Das mit den Ketten ist nur bedingt richtig. Viele Städte haben den Fehler gemacht und über Jahre hinweg nur kleine Gewerbeflächen bzw. einheiten genehmigt. So weit ich das von meinem Dad weiß war und ist in Rosenheim die Grenze bei 300qm mit Ausnahme der voher schon vorhandenen großen Flächen (Karstadt, Ankirchner), die natürlich Bestandsschutz haben. Nun ist es aber so, dass durch die künstliche Verknappung von Gewerbeflächen insb. von großen Gewerbeflächen, die Branchen mit geringen Margen aber großem Platzverbrauch (z.B. Gemischtes Kaufhaus, Elektrowaren, Supermarkt etc.) und die kleinen Händler ein Problem haben.lekomat @ 28 Aug 2008, 14:37 hat geschrieben: @ Matrix
Deine Argumente leuchten mir ein, doch Arcaden an sich muss aus meiner Meinung nicht unbedingt sein, außer man bevorzugt heimische Einzelhändler, sonst sind doch eh meistens Ketten vorzufinden...
OT:
Dass Kolbermoor die bessere Politik macht, wage ich zu bezweifeln, würde es eher so formulieren, beide sind einfach nur schlecht. Ich bin Kolbermoorer und das einzigste was gut war in den letzten Jahren, war die Spinnereisanierung. Es wird einfach zu viel Gewerbe ausgewiesen, für so was könnte man den Grund am Bahnhof ja verwenden, aber nein, das geht halt mit den Politikern nicht!
Durch die Verknappung sinkt das Angebot und die Preise steigen. Da bestimmte Branchen und die kleinen einheimischen Einzelhändler diese wahnsinnigen Quadratmeterpreise nicht mehr bezahlen können, sterben diese aus. Was also eigentlich gut gemeint war, hat im Endeffekt nur geschadet. Dieser Effekt ist nicht nur in Rosenheim sehr schön zu beobachten, auch in München existiert das gleiche Problem. Wenn man sich die Entwicklung in der Kaufingerstraße über die letzten 20 Jahre ansieht, so ist auch hier fast nichts kleines oder lokales Gewerbe vorhanden - nur noch große Ketten, die die Preise bezahlen können. Als der Kerzenladen am Dom schließen musste gab es dazu in allen Münchner Zeitungen große Reportagen über dieses Problem.
Kolbermoor: da gebe ich dir Recht - ich wollte mich nur nicht in Details verheddern, da das den meisten Lesern nix bringt. Natürlich hat man in Kolbermoor sehr viel Gewerbeflächen ausgewiesen - aber das wird meiner Meinung nach auch benötigt. Einerseits für die Firmen, die aus der Stadt Rosenheim flüchten (zu kleine Flächen, zu teuer, zu hohe Gewerbesteuer in Rosenheim) und andererseits darf man nicht vergessen, dass Kolbermoor im Vergleich zur Bevölkerungszahl schon sehr wenige Arbeitsplätze im eigenen Stadtgebiet hatte, was durch die Schließung von Spinnerei und Tonwerk/Faserbetonwerk sich noch verschärft hatte. Das natürlich andere Probleme wie das absterbende Stadtzentrum nur halbherzig in Angriff genommen wurden ist schon klar...