Ich wiederhole es für Dich nochmal: Wird die Kapazität an der Spitzenlast ausgerichtet, muß diese auch dann bezahlt werden, wenn sie gar nicht benötigt wird. Da diese Bezahlung irgendwie nicht in Sicht ist - weder vom Eigentümer, der für sein Eigentum noch nie genug Geld übrig hatte, noch von den Fahrgästen, deren Fahrpreise auch nicht unbegrenzt steigen können, wird es immer auf einen ökonomisch vertretbaren und bezahlbaren Mittelweg hinaus laufen, auch mit Reservierungspflicht. Heißt also, da die Kapazität nicht beliebig erweiterbar ist, stehst Du eben auch mit der von Dir geforderten Reservierungspflicht. Allerdings am Bahnsteig, nicht im Zug. Wenn Dir das besser vorkommt, bitte.yeg009a @ 26 Feb 2010, 18:32 hat geschrieben: Wenn die Bahn für ausreichend Kapazität der Fernzüge, wie ICE und IC sorgt, stimme ich für die Flexibelität, ansonsten bleibe ich bei der Reservierungspflicht, solange eine Kapazitätsmangel in den og. Zügen herrscht.
DB will 8 Milliarden in neue Züge investieren
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Ist ja schön, dass Du das so siehst. Die meisten Bahnfahrgäste tun das nicht. Es werden einfach vollkommen andere Maßstäbe angesetzt - bei der Bahn muss eben immer alles perfekt sein.Rohrbacher @ 27 Feb 2010, 17:59 hat geschrieben: Auf der Straße regelt auch täglich mal irgendwo die Polizei den Verkehr und lässt mich z.B. gar nicht erst auf die Autobahn, wenn auf der das blanke Chaos herrscht oder irgendeine Anweisung/Vorschrift es nicht möglich macht, dass ich die Straße nutze. Ja und? :unsure:
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Das ist zwar im Prinzip richtig, aber die Bahn tut auch nichts dafür, dass vernünftig zu kommunizieren.Bayernlover @ 27 Feb 2010, 18:02 hat geschrieben: Ist ja schön, dass Du das so siehst. Die meisten Bahnfahrgäste tun das nicht. Es werden einfach vollkommen andere Maßstäbe angesetzt - bei der Bahn muss eben immer alles perfekt sein.
Denken wir doch mal an das Beispiel Schalterstrafgebühr zurück (will jetzt keine Diskussion entfachen, da gabs hier schon genug böse Worte): wenn man das ganze im Zuge einer Preiserhöhung einfach als "Rabatt" für Internetbucher deklariert, dann interessiert das nicht nur keine Sau, nein die Leute FREUEN sich da sogar noch drüber. Effekt ist natürlich derselbe, dafür hat man es aber geschafft den Leuten das Internet/Automaten schmackhafter zu machen und nicht den Schalter madig zu machen.
"Aufpreis" klingt immer böse, "Rabatt" (besonders in Deutschland) funktioniert perfekt.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Da gibt es eine zweite Möglichkeit, für die Kapazität, wenn sie aus Kostengründen aufgrund der mangelnden Auslastung nicht bereitgestellt werden kann, Fahrpreise Lastzeitabhängig zu gestalten, das bedeutet: Die Fahrgäste zahlen in den Spitzenlastzeiten mehr, als in die Normallastzeiten, wetten, daß die Fahrgäste schnell auf die schwächer ausgelastete Züge ausweichen würden, weil sie die Mehrkosten für die Züge in den Spitzenlastzeiten nicht aufkommen wollen. Und die Leute, die deutlich mehr bezahlen, freuen sich auf einen Sitzplatz in den Zügen, wo sie sich ungestört fühlen können (So kommen sie auch ohne die Reservierungspflicht aus).146225 @ 27 Feb 2010, 17:53 hat geschrieben:Ich wiederhole es für Dich nochmal: Wird die Kapazität an der Spitzenlast ausgerichtet, muß diese auch dann bezahlt werden, wenn sie gar nicht benötigt wird. Da diese Bezahlung irgendwie nicht in Sicht ist - weder vom Eigentümer, der für sein Eigentum noch nie genug Geld übrig hatte, noch von den Fahrgästen, deren Fahrpreise auch nicht unbegrenzt steigen können, wird es immer auf einen ökonomisch vertretbaren und bezahlbaren Mittelweg hinaus laufen, auch mit Reservierungspflicht. Heißt also, da die Kapazität nicht beliebig erweiterbar ist, stehst Du eben auch mit der von Dir geforderten Reservierungspflicht. Allerdings am Bahnsteig, nicht im Zug. Wenn Dir das besser vorkommt, bitte.
In Frankreich gibt es -trotz Reservierungspflicht- zwei Lastzeiten ("Période de pointe" und "Période normale" - ausgenommen 1. Klasse), in Spitzenzeiten sind die TGV sowohl in Pro-, als auch in Loisir-Tarifen (wenn die Vorkaufsfrist, um eine Fahrkarte des günstigeren Fahrpreises des Loisir-Tarifs zu lösen, abgelaufen ist) teurer, als in Normalzeiten.
//Ich kann mich noch entsinnen, daß es nicht vor allzulanger Zeit mal die Rede war, die Fahrpreise HVZ- und NVZ-abhängig zu gestalten, dieses Modell wurde nie umgesetzt//
Noch was ? Dann will ich das aber konsequent für jeden Verbundtarif und jede Privatbuslinie bis in den entlegensten Winkel Deutschlands - damit es wenigstens so sinnfrei ist, wie es sich anhört. Und damit eine RB-Fahrkarte [acronym title="TBM: Bietigheim-Bissingen <Bf>"]TBM[/acronym] - [acronym title="TS: Stuttgart Hbf <Bf>"]TS[/acronym] in der Früh-HVZ wenigstens das vierundzwanzigeinhalbfache des S-Bahn-Preises kostet.yeg009a @ 27 Feb 2010, 19:09 hat geschrieben: Da gibt es eine zweite Möglichkeit, für die Kapazität, wenn sie aus Kostengründen aufgrund der mangelnden Auslastung nicht bereitgestellt werden kann, Fahrpreise Lastzeitabhängig zu gestalten, das bedeutet: Die Fahrgäste zahlen in den Spitzenlastzeiten mehr, als in die Normallastzeiten, wetten, daß die Fahrgäste schnell auf die schwächer ausgelastete Züge ausweichen würden, weil sie die Mehrkosten für die Züge in den Spitzenlastzeiten nicht aufkommen wollen.
In Frankreich gibt es -trotz Reservierungspflicht- zwei Lastzeiten ("Période de pointe" und "Période normale" - ausgenommen 1. Klasse), in Spitzenzeiten sind die TGV sowohl in Pro-, als auch in Loisir-Tarifen (wenn die Vorkaufsfrist, um eine Fahrkarte des günstigeren Fahrpreises des Loisir-Tarifs zu lösen, abgelaufen ist) teurer, als in Normalzeiten.
Gott sei Dank müssen wir nicht jeden Schwachsinn testen, den der Franzose durchführt.
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@ 146225
Ich habe nicht die Entscheidung des Zugführes oder den Einsatz der Bundespolizei kritisiert. mein Link bezog sich auf die Aussage von Bayernlover:
Was ich aber nicht verstehe ist die Tatsache, dass die Menschen in einen überfüllten Zug überhaupt noch einsteigen.
Richtig, wenn die Kapazität an der Spitzenlast ausgerichtet wird, muss sie auch dann bezahlt werden, wenn sie nicht benötigt wird. Das bedeutet, dass an einem Tag der LKW/Transporter voll ist, am folgenden Tag aber nur ein Paket befördert wird. Man kann aber dann keinen PKW schicken, weil es auf dem Rückweg wieder voll werden könnte. Also wird ein Unternehmer auf dieser Linie ein Fahrzeug einsetzten, dass auf die nach der Erfahrung bekannte Spitzenlast ausgerichtet ist. Sollte diese Spitzenlast an einem Tag überschritten werden, wird er ein Zusatzfahrzeug einsetzen (oder einen anderen Unternehmer damit beauftragen). Auf keinen Fall wird er aber dem Kunden sagen, ich hole den Krempel erst morgen ab.
Sicher ist das bei der DB nicht so einfach, wie im Straßen- oder Luftverkehr. Das Hauptproblem sehe ich darin, dass die DB faktisch noch ein Monopol im Fernverkehr hat.

Ich habe nicht die Entscheidung des Zugführes oder den Einsatz der Bundespolizei kritisiert. mein Link bezog sich auf die Aussage von Bayernlover:
Bezüglich der rechtlichen Bewertung hast Du vollkommen recht. Die Gründe, die zu einer Verknappung des Platzangebotes geführt haben, sind Dir sicher bekannt. Und darauf bezogen sich meine darauf folgenden Beiträge.Meiner Meinung nach herrscht aber kein Mangel.
Ich glaube, das war schon immer so.146225 @ 27 Feb 2010, 17:47 hat geschrieben:Und das ist jetzt wieder der Punkt, wo ich über meine lieben Mitbahnreisenden nachdenklich werde. Was für ein Volk sind wir eigentlich geworden, daß wir in der Masse nur noch selten individuell sinnvolle Entscheidungen treffen können ?
Was ich aber nicht verstehe ist die Tatsache, dass die Menschen in einen überfüllten Zug überhaupt noch einsteigen.
Ich versuche das mal mit dem (mir besser vertrauten) Güterverkehr zu vergleichen. Auch dort gibt es LinienverkehreIch wiederhole es für Dich nochmal: Wird die Kapazität an der Spitzenlast ausgerichtet, muß diese auch dann bezahlt werden, wenn sie gar nicht benötigt wird. Da diese Bezahlung irgendwie nicht in Sicht ist - weder vom Eigentümer, der für sein Eigentum noch nie genug Geld übrig hatte, noch von den Fahrgästen, deren Fahrpreise auch nicht unbegrenzt steigen können, wird es immer auf einen ökonomisch vertretbaren und bezahlbaren Mittelweg hinaus laufen, auch mit Reservierungspflicht. Heißt also, da die Kapazität nicht beliebig erweiterbar ist, stehst Du eben auch mit der von Dir geforderten Reservierungspflicht. Allerdings am Bahnsteig, nicht im Zug. Wenn Dir das besser vorkommt, bitte.

Richtig, wenn die Kapazität an der Spitzenlast ausgerichtet wird, muss sie auch dann bezahlt werden, wenn sie nicht benötigt wird. Das bedeutet, dass an einem Tag der LKW/Transporter voll ist, am folgenden Tag aber nur ein Paket befördert wird. Man kann aber dann keinen PKW schicken, weil es auf dem Rückweg wieder voll werden könnte. Also wird ein Unternehmer auf dieser Linie ein Fahrzeug einsetzten, dass auf die nach der Erfahrung bekannte Spitzenlast ausgerichtet ist. Sollte diese Spitzenlast an einem Tag überschritten werden, wird er ein Zusatzfahrzeug einsetzen (oder einen anderen Unternehmer damit beauftragen). Auf keinen Fall wird er aber dem Kunden sagen, ich hole den Krempel erst morgen ab.
Sicher ist das bei der DB nicht so einfach, wie im Straßen- oder Luftverkehr. Das Hauptproblem sehe ich darin, dass die DB faktisch noch ein Monopol im Fernverkehr hat.
Gefällt mir besser, als das Sparpreismodellyeg009a @ , hat geschrieben:Da gibt es eine zweite Möglichkeit, für die Kapazität, wenn sie aus Kostengründen aufgrund der mangelnden Auslastung nicht bereitgestellt werden kann, Fahrpreise Lastzeitabhängig zu gestalten, das bedeutet: Die Fahrgäste zahlen in den Spitzenlastzeiten mehr, als in die Normallastzeiten,

Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Die Sparpreise werden trotzdem bestehen bleiben, aber mit einer anderen Ausrichtung und zwar: In den Spitzenlastzeiten werden weniger Sparpreisangebote und Kontingenten zur Verfügung stehen, als in den Normallastzeiten.Autobahn @ 27 Feb 2010, 19:21 hat geschrieben:Gefällt mir besser, als das Sparpreismodellyeg009a @ 27 Feb 2010, 19:09 hat geschrieben:Da gibt es eine zweite Möglichkeit, für die Kapazität, wenn sie aus Kostengründen aufgrund der mangelnden Auslastung nicht bereitgestellt werden kann, Fahrpreise Lastzeitabhängig zu gestalten, das bedeutet: Die Fahrgäste zahlen in den Spitzenlastzeiten mehr, als in die Normallastzeiten,

Ich glaube, das war nicht gemeint. Aber selbst wenn, es gibt so etwas ja in den Verkehrsverbünden.146225 @ 27 Feb 2010, 19:14 hat geschrieben:Noch was ? Dann will ich das aber konsequent für jeden Verbundtarif ....
VRR @ , hat geschrieben:Für Spätaufsteher gibt es ein Spezialangebot: Das Ticket2000 9 Uhr ist werktags erst ab 9 Uhr gültig.



Ich habe mich nicht im Einzelnen mit dem französischen System befasst. Die Sparpreisangebote der DB sind eher eine Lotterie. Da kann es also sein, dass mein Sitznachbar für 29,00 € reist, ich aber den Normalpreis bezahlt habe. So wie ich ein Lastzeitabhängiges Tarifsystem deute, zahlen ich z.B. von 06:00 - 09:00h einen Fahrpreis von X Euro, von 09:00h - 16:00h dann Y Euro usw. Sieht mir irgendwie gerechter aus.Nein. Ist fast noch unübersichtlicher und auf jeden Fall unkalkulierbarer.
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Die Sparpreise werden trotzdem bestehen bleiben, aber mit einer anderen Ausrichtung und zwar: In den Spitzenlastzeiten werden weniger Sparpreisangebote und Kontingenten zur Verfügung stehen, als in den Normallastzeiten.yeg009a @ 27 Feb 2010, 19:38 hat geschrieben: Gefällt mir besser, als das Sparpreismodell

Dürfte heute schon so sein. Wir kennen ja nicht die Kontingente

Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Das ist mit dem frz. Prem und vergünstigte Loisir (bis zum Ende des Vorkaufsfrist (14 Tage Vorkaufsfrist (Prem+vergünstigte Loisir), Loisir kann trotzdem bis zum Reisetag gelöst werden) genau so eine Lotterie, wie mit den Sparpreistarifen der DB mit dem Unterschied, daß es meldet, daß die letzten Plätze zur Verfügung stehen, bevor Prem/Loisir teurer werden, sobald das "billigste" Kontingent aufgebraucht ist. Desweiteren gibt es ab und zu mal TGV 100Prem - d.h. die Prem-Fahrkarten können in dieser Zuggattung bis zum Reisetag gelöst werden, solange der Vorrat reicht. Wer aber eine höchste flexibelität will, kauft halt Pro-TarifAutobahn @ 27 Feb 2010, 19:45 hat geschrieben: Ich habe mich nicht im Einzelnen mit dem französischen System befasst. Die Sparpreisangebote der DB sind eher eine Lotterie. Da kann es also sein, dass mein Sitznachbar für 29,00 € reist, ich aber den Normalpreis bezahlt habe.

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Herr Trommler, warum kritisieren sie genau dieses Modell ständig bei der Deutschen Bahn?yeg009a @ 27 Feb 2010, 19:58 hat geschrieben: Das ist mit dem frz. Prem und vergünstigte Loisir (bis zum Ende des Vorkaufsfrist (14 Tage Vorkaufsfrist (Prem+vergünstigte Loisir), Loisir kann trotzdem bis zum Reisetag gelöst werden) genau so eine Lotterie, wie mit den Sparpreistarifen der DB mit dem Unterschied, daß es meldet, daß die letzten Plätze zur Verfügung stehen, bevor Prem/Loisir teurer werden, sobald das "billigste" Kontingent aufgebraucht ist. Desweiteren gibt es ab und zu mal TGV 100Prem - d.h. die Prem-Fahrkarten können in dieser Zuggattung bis zum Reisetag gelöst werden, solange der Vorrat reicht. Wer aber eine höchste flexibelität will, kauft halt Pro-Tarif![]()
Scheint wohl beides Mist zu seinJeDi @ 27 Feb 2010, 20:15 hat geschrieben: Herr Trommler, warum kritisieren sie genau dieses Modell ständig bei der Deutschen Bahn?

Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Nun, Politik ist da das richtige Stichwort. Wie soll Grube da irgendwas besser machen, solang das von der Politik vorgeschrieben Ziel immernoch BÖRSE & BILLIG ist? Aber dass da jemand aufwacht, darauf können wir lang warten - dem steht erstens die EU entgegen, und zweitens fahren die edlen Herren doch statt mit der S-Bahn bekanntlich lieber mit der S-Klasse...Autobahn @ 26 Feb 2010, 22:09 hat geschrieben:Und dadurch die DB AG mal endlich begreift, was sie für ein Saftladen geworden ist. Oder die Politik mal endlich aufwacht und die Unfähigkeit des eingesetzten Managements erkennt, weil sich nicht Einzelne beschweren, sondern Tausende (Ich hoffe aber, dass Grube es besser macht, als sein Vorgänger.).
Sorry, aber diese Leute haben ihren Fahrpreis bezahlt.
Und für letzteres hat die EU uns ja auch noch was bereitgelegt - die ach so supertollen neuen Fahrgastrechte.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Mag schon stimmen, daß solche "Lottospiele" an den Preissystem inakzeptabel sind, aber der Unterschied liegt im System, daß die TGV-Züge reservierungspflichtig sind und somit die französische Sparpreisysteme durchaus Sinn machen, als das dt. System, wo man ohne Reservierung in jedem x-beliebigen IC/ICE-Zug einsteigen kann (Was haben wir mit dem Sparpreis davon, wenn eine breite Masse der Fahrgäste eine Flexibelität und trotzdem sparen wollen!?).Autobahn @ 27 Feb 2010, 20:35 hat geschrieben:Scheint wohl beides Mist zu seinWie erwähnt, ich hatte das französische Modell zu Anfang falsch verstanden.
@chris2032
Sicher liegt ein großer Teil der Fehler der Bahnreform bei der Politik. Hier heißt das Geheimnis integrierter Konzern, ein Konsens zwischen radikalen Befürwortern eines privaten Betriebes und einer staatlichen Infrastruktur auf der einen Seite und "Bewahrern" der alten Behördenbahn. Das dieser Schuss nach hinten losgeht, war mir von vornherein klar.
Der Eisenbahnbetrieb muss nicht zwangsläufig von einer Behörde oder monopolistisch von einer Staatsbahn betrieben werden. Ich kenne abseits der Eisenbahn hunderte Dienstleister, die nicht billig sind und sich dennoch am Markt behaupten. Das Geheimnis besteht darin, dass man auf Kundenwünsche eingeht. Gut, bei der DB AG mag das mit x Millionen Kunden etwas schwieriger sein.Nun, Politik ist da das richtige Stichwort. Wie soll Grube da irgendwas besser machen, solang das von der Politik vorgeschrieben Ziel immernoch BÖRSE & BILLIG ist? Aber dass da jemand aufwacht, darauf können wir lang warten - dem steht erstens die EU entgegen, und zweitens fahren die edlen Herren doch statt mit der S-Bahn bekanntlich lieber mit der S-Klasse...
Sicher liegt ein großer Teil der Fehler der Bahnreform bei der Politik. Hier heißt das Geheimnis integrierter Konzern, ein Konsens zwischen radikalen Befürwortern eines privaten Betriebes und einer staatlichen Infrastruktur auf der einen Seite und "Bewahrern" der alten Behördenbahn. Das dieser Schuss nach hinten losgeht, war mir von vornherein klar.
Die Kritik daran ist mir durchaus bekannt. Aber bitte, was ist an Fahrgastrechten vom Prinzip her auszusetzen?chris232 @ 27 Feb 2010, 20:38 hat geschrieben:Und für letzteres hat die EU uns ja auch noch was bereitgelegt - die ach so supertollen neuen Fahrgastrechte.
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Allerdings. Und wenn ich das jetzt einfach so mache? Gibt's da Ärger? So abgesehen von meiner Strecke, wo mir eh alles freisteht - aber sonst so? Mucken die Zub's da rum und werfen mich raus? Oder war's das dann und ich bin 40 Euro ärmer? Nebenbei - die Bearbeitung meiner Rückerstattung dauert jetzt schon fast 4 WochenJeDi @ 27 Feb 2010, 23:08 hat geschrieben: Bei Verspätung ab EINER Minute durfte man mit JEDER Fahrkarte einfach in den nächsten, auch höherwertigen Zug einsteigen - das bringt mir mehr als lächerliche 1,50, die noch nichtmal ausgezahlt werden...

Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Es kommt auf die Fahrkarte an:Bayernlover @ 27 Feb 2010, 23:13 hat geschrieben: Allerdings. Und wenn ich das jetzt einfach so mache? Gibt's da Ärger? So abgesehen von meiner Strecke, wo mir eh alles freisteht - aber sonst so? Mucken die Zub's da rum und werfen mich raus? Oder war's das dann und ich bin 40 Euro ärmer?
- Mit einer FV-Fahrkarte (also wo mind. eine Teilstrecke IC oder ICE zurückgelegt wird) darfst du bei Verpassen eines Anschlusses weiterhin die nächste Fahrmöglichkeit nehmen
- mit einer NV-Fahrkarte (also Produktklasse C, für IRE bis abwärts zur S-Bahn) mußt du, wenn du in einem solchen Fall einen Fernzug nimmst, diesen erst bezahlen (in der Regel also Vollpreisfahrkarte, da es den klassischen Zuschlag etwa zum IC nicht mehr gibt) und dann im Rahmen der Fahrgastrechte wieder einfordern - allerdings wird bei "erheblich ermäßigten Fahrscheinen", momentan werden laut Bedingungen u.a. die Ländertickets und das Schöne Wochenendticket dazugezählt, keine FV-Karte erstattet.
Was passiert, wenn man dennoch auf eigene Faust fährt... im dümmsten Fall einen 40er. Da man aber bei solchen Fahrten meist weite Strecken fährt, den doppelten Fahrpreis, da es ja heißt: Doppelter Fahrpreis, mindestens aber 40 Euro.
Unabhängig davon bleiben die Rechte Hotel- bzw. Taxierstattung, wenn man am selben Betriebstag nicht mehr zu seinem Zielort kommt, unberührt.
Nach Gesetz darf die Bearbeitung maximal einen Monat dauern.Nebenbei - die Bearbeitung meiner Rückerstattung dauert jetzt schon fast 4 Wochen
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
Und wie war es, wenn es keinen nächsten (höherwertigen) Zug gab? Oder dieser erst eine, zwei oder drei Stunden später fuhr?JeDi @ 27 Feb 2010, 23:08 hat geschrieben:Bei Verspätung ab EINER Minute durfte man mit JEDER Fahrkarte einfach in den nächsten, auch höherwertigen Zug einsteigen - das bringt mir mehr als lächerliche 1,50, die noch nichtmal ausgezahlt werden...
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Das war ganz einfach: Angenommen man kam um 12:00 Uhr beim Umsteigepunkt A an.Autobahn @ 28 Feb 2010, 10:27 hat geschrieben: Und wie war es, wenn es keinen nächsten (höherwertigen) Zug gab? Oder dieser erst eine, zwei oder drei Stunden später fuhr?
Man wollte einen Regionalzug um 12:10 nach B nehmen, den man wegen Verspätung um 20 Minuten verpaßt hat.
Weiter angenommen es fuhren folgende Züge A - B:
12:25 ICE -> 12:55
12:30 RE -> 13:40
12:35 RB -> 13:57
Dann durftest du den ICE nehmen.
Wenn es aber so aussah:
12:20 RE -> 12:52
12:40 ICE -> 13:05
dann mußtest du den RE nehmen, wenn du keine ICE-Fahrkarte hattest, weil du die Verspätung mit dem RE besser minimiert hättest und damit nicht mehr berechtigt wärst, mit einem NV-Fahrschein den ICE zu nutzen.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
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ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
Ich glaube, die Frage zielt darauf ab, was man von den alten Rechten hatte wenn eben KEIN anderer Zug in den nächsten zwei Stunden fuhr - wo man ja heute den Fahrpreis unter Umständen nach einiger Bearbeitungszeit anteilig zurückerstattet kriegen kann.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Je nach genauer Situation. Immer gabs als Entschädigung nen Reisegutschein über 20% - IMMER, in der Regel großzügig aufgerundet und direkt vom Zugbegleiter, abends Hotel oder Taxi - DIREKT von der Bahn bezahlt, ohne Auslegen und Erstatten lassen.Autobahn @ 28 Feb 2010, 10:27 hat geschrieben: Und wie war es, wenn es keinen nächsten (höherwertigen) Zug gab? Oder dieser erst eine, zwei oder drei Stunden später fuhr?
Du wirst mir sicher zustimmen, dass ein Reisegutschein (Gültigkeit ein Jahr) kein Bargeld ist. Es soll durchaus Menschen geben, die seltener als ein Mal im Jahr verreisen und mit einem Gutschein nichts anfangen können.JeDi @ 28 Feb 2010, 14:08 hat geschrieben: Je nach genauer Situation. Immer gabs als Entschädigung nen Reisegutschein über 20% - IMMER, in der Regel großzügig aufgerundet und direkt vom Zugbegleiter, abends Hotel oder Taxi - DIREKT von der Bahn bezahlt, ohne Auslegen und Erstatten lassen.
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