Das Auto abschaffen

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
Antworten
BMI
Haudegen
Beiträge: 562
Registriert: 12 Mai 2008, 00:53
Wohnort: Nordpol

Beitrag von BMI »

sonne @ 12 Mar 2009, 16:02 hat geschrieben: Man kann ja in geringen Mengen umweltfreundliche Autos bauen und sollte mehr Ökologie und Nahverkehr setzen, dabei sollten Konzerne entmachtet und volkseigene Betriebe den Nutzen in die Gesellschaft einbringen , private Kapitalinteressen zerstören Natur , Umwelt und Mensch.
Eine Zentralverwaltungswirtschaft funktioniert nicht, Punkt, Ende. Aus! Die Geschichte hats ja zur Genüge gezeigt! Aber gleich auf die private Wirtschaft zu schimpfen ändert auch nix! Im Gegenteil! Private Kapitalinteressen können sehr viel positives, wenn sie nur LANGFRISTIG orientiert werden! Leider hat man in den Grosskonzernen das langfristige aus den Augen verloren und immer kurzfristiger gedacht... Von 5-Jahr-Plänen hin zu jährlichen und Quartalsweisen! Gewinnsteigerungen...
Und es wäre eine sehr gute Idee auch den Naturverbrauch mit einzurechnen! Oder wie wäre es mit einem "Wohlstandsindex"?
Ups, sowas gibt es ja schon... Nur sinkt der schon seit 30 Jahren! :( http://de.wikipedia.org/wiki/Genuine_Progr...gress_Indicator
I´ve seen the future, brother:
it is murder.

(L.Cohen, The Future)
Benutzeravatar
glemsexpress
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2496
Registriert: 03 Nov 2005, 22:25
Wohnort: Ludwigsburg

Beitrag von glemsexpress »

BMI @ 12 Mar 2009, 18:44 hat geschrieben:Eine Zentralverwaltungswirtschaft funktioniert nicht, Punkt, Ende. Aus!
Ähm, auch wenn ich Meilenweit vom Kommonismus entfernt bin, muss ich doch sagen dass ich nicht gegen volkseigene Betriebe im allgemeinen habe. Gegen Zentralwirtschaftliche Betriebe habe ich aber auch was. Wenn man den Bahnsektor anschaut wird das schon ganz deutlich.

Die Bundesbahn war zu groß und hat sich vor allem aus den Regionen zurückgezogen. Kleine Staatsbahnen wie die HzL, die SWEG und die AVG (die letzten beiden Auffanggesellschaften für gescheiterte Privatbahnen) haben sich in den Jahren überau positiv entwickelt. Bei denj Privaten EIU sieht das in BaWü dann manchmal ganz anders aus.

-> Kleine Staatsbetriebe sind nicht zwingend schlecht, große werden oft träge.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

@ glemsexpress

Ob ein Unternehmen im Besitz privater Investoren oder der öffentlichen Hand liegt, ist zweitrangig. Der Sinn eines Unternehmens ist, Gewinne zu erwirtschaften. Einge Stadtwerke tun dies mit mit großem Erfolg (z. B. Gas, Strom, Wasser).
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14709
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Der Sinn eines Unternehmens ist, Gewinne zu erwirtschaften.
Nicht automatisch... es gibt auch Unternehmen ohne Gewinnerziehlungsabsicht.
BMI
Haudegen
Beiträge: 562
Registriert: 12 Mai 2008, 00:53
Wohnort: Nordpol

Beitrag von BMI »

Rohrbacher @ 13 Mar 2009, 05:02 hat geschrieben: Nicht automatisch... es gibt auch Unternehmen ohne Gewinnerziehlungsabsicht.
Aber am Ende steht: Die schwarze Null !
I´ve seen the future, brother:
it is murder.

(L.Cohen, The Future)
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

BMI @ 14 Mar 2009, 09:51 hat geschrieben:Aber am Ende steht: Die schwarze Null !
Das nennt sich dann Stiftung B)
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14709
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

BMI @ 14 Mar 2009, 09:51 hat geschrieben: Aber am Ende steht: Die schwarze Null !
Das schon, es ist nur die Frage, ob die schwarze Null selbst erwirtschaftet wird oder ob jemand was zuschießt.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

BMI @ 14 Mar 2009, 09:51 hat geschrieben: Aber am Ende steht: Die schwarze Null !
Hat nicht Stoiber mal verkündet, er habe es geschafft, eine schwarze Null zu erwirtschaften, woraufhin dann Spötter sagten, er selbst sei als Schwarzer und als Null die von ihm zitierte schwarze Null?
Hot Doc
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8078
Registriert: 29 Sep 2007, 14:01

Beitrag von Hot Doc »

Spricht ja auch Bände, wenn man von sich schwärm NIX erwirtschaftet zu haben.
Das Wort erwirtschaften meint ja irgend etwas über der Null.
Es ist so zu sagen wichtig, dass hinten was rauskommt (um den Herren nochmal sinngemäß zu zitieren).
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Kommunen und Länder dürfen keine Gewinne machen, sondern müssen eine schwarze Null in der Bilanz hinterlassen. Also hat eine Kommune/ein Land gut gewirtschaftet, dass eine schwarze Null am Ende des Haushaltsjahres ausweisen kann.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16213
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 17 Mar 2009, 21:24 hat geschrieben: Kommunen und Länder dürfen keine Gewinne machen, sondern müssen eine schwarze Null in der Bilanz hinterlassen. Also hat eine Kommune/ein Land gut gewirtschaftet, dass eine schwarze Null am Ende des Haushaltsjahres ausweisen kann.
Behauptet wer? Kommunen dürfen natürlich Rücklagen bilden.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14709
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Boris Merath @ 17 Mar 2009, 23:14 hat geschrieben: Behauptet wer? Kommunen dürfen natürlich Rücklagen bilden.
Natürlich dürfen sie das. Der Landkreis Pfaffenhofen rühmt sich z.B. damit letztes Jahr irgendwas um die 2 Millionen Euro Überschuss gemacht und keine Schulden mehr zu haben. Wenn man sich so manche Kreisstraße und den ÖPNV anschaut, weiß ich aber auch wo der Gewinn herkommt... Fahr' mal von Pfaffenhofen nach Au/Hallertau rauf. Man merkt auch ohne die kleine "Grenztafel", wo die Landkreisgrenze ist. :Besonders schlimm ist die Ortsdurchfahrt von Eschelbach, einem an sich hübschen Ortsteil von Wolnzach zwischen Bahnstrecke und Autobahndreieck Holledau. Wenn das so weitergeht, passen da bald ganze Autos in die Schlaglöcher. Aber auch die Wendenstraße in Wolnzach, vom Bahnhof Richtung Rohrbach raus... die Löcher werden da immer tiefer. In der Hofmark-/Bahnhofstraße in Rohrbach auch, aber zum Glück wird die in Kürze saniert. Warscheinlich aber auch nur, weil der Kanal drunter morsch sein soll... :rolleyes:
BMI
Haudegen
Beiträge: 562
Registriert: 12 Mai 2008, 00:53
Wohnort: Nordpol

Beitrag von BMI »

Rohrbacher @ 18 Mar 2009, 00:22 hat geschrieben: In der Hofmark-/Bahnhofstraße in Rohrbach auch, aber zum Glück wird die in Kürze saniert. Warscheinlich aber auch nur, weil der Kanal drunter morsch sein soll... :rolleyes:
Oh, da hat sich jemand kaputtgespart! Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass Komunen in letzter Zeit(seit ca. 2000) im Bereich Kanalnetz die Ausgabenbremse angezogen haben! Beim Bestand versteht sich, da aus den Augen, aus dem Sinn... Da wird an der Kanalreinigung gespart und der regelmässigen Überwachung... Gibt aber auch andere (schlimmere)Fälle...
I´ve seen the future, brother:
it is murder.

(L.Cohen, The Future)
Fastrider
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2465
Registriert: 21 Okt 2007, 00:53

Beitrag von Fastrider »

Rohrbacher @ 18 Mar 2009, 00:22 hat geschrieben: Natürlich dürfen sie das. Der Landkreis Pfaffenhofen rühmt sich z.B. damit letztes Jahr irgendwas um die 2 Millionen Euro Überschuss gemacht und keine Schulden mehr zu haben. Wenn man sich so manche Kreisstraße und den ÖPNV anschaut, weiß ich aber auch wo der Gewinn herkommt... Fahr' mal von Pfaffenhofen nach Au/Hallertau rauf. Man merkt auch ohne die kleine "Grenztafel", wo die Landkreisgrenze ist. :Besonders schlimm ist die Ortsdurchfahrt von Eschelbach, einem an sich hübschen Ortsteil von Wolnzach zwischen Bahnstrecke und Autobahndreieck Holledau. Wenn das so weitergeht, passen da bald ganze Autos in die Schlaglöcher. Aber auch die Wendenstraße in Wolnzach, vom Bahnhof Richtung Rohrbach raus... die Löcher werden da immer tiefer.
Die Strasse von Wolnzach nach Rohrbach ist Staatsstrasse. Auch die OD Eschelbach gehört dem Markt Wolnzach. Die Kreisstrassen im Kreis Pfaffenhofen waren schon seit 30 Jahren schlechter als in Kreisen Freising und Landshut, aber immer noch besser als im Landkreis Kelheim. Da stand früher ein Schild Engstelle, Ende der Ausbaustrecke, die Strasse hatte nur noch 70% der Breite des Nachbarkreises, Fahrbahnmarkierungen endeten und statt der schönen Leitpfosten gab es nur noch solche aus Holz. Oft gab es noch Gewichtsbeschränkungen wie 24 t, 12 t, 7,5 t oder 6 t. Wer dieses Feeling heute noch erleben will, der fahre mal von Tegernbach nach Puttenhausen. Aber nicht über Rudelzhausen, sondern auf der alten Strasse über Furth. Da hat sich seit 27 nichts verändert :)

Um wieder zum Thema ÖPNV zu kommen: Weil auf dieser Strasse keine MVV-Linienbusse fahren konnten, musste der Landkreis Freising eine neue Strasse von Grünberg nach Rudelzhausen bauen. Vorher endete die Line 683 und 603 in Grünberg, welches früher übrigens mal Sitz einer Gemeinde war.
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

Telepolis: Abgesang aufs Auto
Das Elektroauto sei ein Pseudonym für einschneidende Veränderungen in der Automobilbranche, vergleichbar mit der Einführung der Container in der Schifffahrt, so Fritsch. Setze es sich als Zukunftsmodell durch, so blieben in der Autobranche 1/6 der jetzigen Arbeitsplätze erhalten.
Fritsch= Betriebsrat VW Braunschweig
Außerdem stoße der Absatzmarkt an seine Grenzen. Prognosen zufolge würden im Jahre 2010 2,7 Millionen neue deutsche Autos verkauft, im Gegensatz zu 3,7 Millionen 2009. Das sei mehr als ein Viertel weniger, und bedeute ebenfalls massiven Abbau von Arbeitsplätzen. Die Abkehr von hochzylindrigen Motoren habe auch drastische Auswirkungen auf die Zuliefererbetriebe.
Die Lösung liegt für den Betriebsrat in einer umfassenden gesellschaftlichen Diskussion über die Zukunft der Arbeit: "Wir brauchen gesellschaftlich notwendige und nützliche Beschäftigung, die Autoproduktion gehört definitiv nicht dazu." Das in den Köpfen der Beschäftigten zu verankern, sei in einem Land, in dem das Auto das "zweite Wohnzimmer" sei, allerdings nicht so einfach. Die individuelle Mobilität könne in Zukunft nur ökologisch sinnvoll durch den Ausbau des öffentlichen Personen Nahverkehrs und des Schienennetzes gewährleistet werden.
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14709
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Die Abkehr von hochzylindrigen Motoren habe auch drastische Auswirkungen auf die Zuliefererbetriebe.
Genau, die Kompressor- und Turboladerhersteller freuen sich, weil die bei 'nem 4-Zylinder Turbo, der statt einem 6-Zylinder-Saugmotor, auch was davon haben. Ob das Motorenwerk 3-, 4-, 6- oder 8-Zylinderblöcke baut, ist eigentlich wurscht. ;)
Denkbar ist auch eine Umstellung der Autoproduktion auf Schienenfahrzeuge
Auch ein auf den ersten Blick schöner Satz, auf den zweiten Blick zeigt es aber, was ich von dem Artikel zu halten habe. Es ist doch wohl ganz was anderes am Fließband 1 Million kleine Maschinen zu bauen und ein Auto ist eine relativ kleine Maschine oder ob man wenn's gut läuft und wirklich eine ÖPNV-Revolution kommen würde, ein paar Hundert Triebwagen und Trambahnzüge baut. Im Artikel heißt es ja, es wäre eine total schwierige Umstellung von 5-7 Jahren, wenn man Elektroautos statt Autos mit Verbrennungsmotoren baut, also quasi einfach nur die Traktionsart ändert, aber die Branche und den ganzen Entwicklungs- und Produktionsprozess zu ändern, das wäre "denkbar"?

Richtig ist meiner Meinung nach, dass das reine Elektroauto als DER Ersatz wirklich nichts als Augenwischerei, die Hybridtechnik ist da auch langfristig die vermutlich bessere Technik. Ich denke solche Fahrzeuge wie das erste vollwertige 2-Literauto mit vier Sitzen VW Up light (bastelt man da richtige Spiegel dran und trimmt es auch sonst noch etwas auf einen realistischen Verkaufspreis) dürften eher die mittelfristige automobile Zukunft der Massen sein. Wenn ich bundesweit 40% ÖV-Anteil noch erleben sollte, dann ist das schon sehr sehr viel...

Richtig ist übrigens auch, dass die Verkaufszahlen von Autos zurückgehen werden, ganz einfach weil es eine deutliche Überproduktion weltweit gibt. So gesehen ist es leider doch völliger Schwachsinn Firmen wie GM/Opel zu retten. Zwar wäre das blöd für GM/Opel, aber durch das Verschwinden eines solchen Marktteilnehmers würde man wenigstens die noch einigermaßen gesunden anderen Konzerne indirekt retten. Jeder nicht verkaufte Opel ist halt vielleicht ein VW, Ford, Fiat, Peugeot, etc. mehr und sichert wenigstens da die Arbeitsplätze.

An sich ein interessanter Artikel mit einem wahren Kern, aber an einigen Stellen etwas holprig.
Benutzeravatar
eightyeight
König
Beiträge: 915
Registriert: 09 Aug 2007, 22:45

Beitrag von eightyeight »

Rohrbacher @ 4 Dec 2009, 15:26 hat geschrieben: Richtig ist übrigens auch, dass die Verkaufszahlen von Autos zurückgehen werden, ganz einfach weil es eine deutliche Überproduktion weltweit gibt. So gesehen ist es leider doch völliger Schwachsinn Firmen wie GM/Opel zu retten. Zwar wäre das blöd für GM/Opel, aber durch das Verschwinden eines solchen Marktteilnehmers würde man wenigstens die noch einigermaßen gesunden anderen Konzerne indirekt retten. Jeder nicht verkaufte Opel ist halt vielleicht ein VW, Ford, Fiat, Peugeot, etc. mehr und sichert wenigstens da die Arbeitsplätze.
Auf was baust du die These, dass weniger Autos verkauft werden? Im artikel steht auch nur "laut Prognosen". :unsure:
Ohne Zaster beißt der Mensch ins Straßenpflaster.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Die individuelle Mobilität könne in Zukunft nur ökologisch sinnvoll durch den Ausbau des öffentlichen Personen Nahverkehrs und des Schienennetzes gewährleistet werden.
Wie bitte? Kann mir jemand erklären, was an einem öffentlichen Personennahverkehr individuell ist?
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
[DB] Fahrgast
Routinier
Beiträge: 313
Registriert: 25 Apr 2008, 22:28
Wohnort: Olching

Beitrag von [DB] Fahrgast »

Autobahn @ 4 Dec 2009, 19:29 hat geschrieben: Wie bitte? Kann mir jemand erklären, was an einem öffentlichen Personennahverkehr individuell ist?
Je nachdem wie Du Deine Uhr einstellst, kannst Du Dir individuell Deine Verspätung vergrößern.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

[DB] Fahrgast @ 4 Dec 2009, 19:32 hat geschrieben:Je nachdem wie Du Deine Uhr einstellst, kannst Du Dir individuell Deine Verspätung vergrößern.
Danke für den Hinweis. Aber ich kann meine Uhr nicht einstellen, ist eine Funkuhr :P
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 4 Dec 2009, 19:44 hat geschrieben: Danke für den Hinweis. Aber ich kann meine Uhr nicht einstellen, ist eine Funkuhr :P
Bei ausreichend dichten Takten kannst du dir deine Fahrt auch nahezu frei raussuchen.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

JeDi @ 4 Dec 2009, 19:48 hat geschrieben:Bei ausreichend dichten Takten kannst du dir deine Fahrt auch nahezu frei raussuchen.
Leider stimmt das auch nicht. Selbst bei einem fünf Minuten Takt kommen noch folgende Faktoren hinzu:
  • Fußweg zum Bahnhof/zur Haltestelle
  • Umwege wegen Linienführung
  • Fußwege an den Umsteigepunkten
  • Fußweg von der Haltestelle zum Ziel
  • möglicherweise überfüllte Busse und Bahnen
  • steht nicht 24 Stunden zur Verfügung
Unter einer individuellem Mobilität versteht man eine Haus zu Haus Verbindung. Diese kann zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto erfolgen. Das einzige öffentliche Verkehrsmittel, das dieses Kriterium erfüllt, ist das Taxi.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 4 Dec 2009, 20:06 hat geschrieben: Leider stimmt das auch nicht. Selbst bei einem fünf Minuten Takt kommen noch folgende Faktoren hinzu:
Das ist mir durchaus bekannt - die von dir aufgezählten Punkte sprechen auch nicht alle gegen Individualität. (z.B. Überfüllung). Ein ÖPNV im dichten Takt kommt durchaus nah an die Individuelle Mobilität heran - wenngleich er alleine nicht immer ausreicht.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18128
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 4 Dec 2009, 19:29 hat geschrieben: Wie bitte? Kann mir jemand erklären, was an einem öffentlichen Personennahverkehr individuell ist?
Das es in einem freien Land wie diesem hier ganz Deiner Individualität überlassen ist, wie Du ihn nutzt. Es schreibt Dir keiner etwas vor und es redet Dir keiner rein, egal ob Du von Düsseldorf nur nach Neuss oder doch nach München möchtest. Wenn Du Dich dann für München entschieden hast, ist es wiederum Deine freie Auswahl, ob Du Montag mittag, Donnerstag früh oder Samstag abend fahren möchtest, und ob Du via Frankfurt (Main) - Nürnberg oder via Koblenz - Mannheim - Stuttgart - Ulm oder vielleicht doch lieber via Hagen - Siegen - Gießen - Hanau - Eberbach - Heilbronn - Crailsheim - Goldshöfe - Donauwörth - Augsburg fahren möchtest. Oder vielleicht auch noch ganz anders. Kirchenlaibach im Frühnebel soll schön sein :lol:

Obwohl ich Dir keine Möbel zum zusammenschrauben verkaufen möchte, sage ich doch: Entdecke die Möglichkeiten ;)
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14709
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

eightyeight @ 4 Dec 2009, 19:18 hat geschrieben: Auf was baust du die These, dass weniger Autos verkauft werden? Im artikel steht auch nur "laut Prognosen". :unsure:
Darauf dass bekannterweise eine weltweite Überproduktion vorhanden ist. Darauf bauen ja sehr warscheinlich auch die Prognosen.
Fußweg zum Bahnhof/zur Haltestelle
Fußweg von der Haltestelle zum Ziel
Was ich schon gelatscht bin, um vom Parkplatz zum eigentlichen Ziel zu kommen. Man muss schon sehr kaffig wohnen, um vor jedem Haus direkt parken zu können. Das dürfte immer mehr werden, im Rahmen des Städtebau bekommt man heute glaub' ich Zuschüsse, wenn man z.B. bei der Umgestaltung eines Stadtplatzes die Zahl der Parkplätze im Zentrum reduziert... Bei manchen Veranstaltungen sind die Wege so lange, da gibt's sogar Shuttlebusse oder ein Parkhausticket mit S-Bahnbenutzung, z.B. am Flughafen.
Umwege wegen Linienführung
Wenn ich in den Schwarzwald fahren will, fahre ich über A8/A81 einen deutlichen Umweg, der direkte Weg ist dann auch kaum noch schneller als mit der Bahn, vor allem jetzt im Winter. Wenn ich nach Salzburg fahren will, muss ich über München oder halt gnadenlos 150 km über die Dörfer. Dann kann man aber nicht mehr mitzählen, wie oft man da unterwegs abbiegen muss...
Fußwege an den Umsteigepunkten
Oh Gott, ja... die Welt geht unter, wenn der Herr oder die Dame mal 100 oder 200 m gehen muss. Kein Wunder dass immer mehr Leute wesentlich zu fett sind.
möglicherweise überfüllte Busse und Bahnen
Du meinst also wenn zu viele Leute gleichzeitig sich ganz individuell für einen Verkehrsweg entschieden haben. Wenn die Autobahn oder eine andere Straße überfüllt ist, merkt man das im Auto halt nicht so direkt, weil man den Blechpanzer um sich rum hat und deswegen vielleicht meint sich nicht in einer Überfüllung zu befinden, denn der Beifahrersitz und die Rückbank ist ja immer noch unbesetzt...
steht nicht 24 Stunden zur Verfügung
Stimmt, das ist ein Nachteil, aber kein Nachteil des Systems an sich.
Unter einer individuellem Mobilität versteht man eine Haus zu Haus Verbindung. Diese kann zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto erfolgen. Das einzige öffentliche Verkehrsmittel, das dieses Kriterium erfüllt, ist das Taxi.
So ein Schmarrn. Wenn ich mit dem Zug fahre, ist das dann eine Haus zu Zelt Verbindung? Nein. Das was du meinst, ist die Tatsache, dass man u.U. im ÖV hin und wieder das Fahrzeug wechseln muss. Auch dass man zum Bahnhof /Haltestelle ggf. laufen muss spielt keine Rolle, denn selbst wenn ich das Auto draußen stehen habe, ist ein Fußweg ein Fußweg, egal ob 20 oder 200m.

Dieses sture Beharren auf einem Verkehrsmittel als das ultimative ist das Problem der vernarrten Auto- aber auch der Bahnfreaks. Individuelle Mobilität setzt sich aus einem individuellen Verkehrsmittelmix zusammen, wo je nach Geld, Ort, Zeit, Reiseweg, persönlicher Vorlieben, etc. andere Verkehrsmittel in anderen Mengen vorhanden sein können, je nach Einzelfall. Das Verkehrsproblem löst man erst dann, wenn die Leute das endlich mal begreifen. Individuelle Mobilität als Synonym für Kraftfahrzeuge zu verwenden, halte ich im 21. Jahrhundert nicht mehr ganz für korrekt.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

146225 @ 4 Dec 2009, 21:08 hat geschrieben:Das es in einem freien Land wie diesem hier ganz Deiner Individualität überlassen ist, wie Du ihn nutzt. Es schreibt Dir keiner etwas vor und es redet Dir keiner rein, egal ob Du von Düsseldorf nur nach Neuss oder doch nach München möchtest.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass dies von gewisssen politischen Kreisen sehr wohl versucht wird. Aber darum ging es bei meiner Frage überhaupt nicht, sondern um die Definition "Individueller Mobilität". Ich will von A (meiner Wohnung) nach B (meinem Ziel), und das auf dem schnellsten und direktesten Weg. Also mein individuelles Reisebedürfnis. Dies kann ich aber nicht darin erkennen, dass ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln die individuelle Wahl zwischen diversen Umwegen habe :P
146225 @ 4 Dec 2009, 21:08 hat geschrieben:Entdecke die Möglichkeiten  ;)
So oft ich es auch versuche, beim Mobilcheck auf den Seiten der Bahn bin ich mit dem Auto leider schneller, zumindest was die für mich relevanten Ziele betrifft. Und es ging in dem verlinkten Artikel ja in erster Linie um den Nahverkehr. Da schneidet der ÖPNV leider noch schlechter ab, als der Fernverkehr.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Didy
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3695
Registriert: 26 Jul 2006, 10:11

Beitrag von Didy »

Autobahn @ 4 Dec 2009, 20:06 hat geschrieben:Leider stimmt das auch nicht. Selbst bei einem fünf Minuten Takt kommen noch folgende Faktoren hinzu:
  • Fußweg zum Bahnhof/zur Haltestelle
  • Umwege wegen Linienführung
  • Fußwege an den Umsteigepunkten
  • Fußweg von der Haltestelle zum Ziel
  • möglicherweise überfüllte Busse und Bahnen
  • steht nicht 24 Stunden zur Verfügung
  • Fußweg zum aktuellen Autostandort (nicht jeder hat eine(n) Garage/Stellplatz neberm Haus, jedenfalls nicht in der Stadt)
  • Umwege wegen Straßenführung (insbesondere Autobahnen) weitab der eigentlichen Ziele sowie für Durchgangsverkehr/Individualverkehr gesperrter Straßen in Städten
  • Umwege und Zeitverlust durch Parkplatzsuche
  • Fußwege vom Parkplatz/-haus/Tiefgarage zum Ziel
  • Überfüllte Straßen, Staus
  • Überfüllte Parkhäuser am Arbeitsplatz/Einkaufsort, mangel an Parkplätzen im Wohngebiet
  • Steht einer ganzen Reihe von Personen nicht zur Verfügung. z.B. Jugendlichen und Kindern, vielen Senioren, Behinderten, Einkommensschwache die sich kein eigenes Auto oder teils nichtmal einen Führerschein leisten können, Familien die sich nicht für jedes Familienmitglied ein eigenes Auto leisten können, kranken Personen mit vorübergehender Unfähigkeit ein Fahrzeug zu führen, usw.
Merkste was? Im Prinzip alles die gleichen Punkte.

Und gerade letzter Punkt spricht doch sehr FÜR individuelle Freiheit. Klar mag das auf dem Land, wo's nur einen Stundentakt oder teils noch schlechter gibt, nur eine begrenzte Freiheit sein - aber für 15-jährige die Freunde besuchen oder Senioren ohne Auto ist es die Unabhängigkeit von Mama und Papa (Kannst du mich fahren? Nein heute nicht.) bzw. Bekannten, Kindern etc. In der Stadt bei gutem Takt natürlich umso mehr.
Und im Vergleich mit einer Fahrgemeinschaft bietet ÖPNV auch individuelle Freiheiten ;)
Didy
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3695
Registriert: 26 Jul 2006, 10:11

Beitrag von Didy »

Rohrbacher @ 4 Dec 2009, 21:43 hat geschrieben:Individuelle Mobilität als Synonym für Kraftfahrzeuge zu verwenden, halte ich im 21. Jahrhundert nicht mehr ganz für korrekt.
Und das fängt gerade mit der Elektromobilität schon genauso wieder an. Ich hab auf einem einschlägigen Vortrag schonmal überlegt, ob ich ne Wortmeldung machen soll, Elektromobilität steht nicht mehr in den Sternen sondern gibt es hier in Ulm schon seit 1897 B). Aber ich wollte dann doch nicht von den eigentlichen Diskussionsthemen ablenken.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 4 Dec 2009, 21:43 hat geschrieben:Du meinst also wenn zu viele Leute gleichzeitig sich ganz individuell für einen Verkehrsweg entschieden haben. Wenn die Autobahn oder eine andere Straße überfüllt ist, merkt man das im Auto halt nicht so direkt, weil man den Blechpanzer um sich rum hat und deswegen vielleicht meint sich nicht in einer Überfüllung zu befinden, denn der Beifahrersitz und die Rückbank ist ja immer noch unbesetzt...
Wenn ich in einer überfüllten Bahn zwischen anderen Reisenden eingequetscht bin, fühle ich mich unwohl. Sogar so sehr, dass ich entweder gar nicht einsteige oder spätestens an der nächsten Station die Bahn verlasse. Und genau dieser Effekt des eingequetscht seins tritt im Auto nicht auf, auch wenn ich vier Mitfahrer habe. :lol:
Rohrbacher @ 4 Dec 2009, 21:43 hat geschrieben:So ein Schmarrn. Wenn ich mit dem Zug fahre, ist das dann eine Haus zu Zelt Verbindung? Nein. Das was du meinst, ist die Tatsache, dass man u.U. im ÖV hin und wieder das Fahrzeug wechseln muss. Auch dass man zum Bahnhof /Haltestelle ggf. laufen muss spielt keine Rolle, denn selbst wenn ich das Auto draußen stehen habe, ist ein Fußweg ein Fußweg, egal ob 20 oder 200m.
Es macht schon einen Unterschied, ob ich nur fünf oder fünfzig Meter bis zu Auto laufen muss, oder ob die Haltestelle oder der Bahnhof 200 - 300 Meter entfernt sind. Denke in Deinem jugendlichen Leichtsinn auch mal darüber nach, dass älter werden Schmerzen macht, vor allem beim Laufen.
Rohrbacher @ 4 Dec 2009, 21:43 hat geschrieben:Dieses sture Beharren auf einem Verkehrsmittel als das ultimative ist das Problem der vernarrten Auto- aber auch der Bahnfreaks. Individuelle Mobilität setzt sich aus einem individuellen Verkehrsmittelmix zusammen, wo je nach Geld, Ort, Zeit, Reiseweg, persönlicher Vorlieben, etc. andere Verkehrsmittel in anderen Mengen vorhanden sein können, je nach Einzelfall. Das Verkehrsproblem löst man erst dann, wenn die Leute das endlich mal begreifen. Individuelle Mobilität als Synonym für Kraftfahrzeuge zu verwenden, halte ich im 21. Jahrhundert nicht mehr ganz für korrekt.
Ich beharre keineswegs auf dem Automobil als das ultimative Verkehrsmittel. Aber es ist eben das individuelle, nicht mir Muskelkraft betriebene Verkehrsmittel überhaupt. So oft ich auch gesucht habe, eine zeitlich vertretbare Alternative habe ich zum meinem Bedauern nicht gefunden. Und mit Verlaub, die Antreibsarten werden sich ändern, nicht aber das Prinzip eines individuellen persönlichen Fahrzeugs. Möglicherweise hat in fünfzig oder hundert Jahren jeder seine eigene Pferdekutsche oder seinen Eselskarren :lol: Ich nenne es mal Euronorm 25 :P
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 4 Dec 2009, 22:36 hat geschrieben: Es macht schon einen Unterschied, ob ich nur fünf oder fünfzig Meter bis zu Auto laufen muss, oder ob die Haltestelle oder der Bahnhof 200 - 300 Meter entfernt sind. Denke in Deinem jugendlichen Leichtsinn auch mal darüber nach, dass älter werden Schmerzen macht, vor allem beim Laufen.
Wo hast du 5 Meter vor der Tür nen Parkplatz, wenn der ÖPNV alle 5 Minuten fährt?
Antworten