Steigungen und Straßenbahn
Mal 'ne Laienfrage: Wie wirken sich Steigungen auf Straßenbahnen aus? In Remscheid wurde zu Zeiten der Meterspur 10% Steigung mit Adhäsions-Antrieb gefahren. Wie wirkt sich die Steigung/ das Gefälle auf Kurvenradien, Anfahren, Fahrgeschwindigkeit, Bremse etc. aus? Und inwiefern unterscheiden sich moderne Niederflurwagen da von älteren TW?
Danke für Antworten.
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Steigungen sind nicht so das optimale, aber ein lösbares Problem (siehe Stuttgart, obwohl zumindest die U-Bahnen eigentlich so viel nicht mit einem normalen Strassenbahnwagen zu tun haben, vor allem was Kurvenradius und so angeht)
Anfahren am Berg ist schwerer, aber auch machbar. Man braucht entsprechend stärkere Mototren bzw. andere Getriebeüberstezungen.
Und Gleichstrommotoren sind ziemlich belastet, wenn sie am Berg anfahren müssen und können glaub ich durchbrennen, wenn sie nicht entsprechend dimensioniert sind. Wie das mit Drehstromern aussieht, weiß ich nicht genau. Das wäre dann auch der Unterschied zwischen alten und neuen Wagen.
Ob die neuen Wagen allerdings niederrflurwagen sind, macht dabei keinen weiteren Unterschied, man braucht halt nur den Platz, um die Motoren unter zu bekommen. Stuttgart hat deswegen keine Niederflurwagen und überall extra Bahnsteige bei seiner "U-Bahn".
Anfahren am Berg ist schwerer, aber auch machbar. Man braucht entsprechend stärkere Mototren bzw. andere Getriebeüberstezungen.
Und Gleichstrommotoren sind ziemlich belastet, wenn sie am Berg anfahren müssen und können glaub ich durchbrennen, wenn sie nicht entsprechend dimensioniert sind. Wie das mit Drehstromern aussieht, weiß ich nicht genau. Das wäre dann auch der Unterschied zwischen alten und neuen Wagen.
Ob die neuen Wagen allerdings niederrflurwagen sind, macht dabei keinen weiteren Unterschied, man braucht halt nur den Platz, um die Motoren unter zu bekommen. Stuttgart hat deswegen keine Niederflurwagen und überall extra Bahnsteige bei seiner "U-Bahn".
Beim Thema "Steigungen und Straßenbahnen" fällt mir als erstes die Lissabonner Straßenbahn ein, bei der ich an manchen Streckenabschnitten Assoziationen mit einer Achterbahn habe. Da gibt es eine Stelle, da saust die Tram die eine Steigung runter, quert an der tiefsten Stelle eine Kreuzung, um gleich anschließend steil wieder den Hügel hochzufahren... Dazu kommt dann noch, dass das Wagenmaterial aus sehr kurzen, spielzeugartig aussehenden Fahrzeugen besteht.
Übrigens: wenns zu steil wird, dann greifen manche Verkehrsbetriebe auch zu ungewöhnlichen Lösungen. Kennt beispielsweise jemand die "Tranvia die Opicina" in Triest? Die wird auf dem steilsten Streckenabschnitt als Standseilbahn betrieben, fährt aber ansonsten wie eine normale Tram...
Übrigens: wenns zu steil wird, dann greifen manche Verkehrsbetriebe auch zu ungewöhnlichen Lösungen. Kennt beispielsweise jemand die "Tranvia die Opicina" in Triest? Die wird auf dem steilsten Streckenabschnitt als Standseilbahn betrieben, fährt aber ansonsten wie eine normale Tram...
Wo ist das Problem?
Interessant, so habe ich das noch nicht gesehen... Andererseits: als Stuttgart angefangen hat, seine Stadtbahn zu bauen, gab's noch keine Niederflurwagen, und später war der Ausbau schon so weit fortgeschritten, dass man sich wohl entschieden hat, jetzt alles mit Hochflurwagen und Hochbahnsteigen durchzuziehen, statt wie Köln und in Zukunft Düsseldorf zwei verschiedene Systeme zu haben, die die betriebliche Flexibilität einschränken. Dass man in Hochflurwagen Platz für stärkere Motoren hat, war vielleicht ein angenehmer Nebeneffekt, aber glaube ich nicht der Hauptgrund.ChoMar @ 15 Apr 2009, 08:52 hat geschrieben: Ob die neuen Wagen allerdings niederrflurwagen sind, macht dabei keinen weiteren Unterschied, man braucht halt nur den Platz, um die Motoren unter zu bekommen. Stuttgart hat deswegen keine Niederflurwagen und überall extra Bahnsteige bei seiner "U-Bahn".
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Wird eigentlich in München noch irgendwo "planmäßig" am Berg angefahren außer an der Ampel vorm Haidenauplatz stadteinwärts?
Gut, seit der Beschleunigung steht die Tram da recht selten, aber immer noch häufig genug (z.B. wenn die Grünphase ein paar Sekunden für den Gegenzug nach hinten verschoben wird, oder wenn nach rechts Richtung Betriebshof abgebogen wird). Vor allem bei den P-Wagen war es immer ein Erlebnis, die aufheulenden Motoren zu erleben.
Gut, seit der Beschleunigung steht die Tram da recht selten, aber immer noch häufig genug (z.B. wenn die Grünphase ein paar Sekunden für den Gegenzug nach hinten verschoben wird, oder wenn nach rechts Richtung Betriebshof abgebogen wird). Vor allem bei den P-Wagen war es immer ein Erlebnis, die aufheulenden Motoren zu erleben.
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Die müßte noch in der Steigung liegen, wobei meinem Empfinden nach die Steigung am Haidenauplatz weitaus höher ausfällt...GmunderAndy @ 15 Apr 2009, 10:16 hat geschrieben: ist die haltestelle sandstrasse auswärts in münchen schon oben hinter der steigung oder noch mitten drin? bin mir da nicht mehr ganz sicher...
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Drehstromer kann man im Gegensatz zu Gleichstrommotoren auch länger im Stillstand belasten - aber das ist ja nicht das Ziel, man will ja loskommenChoMar @ 15 Apr 2009, 08:52 hat geschrieben: Wie das mit Drehstromern aussieht, weiß ich nicht genau.

Hochflurfahrzeuge haben viele Vorteile, zum Beispiel ebenerdigen Boden ohne Einbauten, einfachere und leichter zu wartende Technik.rob74 @ 15 Apr 2009, 09:09 hat geschrieben:Andererseits: als Stuttgart angefangen hat, seine Stadtbahn zu bauen, gab's noch keine Niederflurwagen, und später war der Ausbau schon so weit fortgeschritten, dass man sich wohl entschieden hat, jetzt alles mit Hochflurwagen und Hochbahnsteigen durchzuziehen, statt wie Köln und in Zukunft Düsseldorf zwei verschiedene Systeme zu haben, die die betriebliche Flexibilität einschränken. Dass man in Hochflurwagen Platz für stärkere Motoren hat, war vielleicht ein angenehmer Nebeneffekt, aber glaube ich nicht der Hauptgrund.
Niederflur ist immer nur ein Kompromiss.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Es war sicher mehr als nur ein angenehmer Nebeneffekt. Dazu muss man nur mal die Leistung pro Tonne Fahrzeuggewicht der in Deutschland in dieser Zeit entstandenen Stadtbahsysteme (Stuttgart, Köln, Hannover, mit Einschränkungen auch Frankfurt) vergleichen. Die Stuttgarter DT8 (egal welche Bauserie) wären für die übrigen Städte maßlos übermotorisiert, in Stuttgart dagegen hat man die Leistung wegen der nötigen Steigungen gebraucht.rob74 @ 15 Apr 2009, 09:09 hat geschrieben: Dass man in Hochflurwagen Platz für stärkere Motoren hat, war vielleicht ein angenehmer Nebeneffekt, aber glaube ich nicht der Hauptgrund.
Nachdem jetzt geklärt ist, wieviele Steigungen es in Minga noch gibt, wo angefahren wird, hätte ich noch ein Frage zum Runterfahren. Ein durchschnittliches Gefälle von 10% mal angenommen, was muss da beachtet werden? Gibt es vielleicht ein Zahl, die die Verlängerung des Bremsweges einer handelsüblichen Strab angibt?
Merci
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Ich glaub, ein Gefälle von 10 % gibt's bei einer normalen Trambahn mit normalem Schienenantrieb gar nicht, da würde man nur noch rutschen. Im übrigen, wie immer, wenn der Bremsweg lange zu werden droht, so also auch an einer Steigung, wird Bremssand eingesetzt. Der fällt vor die bremsenden Räder und erhöht die Reibung.
Doch das gabs... In Remscheid hatte man über 10 %. Hier ein Link zum Bild aus Wikipedia:MaxM @ 16 Apr 2009, 15:40 hat geschrieben: Ich glaub, ein Gefälle von 10 % gibt's bei einer normalen Trambahn mit normalem Schienenantrieb gar nicht, da würde man nur noch rutschen...
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Das ist das Bild aus zeigt die Stelle, wobei auf dem Bild das gar nicht so steil aussieht...
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Bei der Tram in Lissabon gibt oder gab es Steigungen und Gefälle mit bis zu 13,5 %. Als Adhäsionsbahn versteht sich.
http://de.wikipedia.org/wiki/Adh%C3%A4sionsbahn
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Wenn man rechts bei dem Schuhgeschäft schaut, da sieht man schon, dass es steil ist.TobiasNRW @ 16 Apr 2009, 17:31 hat geschrieben:Doch das gabs... In Remscheid hatte man über 10 %. Hier ein Link zum Bild aus Wikipedia:MaxM @ 16 Apr 2009, 15:40 hat geschrieben: Ich glaub, ein Gefälle von 10 % gibt's bei einer normalen Trambahn mit normalem Schienenantrieb gar nicht, da würde man nur noch rutschen...
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Das ist das Bild aus zeigt die Stelle, wobei auf dem Bild das gar nicht so steil aussieht...

Ich hatte nur die Gerstau und die Linie 15 ( Link verweist auf: http://www.schwebebahn-wtal.de/ ) im Kopf...
- Michi Greger
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Pöstlingberg?MaxM @ 16 Apr 2009, 16:40 hat geschrieben:Ich glaub, ein Gefälle von 10 % gibt's bei einer normalen Trambahn mit normalem Schienenantrieb gar nicht, da würde man nur noch rutschen.
Gmunden?
Ulm?
Die Stuttgarter mögen sich bitte falls nötig zu Wort melden, da weiß ich leider zu wenig...

Erstmal wird (meistens) ne Geschwindigkeitsbegrenzung verhängt. Und wer nur mit Sand bremst, sollte mal das Bremsen lernenIm übrigen, wie immer, wenn der Bremsweg lange zu werden droht, so also auch an einer Steigung, wird Bremssand eingesetzt. Der fällt vor die bremsenden Räder und erhöht die Reibung.

Gruß Michi
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Pöstlingberg hat 116 Promille, Gmunden kratzt mit 100 Promille an der Grenze, Ulm liegt mit 77 Promille noch knapp drunter.Michi Greger @ 16 Apr 2009, 19:30 hat geschrieben: Pöstlingberg?
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Mauerkircher kann nicht so viel haben, die drei anderen Steilstrecken neben dem Nockherberg sind Gasteig, Hermann-Lingg und Maximilianeum.MaxM @ 18 Apr 2009, 14:01 hat geschrieben: Wie viel haben der Nockherberg und die Mauerkircherstraße und wie viel hatte der Giesinger Berg?
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richtung stadteinwärts an der Haltestelle!

Stellwerk des Monats Dezember: Saulgrub, Fdl, mech E, IB 1950, AB 08.11.2007, zum Schluß nur Deckungsstelle für BÜ, nur 1 Dksig, Gegenrichtung Zp9
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