So quälen sich die Pendler zur Arbeit

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

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 Etwa 60 Prozent der Deutschen fahren mit dem Auto zur Arbeit. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilt, hat sich bei den Berufstätigen in den letzten zwölf Jahren trotz gestiegener Spritkosten kein Wandel hin zu anderen Verkehrsmitteln durchgesetzt. 
Quelle: Rheinische Post
Wundern tut mich das nicht, zumal auch die Wege zwischen Wohnung und Arbeitsstätte weiter geworden sind.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Was natürlich auch durch die KM Pauschale verstärkt wird. :angry: :angry:
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Autobahn @ 3 Nov 2009, 13:59 hat geschrieben:

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 Etwa 60 Prozent der Deutschen fahren mit dem Auto zur Arbeit. 
Wundern tut mich das nicht, zumal auch die Wege zwischen Wohnung und Arbeitsstätte weiter geworden sind.
Ist ja ne klare Sache. Mit dem Auto brauche ich 20 Minuten in die Arbeit, mit dem ÖPNV wären es 45 Minuten tür-zu-tür.
Wo soll also der Anreiz für mich sein, öffentlich zu fahren? Gerade im Winter ist oft genug der Anschlußbus (nur 20er-Takt) weg, der Sitznachbar am Rumschniefen und -husten, und man selbst völlig durchgefroren bis man ankommt.

So werden im Winter im Auto manchmal aus 20 Minuten 30 (durch Kratzen, langsames Fahren wg. Schnee), aber bei den Öffentlichen aus 45 Minuten 65.

Und jetzt wohne ich in einem Ballungsraum mit (angeblich) gutem ÖPNV. Stellt Euch mal vor, wie's erst den Leuten auf dem Land geht, mit Bussen oder RB's im Stundentakt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Jean @ 3 Nov 2009, 14:12 hat geschrieben: Was natürlich auch durch die KM Pauschale verstärkt wird. :angry: :angry:
Das ist falsch, von der Pendlerpauschale profitieren auch ÖPNV-Nutzer!
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Beitrag von Bayernlover »

Und auch die die laufen und Radl fahren.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Wenn man immer Ecologie propagieren möchte, dann sollte man anfangen die Wege kurz zu halten. Also für alle weg mit der Kilometerpausche. Leute die auf dem Land leben haben eh günstigere Wohnungen. Und sie dann noch täglich finanzieren? Nee nee!
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Beitrag von Bayernlover »

Es ist eine Zwickmühle: Gewährt man die Pauschale erst ab einer bestimmten Wegstrecke, hat man eine Ungleichbehandlung derer, die darunter liegen. Lässt man sie ganz weg, "bestraft" man die die einen weiten Weg zur Arbeit haben, aus welchen Gründen auch immer. Und dass man immer in der Nähe seiner Arbeit wohnt, ist manchmal unmöglich bzw. einfach nur hässlich;)
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Beitrag von joethw »

Das mit dem Wohnen nahe der Arbeit haben die Wirtschaftstrends ja selbst unmöglich gemacht - wer kann denn so oft umziehen, wie Firmen heute aufmachen, zumachen, entlassen, Produktionsstätten verlagern, Mobilität verlangen und so weiter? Daran ginge man bankrott, und Kinder können das eh nicht mitmachen (Schule!). Und wenn zwei arbeiten müssen, bekommt man wohl kaum zwei Arbeitsplätze nahe derselben Wohnung. Und von wegen draußen in der Pampa wohnt man billiger: Zumindest für München stimmt das gerade nur dann, wenn keine S-Bahn mehr in der Nähe erreichbar ist.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Der Arbeitnehmer muss flexibel sein...aber sobald man sich bei Unternehmen die über 100 KM weg von seinem Wohnort ist, antworten diese nicht mal mehr. TOLL!!!!!!!! :blink: :blink:
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Beitrag von Bayernlover »

Was auch immer du damit meinst - es ist mit Sicherheit OT ;)
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Beitrag von Rohrbacher »

Moment... Bei den 60% sind auch die ganzen Leute drunter, die zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen mit'm Auto 5 km ins nächste Dorf zum Arbeiten fahren oder vom Dorf in die nächste Kleinstadt, wo man gar keine Chance hat, mit irgendwas anderem wie dem Auto überhaupt hinzukommen. Manche können es sich vielleicht nicht vorstellen, aber die meisten Gegenden Deutschlands werden nicht von einem ÖPNV-Netz mit Takt 10 angebunden. 45,8% der Pendler fahren laut dem Artikel weniger als 10%. Und wenn man sich dann die Statistik weiter anschaut.

Das populistisch bis neidische Gequake mit der Pendlerpauschale hat damit nix zu tun. Die Wege sind heutzutage nunmal länger geworden und das was heute z.B. das Münchner Umland ist, ist definitiv mehr als das was es 1972 mal war, als man den 30 km Radius um München gezogen hat. Das ist heute viel größer, das geht heute praktisch von Rosenheim bis Augsburg und von Tegernsee bis Ingolstadt. Sieht man ja auch bei den Einpendlern per Bahn, die heute zu 50% von außerhalb des MVV kommen, der eigentlich mal das ganze Einzugsgebiet abdecken wollte. Damals vor 30 Jahren war sowas wie Unterschleißheim oder Starnberg noch "Land", heute ist das ja schon fast Innenraum.

Natürlich ist man selbst schuld, wenn man vernünftige Preise für's Wohnen heute vielleicht erst jenseits des MVV-Äquators bekommt. Übrigens ist selbst so ein Kaff wie das meinige im bundesweiten Schnitt ziemlich teuer, der Quadratmeter Bauland ist auch hier 4x so hoch wie beispielsweise in echten Käffern in Baden-Württemberg. Wenn München meint, 500000 Euro für eine Wohnung (!) nehmen zu müssen, eine Summe die kein normaler Arbeitnehmer hat, dann ist es nunmal so, dass der normale Arbeitnehmer, der vom eigenen Reihenhäuschen träumt, dann eben "auswandert". Das würde er auch tun, wenn's keine Pendlerpauschale gäbe, die übrigens auch der bekommt, der täglich 2x 20 km durch den Münchner Stadtverkehr fährt und dabei so viel CO2 produziert, wie jemand der 2x 40 km über die Landstraße fährt... Da könnte ich jetzt genauso sagen, dass Leute die an Orten mit ÖPNV wohnen, verpflichtet werden, diesen zu benutzen - aber nur zur nächstliegenden Arbeitsstelle. Dann könnte man sich nämlich den 2. S-Bahntunnel sparen. :lol:

Übrigens: Der sinkende Anteil des ÖPNV kommt von den ganzen Einstellungen im ÖPNV "auf'm Land"! In den Städten wird der Anteil ja höher, aber 1990 - 1996 konnte man sich durchaus mit'm Bus in vielen Landkreisen noch einigermaßen bewegen, damals gab's z.B. noch die Busverbindung Mainburg - Wolnzach - Wolnzach Bf. Nachdem man die Leute nach 50 Jahren aus solchen künstlich unrentablen Linien vertrieben hat, fahren die halt jetzt Auto. Und ich meine jetzt nicht nur die Leute, die zum Bahnhof gefahren sind, sondern die, die in Wolnzach gewohnt haben und in der ehemaligen Kreisstadt Mainburg arbeiten oder andersrum. Das einzige was deutlichst verbessert wurde, war die SPNV-Anbindung Richtung München/Ingolstadt! Ein Beispiel von vermutlich ganz vielen. Ich denke, das erklärt die Statistik...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Die Pendlerpauschale hat nichts damit zu tun, welches Verkehrsmittel man wählt. Wie ja schon oben erwähnt, gilt sie auch für ÖPNV-Nutzer, Radfahrer und Fußgänger. Letztere werden aber wegen der geringen Entfernung nicht viel davon haben.

Sicher, es wird von den Arbeitnehmern viel Mobilität verlangt. Nur noch knapp 46% haben einen Weg zum Arbeitsplatz, der unter zehn Kilometern liegt. Und was sind schon zehn Kilometer. Die kannst Du in München, aber auch in vielen anderen Großstädten locker überschreiten. Da braucht man noch nicht einmal den Arbeitgeber zu wechseln, eine Versetzung in eine andere Filiale bzw. Diensstelle recht schon aus.

Die Mehrzahl der Pendler wird den Arbeitsplatz aber nicht ohne Umsteigen erreichen, und schon gar nicht ohne Fußwege. Und dabei entstehen die Zeitverluste. Diese wird ein Pendler innerlich in Stundenlohn umrechnen, denn für ihn beginnt die Freizeit erst zu Hause. Und die wenigsten Menschen sind Bus oder Bahnfreaks, die ein Glücksgefühl erleben, wenn sie damit fahren. Die finden das Autofahren aber wahrscheinlich genau so bescheuert, aber es dauert nicht so lang.

Na ja, die von Oliver geschliderten winterlichen Verhältnisse kommen noch dazu.
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Beitrag von Christoph »

Autobahn @ 3 Nov 2009, 16:39 hat geschrieben: Die Mehrzahl der Pendler wird den Arbeitsplatz aber nicht ohne Umsteigen erreichen, und schon gar nicht ohne Fußwege. Und dabei entstehen die Zeitverluste. Diese wird ein Pendler innerlich in Stundenlohn umrechnen, denn für ihn beginnt die Freizeit erst zu Hause. Und die wenigsten Menschen sind Bus oder Bahnfreaks, die ein Glücksgefühl erleben, wenn sie damit fahren. Die finden das Autofahren aber wahrscheinlich genau so bescheuert, aber es dauert nicht so lang.
Nicht nur das, das Autofahren ist auch zeitlich gesehen wesentlich planbarer, als per OPNV.

Aus jahrelanger Erfahrung fahre ich immer dann, wenn ich zeitlich fixe Termine habe, mit dem Auto.
Die Wahrscheinlichkeit, daß ich in einen 15 Minuten dauernden Stau gerate, ist deutlich geringer, als 15 Minuten Verspätung mit der S-Bahn zu bekommen.
Tatsächliche Pünktlichkeitsquote S5 im Berufsverkehr: 1.Halbjahr 2025: 43%, Juli '25: 21%
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Beitrag von Hot Doc »

Diese Diskussion hatten wir schon mal. Und es bleibt dabei, es ist ein Politikum. Je nachdem was man fördern will kann man das Geld halt in die Pendlerpauschle stecken, man könnte es auch komplett in Straßen oder komplett in den ÖPNV stecken, oder Sammeltaxis auf dem Land finanzieren, damit sich mehrere Arbeitnehmer zusammen von A-Dorf nach B-Dorf durch den Berufsverkehr quälen.
Für mich ist und bleibt es eine total willkürliche Subvention von bestimmten Wegen.
Warum soll denn der eine seinen zurückgelegten Weg (teilweise) bezahlt bekommen? In Zeiten von Arbeitslosigkeit und Wirschaftskrise wird man schon auch nen Arbeitnehmer finden, der näher wohnt, wenn dem anderen der Anfahrstweg zu weit wird.
Wenn ich in eine andere Stadt gezogen bin, hab ich mir halt ne Wohnung gesucht, von der ich zur Fuß oder mindestens mit dem Fahrrad zur Arbeit/Uni fahren kann. Seit Einführung der Pendlerpauschale fällt dieses Argument (zumindest der Geldfaktor davon) weg. Das bevorzugt natürlich indirekt die, die irgendwohin ziehen und von dort nur mit dem Auto weiterkommen.
In Zeiten von Klimawandel und -katastrophen ist das einfach nur fahrlässig auf der Pendlerpauschale in dieser Form zu bestehen.
Die Pauschale wurde eingeführt um etwas zu lenken. Und zwar die Flexibilität der Leute in bezug auf ihren Arbeitsplatz zu fördern. Das einzige was sie gefördert hat, ist die Zersiedlung um die Städte aber auch auf dem Land. Dadurch sind (hauptsächlich) die Wege länger geworden und nicht (wesentlich) dadurch, dass die Leute plötzlich andere Jobs weiter weg angenommen haben!
Die Wirkung trat also nicht so ein wie erwünscht. Jetzt tut man sich aber schwer das wieder abzuschaffen. (Übrigens einer der größten Fehler der Politik Subventionen - und nix anderes ist das - ohne zeitliche Begrenzung einzuführen!)
Die Lenkwirkung der Pauschale ist also dahin, und mit ihr der Sinn. Wir sollten eher neu überlegen, wo wollen wir hin mit den ganzen Pendlern und dafür Geld locker machen!
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Jean
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Beitrag von Jean »

Hot Doc hat es auf den Punkt gebracht. :) :)
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Beitrag von Bayernlover »

Man muss allerdings mal bemerken, dass einen die Pendlerpauschale nicht reich macht. Hier wird stellenweise so getan, als ob man damit auf seinem Arbeitsweg +-0 rauskäme, egal wie lang er ist. Das ist natürlich Oberschwachsinn. Anschaffung, Benzin/Diesel, Steuern, Reparaturen etc. wiegt die Pendlerpauschale nicht mal ansatzweise auf. Dadurch ist auch das Argument Schwachsinn, dass man die Leute aufs Land treibt. Es wird kaum einen geben, der sich seinen Wohnort und damit auch den Arbeitsweg aufgrund der Pendlerpauschale aussucht, so ein Quatsch.
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Beitrag von Hot Doc »

So stimmt das auch wieder nicht!
Erstens haben die meisten schon ein Auto und zweitens rechnen wir alle nicht so ab, wie du es hier forderst, sonst würde sich alleine keine Strecke mehr mit dem Auto rechnen und jeder immer den Zug nehmen. Das ist ja gerade der Punkt, hier ist Psychologie im Spiel und überhaupt keine Rationalität. Wer sich schon immer überlegt hatte, das n Haus im Grünen billiger und vielleicht auch schön ist, hatte jetzt endlich das schlimmste Gegenargument scheinbar vom Tisch. So "funktionieren" Menschen nun mal.
Die Folgen der Pendlerpauschale für die Siedlungsstruktur sind mehrfach belegt worden. Und ebenso fallen natürlich die Argumente gegenüber dem Chef weg, der einen mal eben 150km weiter versetzen will. Früher hat der sich das 2x überlegt ob es nicht anders geht, heute heißts: "Auto haben sie ja eh, und dann bekommen sie halt mehr Pendlerpauschale, das gleicht das wieder aus!" So und jetzt versuch dann man dagegen zu argumentieren.
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Hot Doc @ 3 Nov 2009, 17:28 hat geschrieben: Die Pauschale wurde eingeführt um etwas zu lenken. Und zwar die Flexibilität der Leute in bezug auf ihren Arbeitsplatz zu fördern. Das einzige was sie gefördert hat, ist die Zersiedlung um die Städte aber auch auf dem Land. Dadurch sind (hauptsächlich) die Wege länger geworden und nicht (wesentlich) dadurch, dass die Leute plötzlich andere Jobs weiter weg angenommen haben!
Die Wirkung trat also nicht so ein wie erwünscht. Jetzt tut man sich aber schwer das wieder abzuschaffen. (Übrigens einer der größten Fehler der Politik Subventionen - und nix anderes ist das - ohne zeitliche Begrenzung einzuführen!)
Die Lenkwirkung der Pauschale ist also dahin, und mit ihr der Sinn. Wir sollten eher neu überlegen, wo wollen wir hin mit den ganzen Pendlern und dafür Geld locker machen!
Ist es nicht so, daß gerade das gewollt wurde, indem erst die ganze Bevölkerung seit 60 Jahren immer mehr abhängig vom Auto gemacht wurde*, um das Monopol jetzt auszunützen ?

Und es geht ja weiter immer noch in diesselbe Richtung :(

* massiver Straßenneubau, während gleichzeitig flächendeckend vorhandene Bahnstrecken weggerissen wurden, agressive Autowerbung, die nur die Vorteile verkauft, und dabei neuerdings sogar die sogenannten "Automagazine" im Fernsehen als reine Werbeplattformen nutzt.

Und die sich selbst erfüllende Prophezeihung:
Da die Verkehrsbelastungen in der Stadt ein ruhiges Wohnen unmöglich machten, zog man, sobald man es sich leisten konnte, aufs Land, fuhr aber dann mit dem eigenen Auto bspw. zur Arbeit wieder in die Stadt und erzeugte selbst den Verkehr, vor dem man geflohen war ... :ph34r:
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Quatsch. Die wenigsten Leute sind geil drauf, jeden Tag lange Strecken zurückzulegen. In einem Zug mit 500 Pendlern, bin ich warscheinlich der einzige, der's meistens gern macht, weil halt Zugfahren so supi ist. Wenn sie den selben Job vor der Haustür oder die selbe Wohnsituation neben dem Arbeitsplätz finden würden, täten die nicht lange überlegen, selbst wenn man mit der Pendlerpauschale sogar Geld verdienen könnte, was ja nicht so ist! 1 Stunde einfacher Arbeitsweg sind bei einer 5-Tagewoche schon 10 Stunden nur für's Fahren - mit was auch immer, das ist im Alltag das viel größere Problem! Scheinbar brabbeln hier alle irgendeinen theoretischen Unfug, die "verlorene" Zeit ist das, was die Leute am meisten stört.

Außerdem geht es nicht um das böse böse Haus im Grünen, um das viele andere beneiden oder die eigene (!) Stadtwohnung, sondern ganz einfach darum, wo kann überhaupt was zum eigenes zum Wohnen leisten? Sorry, ich hab' nicht 500000 Euro und wenn, dann gebe ich die nicht für eine Wohnung mit Blick auf Beton aus! Die Pendlerpauschale ist mir dabei ziemlich wurscht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Entfernungspauschale -> Entwicklung der Pauschale
Die Pendlerpauschale gibt's so ähnlich schon fast 100 Jahre. Jetzt erklär' mir, was das mit der Siedlungsstruktur zu tun hat? Ich würde sagen praktisch rein gar nichts. Im Falle von München ist die "Landflucht" einzig und allein mit den extrem hohen Wohnkosten verbunden. Du willst doch nicht behaupten, ohne die Pendlerpauschale täten die Leute alle in München hocken, in den Mietskasernen oder in den kleinen Häuschen, die sich nur Millionäre leisten können?

Es geht nicht um das Pendeln an sich, sondern um die Kosten, die nötig sind zum Erhalt des Arbeitsplatzes, das ist ja nicht nur die Fahrt zur Arbeit. Es wäre schlicht und einfach unfair, wenn Weg nicht absetzbar wäre.
In den ersten Einkommensteuergesetzen hatten die Gesetzgeber einen steuerlichen Abzug der Fahrtkosten zur Arbeit nicht vorgesehen. Gleichwohl wurde dieser bereits um die Jahrhundertwende 1900 erfolgreich vor Gerichten erstritten, denn (so argumentierte z.B. das Preußische Oberverwaltungsgericht) „wenn der Erwerbende sich nicht zu seiner Arbeitsstelle begibt, so verdient er auch nichts“.[1] Erstmals mit dem EStG von 1920 wurden die „notwendigen Kosten“ ausdrücklich gesetzlich zum Abzug zugelassen. Als notwendig wurden bei einem normalen Arbeitnehmer in der Regel nur die Kosten für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel erachtet. Erst 1955 erkannte der Bundesfinanzhof wegen der zunehmenden Motorisierung auch PKW-Kosten als notwendig an, und bei Benutzung des eigenen Kraftfahrzeugs wurde ein Pauschalbetrag für höchstens 40 Entfernungskilometer zum Abzug zugelassen.
Was sollte hier jetzt genau gelenkt werden? Man hat die Steuern nur an die Realität angepasst, nicht andersrum! Was man von dieser Realität zu halten hat, ist eine andere Frage, aber die Pendlerpauschale ist sicher nicht schuld dran, dass Wege länger werden und Autos gegenüber der Schiene immer mehr.
und dabei neuerdings sogar die sogenannten "Automagazine" im Fernsehen als reine Werbeplattformen nutzt.
Ach Gottchen... die spiegeln das wieder, was die Leute sehen wollen. Außerdem tät' ich sagen, ist z.B. "Eisenbahnromanik" auch 'ne Werbesendung. Dass es kaum andere Eisenbahnsendungen gibt, liegt vielleicht eher an der nicht vorhandenen Zielgruppe, mit Bahnsendungen kriegst kaum jemand hinter'm Ofen vor, vor allem weil sich die Bahnfreaks ja am liebsten untereinander streiten.

Aber du kannst ja versuchen, das zu ändern. Ich meine das jetzt durchaus ernst, macht's doch mal "Tramgeschichten TV" oder sowas mit rund 10-minütigen Beiträgen auf einem speziellen YouTube-Cannel und wenn das viele anschauen, vielleicht wär' ja sowas sogar was für's Fernsehen. Einige der Autosendungen werden im Münchner Norden produziert, vielleicht nehmen die sowas auch irgendwann mal mit ins Programm. Aber wie gesagt: Die Quote entscheidet halt was gesendet wird, kommt drauf an, was man macht. Aber wenn man ausgewogene Beiträge macht, die nicht nur für die Nummernfuzzies interessant sind, sondern auch für die breite Masse, die (gerne) ein bisschen Zug fährt. Hier mal ein bisschen 'ne Reportage über den Trambahnfahrer XY, dann mal ein Beitrag mit Service-Tipps, Beiträge über schöne Radlausflüge mit der Bahn, Verkehrsnachrichten (also wo gibt's SEV, warum und wie) vielleicht auch 'ne Talkshow zu aktuellen massentauglichen Themen, ... Oder vielleicht Satirebeiträge, da sehe ich großes Potenzial. *gg*

Es darf halt nicht zu freakig werden. Mein Channel beispielsweise ist glaub' ich nicht fernsehtauglich. Die Zielgruppe ist recht eingeschränkt und die Videos werden vermutlich von der Masse als nicht sooooooo spannend empfunden:
http://www.youtube.com/user/nietenzaehlerTV

:lol:
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 3 Nov 2009, 17:28 hat geschrieben:Und es bleibt dabei, es ist ein Politikum. Je nachdem was man fördern will kann man das Geld halt in die Pendlerpauschle stecken, man könnte es auch komplett in Straßen oder komplett in den ÖPNV stecken, oder Sammeltaxis auf dem Land finanzieren, damit sich mehrere Arbeitnehmer zusammen von A-Dorf nach B-Dorf durch den Berufsverkehr quälen.
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Man kann daraus ein Politikum machen, durchaus. Aber Rohrbacher hat ja explizit auf den Ursprung der Pendlerpauschale hingewiesen. Und auch darauf, dass sie im Ursprung nur bei Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel anwendbar war. Die Pendlerpauschale - ich muss es hier noch einmal betonen bevorzugt nicht die eine oder andere Gruppe von Verkehrsteilnehmern - sondern gilt für alle Arbeitnehmer. Eine Subvention kann ich darin nicht erkennen. Mit gleicher Begründung kann man ja auch alle anderen berufsbedingten Sonderausgaben - z.B. Fachliteratur, Arbeitszimmer in der Wohnung u.ä, - als Subention betrachten und zum Abschuss freigeben.
Hot Doc @ 3 Nov 2009, 17:28 hat geschrieben:Die Lenkwirkung der Pauschale ist also dahin, und mit ihr der Sinn. Wir sollten eher neu überlegen, wo wollen wir hin mit den ganzen Pendlern und dafür Geld locker machen!
Eine Lenkwirkung auf die Wahl des Verkehrsmittels hatte zu keinem Zeitpunkt gegeben.

Wohl aber auf die Wahl des Wohnortes. Wer - verständlicherweise - nicht im Schatten des Hochofens, im 5. Stock des 3. Hinterhofes, im 10. Stock der Sozialbauplatte oder an einer stark befahrenen Güterzugstrecke wohnen will, der sucht sich eine bessere Wohnlage. Dabei ist nicht einmal gesagt, dass der Bewohner der "Platte" einen kürzeren Weg zum Arbeitsplatz hat.

Wohin mit den Pendlern? Kaserniert in Megatower neben dem Arbeitsplatz? Ein Gedanke, der mich erschauern lässt.
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Beitrag von Rohrbacher »

nicht im Schatten des Hochofens, im 5. Stock des 3. Hinterhofes, im 10. Stock der Sozialbauplatte oder an einer stark befahrenen Güterzugstrecke wohnen will, der sucht sich eine bessere Wohnlage.
Es ist nicht unbdingt die schönere Wohnlage, die hier immer angeführt wird! Man kann auch in Pfaffenhofen oder Ingolstadt in einem Mehrfamilienhaus wohnen, wo man Ausblick auf das Nachbarhaus oder eine Industrieanlage hat. Aber da ist es wesentlich bezahlbarer! Wenn ich eine nette 1-2 Zimmerwohnung in München suche, muss nichts besonderes sein, dann haut die mit locker 500 Euro aufwärts rein, wo anders kann man u.U. sogar schon ab 200 Euro so 'ne Wohnung kriegen. Die Bahnfahrt ist im Monat mit 180 bis 200 Euro dabei. Nicht vergessen, wohn' ich in der Stadt, ist der Kostenfaktor ja auch nicht ganz weg. In abgelegenen Orten ohne Bahnanschluss, ein bisschen weiter weg von der Autobahnauffahrt geht's bei 500 Euro unter Umständen schon mit kleinen Häusern los! Da hab' ich schon kleine Singlewohnungen gesehen mit echt gehobener Ausstattung, der Kracher war mal ein Inserat einer 60 qm-Einliegerwohnung in irgendeiner Villa im Landkreis TÖL. Hätte die selben ca. 500 Euro Kaltmiete gekostet wie die ein 0815-70er Jahre Loch in einem Münchner Problembezirk... *hust*

Das ist der Hauptgrund, warum vor allem in München viele ihren Wohnsitz verlagern! Ich hätte auch gern 'ne Trambahnhaltestelle mit 10 Minuten Fahrzeit vom Hauptbahnhof vor der Haustür, aber vor allem wenn man eben nicht reicher Single ist, sondern Familie hat, dann sind die 120 qm und 4-5 Zimmer in München nicht bezahlbar. Und versuch' mit Kindern und am Ende noch einem Haustier in München überhaupt eine Wohnung zu finden, da staunst du Bauklötze. Irgendein kinderloser Mitbewerber ist immer da, der besser in die extrem lärmempfindliche Umgebung passt.

PS: Ich hab' natürlich keine Familie. Ich sollte zwischen den Fallbeispielen nicht so umherspringen. :lol:
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Beitrag von Russischer Spion »

Ihr habt "Probleme", Leut... <_<

Ich hab am Montag drei und halb Stunden gebraucht um eine Strecke von 30 km zurückzulegen :blink: . Genau vom Büro nach Hause. Ein typischer Stau: Garten Ring, Smolensker Platz. Geil oder :angry: ?

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Beitrag von Bayernlover »

Wie gut wir es doch haben in Deutschland ;)
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Beitrag von JNK »

So ein lahmes Auto hatte ich auch mal... ;)


(Vom Sowjet-Menschen lernen, heißt Geduld lernen :lol: ;) )
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Beitrag von Russischer Spion »

Wie gut wir es doch haben in Deutschland ;)
Ich liebe Deutsche Land :D ©

:o Leninskij Prospekt, Richtung Flughafen Vnukowo. Hat jemand den Flieger verpasst :ph34r: ?

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Beitrag von Rohrbacher »

Moskau ist auch nur ungefähr 3x so groß wie Berlin und etwa 8x so groß wie München. Wenn man sich dieses Hintergrundwissen gegoogelt hat, ist eine 8-spurige A9 im Münchner Norden besonders bemerkenswert.
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Beitrag von Autobahn »

Russischer Spion @ 4 Nov 2009, 21:27 hat geschrieben:Ihr habt "Probleme", Leut... <_<

Ich hab am Montag drei und halb Stunden gebraucht um eine Strecke von 30 km zurückzulegen :blink: . Genau vom Büro nach Hause.  Ein typischer Stau: Garten Ring, Smolensker Platz. Geil oder :angry: ?
Das kommt davon, wenn kapitalistische Verkehrsbedürfnisse auf sozialistische Straßenverhältnisse treffen :lol: Der Sadowoje kolzo (Gartenring) ist doch schon sechsspurig :o Zu Sowjetzeiten wärest Du in mit dem Tschaika als Dienstwagen in zwanzig Minuten zu Hause gewesen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Moskau »

Russischer Spion @ 4 Nov 2009, 22:08 hat geschrieben:
Ich liebe Deutsche Land :D ©

:o Leninskij Prospekt, Richtung Flughafen Vnukowo. Hat jemand den Flieger verpasst :ph34r: ?
Ja, an der Stelle braucht man sich nicht wundern, da ist gleich danach ein Posten der Verkehrspolizei, der den ganzen Verkehr aufhält, danach gehts auf der wunderbar ausgebauten Autobahn extrem flott weiter. Aber es stimmt schon ich kann auch nur müde lächeln, wenn sich hier einer über 20 Minuten im Stau stehen beschwert und ich dabei an Moskau denk, wo es normal ist, dass Abends um 7 gar nichts, aber wirklich nichts, nicht mal im Schritttempo, vorangeht.
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Beitrag von karhu »

Hat Moskau keine (S) ?

Ist der ÖPNV dort nicht so gut wie in zB. München?
Oliver-BergamLaim
"Lebende Forenlegende"
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Also ich würd nie irgendwo in die Pampa ziehen, egal wie billig die Wohnungen dort im Vergleich zu München-Stadt sein mögen. Ich brauch einfach die Möglichkeit, abends rauszugehen und nach 5 bis 15 Minuten Fußweg ein bisschen Leben vorzufinden - sei es das indische Restaurant, um mir was Leckeres mitzunehmen, oder der Media Markt, um die DVD-Regale zu durchstöbern. Ich will nicht nach 5 Minuten Fußweg am Ortsrand vor freiem Feld stehen.

Dafür mach ich dann auch gern Abstriche bei Wohnfläche und -qualität. So bin ich das auch von Kindesbeinen an gewohnt. Ich hatte als Kind/Jugendlicher nicht 30qm Dachgeschoß für mich allein wie viele andere in meiner Generation, sondern nur ein 9,5qm kleines Zimmerchen. Dafür mußte ich mich aber auch nie 1 Stunde lang mit dem Auto über Landstraßen zum Einkaufen/Kino/Freunde kutschieren lassen, sondern hatte die Tram vor der Tür und war in max. 15 Minuten in der Innenstadt.

Ganz abgesehen davon, dass ich nicht täglich 2 oder mehr Stunden in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Auto verbringen will, um in die Arbeit oder am Wochenende einfach mal ins Kino zu kommen. Für diesen Zeitaufwand sollte jeder mal seinen Netto-Stundenlohn ansetzen - die Rechnung würde sich für viele auf dem Land lebende Leute ganz schnell in Richtung Stadt umkehren.
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