Nachrüstung der 425er mit Magnetschienenbremse

Rund um die Technik der Bahn
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Flok
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Beitrag von Flok »

Seit Jahrzehnten gehören Sandungsanlagen und Magnetschienenbremsen zur Standardausrüstung aller Fahrzeuge (sogar die alten Schienenbusse der Baureihe 798 sind damit ausgestattet).
Naja, so isses dann ja auch wieder nicht. Schienenbus, 628 und die IC-Wagen waren lange Zeit das einzige mit dieser Bremse. Erst in der "Neuzeit" sind dann Dostos und vielleicht der ein- oder andere Triebwagen dazugekommen. Der Regelfall war und ist es nicht (leider).
Ich vermute mal stark das der Hauptnutzen der Magnete ein putzen der Schiene sein wird.

:blink: Wenn das so einfach wäre, gäbs keine Schienenreinigungsfahrzeuge, die mit hohem technischem Aufwand die Schienen "putzen" ;)
Hatte nicht die 145 mal Putzklötze?
Ned ganz...waren eine kleine Anzahl der 152. Aber hat man ja bekanntlich auch wieder ausgebaut <_<
Fahrplanschreiber
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Beitrag von Fahrplanschreiber »

Hallo,

ich denke langfristig gesehen kann man froh sein, wenn der ET 425 140 km/h zuverlässig fahren kann :( und damit wird dieser wohl weiterhin in den bisherigen 110er Fahrzeiten fahren auf vielen Strecken <_< . Bei mir auf der Strecke ärgert es mich dennoch, dass nur 120-140 km/h realistisch sind auf der linken Rheinstrecke. Hier kann man größtenteils 160 km/h fahren und selbst mit 110+6 Silberlinge hatte man früher kürzere Fahrzeiten als heute mit ET 425 :angry: . OK für die Pünktlichkeit mag dies gut sein aber wenn neue Fahrzeuge kommen, kann man wohl zumindest erwarten, dass er genauso schnell wie die alten Wagenzüge fährt. Bei 120 km/h hätte man auch die ET 420 weiter beschäftigen können.

Dieser Supersandstrahler sind für mich nur Rumflickerei mehr nicht. Wenn das nämlich auch nicht so funktioniert dürfte es richtig Teuer werden. Denn lange lässt sich NRW die Brechung der RB in Oelde nicht gefallen.

gruß
Fahrplanschreiber
Stückgut-Schnellverkehr
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Beitrag von Stückgut-Schnellverkehr »

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Putzklötze
Das ist doch wohl ein Witz oder? :blink:

Es schleifen doch nicht etwa irgendwelche Klötze, egal aus welchen Material, auf den Gleisen herum?
Ist ja fast wie mit angezogener Handbremse fahren ...

Wir sprechen doch hier nicht von irgendwelchen Klötzen, die im Fall eines Gleiten des Fahrzeuges auf die Schiene gepresst werden, um dem Fahrzeug trotzdem zu bremsen, oder?
Sondern um Klötze die heruntergelassen werden, um den Schmierfilm von den Gleis zu entfernen.

.: MfG Andre :.
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Flok
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Beitrag von Flok »

:lol: :lol:

Die "Putzbremse" wurde erfunden, um die Laufflächen der Räder aufzurauen.
Weil die Neubauloks nur noch Scheibenbremsen besitzen, bleib die Lauffläche a****glatt, und der Dreck drauf kleben. Somit vermindert sich der Reibwert beim beschleunigen und bremsen. Um das zu verhindern, hat sich in den Versuchen die "Putzbremse" ab und an mal mit wenig druck an die Lauffläche gedrückt, und darauf etwas rumgeschmirgelt.

Und die Magnetschienenbremse ist auch nicht zum Schienen putzen da, sondern wie der Name schon sagt zum bremsen !! ;) :lol: Es sind tatsächlich Elektromagnete, die sich bei Schnell-,Zwangs-, und Notbremsungen über 50 km/h an die Schienen "kleben".
Stückgut-Schnellverkehr
Tripel-Ass
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Beitrag von Stückgut-Schnellverkehr »

Achso! :D

Logisch, ich denk zu umständlich, und die Putzklötze machen so auch wieder Sinn, also nicht den Film vom Gleis kratzen, sondern, wie gesagt die Radsätze aufrauen.

Dabei ist das schöne bei den neuen Loks, dass sie so ein leises Rollgeräuch haben, nicht wie Br 140 und Co .. (liegt aber vermutlich auch am leichten 3~ AC Motor anstatt den schweren DC Motoren)



Und die Magnetschienenbremse ist auch zur traurigen Berühmtheit gewurden, siehe ICE3
Funktioniert nach dem Prinzip der Wirbelstrom.....

Moooommennttt!!

Magnetschienenbremse = Wirbelstrombremse ?

Bevor ich Sch*** erzähl...
tauRus
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Beitrag von tauRus »

140 und DC-Motor?

... Und Magnetschienenbremse ist wirklich nicht gleich Wirbelstrombremse

Bei ersterer ist ein Dauermagnet vorhanden, der auf die Schiene gepresst wird und sich "Festsaugt". Es entsteht also wirkliche Reibung.

Die Wirbelstrombremse hingegen "schwebt" nur über der Schiene und bremst sozusagen verschleißfrei nur durch die entstehende Magnetkraft. Die Wirbelstrombremse ist auch regelbar
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Flok
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Beitrag von Flok »

Magnetschienenbremse = Wirbelstrombremse ?
Nein, ist nicht das gleiche. Die normale Magnetschienenbremse arbeitet wie ein Schleifschuh, also mit Kontakt zur Schiene. Die Wirbelstrombremse hingegen arbeitet völlig berührungsfrei, entwickelt aber dabei extrem viel Hitze. Aber so genau habe ich mich mit dieser neuen Bremse noch nicht beschäftigt. Hier gibts ein paar Erklärungen zur Wirbelsturmbremse.
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Drachenjaeger
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Beitrag von Drachenjaeger »

Die Magnetschienenbremse ist kein Dauermagnet sondern ein Elektromagnet , welcher nur im Gebrauchsfalle mit Spannung versorgt wird und mittels Druckluft bis kurz über die SO gesenkt wird und sich "Festsaugt". Soll Theoretisch bei ca 50 Km/h wieder hochgehen...
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Flok
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Beitrag von Flok »

Sie wirken nur bei Schnell- Zwangs- und Notbremsungen (das sind die beschriebenen Bedarfsfälle) ÜBER 50 km/h. Wenn sie einmal unten sind, lösen sie erst kurz vor Stillstand wieder aus (bei ca. 20 km/h), um den extremen Halteruck zu vermeiden. So hab ich das zumindest mal in der Ausbildung gelernt - ich hoffe das ich da jetz aber nix durcheinander gebracht hab. Aber normal dürfts scho passen.
Die angesprochene Druckluft kommt übrigens aus der 10 bar Hauptluftbehälterleitung.

*klugscheißermodusaus* ;)
Als wir die Fahrzeuge ´99 erprobt haben war nur Bombenwetter und da war halt nix nit rutschen. Es war auch so schon Abenteuer pur....
Fahr mal ein Rechnergesteuertes Fahrzeug mit einer frühen Beta Version der Software......
Ähhmm, @ Drachenjaeger: Darf ich mal vorsichtig fragen was du beruflich machst??
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Fahrplanschreiber @ 25 May 2004, 14:20 hat geschrieben:Bei mir auf der Strecke ärgert es mich dennoch, dass nur 120-140 km/h realistisch sind auf der linken Rheinstrecke. Hier kann man größtenteils 160 km/h fahren und selbst mit 110+6 Silberlinge hatte man früher kürzere Fahrzeiten als heute mit ET 425 :angry: . OK für die Pünktlichkeit mag dies gut sein aber wenn neue Fahrzeuge kommen, kann man wohl zumindest erwarten, dass er genauso schnell wie die alten Wagenzüge fährt.
Das ist schon peinlich, wenn man für viel Geld "neue Züge" (425) anschafft und die sind dann sogar langsamer als die "alten Züge" (110 mit Rotlingen). Abgesehen davon, die Rheinstrecke wäre aufgrund ihrer vielen Kurven für Neigetechnik-Fahrzeuge prädestiniert, aber leider wurde sie noch nicht entsprechend ausgerüstet. Elektrische Neige-Nahverkehrstriebwagen wären eine bessere Alternative zum langsamen 425 gewesen.

Hätte man dem 425 gleich ein anständiges Bremssystem (und am besten noch Neigetechnik) spendiert, könnte er seine 160 km/h auch uneingeschränkt ausfahren. Die "Putzbremse" scheint mir auch nur Flickschusterei.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Die "Putzbremse" scheint mir auch nur Flickschusterei.
1. Ist diese Erfindung keine "Flickschusterei", sondern eine sinnvolle Zusatzeinrichtung bei LOKOMOTIVEN mit Scheibenbremsen. Für Triebzüge war sie niemlas vorgesehen, und wäre da auch nicht notwendig.

2. Wurden die wenigen Versuchsmaschinen sowieso wieder "rückgebaut", und der Serienausführung der 152 angepasst.

3. Hat die Putzbremse überhaupt nix mit der Magentschienenbremse zu tun. Sie sollte ja nicht mal bremsen, sondern nur die Lauffläche des Rades aufrauen.
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Flok @ 26 May 2004, 15:31 hat geschrieben: 1. Ist diese Erfindung keine "Flickschusterei", sondern eine sinnvolle Zusatzeinrichtung bei LOKOMOTIVEN mit Scheibenbremsen. Für Triebzüge war sie niemlas vorgesehen, und wäre da auch nicht notwendig.
Wenn ich das richtig verstehe sollen die 425 doch so eine Bremse bekommen. Was bringt das denn bei denen?
tauRus
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Beitrag von tauRus »

So bilden sich Gerüchte und Falschaussagen :D

Korrigiert mich, aber es war nur von (vereinfachten/spar-) Magnetschienenbremsen beim 425 die Rede ...
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sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

In der aktuellen Ausgabe des "eisenbahn magazin" (kein Gerücht) ist zu lesen dass NRW demnächst nicht wenige 425 nach Süddeutschland abgeben will, damit sich im nächsten Herbst nicht wieder so ein Schmierchaos ereignet. Das ist ja wohl als Eingeständnis vor der unzureichenden Bremsausrüstung zu werten...
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