Informationen für Anwohner
Die S 60
Wir bringen die S-Bahn zu Ihnen!
Liebe Leserin, lieber Leser,
kein Stau, keine Parkplatzsuche, kein Strafzettel: Die S-Bahn in der Region Stuttgart bringt täglich 330.000 Menschen zuverlässig, sicher und schnell ans Ziel. Die meisten nutzen das umweltfreundliche Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit oder zur Ausbildung. Und es werden immer mehr. Das 177 Kilometer lange Streckennetz der S-Bahn wird in den nächsten Jahren an vier Stellen ausgebaut. Das größte Ausbauprojekt ist die S 60, die neue Querverbindung zwischen Böblingen und Renningen. Hierzu wird die Rankbachbahn, auf der bisher nur Güterzüge fuhren, zur S-Bahn-Linie erweitert. Seit 2004 sind die Arbeiten im Gange. Im Dezember 2010 geht die S 60 an den Start. Damit wird die Region außerhalb der Landeshauptstadt noch besser erschlossen, und die Menschen in der Gegend um Sindelfingen profitieren von Direktverbindungen nach Leonberg und Stuttgart.
In dieser Broschüre stellen wir Ihnen das Projekt vor und beantworten Fragen zum Bauablauf. Wenn Sie darüber hinaus noch Informationen wünschen, finden Sie Kontaktmöglichkeiten auf der Rückseite dieser Broschüre.
Erste Querverbindung von zwei Linien
Die S 60 ist die erste Strecke im Netz, die nicht nur auf Stuttgart ausgerichtet ist, sondern eine Querverbindung zwischen zwei Linien schafft, nämlich der S 1 (Plochingen – Stuttgart – Böblingen – Herrenberg) und der S 6 (Stuttgart – Leonberg –Renningen – Weil der Stadt). Dafür wird die bestehende fast 15 Kilometer lange eingleisige Güterverkehrsstrecke der Rankbachbahn auf zwölf Kilometern Länge zweigleisig ausgebaut. Die S 60 wird insgesamt sieben Haltepunkte haben: Böblingen, Sindelfingen, Maichingen, Maichingen Nord, Magstadt, Renningen Süd und Renningen.
Auf direktem Weg nach Leonberg und Stuttgart
Vom morgens um 5 Uhr bis etwa Mitternacht wird die S 60 im 30-Minuten-Takt fahren. Das innovative
Betriebsprogramm sieht vor, werktags in der Hauptverkehrszeit morgens und nachmittags die Züge in
Renningen an die Züge der S 6 anzuhängen (kuppeln) beziehungsweise abzuhängen (flügeln). Dies gewährleistet zusammen mit weiteren durchfahrenden Zügen werktags zwischen 6 und 9 Uhr sowie zwischen 12 und 19 Uhr Direktverbindungen aus dem Einzugsbereich der S 60 nach Leonberg und Stuttgart. In den übrigen Zeiten verkehrt die S 60 zwischen Renningen und Böblingen. Wer von dort mit der S-Bahn weiter möchte, muss in die S 6 oder S 1 umsteigen. Es ist zu erwarten, dass etwa 15.000 Fahrgäste täglich die S 60 nutzen werden.
S-Bahn-Anschluss für Sindelfingen
Mit der S 60 wird Sindelfingen – immerhin die viertgrößte Stadt der Region Stuttgart – erstmalig ans
S-Bahn-Netz angeschlossen und bekommt drei S-Bahn-Haltestellen: die ehemaligen Bahnhöfe in Sindelfingen und Maichingen sowie die neue Station Maichingen Nord, die in Höhe der Eisenbahnbrücke mit der Stuttgarter Straße gebaut wird. Damit werden auch die fast 40.000 Beschäftigten des Daimler-Werks mit der Bahn bis vors Werkstor fahren können.
Ein Plus für die Verkehrssicherheit
Einen positiven Nebeneffekt hat die S 60 für die Verkehrssicherheit. Denn alle ebenerdigen Bahnübergänge wie die Maichinger Straße in Magstadt und die Weil-der-Städter-Straße und Malmsheimer Straße in Renningen werden geschlossen und durch Fuß- und Radunterführungen sowie Straßenunterführungen ersetzt.
Ausbau in drei Etappen
Der Ausbau der Schienenstrecke der S 60 ist in drei Abschnitte eingeteilt: Böblingen, Sindelfingen und
Magstadt/Renningen. Seit Frühjahr 2007 ist der erste Abschnitt, der Umbau des Bahnhofs Böblingen, fertig. Die Fahrgäste der S 1 profitieren bereits heute davon, denn der Einstieg in die S-Bahnen ist nun barrierefrei, das heißt ebenerdig, möglich. Die Hauptarbeiten für den zweiten Bauabschnitt in Sindelfingen und im Ortsteil Maichingen werden im Jahr 2008 erfolgen. Die wichtigsten Bestandteile sind der Bau eines zweiten Streckengleises und der neuen Stationen sowie die Erweiterung oder der Neubau von zehn Kreuzungsbauwerken mit Straßen oder Wegen. Für den Gleisbau, bei dem in drei Abschnitten auch ein Gleistrog als besonderer Erschütterungsschutz eingebracht wird, wird die Strecke zwischen Sindelfingen und Renningen von Ende März bis Anfang Oktober 2008 sogar komplett für den Güterverkehr gesperrt. 2009 wird der Abschnitt Magstadt/Renningen ausgebaut. Neben den neuen Haltepunkten Magstadt und Renningen Süd werden dort elf Eisenbahnüberführungen erweitert beziehungsweise neu gebaut. Dazu gehört auch eine neue Straßenunterführung als Ersatz für die Bahnübergänge in Renningen.
Moderne Bahnhöfe
Alle fünf neuen Bahnhöfe (Sindelfingen, Maichingen, Maichingen Nord, Magstadt und Renningen Süd)
werden barrierefrei gebaut. Bei Bedarf können die Bahnsteige in allen Bahnhöfen von 140 Metern auf
210 Meter verlängert werden, so dass auch Langzüge dort halten können. Denn die Erfahrungen mit
anderen Projekten dieser Art haben gezeigt, dass die vorausgesagten Fahrgastzahlen häufig bald nach
Aufnahme des Streckenbetriebs weit überschritten werden. Fahrgäste werden durch die Zugzielanzeiger über die nächste S-Bahn-Abfahrt aktuell informiert.
Gleistrog minimiert Erschütterungen
In drei Abschnitten mit insgesamt 1,5 km Länge, in denen die Wohnhäuser besonders dicht an der
Strecke stehen, werden die Gleise der S 60 in speziellen Betontrögen verlegt. Damit fahren in Zukunft
vor allem Güterzüge „ruhiger“. Denn die Erschütterungen werden deutlich geringer.
Lärmschutzwände verbessern die Nachtruhe
Durch die S-Bahn-Züge entsteht für die Anwohner der Strecke nur ganz unwesentlich mehr Lärm als bisher schon durch die Güterzüge. Trotzdem werden auf mehr als sechs Kilometern der Strecke Lärmschutzwände gebaut, um die Bevölkerung besser vor dem Schienenlärm zu schützen.
S 60 in Zahlen
Gesamtstreckenlänge 14,5 km
zweigleisig ausgebaut ca. 6 km
mit Lärmschutzwänden ca. 11 km
Anzahl Brücken 21
Gesamtkosten 120 Mio. Euro
Zahl der zusätzlichen Fahrgäste 15.000
Inbetriebnahme Dezember 2010
Impressum
Verband Region Stuttgart
Kronenstraße 25
70174 Stuttgart
Deutsche Bahn AG
Potsdamer Platz 2
10785 Berlin
www.db.de
Herausgeber:
Verband Region Stuttgart
Kronenstraße 25
70174 Stuttgart
www.region-stuttgart.org
Gestaltung:
DB ProjektBau GmbH, Kommunikation
Bildnachweis:
S II Euromap Neustrelitz 2000 (Satellitenfoto)
Verband Region Stuttgart
xx Design Partner
Stand: Dezember 2007
Weitere Informationen zur
Neubaustrecke S 60 finden
Sie im Internet unter
www.region-stuttgart.org
und
www.s-bahn-region-stuttgart.de
Tel. 0711/2092-7790