[M] Alles zur Tram 23

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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168er
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Beitrag von 168er »

rob74 @ 27 Apr 2009,23:15 hat geschrieben:In Zukunft hat man dann ein ePaper-Schild, beleuchtet durch eine Leuchtstoffröhre
Das wär doch was! B)
rob74 @ 27 Apr 2009,23:15 hat geschrieben:die Fuzzis hätten keinen Stress mehr mit flimmernden LED-Displays
GRRRRRR! :P :angry:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Im DAF gibts schöne neue Photos vom Bau, thx2 Iconic
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Da gehts ja richtig vorwärts!
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Hmm, subjektiv empfunden geht es nur in Homöopathischen Dosen weiter. Das einzige, was in meinem Bereich wirklich deutliche Fortschritte in der letzten Zeit gemacht hat, ist die Strassengestaltung nörlich der Potsdamer Strasse.

Auf den fehlenden Abschnitt zwischen Ungerer und Karl-Theodor-Str. Hat man in mehreren Wochen gerade 5m Gleis - in einer Richtung verlegt. Das ist absoluter Negativrekord.

Auch an der Freiheit scheint man immer noch mit Problemen bei der Sanierung des U-Bahnhofes zu kämpfen (der ist immer noch undicht), das steht eigentlich auch still.

Ok, nördlich der Meto hängt alles deutlich sichtbar an der Tiefgarage - die auch relativ schnelle Fortschritte macht.

Bleibt noch das einzelne Gleis Richtung Brücke - da hat man sich auch ziemlich Zeit gelassen ...

Luchs.
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Luchs @ 4 May 2009, 22:14 hat geschrieben: Hmm, subjektiv empfunden geht es nur in Homöopathischen Dosen weiter.
Objektiv gesehen ist die Geschwindigkeit vermute ich immer noch genau dieselbe wie in den letzten zwei Jahren auch - bloß wird man, jetzt wo's aufs Ende zugeht, langsam ungeduldig ;)
Step_3
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Beitrag von Step_3 »

Iarn @ 4 May 2009, 21:55 hat geschrieben:Im DAF gibts schöne neue Photos vom Bau, thx2 Iconic
Auf dem siebten Foto sind mir die Schienen an den beiden äußeren Rändern erst beim zweiten Blick aufgefallen. Bis dahin sorgte der Ansatz der Wende für Verwirrung :ph34r: :lol:
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ich hatte eher beim 6ten Bild Probleme. Mir war neu, dass die Schienen direkt mit Betonsockel geliefert werden und dazu noch so krumm, bis ich kapiert habe, dass der Betonsockel das Fundament für das Rasengleis ist und die Schienen dann darauf montiert werden und genau so liegen bleiben wie auf dem Foto.
EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Luchs @ 4 May 2009, 22:14 hat geschrieben:Bleibt noch das einzelne Gleis Richtung Brücke - da hat man sich auch  ziemlich Zeit gelassen ...
Soweit ich weiß dient die Brücke und die Strecke, wo jetzt noch kein Gleis liegt als Baustellenzufahrt, und zwar so lange bis da oben alles bepflanzt und fertig montiert ist. Insofern hat das schon seine Richtigkeit... ;)
Was kommt eigentlich auf die Brücke für ein Gleistyp? Schotter?
rob74 @ hat geschrieben:Das wäre sozusagen "Back to the Roots": früher (z.B. beim ET420 oder ganz am Anfang auch bei der Münchner U-Bahn) hatte man ein Steckschild, beleuchtet durch eine Leuchtstoffröhre. In Zukunft hat man dann ein ePaper-Schild, beleuchtet durch eine Leuchtstoffröhre
So Back to the Roots ist das gar nicht... Die Anzeige des 423ers wird auch erst durch die dahinterliegende (stinknormale) Leuchtstoffröhre sichtbar... ;)
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Beitrag von Auer Trambahner »

EasyDor @ 26 Apr 2009, 19:33 hat geschrieben: Die Frage ist als erstes wohl eher welche Stationen überhaupt ein DFI bekommen... ;)
An der Borstei einwärts wird derzeit eine UltrakompktDFI mit einfachem monochromem Segment LCD, das nur eine Abfahrt anzeigt getestet.
Wäre durchaus vorstellbar, das die auch aufm 23er zum Einsatz kommt.
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Ich hab das von der Tram 23 mal etwas abgeglittene DFI-im-Testbetrieb-Thema mal verschoben.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Habe heute ein paar Photos mit der Handycam vom Parkstadt trambahnbau gemacht
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Dann hat das Akku leider schlapp gemacht (war ne spontane Photo Orgie)

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rob74
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Beitrag von rob74 »

Danke! Dann tut sich also jetzt auch was im Bereich der Brücke - die letzten Male als ich da war war das noch Kieswüste...

Hast Du auch gesehen wie weit das Tiefgaragendach (zwischen Metro und Holiday Inn) gediehen ist?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

rob74 @ 12 Jun 2009, 12:04 hat geschrieben: Hast Du auch gesehen wie weit das Tiefgaragendach (zwischen Metro und Holiday Inn) gediehen ist?
Kieswüste :)
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Beitrag von 19er »

Servus miteinander,

na ja.....in China würde man das Stück(chen) Trambahn wahrscheinlich in 6 Monaten (3 Schichten/die Schicht 8 Stunden) fertig haben. Aber lieber etwas mehr individuellen Rechtschutz als unglaubliches Tempo.... :ph34r: ;) :D

PS: Danke für die Bilder und danke an den Moderator für die "Reinhaltung" des Themas !


Gruß
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

19er @ 12 Jun 2009, 17:47 hat geschrieben: na ja.....in China würde man das Stück(chen) Trambahn wahrscheinlich in 6 Monaten (3 Schichten/die Schicht 8 Stunden) fertig haben.
Geboten waren von der 20er-Sanierung, die durch Abbruch des alten, vollkommen desolaten Hochgleises und Neubau eines Rasengleises mehr Neubau als Sanierung war, 6 Wochen (ohne Brückenbau). Also in 2 Monaten sollte es schon gehen, wenn man denn wollen würde; länger als der 20er ist der 23er nicht.

Gruß Michi
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Michi Greger @ 12 Jun 2009, 23:26 hat geschrieben: Geboten waren von der 20er-Sanierung, die durch Abbruch des alten, vollkommen desolaten Hochgleises und Neubau eines Rasengleises mehr Neubau als Sanierung war, 6 Wochen (ohne Brückenbau). Also in 2 Monaten sollte es schon gehen, wenn man denn wollen würde; länger als der 20er ist der 23er nicht.
Naja, das sind schon a bissl andere Voraussetzungen - die 20er war eine in Betrieb befindliche Strecke, die man nicht länger als nötig stilllegen wollte, die 23er nicht. Außerdem musste man den Bau in der Parzivalstr. / Leopoldstr. so planen, dass der MIV während der Bauarbeiten auch noch einigermaßen fließen kann, die Schleife an der Freiheit konnte erst nach Sanierung des U-Bahn-Bauwerks gebaut werden, die Brücke hat auch ihre Zeit gebraucht (wie waren nochmal die Lieferzeiten und -Preise für Stahl 2006/2007/2008 ?) usw. Das waren die eigentlich limitierenden Faktoren. Die Strecke auf dem Bahndamm hätte man sicher, genug Personal und genug Geld vorausgesetzt, innerhalb kürzester Zeit hinklotzen können, aber davon wäre die Tram auch nicht viel schneller fertig geworden.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

rob74 @ 13 Jun 2009, 00:57 hat geschrieben:Naja, das sind schon a bissl andere Voraussetzungen - die 20er war eine in Betrieb befindliche Strecke, die man nicht länger als nötig stilllegen wollte, die 23er nicht.
Eine Strecke schnell in betrieb nehmen, damit sie Geld einbringt und nicht Baustelle kostet, ist also nicht sinnvoll?
die Brücke hat auch ihre Zeit gebraucht (wie waren nochmal die Lieferzeiten und -Preise für Stahl 2006/2007/2008 ?) usw. Das waren die eigentlich limitierenden Faktoren.
Die Brücke steht mittlerweile auch schon seit mehr als 6-8 Wochen, und es fährt immer noch keine Tram.


Gruß Michi
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ungenutzte Infrastruktur = teure Infrastruktur da hohe Leerkosten.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

spock5407 @ 13 Jun 2009, 13:54 hat geschrieben: Ungenutzte Infrastruktur = teure Infrastruktur da hohe Leerkosten.
Was kostet eine unbefahrene Schiene denn pro Tag an Unterhaltskosten?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Du hast die zig Mio Investment, die werden kfm. abgeschrieben (auf 25 oder 30 Jahre?). Damit hast Du den
jährlichen Kapitalkostenblock die anfallen, egal was Du fährst oder nicht.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

spock5407 @ 13 Jun 2009, 17:10 hat geschrieben: Du hast die zig Mio Investment, die werden kfm. abgeschrieben (auf 25 oder 30 Jahre?). Damit hast Du den
jährlichen Kapitalkostenblock die anfallen, egal was Du fährst oder nicht.
Das sind aber virtuelle Kosten, und keine echten. Die Schienen müssen auch nicht früher getauscht werden, nur weil ein Kaufmann irgendwas abschreibt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Das sind in Betrieben keine virtuellen Kosten (dachte ich auch mal), sondern echte!
Kosten entstehen nicht zum Zeitpunkt der Geldausgabe.

Du must zwischen Kostenrechnung und Cashflow unterscheiden. Das sind, im gegensatz zum Privatmensch,
zwei ganz unterschiedliche Stiefel.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

naja, aber man wird sich bei der Stadt schon was gedacht haben, die Bauarbeiten über einen so langen Zeitraum anzusetzen. Anscheind wars wohl die beste Lösung so
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

spock5407 @ 13 Jun 2009, 17:43 hat geschrieben: Das sind in Betrieben keine virtuellen Kosten (dachte ich auch mal), sondern echte!
Kosten entstehen nicht zum Zeitpunkt der Geldausgabe.
Und wie entstehen diese realen Kosten? Kosten ist für mich das, was man als Geld aus dem Haus rausgibt, und was anschließend nicht mehr auf dem Konto ist. Ob der Kaufmann die in der Bilanz jetzt einem Jahr zuordnet, oder auf 15 Jahre verteilt, ist da in meinen Augen egal. Das beeinflusst jedenfalls nicht die realen Kosten pro Betriebsjahr. Wenn man ne Strecke baut, und dann erstmal zwei Jahre brachliegen hat, hat man halt zwei Jahre Abschreibungen ohne Betrieb, aber dafür auch zwei Jahre länger Betrieb, wo die Schienen bereits abgeschrieben sind.

Gut, man hat vielleicht ein bisserl noch UNterschiede bei den Zinsen, und Busbetrieb ist teurer als Trambetrieb, und wie sich das steuerlich auswirkt kann ich jetzt auch nicht beurteilen, aber aus der Gleichung Gesamtkosten/Abschreibungszeit*Zeit_in_ders_brachliegt die Kosten fürs brachliegen lassen zu berechnen ist schon ein bisschen fehl am Platz.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Schritt 1: Man baut/kauft was: Cash wird niedriger, Anlagenkonto geht noch (nennt sich Akvitierung von Anlagen)
Kostentechnisch ist da für den Betrieb noch überhaupt nix passiert, nur in der Bilanz.

Schritt 2: Pro Jahr, entsprechend der Nutzungsdauer, wird das Anlagenkonto reduziert und dieser Betrag wandert auf das Kostenkonto.
Dies ist die Abschreíbung und stellt Kapitalkosten dar.

Zu den Kapitalkosten zählen neben der Abschreibung auch u.a. Zinsen für Fremdkapital und Kosten für Kapitalbeschaffung und -verwaltung
Dann gibts noch Personalkosten (eh klar was des ist) und Materialkosten (Energie, Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe, IT-Kosten, Rechnungen von Fremden und Rest).

Das ganze nennt sich "Doppelte Buchführung" und wird von Wirtschafts- und Steuerprüfer im Rahmen des Jahresabschlusses kontrolliert
und testiert.


Klar, für die Privatperson ist diese Methode nicht relevant. Da ist Cashout in der Regel Kosten gleichgesetzt (nicht, wenn der heimische PC z.B. in der Steuer
angesetzt wird! Auch hier gilt das Abschreibungsprinzip)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

spock5407 @ 13 Jun 2009, 18:39 hat geschrieben: [BWL-Erklärung]
Ja, das ist alles schon klar. Nur: Auf die Art kommt man eben nicht auf die realen Kosten, sondern nur auf virtuelle. Als Kosten pro Jahr sehe ich die Gesamtkosten geteilt durch die Nutzungszeit - und weder Gesamtkosten noch Nutzungszeit ändern sich, wenn man die Schienen zwei Jahre rumliegen lässt. Alles andere sind mehr oder weniger willkürliche Buchhaltungsprobleme.

Dass das ganze für Steuern o.ä. schon durchaus sinnvolle Berechnung sein mögen, bestreite ich nicht, aber sie sind halt nicht dafür geeignet, um die Kosten fürs rumliegenlassen zu berechnen.
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Beitrag von JeDi »

Ich versuchs mal als Wirtschafts-NKler zu erklären:

Angenommen, du kaufst ein Auto. Dann kriegst du für einen gewissen Geldbetrag den Gegenwert in Form eines Autos. Diesen Wert hat es eben zum Kaufzeitpunkt.

Jetzt stellst du dir das Auto (mangels Führerschein) in die Garage und kommst nach - sagen wir 10 Jahren - auf die Idee, das Auto zu kaufen. Du wirst für dieses Auto nicht den Kaufpreis wieder kriegen.

Genau das ist das System der Abschreibung. Durch den Ablauf der Zeit wird das Sachvermögen immer weniger Wert - und genau so wirds dann auch in der GuV ausgewiesen.

Nachtrag: In welcher Höhe diese Abschreibung dann jährlich erfolgt, ist natürlich wieder etwas anderes. Da gibts dann verschiedene Modelle, die dann mit dem beschriebenen (praktischen) Phänomen nur mehr wenig zu tun haben
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Wie gesagt, das mag ja sein dass es von der Abschreibung her doof ist - aber ne Schiene ist kein Auto, ne Schiene nimmt keinen Schaden davon blöd rumzuliegen, und vandalismusgefährdet ist sie auch nicht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Taschenschieber »

Wenn die Schiene nicht genutzt wird, müsste sie doch theoretisch auch länger halten, oder?
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Hmm, vielleicht noch zwei zusätzliche Blickweisen:

1. Die Schiene nimmt auch durch Nichtbenutzung realen Schaden (Rost, Belastung durch Strassenverkehr). Das ist weniger als wenn Trams drüberfahren, kann aber über längere Zeit auch zur Nichtmehrverwendbarkeit führen.

2. Das Geld, dass für den Bau ausgegeben wurde, kann nicht mehr für etwas anderes benutzt werden. Es ist also totes (gebundenes) Kapital, ohne dass dieses einen Nutzen hat.

Es könnte genausogut zur Bank gebracht werden und Zinsen bringen (bzw. beim Staat weniger Schulden) oder z.B. für Kinderkrippen ausgeben.

Daher gibt es unterschiedliche Modelle der Kostenrechnung, die alle diese Faktoren berücksichtigen - im Gegensatz zum Cash Flow.

Luchs.
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