
Anglizismen und andere sprachliche Fragen
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Mag sein - hier ist auch nicht die Frage, ob Englisch furchtbar böse ist, sondern eher, inwieweit ein Unternehmen seinen Service mit ganz doll knuffigen Marketingnamen versehen sollte.gmg @ 20 Nov 2009, 17:43 hat geschrieben: Das ist ein firmeneigener Eigenname. Ist doch legitim. Und verstehen tut man es als Ausländer.
Ich wäre ja als Übersetzung für DVD-Player DVS-Spieler. Digitale, vielseitigen Scheiben Spieler [mit Bindestrichen natürlich]
oder ein KS-Spieler, ein Kompaktscheibenspieler.
Und wieso muss man es dann _nur_ auf Englisch hinschreiben, wenn so viele ausländische Turisten da sind? In Frankreich darfst nicht mal einen rein englischen Werbespruch hinschreiben und hier heißts Servicepoint. Kundeninformation/Customer Information. und die Sache ist gegessen
oder ein KS-Spieler, ein Kompaktscheibenspieler.

Und wieso muss man es dann _nur_ auf Englisch hinschreiben, wenn so viele ausländische Turisten da sind? In Frankreich darfst nicht mal einen rein englischen Werbespruch hinschreiben und hier heißts Servicepoint. Kundeninformation/Customer Information. und die Sache ist gegessen
Koffer.
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Wieso eigentlich immer Frankreich?BajK @ 20 Nov 2009, 22:40 hat geschrieben: Und wieso muss man es dann _nur_ auf Englisch hinschreiben, wenn so viele ausländische Turisten da sind? In Frankreich darfst nicht mal einen rein englischen Werbespruch hinschreiben und hier heißts Servicepoint. Kundeninformation/Customer Information. und die Sache ist gegessen
Wenn du kritisierst, dass hier zuviele Anglizismen (wobei das ja nicht mal einer ist) unterwegs sind und dann mit dem anderen (in meinen Augen noch viel dämlicheren) Extrem daherkommst, dann ist das ja auch nicht der Weißheit letzter Schluss.
Und mal ernsthaft: wenn man zum ServicePoint geschickt wird und sich wider erwarten sein ganzes Leben erfolgreich gegen jeden Eindruck des Englischen (wobei "service" und "point" übrigens genausogut französisch sein könnten) gewehrt hat, dann sollte selbst einem unterdurchschnittlich gebildeten Menschen trotzdem klar sein, dass wir hier nicht vom Tiefbauamt reden (tut es das doch, dann hast ers einfach nicht besser verdient).
Du könntest das Ding auch "Krztykwüh" nennen, dann geht man halt da hin, wo das Schild "Krztykwüh" ist.
Mit Kundenservice kriegste die semantische Kurve vielleicht gerade noch, bei "Customer Information" definitiv nicht mehr - das heißt's halt einfach nicht. "service counter" wäre es eher.
Irgendwie scheint mir die Diskussion nur um der Diskussion Willen geführt zu werden... Kein Schwanz reibt sich z.B. am Ausdruck "Telefon" mehr... vor 40 Jahren hieß das Ding in aller Munde immernoch "Fernsprecher" - heute lachen wir uns blöd über solch antiquierte Ausdrücke. Und wenn ich lateinische oder griechische Lehenswörter in die Sprache hineinbringe (und das sind SEHR viele), warum nicht auch Englische?
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Kann schon DVD bleiben. Der ausgeschriebene Name war ja sogar dem DVD-Forum zu albern.BajK @ 20 Nov 2009, 22:40 hat geschrieben: Digitale, vielseitigen Scheiben Spieler [mit Bindestrichen natürlich]

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Signaturen können bis zu 50 Zeichen lang sein und
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Wenn dumeine Argumente von Anfang an verfolgt hättest, wüsstest du, dass ich ursprünglich gesagt habe, dass das Englische bei der Bahn einfach angebracht ist, weil dort viele Touristen unterwegs sind, die kein Deutsch können.Taschenschieber @ 20 Nov 2009, 17:49 hat geschrieben: Mag sein - hier ist auch nicht die Frage, ob Englisch furchtbar böse ist, sondern eher, inwieweit ein Unternehmen seinen Service mit ganz doll knuffigen Marketingnamen versehen sollte.
Dieser Aussage habe ich auch nicht wiedersprochengmg @ 21 Nov 2009, 12:28 hat geschrieben: Wenn dumeine Argumente von Anfang an verfolgt hättest, wüsstest du, dass ich ursprünglich gesagt habe, dass das Englische bei der Bahn einfach angebracht ist, weil dort viele Touristen unterwegs sind, die kein Deutsch können.

Um es mal auf den Punkt zu bringen: Auch in Strasbourg habe ich kein Problem damit, das Wort "Accueil" (das darf in den größeren Bahnhöfen durchaus zusätzlich in 1 und/oder2 Fremdsprachen geschrieben werden) als Informationsstand zu interpretieren - beim ersten mal, wo ich in Strasbourg eine SNCF-Fahrkarte nach Stuttgart gelöst habe, habe ich den Mobilen Informationsstand ein einziges mal genutzt (es ging um die Frage, ob ich die SNCF-Fahrkarte gleich, oder erst kurz vor der Fahrt entwerten könne).BajK @ 20 Nov 2009, 22:40 hat geschrieben: Ich wäre ja als Übersetzung für DVD-Player DVS-Spieler. Digitale, vielseitigen Scheiben Spieler [mit Bindestrichen natürlich]
oder ein KS-Spieler, ein Kompaktscheibenspieler.
Und wieso muss man es dann _nur_ auf Englisch hinschreiben, wenn so viele ausländische Turisten da sind? In Frankreich darfst nicht mal einen rein englischen Werbespruch hinschreiben und hier heißts Servicepoint. Kundeninformation/Customer Information. und die Sache ist gegessen
Desweiteren stimme ich zu, daß Kundeninformation / Customer Information besser paßt, als "ServicePoint"*.
@DumbShitAward. - Ich denke, daß die Touristen das Wort "Customer Information" durchaus verstehen können, oder weißt Du einen besseren und sinngemäßeren Wort für "Kundeninformation"?
* Wobei ich das bereits erwähnte Wort für einen Blödsinn halte.
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Naja unter einer Kundeninformation versteht man ja in Bezug auf die Bahn sowas wie Fahrplanauskünfte (das kriegt man da sicherlich auch, aber es ist eben nicht ausschließlich).yeg009a @ 21 Nov 2009, 12:57 hat geschrieben: @DumbShitAward. - Ich denke, daß die Touristen das Wort "Customer Information" durchaus verstehen können, oder weißt Du einen besseren und sinngemäßeren Wort für "Kundeninformation"?
Ich sagte ja bereits, dass es eher Richtung service counter oder ähnlichem gehen könnte - und "Kunden der DB" sind viele... z.B. Spediteure (und die werden da wohl eher nicht hingehen). Ich weiß, wir bewegen uns hier im Millimeterbereich, aber wenn wir uns schon über die Formulierung "Service Point" ärgern, dann ist das imho schon legitim.
Eigentlich ist es aber egal: die Bahn und Englisch ist ein sehr tränenreiches Kapitel - die Idiomatik stimmt so gut wie nie (oftmals auch sinnentstellend) und der anglophone Sprachraum lacht sich dumm und dappig über den Laden: nicht weil sie es nicht können, sondern weil sie so tun als ob!
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
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Und wie übersetzt der Franzose das Wort "Accueil" ins Deutsche?yeg009a @ 21 Nov 2009, 12:57 hat geschrieben: Um es mal auf den Punkt zu bringen: Auch in Strasbourg habe ich kein Problem damit, das Wort "Accueil" (das darf in den größeren Bahnhöfen durchaus zusätzlich in 1 und/oder2 Fremdsprachen geschrieben werden) als Informationsstand zu interpretieren - beim ersten mal, wo ich in Strasbourg eine SNCF-Fahrkarte nach Stuttgart gelöst habe, habe ich den Mobilen Informationsstand ein einziges mal genutzt (es ging um die Frage, ob ich die SNCF-Fahrkarte gleich, oder erst kurz vor der Fahrt entwerten könne).
Desweiteren stimme ich zu, daß Kundeninformation / Customer Information besser paßt, als "ServicePoint"*.


(Gesehen an der Gare de l'Est)
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Briten lachen über unser "Bahner-Englisch"
http://www.tz-online.de/[...]-634363.html
Irgendwie hat man sich aber auch an den Begriff Service Point gewöhnt. Da ist es eher eine Umgewöhnung, wenn es dann wieder anders heißt.
(Wäre übrigens nett wenn ein Admin die letzten paar Beiträge von "S-Bahn Berlin" in denen es auch um Englisch bei der DB geht, hierher verschieben würde
)
http://www.tz-online.de/[...]-634363.html
Vorstandschef Rüdiger Grube hatte in einem Brief an den CSU- Bundestagsabgeordneten Ernst Hinsken versprochen, weniger Englisch zu sprechen. “Die Verwendung der deutschen Sprache im Interesse der allgemeinen Verständlichkeit liegt uns sehr am Herzen“, schrieb Grube. Bleiben sollen aber etablierte Marken wie Bahncard und Intercity. “Von einer Radikalkur kann man da nicht reden“, sagte ein Bahnsprecher am Mittwoch.
Irgendwie hat man sich aber auch an den Begriff Service Point gewöhnt. Da ist es eher eine Umgewöhnung, wenn es dann wieder anders heißt.

(Wäre übrigens nett wenn ein Admin die letzten paar Beiträge von "S-Bahn Berlin" in denen es auch um Englisch bei der DB geht, hierher verschieben würde

S27 nach Deisenhofen
Mich persönlich stört immer wieder die Bezeichnung minus für das Zeichen - .
Auch wenn es im Unicode das Zeichen für minus ist.
Im deutschen Sprachgebrauch ist es eigentlich Blödsinn, denn ich kann z.B. in einer E-Mail Anschrift nichts von einander abziehen, sondern nur mit dem guten alten Bindestrich verbinden.
E-Mail (E Minus Mail) ist eine unlösbare Rechenaufgabe.
E-Mail (E Bindestrich Mail) verbindet das E mit dem Wort Mail und ergibt einen Sinn.
SNCF-Fahrkarte! Wie ziehe ich die Fahrkarte von SNCF ab, wenn ich den Bindestrich als minus bezeichne?
Auch wenn es im Unicode das Zeichen für minus ist.
Im deutschen Sprachgebrauch ist es eigentlich Blödsinn, denn ich kann z.B. in einer E-Mail Anschrift nichts von einander abziehen, sondern nur mit dem guten alten Bindestrich verbinden.
E-Mail (E Minus Mail) ist eine unlösbare Rechenaufgabe.
E-Mail (E Bindestrich Mail) verbindet das E mit dem Wort Mail und ergibt einen Sinn.
SNCF-Fahrkarte! Wie ziehe ich die Fahrkarte von SNCF ab, wenn ich den Bindestrich als minus bezeichne?
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Ich vermute mal, die Leute sagen alle "Minus", weil es sich mit zwei Silben leichter und schneller aussprechen lässt als der "Bin-de-strich". Eine sehr kurze und elegante Alternative wäre einfach "dash" (für alle Nicht-Anglizisten, z.B. solche, die nur Russisch können, es spricht sich etwa wie "däsch" aus). Nur dann sind wir halt wieder beim Englischen. Eine weitere Möglichkeit wäre "Strich", aber der Begriff könnte dann auch | / \ implizieren und nicht nur -hauseltr @ 17 Feb 2010, 16:23 hat geschrieben: Mich persönlich stört immer wieder die Bezeichnung minus für das Zeichen - .
Auch wenn es im Unicode das Zeichen für minus ist.
Im deutschen Sprachgebrauch ist es eigentlich Blödsinn, denn ich kann z.B. in einer E-Mail Anschrift nichts von einander abziehen, sondern nur mit dem guten alten Bindestrich verbinden.
E-Mail (E Minus Mail) ist eine unlösbare Rechenaufgabe.
E-Mail (E Bindestrich Mail) verbindet das E mit dem Wort Mail und ergibt einen Sinn.
SNCF-Fahrkarte! Wie ziehe ich die Fahrkarte von SNCF ab, wenn ich den Bindestrich als minus bezeichne?
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Minus (deutsches Wort) als Wort ist einfach kürzer als Bindestrich und bezeichnet im nichtmathematischen Kontext so ziemlich das selbe. Es gibt übrigens einen Unterschied zwischen - (Minus) und – (Bindestrich) und — (Gedankenstrich), wenn man sehr päpstlich sein möchte. Daher ist die Bezeichnung Minus völlig richtig, eigentlich ist die Verwendung der Zeichen streng genommen oft verkehrt. 
Interessant in Bezug auf Anglizismen ist eigentlich eher Slash statt dem fast zungenbrechenden Schrägstrich. Manche Sachen sind Blödsinn, grad das was bei manchen Unternehmen vorgeht, da gibt es keine Notwendigkeit für neue Wörter und sowas setzt sich üblicherweise auch nicht durch, die meisten sagen ja trotzdem Hausmeister und nicht Facility Manager, aber es gibt durchaus Bereiche, grad im "Web 2.0", wo sich einfach die "bessere Sprache" durchsetzt, siehe Schrägstrich. Ups... jetzt habe ich doch gatt englische Anführungszeichen verwendet, ich meine natürlich „bessere Sprache“ und natürlich „Netz 2,0“. Man beachte den Unterschied zwischen , und .
Ich bin übrigens dann auch dafür statt Café (französisch) lieber Kaffeehaus zu sagen und statt Fenster lieber Loch in der Wand. Fenster ist nämlich lateinischen Ursprungs, ebenso wie Forum. Daher bitte ich nochmals das Eisenbahnforum in Eisenbahnmarktplatz umzubenennen, wenn man Bahn als urprünglich gothisches Wort durchgehen lässt. :rolleyes:

Interessant in Bezug auf Anglizismen ist eigentlich eher Slash statt dem fast zungenbrechenden Schrägstrich. Manche Sachen sind Blödsinn, grad das was bei manchen Unternehmen vorgeht, da gibt es keine Notwendigkeit für neue Wörter und sowas setzt sich üblicherweise auch nicht durch, die meisten sagen ja trotzdem Hausmeister und nicht Facility Manager, aber es gibt durchaus Bereiche, grad im "Web 2.0", wo sich einfach die "bessere Sprache" durchsetzt, siehe Schrägstrich. Ups... jetzt habe ich doch gatt englische Anführungszeichen verwendet, ich meine natürlich „bessere Sprache“ und natürlich „Netz 2,0“. Man beachte den Unterschied zwischen , und .
Ich bin übrigens dann auch dafür statt Café (französisch) lieber Kaffeehaus zu sagen und statt Fenster lieber Loch in der Wand. Fenster ist nämlich lateinischen Ursprungs, ebenso wie Forum. Daher bitte ich nochmals das Eisenbahnforum in Eisenbahnmarktplatz umzubenennen, wenn man Bahn als urprünglich gothisches Wort durchgehen lässt. :rolleyes:
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Das ganze geschieht natürlich mit deutscher Gründlichkeit. So wurde aus dem Online-Angebot "Bahn TV" inzwischen "DB Bewegtbild". Glaubt Ihr nicht? Der Beweis, dass es sich hierbei tatsächlich um keinen Scherz, keine gefakte Seite handelt, findet sich hier: Einfach mal auf den BahnTV-Link dort klicken und schauen, wo Ihr landet....S-Bahn 27 @ 17 Feb 2010, 15:59 hat geschrieben:Briten lachen über unser "Bahner-Englisch"
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Irgendwie hat man sich aber auch an den Begriff Service Point gewöhnt. Da ist es eher eine Umgewöhnung, wenn es dann wieder anders heißt.![]()
Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Christian
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DB Bewegtbild?!!!!!!!! :blink:
Okay, ich hab grad echt dreimal hingeschaut, weil ich geglaubt habe, ich erkenne die Satire nicht... bitte bitte bitte sagt mir einer, dass ich zu dumm bin um den satirischen Hintergrund zu erkennen, das KANN doch einfach nicht wahr sein!
Jetzt wurde der Druck der anglophoben Lautsprecher wohl zu groß und die Bahn räumt mit der Planierraupe auf. Was mich an der ganzen Geschichte so maßlos ärgert ist, dass die Leute, die sich am lautesten über die bösen bösen Anglizismen (oder hier vielmehr Latinismen) aufregen, zu gefühlten 50% nicht in der Lage sind den deutschen Konjunktiv jenseits der "würde-Form" zu benutzen und immernoch glauben "wegen" stünde mit dem Dativ...
Bewegtbild... *headdesk* (<-- idiomatischer Ausdruck, kein Anglizismus)
Okay, ich hab grad echt dreimal hingeschaut, weil ich geglaubt habe, ich erkenne die Satire nicht... bitte bitte bitte sagt mir einer, dass ich zu dumm bin um den satirischen Hintergrund zu erkennen, das KANN doch einfach nicht wahr sein!
Jetzt wurde der Druck der anglophoben Lautsprecher wohl zu groß und die Bahn räumt mit der Planierraupe auf. Was mich an der ganzen Geschichte so maßlos ärgert ist, dass die Leute, die sich am lautesten über die bösen bösen Anglizismen (oder hier vielmehr Latinismen) aufregen, zu gefühlten 50% nicht in der Lage sind den deutschen Konjunktiv jenseits der "würde-Form" zu benutzen und immernoch glauben "wegen" stünde mit dem Dativ...
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Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Das kann man aber nicht den Anglizismuskritikern anlasten - man kann durchaus auch sinnvolle deutsche Begriffe finden, hier hat sich scheinbar keine die Mühe gegeben mal kurz nachzudenken.
Wenn die DB jetzt natürlich auf die Idee kommt einfach alle Begriffe wörtlich zu übersetzen wird das natürlich nichts...
Wenn die DB jetzt natürlich auf die Idee kommt einfach alle Begriffe wörtlich zu übersetzen wird das natürlich nichts...
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Wenn das wirklich keine Satire ist, dann ist es wirklich eine Ausgeburt deutscher Gründlichkeit nach dem Motto "Wenn schon, denn schon". Dann wird alles ohne Verluste geändert, was ja auch niemand will,.Wildwechsel @ 18 Feb 2010, 09:38 hat geschrieben: Das ganze geschieht natürlich mit deutscher Gründlichkeit. So wurde aus dem Online-Angebot "Bahn TV" inzwischen "DB Bewegtbild". Glaubt Ihr nicht? Der Beweis, dass es sich hierbei tatsächlich um keinen Scherz, keine gefakte Seite handelt, findet sich hier: Einfach mal auf den BahnTV-Link dort klicken und schauen, wo Ihr landet....
Bald kann man dann - wie es Rohrbacher andeutet - auch das romanisch verseuchte Wort "Fenster" nicht mehr finden. Ich plädiere dann dafür, dass man dann statt eines "Fensterplatzes" von "Ausguckplatz" spricht. Das ist hoffentlich deutsch genug. So, ich mache nun ein paar Bilder mit meiner Standbildfesthalteeinrichtung (früher: Fotoapparat) und stelle sie auf meine Heimseite im Weltnetz.
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Da muss man schon unterscheiden zwischen seit Jahrhunderten eingebürgerten Begriffen, und Begriffen, die der deutschen Sprache von irgendwelchen Marketingleuten aufgezwungen würden. Fenster ist ein durch und durch deutsches Wort. Alle deutschen Wörter entstammen irgendeiner Vorgängersprache, haben sich aber natürlich entwickelt.TramPolin @ 18 Feb 2010, 11:38 hat geschrieben: Bald kann man dann - wie es Rohrbacher andeutet - auch das romanisch verseuchte Wort "Fenster" nicht mehr finden. Ich plädiere dann dafür, dass man dann statt eines "Fensterplatzes" von "Ausguckplatz" spricht.
Dass Wörter wie "Info Point" auf natürlichem Weg in die Sprache gekommen sind kann mir aber keiner erzählen...
Als ein inzwischen natürliches Wort der deutschen Sprache würde ich übrigends "Handy" sehen - wobei mich bei dem Wort mal die Entstehungsgeschichte interessieren würde.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Die einzige Satire ist, dass man sich nicht ans eigene CI hält, wonach es doch Bewegtbild [DB] heißen musste...DumbShitAward @ 18 Feb 2010, 11:24 hat geschrieben:Okay, ich hab grad echt dreimal hingeschaut, weil ich geglaubt habe, ich erkenne die Satire nicht... bitte bitte bitte sagt mir einer, dass ich zu dumm bin um den satirischen Hintergrund zu erkennen, das KANN doch einfach nicht wahr sein!
Auch wenn der Herr Trommler jetzt wieder meckert, dass rot nur für Mods sei...
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Angeblich ja aus dem Schwäbischen, von "hän die koi schnur?", zu hochdeutsch: "Haben die kein Kabel?"Boris Merath @ 18 Feb 2010, 11:44 hat geschrieben: Als ein inzwischen natürliches Wort der deutschen Sprache würde ich übrigends "Handy" sehen - wobei mich bei dem Wort mal die Entstehungsgeschichte interessieren würde.

Viele Grüße
GT4-Stuttgart
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Es war auch nur ironisch gemeint. Obwohl: Sehr stark verändert hat sich Lat. "fenestra" ja nicht gerade.Boris Merath @ 18 Feb 2010, 11:44 hat geschrieben:Fenster ist ein durch und durch deutsches Wort. Alle deutschen Wörter entstammen irgendeiner Vorgängersprache, haben sich aber natürlich entwickelt.

Die Legende sagt, dass ein Schwabe, der solch ein Gerätchen das erste Mal gesehen haben soll, "Hän die denn koi Schnur?" gesagt haben soll, aus den ersten zwei Wörtern wurde dann "Handy". O.k., war ein Witz, aber ich schieße eine Erklärung nach:Boris Merath @ 18 Feb 2010, 11:44 hat geschrieben:Als ein inzwischen natürliches Wort der deutschen Sprache würde ich übrigends "Handy" sehen - wobei mich bei dem Wort mal die Entstehungsgeschichte interessieren würde.
http://de.wikipedia.org/wiki/Handy#Entsteh...EHandy.E2.80.9C
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/...,491413,00.html
http://www.u32.de/handy.html
Wie man dort nachlesen kann, gibt es verschiedene, widersprüchliche Erklärungen. Das mit dem "handlichen" Walkie-Talkie namens "Handie-Talkie SCR-536" klingt ja nicht unlogisch, ist aber auch nicht so besonders überzeugend, da es das Gerät schon im Zweiten Weltkrieg gab und der Begriff sich dann so lange mehr oder unter weniger unter Insidern (oh, auch kein sehr deutsches Wort) erhalten haben müsste. Auf jeden Fall bin ich überzeugt, dass man irgendetwas Englisches haben wollte, was dann so weit ging, dass man zu einem Begriff kam, der Englisch klingt, aber im Englischen unter der Bedeutung gar nicht bekannt ist (Schein-Anglizismus).
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Nunja, ich bin inzwischen zu der Überzeugung gekommen, dass sich hier wohl der Verantwortliche einen Scherz erlaubt hat. In meinen Augen zeigt es jedoch, wie überflüssig diese sprachliche Rückrufaktion war. Hier geht und ging es nie um mangelnde Verständlichkeit, sondern einfach darum, sich einmal wichtig zu machen.
Edit: Deitsche Sprache, schwärre Sprache - ich kann auch ganz ohne Anglizismen das Verb im Satz vergessen!
Edit: Deitsche Sprache, schwärre Sprache - ich kann auch ganz ohne Anglizismen das Verb im Satz vergessen!
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Glaube ich auch.DumbShitAward @ 18 Feb 2010, 12:16 hat geschrieben: Nunja, ich bin inzwischen zu der Überzeugung gekommen, dass sich hier wohl der Verantwortliche einen Scherz erlaubt hat. In meinen Augen zeigt es jedoch, wie überflüssig diese sprachliche Rückrufaktion war. Hier geht und ging es nie um mangelnde Verständlichkeit, sondern einfach darum, sich einmal wichtig zu machen.
Wem "Bahn-TV" schon zu englischlastig ist, dem ist nicht mehr zu helfen. Man hätte ja auch "Bahn-Fernsehen" nehmen können, das ist wirklich durch und durch deutsch. Sowohl "Bahn-TV" und "Bahn-Fernsehen" treffen ja genau den Nagel auf den Kopf, genau das ist es, auch wenn es inzwischen (und leider) ausschließlich im Internet stattfindet. "DB Bewegtbild" hört sich ein wenig so an wie "als die Bilder laufen lernten". <_<
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Natürlich entwickelt? Das y im Namen des Staates Bayern ist wie die ganzen französischen Wörter, die manche als ganz normal hinnehmen (ebenso wie eher österreichische Begriffe?) nicht so ganz "natürlich" dahingekommen. Manche Dinge bleiben und werden eingedeutscht, andere verschwinden wieder. Das war schon immer so. "Weil's immer schon so war" ist einfach kein Argument und ändert am Prinzip nichts. Irgendwann war alles mal neu, ob das jetzt 20 Lautverschiebungen vorher aus dem Lateinischen gekommen ist, im 17. Jahrhundert aus Frankreich kam oder jetzt aus dem Englischen, das ja auch nicht einfach so vom Himmel gefallen ist...Da muss man schon unterscheiden zwischen seit Jahrhunderten eingebürgerten Begriffen, und Begriffen, die der deutschen Sprache von irgendwelchen Marketingleuten aufgezwungen würden. Fenster ist ein durch und durch deutsches Wort. Alle deutschen Wörter entstammen irgendeiner Vorgängersprache, haben sich aber natürlich entwickelt.
Wie gesagt, weil Englisch grad in Mode ist, ist das wie immer mit Moden. Oft wird's eben übertrieben. Aber nur weil beispielsweise manche Fahrzeuge die "Elektronik-Mode" übertreiben, kann man auch nicht gleich soweit gehen und das nächste Modell 100% mechanisch bauen.
Einige scheinen nicht zu verstehen, was Sprache eigentlich ist. Sprache ist das, was verwendet und verstanden wird. Nicht das was von irgendwem vorgegeben wird. Genauso wie es ein Fehler ist, mit den Anglizismen zu übertreiben, ist es genauso stupide (Achtung, Latein!) eingebürgerte (!) Wörter mit englischen Hintergrund vertreiben zu wollen. Das wird sehr schnell ziemlich künstlich, affig ("Bahn Bewegtbild") oder klingt durchaus altertümlich. Jeder dürfte merken, Deutsch ohne gewisse Anglizismen klingt wie Deutsch vor 100 Jahren, das sich nicht entwickelt hat. Das ist genauso eine Entwicklung wie die, dass man heute Klasse statt Classe und Tor statt Thor schreibt. Das hat sicher manchen damals auch nicht gefallen. Und auch damals als das Französische total angesagt war, wurde es deutlich mehr verwendet als heute. Das selbe mit Latein oder Altgriechisch. Als das Wort Lokomotive enstanden ist, war es eben schick (mittlerweile eindeutscht vom französischen "Modewort" chic), dass man Fachbegriffe mit lateinischen (oder in anderen Fällen) griechischen Begriffen versieht, siehe auch Medizin, Biologie, etc. Fachbegriffe von neueren Fachgebieten wie der Computer- oder Medienwelt stammen eben gerne aus dem Englischen. Der Laie sagt eben Gänseblümchen, Umrandung und Mittelhandknochen, der jeweilige Fachmensch sagt fachlich korrekt Bellis perennis, Outline und Ossa metacarpi...
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Unternehmensidentität natürlich - Asche auf mein Haupt.146225 @ 18 Feb 2010, 17:36 hat geschrieben:Ersetze CI durch "Unternehmensaußendarstellung" oder so...JeDi @ 18 Feb 2010, 11:47 hat geschrieben: Die einzige Satire ist, dass man sich nicht ans eigene CI hält, wonach es doch Bewegtbild [DB] heißen musste...![]()