JNK @ 4 Apr 2010, 11:06 hat geschrieben: *Staub wegpust*
Ich war grad Mal im Eisenbahnforum.de-Archiv:
Habe ich mich vertan, oder habt ihr diesen meinen Beitrag einfach übersprungen? Oder gibt es gute Gründe, darauf nicht einzugehen, weil die Idee so abwegig ist? Dann hätte ich gerne eine Zusammenfassung.
Modalohr. :rolleyes:
Hmm, die Idee ist eher geeignet für Punkt-Zu Punkt Verbindung. Das wird auch bereits zwischen Luxemburg und Perpignan
gemacht.
Das Problem das wir hier ansprachen ist, daß wir eine echte Netzwirkung hinbekommen. Dazu kann man natürlich entweder die Wagen zwischen Linien "Umsteigen" lassen, wie beim herkömmlichen Einzelwagenverkehr, oder die Ladung.
Wenn Du mit dem Modalohr eine Netzwirkung hinbekommen wolltest, müßtest Du an den Kreuzungspunken einzelner Linien große Parkplätze mit scharenweise Sattelzugmaschinen vorhalten, um in angemessener Zeit die Sattelauflieger "umsteigen" zu lassen.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt
RésoR@il, wobei hier nicht nur eine Umschlagstechnik vorgestellt wird, sondern gleichzeitig ein Netzwirkungskonzept.
Der Name leitet sich von Réseau (=Netz) und Rail (=Schiene) ab, die Züge sollen Planmäßig in Kreisen fahren, wobei an den Knoten die Sattelzüge umsteigen. Ein Klick auf "Cliquez ici pour télécharger la vidéo." lädt das Video herunter.
Das Bienenwabenlogo mit den fahrenden Sternen ist wohl als Metapher des Netzes mit fahrenden Zügen zu verstehen.
In irgendeiner Fachzeitschrift gab es mal das Konzept "CARGO NET: Rangieren Abschaffen!", ist online leider nicht kostenlos einsehbar. Hierbei handelt es sich um dasselbe Konzept, die Ladung umsteigen zu lassen, allerdings waren es diesmal Container, und "umgestiegen" wurde indem man die (normalen) Containerzüge inklusive E-Lok (mit Schwung wegen fehlender Oberleitung) in eine vollautomatische Umschlaganlage fahren lässt, wo dann die Container mit Containerbrücken so wie im vollautomatischen Containerterminal Altenwerder umgeschlagen werden.
Zu nennen wäre noch der CargoBeamer.
Insgesamt find ich es schade, daß man bereit ist, soviel Aufwand zu treiben, nur um das Auflösen und Neuzusammenstellen von Güterzügen zu vermeiden.
Das Problem an diesen Systemen ist allesamt die große Investition bei mäßiger Wirkung. Bei den LKW-auf-die-Bahn Konzepten ist der Nutzlastanteil äußerst schlecht.
Dauernd neue Umschlagtechnikern im Kombinierten Verkehr vorzuschlagen ist nicht zielführend. Wenn man sich bei der Bahn von Anfang an Gedanken gemacht hätt, um den Einzelwagenverkehr immer auf der Höhe der Zeit zu halten; wäre die Güterbahn immer das Nonplusultra des Transports geblieben, die Industrie hätte sich nie von der Bahn abgewendet, alle Industiegebiete hätten Bahnanschluss (d.H. man hätte keine Industriegebiete abseits von Bahnen gebaut), und die einzigen, die Kombiverkehr bräuchten wären Einzelhändler, deren Läden nicht ausschließlich in Industriegebieten sein können, und natürlich Land- und Forstwirtschaft.
Wenn man es hinbekommt, den Einzelwagenverkehr so attraktiv zu machen, daß ein Bahnanschluss Wettbewerbsentscheidend wird, wird's nicht lange dauern, bis die Eigentümer autobahnnaher Industrieunternehmen sich bei den Landeseisenbahnämtern die Klinke in die Hand geben, um Anschluss zu bekommen.