Iarn @ 14 Aug 2009, 18:48 hat geschrieben: Ich halte mich da ganz an Et423, der wahrscheinlich ein bisschen mehr Ahnung hat als Runge
Oh danke für die Blumen - ich hoffe, ich verdiene sie mir.
Hot Doc @ 14 Aug 2009, 19:37 hat geschrieben: Aber wo das Problem liegt: er sieht das ganze NUR aus dem Blickwinkel, dort noch mehr Züge durchzuquetschen. Das möchte zwar Herr Rauch, nicht aber Herr Runge oder die Grünen. Diese wollen eine Kapazitätserweiterung um hier den, im Moment an der Stabilitätgrenze operierenden, S-Bahnverkehr ein gutes Stück stabiler zu machen, in dem man weitere Zeitreserven schafft. Hier geht es nicht darum im Störfall etwas mehr als 30 Züge durch den Tunnel zu quetschen, sondern die nahezu täglichen Verpätungen am besten gar nicht entstehen zu lassen.
Ja, aus welchem Blickwinkel soll ich das sonst sehen? Der Herr Rauch hats doch eindeutig gesagt, ich zitiere
Derzeit sind dort 30 S-Bahnen pro Stunde und Richtung unterwegs. „40 Züge kann man schaffen“, sagte Rauch.
Ok, die Grünen wollen den Südring und nicht im alten Stamm unrealistische 40 Züge pro Stunde und Richtung - das ist lobenswert und spricht dafür, daß die Grünen noch nicht vollständig den Bezug zur Realität verloren haben. Aber hier kommt natürlich ein Aber: Ich habe den Artikel durchgelesen und keinen ernstzunehmenden Vorschlag entdecken können, wie man das jetzige System stabiler machen könnte. Die erwähnten Bahnsteigtüren sind Dünnpfiff und behindern den Fahrgastfluß noch mehr. Um den Fahrgästen zu zeigen, wo die Türen etwa sein werden, reichen auch Bodenmarkierungen. Und bei aller Liebe: Ein Fahrgastleitsystem zu Zugbereichen, in denen noch Platz ist, kann und wird nicht funktionieren. Erstens schonmal wird überhaupt nicht abgeklärt, woher diese Infos kommen sollen und an wen sie geleitet werden, wie es kommuniziert wird und, das ist das Nächste: Die Leute müssen es verstehen und dann auch anwenden. Aber genau hier hakt es ganz gewaltig. Nach fast 40 Jahren gibt es nach wie vor die berühmte Gruppenbildung an den Türen und Zugzielanzeiger werden oft nicht verstanden oder mißverstanden. Da steht richtig "Vollzug", seit paar Jahren sogar mit Bereichskennung und dann stehen die Leute teilweise wieder ganz woanders.
Das sind eben Beobachtungen, die man als Praktiker macht und auf diese Weise praktische Erfahrungen sammelt. Natürlich, klar, am Schreibtisch eines Herrn Rauch sieht das natürlich ganz anders aus. "Hey, wir zeigen den Leuten, wo die Türen am Bahnsteig sein werden und wo noch Platz im Zug ist und dann werden die sich da kollektiv ganz brav aufstellen wie in einem Ameisenstaat." So funktionierts in der Theorie, im Planbüro. Die Praxis führt das alles dann gnadenlos ad absurdum.