind BeNEX, Keolis, First etc deiner Meinung nach Dumpinglöhner? Warum DB Heidekrautbahn, DB Schwarzwaldbahn, DB Regional- und Stadtverkehr Bayern oder DB Regio Alb-Bodensee nicht?
Wo habe ich bisher Namen genannt, außer die Hamburger Firma.
First ist in Deutschland zum Glück nicht aktiv (da gehts vor allem um die Arbeitsbedingungen und die Philosophie dieser Firma) und Keolis habe ich nie genannt.
Ich verurteile alle die unter Niveau des LfTV zahlen, auch DB-Töchter. Die RAB zahlt aber mittlerweile nach LfTV und die DB Schwarzwaldbahn war nur eine Tochterfirma für die Ausschreibung, ist aber in DB Regio aufgegangen und Teil von Regio. Regional- und Stadtverkehr Bayern und Regio Rheinland (Heidekrautbahn) werden ebenso den LfTV bekommen, da kannst du dir sicher sein.

Ich verurteile auch nicht die Firmen, sondern die, die diese Dumpingtarifverträge abgeschlossen haben. Die TG hat ja daraus gelernt und alle Tarifverträge gekündigt, die unter Branchenniveau liegen. Also dürften wir ja in Zukunft zumindest von den extremen Fällen vorschont bleiben (sofern Verdi da nicht querschlägt).
Südostbayer hat geschrieben: Der Punkt ist, dass die Gewerkschaften an manchen Unternehmen offenbar gar kein besonderes Interesse zeigen.
Beispiele?
Warum nicht? Weshalb sollte ein Unternehmen mehr zahlen wollen und müssen als mit der Arbeitnehmervertretung vereinbart? Du bist ein eifriger Kritiker bestimmter Unternehmen, wenn deren Löhne (offenbar) unter dem bisherigen Level liegen. Doch ist deren Vorgehensweise völlig legitim. Bezahlt wird immer nach einem im beiderseitigen Einverständnis festgelegten Vertrag.
Genau das geht aber jetzt nicht mehr, denn die TG hat ja gerade eben solche Tarifverträge gekündigt, damit sie nicht mehr für Kalkulationen bei Ausschreibungen herangezogen werden können.
Das Verhalten der EVU an sich kritisiere ich nicht, sondern die frühere Verhaltensweise der TG beim Abschluss dieser Verträge.
spock5407 hat geschrieben: Kann der Hansen eigentlich nicht auch a la Infineons Austritt aus dem Metallerverband der Tarifbindung entgehen?
Dazu braucht man echt nichts mehr sagen. Wie tief können wir noch sinken in unserer entsolidarisierten Gesellschaft?
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Beitrag von Südostbayer »

KBS 855 @ 26 Jan 2009, 21:04 hat geschrieben:Ich verurteile alle die unter Niveau des LfTV zahlen, auch DB-Töchter.
KBS 855 @ 26 Jan 2009, 21:04 hat geschrieben:Ich verurteile auch nicht die Firmen, sondern die, die diese Dumpingtarifverträge abgeschlossen haben.
Was nun? Verurteilung der Firmen, ja oder nein?

KBS 855 @ 26 Jan 2009, 21:04 hat geschrieben:
Der Punkt ist, dass die Gewerkschaften an manchen Unternehmen offenbar gar kein besonderes Interesse zeigen.
Beispiele?
Äh, zwei Beiträge vorher? "... BeNEX, Keolis, First etc ..."? Oder generell, um zum Ursprungsthema zurückzukommen, viele Unternehmen, bei denen aktuell keine 10 %-Erhöhung gefordert wird.

KBS 855 @ 26 Jan 2009, 21:04 hat geschrieben:
spock5407 @ 26 Jan 2009, 20:53 hat geschrieben:Kann der Hansen eigentlich nicht auch a la Infineons Austritt aus dem Metallerverband der Tarifbindung entgehen?
Du bist also auch so ein neoliberaler Mensch, dem die Schicksale der Eisenbahner egal sind? Es wird z. B. um wenigstens 12 freie Wochenenden im Jahr gekämpft. Mich k.. diese ganzen Egoisten an und solche Forderungen zeigen doch nur, wie entsolidarisiert unsere Gesellschaft mittlerweile ist. Unglaublich, wie tief kann man noch sinken?
Bitte? Ich lese den Beitrag von "spock5407" nicht so, als ob er einen solchen Schritt unbedingt befürworten würde. Er hat nur eine Frage gestellt.
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Beitrag von JeDi »

KBS 855 @ 26 Jan 2009, 21:04 hat geschrieben: Wo habe ich bisher Namen genannt, außer die Hamburger Firma.
Das war bei der S-Bahn Stuttgart-Ausschreibung - kann ich dir auch gerne raussuchen.
Die RAB zahlt aber mittlerweile nach LfTV
Falsch.
und die DB Schwarzwaldbahn war nur eine Tochterfirma für die Ausschreibung, ist aber in DB Regio aufgegangen und Teil von Regio.
Sollte aber auch mal nen "speziellen" Tarifvertrag...
Regional- und Stadtverkehr Bayern und Regio Rheinland (Heidekrautbahn) werden ebenso den LfTV bekommen, da kannst du dir sicher sein.
Warum soll ich mir dann sicher sein, dass z.B. BeNEX nicht den LfTV krigt?
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Beitrag von spock5407 »

So ist es, ich wollte nur wissen ob es möglich ist. Ich hab keine Meinung abgegeben, ob ichs gut oder schlecht find
oder geschweige dazu aufgefordert.

@KBS855: Nur so nebenbei, ich bin selbst vor 3 Monaten "ausgetreten" worden (is ja kein Geheimnis, ging ja durch die ganzen Medien).
Also bitte hier keine Beschimpfungen.
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Beitrag von KBS 855 »

Südostbayer hat geschrieben: Äh, zwei Beiträge vorher? "... BeNEX, Keolis, First etc ..."? Oder generell, um zum Ursprungsthema zurückzukommen, viele Unternehmen, bei denen aktuell keine 10 %-Erhöhung gefordert wird.
Wer sagt dass die Gewerkschaften an Benex oder Keolis kein Interesse haben? Was wollt ihr immer mit First? Die sind hier nicht aktiv. Und nur weil bei der DB 6,5 % bzw. 10% gefordert werden, soll das wo anders auch sein? Man kann erstens nicht auf einen Schlag angleichen und zweitens sind gleichwertige Bedingungen das Ziel (gleiche wird ohne Branchen-TV nicht hinhauen).
Der Marktführer muss nun mal der Vorreiter sein und die anderen muss man dann Schritt für Schritt daran angleichen.

@spock5407
Ich wollte dich keineswegs beschimpfen, die Frage war ja auch nicht an dich gerichtet. Es war eine Gesellschaftsfrage und die ist durchaus berechtigt, denn ich denke es gibt durchaus Menschen die solche Schritte befürworten würden. Das Problem an geschriebenen Worten ist immer, dass man schnell was falsch auffassen kann, dann muss man das klären. Es war nicht als Angriff auf dich gedacht.
Es tut mir übrigens leid dass du deinen Job verloren hast.
JeDi hat geschrieben: Warum soll ich mir dann sicher sein, dass z.B. BeNEX nicht den LfTV krigt?
1. Was ich bei der S-Bahn-Stuttgart-Ausschreibung gesagt habe ist Schnee von gestern. Es ist kein Geheimnis dass ich kein Freund von Keolis bin (wegen der SNCF).
2. Die RAB bekommt den LfTV. Es gibt noch Einzelheiten zu klären, da brauchen wir jetzt nicht kleinlich zu sein...

3. Zu deiner Frage. Der LfTV ist ja speziell auf die DB zugeschnitten, den kannst du eh nicht 1:1 übernehmen. Mir ist wichtig dass die Benex-Tochtergesellschaften für Bayern einen Tarifvertrag auf LfTV-Niveau bekommen. Man kann der Benex natürlich nicht vorwerfen dass sie am liebsten noch Geld kassieren würden von den Mitarbeitern, aber es ist Aufgabe der Gewerkschaften hier einen guten TV auszuhandeln. Bisher war es oftmals so dass die TG einfach einen schlechten TV in Kauf genommen hat, nur damit die GDL nicht abschließen kann. Ich hoffe diese Spielchen sind jetzt vorbei.
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Beitrag von spock5407 »

Nein, der Job ist nicht verloren. Nur die Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband => 0,0% Tariferhöhung, obwohl die Metaller
tagsvorher 4% rausgehandelt haben.
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Beitrag von Südostbayer »

KBS 855 @ 26 Jan 2009, 21:52 hat geschrieben:Der Marktführer muss nun mal der Vorreiter sein und die anderen muss man dann Schritt für Schritt daran angleichen.
Vorreiter für was? Welches Lohnniveau soll denn bei den DB-Stammgesellschaften erreicht werden, bis der Abstand groß genug ist?

KBS 855 @ 26 Jan 2009, 21:52 hat geschrieben:Wer sagt dass die Gewerkschaften an Benex oder Keolis kein Interesse haben?
Offensichtlich liegt der Durchschnittsverdienst zumindest bei ersterem Unternehmen merklich unter dem DB-Niveau, ohne dass von Seiten der Arbeitnehmervertretungen bislang große Anstrengungen zu erkennen wären, dies ändern zu wollen. Wenn also Interesse da sein sollte, wird's zumindest gut versteckt...
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Beitrag von JeDi »

KBS 855 @ 26 Jan 2009, 21:52 hat geschrieben: 1. Was ich bei der S-Bahn-Stuttgart-Ausschreibung gesagt habe ist Schnee von gestern. Es ist kein Geheimnis dass ich kein Freund von Keolis bin (wegen der SNCF).
Tja - du hast es aber gesagt. Und das hast du bestritten.
2. Die RAB bekommt den LfTV. Es gibt noch Einzelheiten zu klären, da brauchen wir jetzt nicht kleinlich zu sein...
Du hast aber gesagt, dass sie ihn HAT.
3. Zu deiner Frage. Der LfTV ist ja speziell auf die DB zugeschnitten, den kannst du eh nicht 1:1 übernehmen. Mir ist wichtig dass die Benex-Tochtergesellschaften für Bayern einen Tarifvertrag auf LfTV-Niveau bekommen. Man kann der Benex natürlich nicht vorwerfen dass sie am liebsten noch Geld kassieren würden von den Mitarbeitern, aber es ist Aufgabe der Gewerkschaften hier einen guten TV auszuhandeln. Bisher war es oftmals so dass die TG einfach einen schlechten TV in Kauf genommen hat, nur damit die GDL nicht abschließen kann. Ich hoffe diese Spielchen sind jetzt vorbei.
Das ist mir schon klar - ich geh sogar noch weiter und sage - Lokführer müssen *deutlich* besser als im aktuellen LfTV. Und zwar überall. Ich kann nur nicht nachvollziehen, warum du jetzt einzelne Gesellschaften verteufelst...
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Beitrag von KBS 855 »

spock5407 hat geschrieben: Nein, der Job ist nicht verloren. Nur die Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband => 0,0% Tariferhöhung, obwohl die Metaller
tagsvorher 4% rausgehandelt haben.
Da kenne ich leider auch einige Beispiele. Das ist alles eine traurige Entwicklung. Ich bin jetzt nicht mit der Tariflage vertraut, wenn ein AG aus dem AG-Verband austritt. Aber ich denke mal dann verhandelt der AG mit der Gewerkschaft direkt oder? Könnte man da nicht auch seine Rechte erkämpfen? Für dich war das ja ein weiterer Reallohnverlust.
Es gibt ja Beispiele (ich weiß nicht obs in deinem Fall auch so ist) wo Firmen aus AG-Verbänden austreten, trotz Rekordgewinnen, nur um diese Gewinne weiter zu steigern, auf Kosten der Mitarbeiter, die diese eigentlich einfahren. Und dann wundert man sich dass für viele die Identifikation mit dem Unternehmen verloren geht, dass viele nur noch Dienst nach Vorschrift schieben.
Südostbayer hat geschrieben: Vorreiter für was? Welches Lohnniveau soll denn bei den DB-Stammgesellschaften erreicht werden, bis der Abstand groß genug ist?
Zu Firmen wie Metronom oder Regentalbahn gibts keinen Abstand und die schwarzen Schafe muss man eben angleichen oder in den Ruin schicken wenn sie nicht mitziehen.
Südostbayer hat geschrieben: Offensichtlich liegt der Durchschnittsverdienst zumindest bei ersterem Unternehmen merklich unter dem DB-Niveau, ohne dass von Seiten der Arbeitnehmervertretungen bislang große Anstrengungen zu erkennen wären, dies ändern zu wollen. Wenn also Interesse da sein sollte, wird's zumindest gut versteckt...
Bleiben wir mal bei Benex. Es gibt keine 100%ige-Benextochter (die gibts dann erst in den bayerischen Netzen) und jetzt nenn mir eine Firma wo es keine Anstrengungen gab.
Bestes Beispiel ist doch Cantus und Vectus wo die GDL versucht die Fehler der Transnet (ich hoffe Altlasten aus Hansenzeiten) auszubügeln. Von den Streiks bei Vectus hast du nichts mitbekommen oder sind das keine Anstrengungen?
Problematisch ist es bei Firmen wo der Organisationsgrad zu niedrig ist. Dann kannst du den Gewerkschaften aber keinen Vorwurf machen, wenn die Belegschaft zu großen Teilen aus dummen Mitarbeitern besteht die für ein Butterbrot arbeiten, kannst du nichts besseres durchsetzen. Aber ich warte noch auf das Beispiel einer Benextochter/-halbtochter wo es keine Anstrengungen gibt.
JeDi hat geschrieben: Tja - du hast es aber gesagt. Und das hast du bestritten.
Ich hab mich auf diesen Beitrag und die letzten Tage bezogen.
JeDi hat geschrieben: Du hast aber gesagt, dass sie ihn HAT.
Hängen wir uns jetzt an Worten auf? Faktisch hat die RAB den LfTV, denn das ist nicht mehr anfechtbar.
JeDi hat geschrieben: Das ist mir schon klar - ich geh sogar noch weiter und sage - Lokführer müssen *deutlich* besser als im aktuellen LfTV. Und zwar überall. Ich kann nur nicht nachvollziehen, warum du jetzt einzelne Gesellschaften verteufelst...
Da ich mehr verdiene als die meisten Tf im LfTV stimme ich ja zu, der LfTV sollte ja die Untergrenze sein. Ich verteufle keine einzelnen Gesellschaften, das ist nur meine subjektive Meinung, ich mag eben Keolis z. B. nicht, würde aber ohne zu zögern für sie arbeiten und dann evtl. auch meine Meinung ändern. Man darf den Firmen keine Vorwürfe machen, wenn man ihnen die Möglichkeit gibt zu dumpen, tun sie das, da ja das soziale Gewissen in vielen Führungsebenen eh verloren gegangen ist, daher ist es wichtig dass die Arbeitnehmervertreter hier vernünftige TVs erkämpfen.
Mir ist es egal für welches EVU ich arbeite, solange sich Arbeitsbedingungen und Bezahlung nicht maßgeblich verschlechtern.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

KBS 855 @ 26 Jan 2009, 22:21 hat geschrieben:
Vorreiter für was? Welches Lohnniveau soll denn bei den DB-Stammgesellschaften erreicht werden, bis der Abstand groß genug ist?
Zu Firmen wie Metronom oder Regentalbahn gibts keinen Abstand und die schwarzen Schafe muss man eben angleichen
Ja. Diese Angleichung wird aber nicht dadurch erreicht, indem vorrangig bei den ohnehin relativ gut zahlenden Unternehmen deutliche Lohnerhöhungen eingefordert werden.

KBS 855 @ 26 Jan 2009, 22:21 hat geschrieben:oder in den Ruin schicken wenn sie nicht mitziehen.
:rolleyes:

KBS 855 @ 26 Jan 2009, 22:21 hat geschrieben:
Offensichtlich liegt der Durchschnittsverdienst zumindest bei ersterem Unternehmen merklich unter dem DB-Niveau, ohne dass von Seiten der Arbeitnehmervertretungen bislang große Anstrengungen zu erkennen wären, dies ändern zu wollen. Wenn also Interesse da sein sollte, wird's zumindest gut versteckt...
Bleiben wir mal bei Benex. Es gibt keine 100%ige-Benextochter (die gibts dann erst in den bayerischen Netzen dank der BEG) und jetzt nenn mir eine Firma wo es keine Anstrengungen gab.
Bestes Beispiel ist doch Cantus und Vectus wo die GDL versucht die Fehler der Transnet (ich hoffe Altlasten aus Hansenzeiten) auszubügeln. Von den Streiks bei Vectus hast du nichts mitbekommen oder sind das keine Anstrengungen?
Dann ist also eh bald alles in Butter? Ich werde dich daran erinnern, wenn du das nächste Mal über "unverantwortliche Unternehmen mit Dumpinglöhnen" jammerst.

KBS 855 @ 26 Jan 2009, 22:21 hat geschrieben:Problematisch ist es bei Firmen wo der Organisationsgrad zu niedrig ist. Dann kannst du den Gewerkschaften aber keinen Vorwurf machen, wenn die Belegschaft zu großen Teilen aus dummen Mitarbeitern besteht die für ein Butterbrot arbeiten, kannst du nichts besseres durchsetzen.
Dann aber bitte nicht wundern (und schimpfen), dass sich jene Unternehmen in Ausschreibungen durchsetzen.

KBS 855 @ 26 Jan 2009, 22:21 hat geschrieben:Aber ich warte noch auf das Beispiel einer Benextochter/-halbtochter wo es keine Anstrengungen gibt.
?
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Beitrag von mellertime »

JNK @ 26 Jan 2009, 20:00 hat geschrieben: Aufgerufen haben Transnet und GDBA.
Natürlich! Die Gdl ist ja noch in der Friedenspflicht bis 31.01.
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Also am Donnerstag wird gestreikt :blink:
Schade, daß ich nur Dienstag und Mittwoch mit der DB Bahn unterwegs bin ... :rolleyes:
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
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Beitrag von KBS 855 »

Südostbayer @ 26 Jan 2009, 22:36 hat geschrieben: Dann ist also eh bald alles in Butter? Ich werde dich daran erinnern, wenn du das nächste Mal über "unverantwortliche Unternehmen mit Dumpinglöhnen" jammerst.



Zusammengefasst. Es ist nicht alles in Butter, es ist noch ein langer Weg dahin...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

ubahnfahrn @ 26 Jan 2009, 22:48 hat geschrieben: Also am Donnerstag wird gestreikt :blink:
Schade, daß ich nur Dienstag und Mittwoch mit der DB Bahn unterwegs bin ... :rolleyes:
trotzdem dürfte dieser Streik noch relativ harmlos abgehen....


Am Wochenende endet die Friedenspflicht im öffentlichen Dienst und dies betrifft auch die MVG........
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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autolos
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Beitrag von autolos »

KBS 855 @ 26 Jan 2009, 20:08 hat geschrieben: Glaubst du wirklich? Bei der RSB und Regio Rheinland wird man genauso wie bei der RAB den LfTV bekommen, nicht mehr und nicht weniger. Daher kann es nur die anderen Gründe haben. Oder warum sollte man z. B. bei der RSB nicht schaffen was man jetzt bei der RAB erreicht hat?
Warum man den LfTV nicht wird durchsetzen können? Ganz einfach: In Mecklenburg Vorpommern hat DB Regio die Fahrleistungen ausgeschriegen. Dort fahren jetzt Mitarbeiter der Rostocker Straßenbahn die Züge. Das wird man bei der RSB und der Regio Rheinland GmbH genauso machen können, wenn die Gewerkschaften auf ihren Positionen beharren.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von mellertime »

autolos @ 27 Jan 2009, 08:47 hat geschrieben: Dort fahren jetzt Mitarbeiter der Rostocker Straßenbahn die Züge.
Quelle?
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Beitrag von Auer Trambahner »

Die GDL z.B.
Demnach das aber nur eine Option zu sein scheint.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Beitrag von KBS 855 »

autolos @ 27 Jan 2009, 08:47 hat geschrieben: Warum man den LfTV nicht wird durchsetzen können? Ganz einfach: In Mecklenburg Vorpommern hat DB Regio die Fahrleistungen ausgeschriegen. Dort fahren jetzt Mitarbeiter der Rostocker Straßenbahn die Züge. Das wird man bei der RSB und der Regio Rheinland GmbH genauso machen können, wenn die Gewerkschaften auf ihren Positionen beharren.
Das ist doch nur eine Option und wir werden ja sehen wer hier am längeren Hebel sitzt. Wenn hier einige meinen man könnte weiter dumpen, dann muss man eine härtere Gangart an den Tag legen und EVU gezielt in den Ruin treiben, die meinen sie müssten Sklavenlöhne zahlen. Ich bin für den harten Weg, wenn die Arbeitnehmer weiter Reallohnverluste in Kauf nehmen müssen, tw. vom Gehalt trotz Vollzeitarbeit nicht mehr leben können und trotzdem keine entsprechenden Rahmenbedingungen bei Ausschreibungen gesetzt werden.
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Beitrag von Eisenbahn Alex »

Wie es jetzt wohl aussieht, erwartet uns am Donnerstag wieder ein Streik der 1ste in diesem Jahr:
DB bereitet sich auf bevorstehende Warnstreiks vor - Kostenlose Hotline und Kulanzregelungen

Die Deutsche Bahn ist auf die angekündigten Warnstreiks am Donnerstag vorbereitet. Nach Angaben der Gewerkschaften sollen am Mittwoch erste Informationen zu Ort, Zeit und Umfang des Warnstreiks gegeben werden. Die Bahn wird daraufhin alle wichtigen Informationen zu möglichen Behinderungen, Ersatzverkehren und speziellen Kulanzregelungen an dieser Stelle, eine Hotline sowie über Anzeigen und Durchsagen auf Bahnhöfen und in Zügen kommunizieren.

Die kostenlose Telefon-Hotline wird ab Mittwoch, 10.00 Uhr unter der Nummer 08000 99 66 33 rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Aus dem Ausland kann die Nummer +49 1805 33 44 44 (Gebühren je nach Herkunftsland und Provider) gewählt werden.

Informationen über zeitnahe Abweichungen vom Fahrplan: www.bahn.de/ris

Nutzer eines WAP-fähigen Mobiltelefons können aktuelle Reiseinformationen über mobile.bahn.de/ris abrufen.

Zusätzlich bietet die DB ihren Kunden spezielle Kulanzregelungen an. So kann der Kunde bei Zugausfall oder verpasstem Anschluss mit dem nächsten - auch höherwertigen - Zug weiterfahren. Bei zuggebundenen Angeboten wird die Zugbindung aufgehoben, d.h. Inhaber von Sparpreis-, Dauer-Spezial-, Europa-Spezial- oder Gruppen-Fahrkarten können die nächstmögliche Verbindung (früher oder später) nutzen.

Fahrgäste, die aufgrund streikbedingter Zugausfälle oder Verspätungen ihre Reise nicht antreten konnten, haben bis 15. Februar die Möglichkeit zur kostenlosen Erstattung von Tickets und Reservierungen. Die DB erstattet auch Fahrkarten wie das Dauer-Spezial, Länder-Tickets und das Schönes-Wochenende-Ticket kostenlos, die sonst nicht zurückgegeben werden können. DB-Zeitkarten werden anteilig erstattet, wenn der Geltungsbereich der Fahrkarte sowie der Reisetag direkt betroffen sind.
Vorab-Erstattungen für zuggebundene Fahrkarten aufgrund erwarteter Streikfolgen sind nicht möglich. Da Streiks höhere Gewalt darstellen, gelten die sonst üblichen Entschädigungsregelungen bei Verspätungen nicht. In den Verkehrsverbünden greifen die entsprechenden Umtausch- und Erstattungsregelungen.
Wir würden uns freuen sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen. Ihre MVG U-Bahn, Bus und Tram für München
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Wo ist mein altes PDF mit dem Sause-Ersatzfahrplan...? :ph34r:
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Beitrag von JeDi »

Die schenen mal wieder die BBPV nicht zu kennen:
Zusätzlich bietet die DB ihren Kunden spezielle Kulanzregelungen an. So kann der Kunde bei Zugausfall oder verpasstem Anschluss mit dem nächsten - auch höherwertigen - Zug weiterfahren. Bei zuggebundenen Angeboten wird die Zugbindung aufgehoben, d.h. Inhaber von Sparpreis-, Dauer-Spezial-, Europa-Spezial- oder Gruppen-Fahrkarten können die nächstmögliche Verbindung (früher oder später) nutzen.
Was is da dran jetzt ne spezielle Kulanzregelung?
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JNK
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Beitrag von JNK »

Recht ausführliche (für eine Tickermeldung) Beschreibung der kommenden Ereignisse im Bahnverkehr vom ddp.

http://www.derNewsticker.de/news.php?id=81156

Wenn die GdL schlau ist, macht sie schnell einen Kompromiss mit der Bahn und ist dann diesmal nicht die BUH-Gewerkschaft. Herr Weselsky kann dann auch neuer Personalvorstand werden ;) :lol:
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Die Bahn will auf den betroffenen Bahnhöfen zusätzlich mehrere Hundert Mitarbeiter einsetzen, die Reisende über alternative Reisemöglichkeiten und streikbedingte Kulanzregelungen informieren sollen.
:o Wie denn das? Die Mitarbeiter wollen/sollen doch streiken? :D

Ach ja, ich vergaß, dass es noch einige Beamte gibt :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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