Osterverkehr: IC muss Reisende zurücklassen

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9524
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

viafierretica @ 7 Apr 2010, 21:54 hat geschrieben:Wer zu diesem Zeiten auf den Autobahnen fährt, steht im Stau. Es gibt halt mal Zeiten, wo halb Deutschland unterwegs ist.
Nun ja, auf manchen Strecken schon. Der kleine, aber feine Unterschied liegt darin, dass die Autoinsassen im Sinn des Wortes sitzen. Das einzige, was steht, ist das Auto :P . Und die gewünschte Abfahrt rauscht auch nicht vorbei. Soll heißen, wenn ich vom reservierten Platz an meinem Zielbahnhof die Tür nicht erreiche, weil kein Durchkommen ist, habe ich die A-Karte und muss u.U. schon lange vor der Ankunft den Kampf zur Tür antreten.

Unabhängig von einer Reservierungspflicht, die Höchstzahl der "Stehplätze" sollte restriktiv gehandhabt werden. Entweder lernt die Bahn, dann Zusatzzüge einzusetzen oder die Fahrgäste lernen, dass sie nicht zu jeder beliebigen Zeit fahren können.

Jeder darf sich aussuchen, was besser ist. Aus unternehmerischer Sicht würde ich aber mehr Kapazitäten bereit stellen, denn zufriedene Kunden kommen wieder. Als Investor wäre es mir sche... egal. Aus Sicht des Kunden würde ich eine der möglichen Alternativen nutzen. Eine davon heißt: "Bleib zu Haus und nähr dich redlich!" Da dies aber nicht dem Sinn einer Reise entspricht, bleibt nur die zweite Möglichkeit. Und die ist nicht Spurgeführt, muss von mir selbst bedient werden und kostet in der Regel auch mehr. Schont aber meine Nerven.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
viafierretica
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2390
Registriert: 12 Jun 2004, 23:40

Beitrag von viafierretica »

Autobahn @ 7 Apr 2010, 20:15 hat geschrieben:
ic111 @ 7 Apr 2010, 20:01 hat geschrieben:Wer besonderen Wert auf einen garantierten Sitzplatz legt, kann eh reservieren.  Wer das nicht tut, geht eben das Risiko ein mal zu stehen.  Wo ist das Problem?
Und klettert dann über am Boden sitzende oder liegende Mitreisende wenn er zu seinem Platz gelangen oder aussteigen will? :ph34r:

http://www.br-online.de/bayerisches-fernse...67137299925.xml
Ich habe gerade noch das Video angeschaut. Bei den überfüllten Zügen handelt es sich aber um die ICEs, die statt in Doppeltraktion nur einfach fahren. Da lieht die Ursache nicht im fehlenden Reservierungen oder dem Osterverkehr, sondern dass die reservierten und geplanten Plätze gar nicht angeboten werden - das hängt aber mit dem geplanten Börsengang zusammen. Aber das ist ein anderer Thread......
viafierretica
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2390
Registriert: 12 Jun 2004, 23:40

Beitrag von viafierretica »

Autobahn @ 7 Apr 2010, 22:58 hat geschrieben: Nun ja, auf manchen Strecken schon. Der kleine, aber feine Unterschied liegt darin, dass die Autoinsassen im Sinn des Wortes sitzen. Das einzige, was steht, ist das Auto :P . Und die gewünschte Abfahrt rauscht auch nicht vorbei. Soll heißen, wenn ich vom reservierten Platz an meinem Zielbahnhof die Tür nicht erreiche, weil kein Durchkommen ist, habe ich die A-Karte und muss u.U. schon lange vor der Ankunft den Kampf zur Tür antreten.

Unabhängig von einer Reservierungspflicht, die Höchstzahl der "Stehplätze" sollte restriktiv gehandhabt werden. Entweder lernt die Bahn, dann Zusatzzüge einzusetzen oder die Fahrgäste lernen, dass sie nicht zu jeder beliebigen Zeit fahren können.

Jeder darf sich aussuchen, was besser ist. Aus unternehmerischer Sicht würde ich aber mehr Kapazitäten bereit stellen, denn zufriedene Kunden kommen wieder. Als Investor wäre es mir sche... egal. Aus Sicht des Kunden würde ich eine der möglichen Alternativen nutzen. Eine davon heißt: "Bleib zu Haus und nähr dich redlich!" Da dies aber nicht dem Sinn einer Reise entspricht, bleibt nur die zweite Möglichkeit. Und die ist nicht Spurgeführt, muss von mir selbst bedient werden und kostet in der Regel auch mehr. Schont aber meine Nerven.
Wie sollen "die Kunden das lernen"? Sollen sie Weihnachten nicht zu den Verwandten fahren?

Ob ein Stau die Nerven schont, sei mal dahingestellt. Die Agressionen im Straßenverkehr sprechen nicht unbedingt dafür. Und ob eine Fahrt im 45km-Stau auf der A8 pünktlich zu jedem Ferienbeginn unbedingt sehr erholsam ist, möchte ich mal bezweifeln. Auch diese Autofahrer machen diese Prozedur jedes Mal wieder mit und "lernen" nicht.
ic111
Doppel-Ass
Beiträge: 135
Registriert: 13 Feb 2008, 21:19

Beitrag von ic111 »

Letztendlich würde es auch auf die Fahrpreise durchschlagen, wenn soviele Züge vorgehalten würden dass selbst im schlimmsten Weihnachtsverkehr garantiert nirgendwo jemand stehen muss. Schließlich wären das Züge, die schätzungsweise mindestens 90 Prozent der Zeit nicht benötigt werden weil da einfach weniger Leute unterwegs sind.

Wenn man jetzt aber den Leuten im Weihnachtsverkehr sagen würde "ihr kommt nicht mit weil ihr vielleicht nur einen Stehplatz kriegen würdet", wäre das die Botschaft "nehmt den Flieger / das Auto". Weil wer würde realistischerweise deswegen seine Planung um vielleicht Tage verschieben?

Oder, weiter gesponnen: Stellen wir uns vor jemand hat kein Auto, und käme wegen einer Reservierungspflicht zumindest einen Tag später als geplant an. Könnte das nicht ein ziemlich starker Impuls sein sich eines anzuschaffen? Wäre denke ich nicht im Sinne der Bahn.

Also irgendwo muss man da denke ich einfach einen Kompromiss machen, und dass der nicht so aussehen sollte das plötzlich die Züge die halbe Länge haben da sind wir uns denke ich eh einig... Ein paar Stehplätze anbieten zu können ist denke ich einfach ein Vorteil der Bahn (ein Flieger etwa kann eine unerwartete Lastspitze nicht so einfach auffangen), und wenn mehr Leute stehen müssen halte ich das eher für eine Fehlplanung / Unfähigkeit auf Seite der Bahn, für die eine Reservierungspflicht ein allzu bequemer Ausweg wäre.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13808
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Morgen fahre ich auch mit einem IC, von Bergen auf Rügen nach Dresden Neustadt. Hoffentlich lässt man mich nicht zurück ;)
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Fastrider
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2463
Registriert: 21 Okt 2007, 00:53

Beitrag von Fastrider »

autolos @ 7 Apr 2010, 09:09 hat geschrieben: Das geht auf Strecken mit sehr wenigen Halten bzw. bei eindeutigen Punkt-Punkt-Verkehren, aber nicht in Deutschland. Eine Reservierung von Münster nach Düsseldorf macht nämlich eine Reservierung von Duisburg nach Stuttgart unmöglich, weil sie sich für 15 Minuten überschneiden, wer von nur Göttingen bis Kassel-Wilhelmshöhe im ICE sitzt, verhindert eine Reservierung von Berlin nach Frankfurt.
Die Italiener kriegen das auch hin. Gut vor Feiertagen ist der Zug auch mal ausgebaucht und wenn man zu spät kommt, kann man an Ostern nicht fahren. Aber viele Halte gibts da auch, zumindest bei den ESCity, die ebenfalls reservierungspflichtig sind.
Benutzeravatar
Tequila
Kaiser
Beiträge: 1535
Registriert: 21 Jul 2005, 00:57
Wohnort: Selke-Aue (LHEW)

Beitrag von Tequila »

Fastrider @ 8 Apr 2010, 21:22 hat geschrieben: Die Italiener kriegen das auch hin. Gut vor Feiertagen ist der Zug auch mal ausgebaucht und wenn man zu spät kommt, kann man an Ostern nicht fahren. Aber viele Halte gibts da auch, zumindest bei den ESCity, die ebenfalls reservierungspflichtig sind.
Ist es in Italien denn auch so umsteigelastig wie in Deutschland oder eher Start-Ziel-Verkehr in einem Zug?
Wer bspw. Braunschweig - Hamburg fährt, wird immer umsteigen müssen. Oder Osnabrück - Leipzig oder Offenburg - Hannover oder ...

Was soll mit einem Fahrgast passieren, der wegen einer Zugverspätung einen Anschluß verpaßt? Diesen im nächsten Zug mitnehmen, obwohl es dort regulär keinen Reservierungsplatz mehr gibt? Denke das wird mir langsam zu unausgegoren, da lassen wir es besser mal, wie es derzeit ist. Ich hoffe, es plädiert hier jetzt keiner dafür, nur noch Fahrscheine für eine Relation eines Zuges und nicht mehr die gesamte Reisekette auszustellen...?!


Ich finde es immer noch am besten, wie es derzeit ist. Wer das Risiko eingehen will zu stehen, holt einfach nur eine Fahrkarte. Wer sitzen will, reserviert. So ist für jedes Bedürfnis was dabei. Und ich hab noch nie erlebt, daß jemand einen von mir reservierten Sitzplatz nicht freigibt (spätestens nach Zeigen der Reservierung) oder daß die Zuggänge von Stehern überfüllt sind (höchstens rund um die Einstiegsbereiche oder bei Extremsituationen, wie gerissene Oberleitung und daher stundenlang kein Zugverkehr in die entsprechende Richtung stattgefunden), so daß man nicht mehr zu seinem Sitzplatz kommt oder ständig einem die Arme von den Stehern ins Gesicht bumsen (ungefähres Zitat Autobahn).
Tut mir leid, aber ich bin nicht bereit, für das maximale Bedürfnis Weniger (maximale Anzahl an Leuten im Zug, wie Sitzplätze verfügbar sind) für wider das Interesse der Mehrheit so extreme Einschränkungen (Aufgabe der Flexibiltät; besonders wichtig, wenn man nicht weiß, wie lange ein Termin dauert oder wenn man einen Ausflug macht und sich einfach nicht auf eine feste Zeit festlegen möchte) hinzunehmen. Vom dann abzusehenden Preisanstieg der Bahn, weil durchschnittlich weniger Leute pro Zug befördert werden und etliche Leute von der Res.-Pflichtregelung verunsichert werden, mal abgesehen.

Jemand hatte mal das Beispiel RENFE iin Spanien gebracht, die Meister der Globalpreise und Reservierungspflichten. So nach dem Motto, so kurze Züge und vergleichsweise dünne Takte; ob uns das hier dann auch drohen würde?!

Und wenn es Leute wie Autobahn (kein persönlicher Angriff auf dich) stört, daß es mal so sein könnte im Zug wie von ihm geschildert, dann sollte er vielleicht doch lieber bei "der Verkehrsalternative" (Zitat Larry Laffer) bleiben.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
pippo946
Routinier
Beiträge: 269
Registriert: 07 Mai 2008, 12:48
Wohnort: Pattenham

Beitrag von pippo946 »

Tequila @ 9 Apr 2010, 05:41 hat geschrieben: Denke das wird mir langsam zu unausgegoren, da lassen wir es besser mal, wie es derzeit ist.

Ich finde es immer noch am besten, wie es derzeit ist. Wer das Risiko eingehen will zu stehen, holt einfach nur eine Fahrkarte. Wer sitzen will, reserviert. So ist für jedes Bedürfnis was dabei.
Tut mir leid, aber ich bin nicht bereit, für das maximale Bedürfnis Weniger (maximale Anzahl an Leuten im Zug, wie Sitzplätze verfügbar sind) für wider das Interesse der Mehrheit so extreme Einschränkungen (Aufgabe der Flexibiltät; besonders wichtig, wenn man nicht weiß, wie lange ein Termin dauert oder wenn man einen Ausflug macht und sich einfach nicht auf eine feste Zeit festlegen möchte) hinzunehmen. Vom dann abzusehenden Preisanstieg der Bahn, weil durchschnittlich weniger Leute pro Zug befördert werden und etliche Leute von der Res.-Pflichtregelung verunsichert werden, mal abgesehen.

Jemand hatte mal das Beispiel RENFE iin Spanien gebracht, die Meister der Globalpreise und Reservierungspflichten. So nach dem Motto, so kurze Züge und vergleichsweise dünne Takte; ob uns das hier dann auch drohen würde?!

Und wenn es Leute wie Autobahn (kein persönlicher Angriff auf dich) stört, daß es mal so sein könnte im Zug wie von ihm geschildert, dann sollte er vielleicht doch lieber bei "der Verkehrsalternative" (Zitat Larry Laffer) bleiben.
das sehe ich 100%ig genauso!
Benutzeravatar
autolos
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2040
Registriert: 26 Jul 2004, 14:08
Wohnort: Aschaffenburg

Beitrag von autolos »

firefly @ 7 Apr 2010, 17:20 hat geschrieben: Die meisten Züge haben mehr als einen Sitz. Belegungen, die sich auf einem Streckenteil überlappen, lassen sich problemlos über die Vielzahl an Sitzen aneinander vorbei besetzen.
Ist es schlimm, daß ich das nun nicht verstanden habe? Schwachlastzeiten sind doch eh nicht das Problem. Schwierig sind die Zeiten voller Züge. Und wenn dann ein Sitzplatz über 600 km nicht reserviert werden kann, weil zwischendurch eine 20km-Reservierung vorliegt, ist das schlicht Unfug.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Fastrider
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2463
Registriert: 21 Okt 2007, 00:53

Beitrag von Fastrider »

Tequila @ 9 Apr 2010, 05:41 hat geschrieben: Ist es in Italien denn auch so umsteigelastig wie in Deutschland oder eher Start-Ziel-Verkehr in einem Zug?
Wer bspw. Braunschweig - Hamburg fährt, wird immer umsteigen müssen. Oder Osnabrück - Leipzig oder Offenburg - Hannover oder ...

Was soll mit einem Fahrgast passieren, der wegen einer Zugverspätung einen Anschluß verpaßt? Diesen im nächsten Zug mitnehmen, obwohl es dort regulär keinen Reservierungsplatz mehr gibt? Denke das wird mir langsam zu unausgegoren, da lassen wir es besser mal, wie es derzeit ist. Ich hoffe, es plädiert hier jetzt keiner dafür, nur noch Fahrscheine für eine Relation eines Zuges und nicht mehr die gesamte Reisekette auszustellen...?!
Also in Italien wird schon weniger umgestiegen als bei uns und wenn, dann ists meist nur der Nahverkehrsvor- oder -nachlauf. Aber es gibt trotzdem durchgehende Global- und Sparpreise für Umsteigverbindungen. Dazu kommt noch, dass die Umsteigzeiten in der Regel viel grosszügiger als bei uns sind. Trotzdem wird man bei Verspätung mit durchgehender Fahrkarte kostenlos umgebucht, bei selbstzusammengestückelten Verbindungen gelten dagegen die üblichen Storno- und Umtauschbedingungen und -gebühren, wenn man irgendeinen SmartPrice mit "Umtausch ausgeschlossen" hat, ist die Fahrkarte wertlos. Aber nur, wenn man die Verbindung selbst gestückelt hat und nicht, wenn der SmartPrice für die gesamte Strecke gekauft wurde. In letzterem Fall wird man umgebucht.
Fastrider
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2463
Registriert: 21 Okt 2007, 00:53

Beitrag von Fastrider »

autolos @ 9 Apr 2010, 13:37 hat geschrieben: Ist es schlimm, daß ich das nun nicht verstanden habe? Schwachlastzeiten sind doch eh nicht das Problem. Schwierig sind die Zeiten voller Züge. Und wenn dann ein Sitzplatz über 600 km nicht reserviert werden kann, weil zwischendurch eine 20km-Reservierung vorliegt, ist das schlicht Unfug.
Also 20km Reservierungen gibt es in Italien weniger, hier wirkt die grosse Preisdifferenz zum Regionalverkehr abschreckend (z.T. dreifacher Preis im Fernverkehr). Das Problem überlappender Reservierungen hat man aber genau so, z.B. Milano - Firenze und Bologna - Roma.
viafierretica
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2390
Registriert: 12 Jun 2004, 23:40

Beitrag von viafierretica »

Ist es in Italien denn auch so umsteigelastig wie in Deutschland oder eher Start-Ziel-Verkehr in einem Zug?
Italien ist eher vergleichbar wie Deutschland, zumindest beim ECC, der dem IC vergleichbar ist.
Beim Eurostar ist es meist Punkt-zu-Punkt-Verbindung Milano - Roma mit 1 bis 2 Zwischenhalten, auch das ist logistisch noch zu bewältigen....
Fastrider
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2463
Registriert: 21 Okt 2007, 00:53

Beitrag von Fastrider »

viafierretica @ 9 Apr 2010, 15:32 hat geschrieben:Italien ist eher vergleichbar wie Deutschland, zumindest beim ECC, der dem IC vergleichbar ist.
Beim Eurostar ist es meist Punkt-zu-Punkt-Verbindung Milano - Roma mit 1 bis 2 Zwischenhalten, auch das ist logistisch noch zu bewältigen....
Es gibt Züge mit Halt in Torino, Milano, Bologna, Firenze, Roma und Napoli. Überlappungsreservierungen gibt es vor allem zweischen Bologna und Roma. Umsteigverbindungen im Inlandsverkehr speilen vor allem in Bologna (Milano/Venezia zu Roma/Adria), Roma bzw. Napoli (vom ES aus dem Norden in den IC in den tiefen Süden) und Milano (von Torino Richtung Bologna).
firefly
Kaiser
Beiträge: 1667
Registriert: 02 Feb 2008, 13:02
Wohnort: UWEH
Kontaktdaten:

Beitrag von firefly »

autolos @ 9 Apr 2010, 13:37 hat geschrieben: Ist es schlimm, daß ich das nun nicht verstanden habe? Schwachlastzeiten sind doch eh nicht das Problem. Schwierig sind die Zeiten voller Züge. Und wenn dann ein Sitzplatz über 600 km nicht reserviert werden kann, weil zwischendurch eine 20km-Reservierung vorliegt, ist das schlicht Unfug.
Unfug ist allein die absurde Vorstellung, dass ein Platz nur ein einziges Mal pro Zuglauf besetzt werden kann.
Fastrider
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2463
Registriert: 21 Okt 2007, 00:53

Beitrag von Fastrider »

firefly @ 10 Apr 2010, 17:17 hat geschrieben: Unfug ist allein die absurde Vorstellung, dass ein Platz nur ein einziges Mal pro Zuglauf besetzt werden kann.
Nein darumgeht es nicht. Reisender 1 möchte von Köln nach Mannheim mit Umstieg nach Freiburg und Reisender 2 von Frankfurt Flughafen nach Ulm. Dann gibt es in der Überlappungsstrecke Platzmangel.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13808
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Fastrider @ 10 Apr 2010, 18:08 hat geschrieben: Dann gibt es in der Überlappungsstrecke Platzmangel.
Und auf der Reststrecke heiße Luft. Das hat allerdings mit der Reservierung nichts zu tun, das ist nunmal so.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
pippo946
Routinier
Beiträge: 269
Registriert: 07 Mai 2008, 12:48
Wohnort: Pattenham

Beitrag von pippo946 »

Fastrider @ 10 Apr 2010, 18:08 hat geschrieben: Nein darumgeht es nicht. Reisender 1 möchte von Köln nach Mannheim mit Umstieg nach Freiburg und Reisender 2 von Frankfurt Flughafen nach Ulm. Dann gibt es in der Überlappungsstrecke Platzmangel.
Wie denn das? Es gibt doch mehr als zwei Plätze im Zug? Nicht alle Reisende wollen genau diese Strecke reisen...Und überhaupt, wie wolltest du das Problem der besetzten zwei Plätze (durch Reservierung) lösen? Dem Reisenden sagen: "In ICE A können Sie reservieren, in ICE B (da nur 30min Fahrzeit) leider nicht, dafür in ICE C (Reststrecke, zb 45 Min) dann wieder schon...!" ??
firefly
Kaiser
Beiträge: 1667
Registriert: 02 Feb 2008, 13:02
Wohnort: UWEH
Kontaktdaten:

Beitrag von firefly »

Fastrider @ 10 Apr 2010, 18:08 hat geschrieben: Nein darumgeht es nicht. Reisender 1 möchte von Köln nach Mannheim mit Umstieg nach Freiburg und Reisender 2 von Frankfurt Flughafen nach Ulm. Dann gibt es in der Überlappungsstrecke Platzmangel.
Wenn das nur einzelne Reisende betrifft, wird das in der grosser Anzahl der Sitze pro Zug nicht weiter auffallen. Gibt es aber dominante Reisemuster, die sich überlappen, dann muss man die Zugläufe danach anpassen. Grundsätzlich zwingt eine Reservierungspflicht zu sehr viel sorgfältigerer Planung des eingesetzten Rollmaterials. Das nützt den Reisenden vor allem in der Weise, dass Die Züge Nachfrage-orientiert eingesetzt werden.
Mittelrheinbahn
Routinier
Beiträge: 335
Registriert: 20 Jan 2010, 19:03
Wohnort: 600-Seelen-Kaff (Busse im 2-Stunden-Takt)
Kontaktdaten:

Beitrag von Mittelrheinbahn »

firefly @ 10 Apr 2010, 22:57 hat geschrieben: Wenn das nur einzelne Reisende betrifft, wird das in der grosser Anzahl der Sitze pro Zug nicht weiter auffallen. Gibt es aber dominante Reisemuster, die sich überlappen, dann muss man die Zugläufe danach anpassen. Grundsätzlich zwingt eine Reservierungspflicht zu sehr viel sorgfältigerer Planung des eingesetzten Rollmaterials. Das nützt den Reisenden vor allem in der Weise, dass Die Züge Nachfrage-orientiert eingesetzt werden.
Eine Alternative hierzu wäre intensivste Fahrgastzählungen, bis jetzt habe ich erst einmal eine miterlebt, und dann auch noch in einer RB. :ph34r:
[img]http://img91.imageshack.us/img91/6929/u ... 873071.jpg[/img]Top 3 der Verspätungsgründe (2008)

1.) Verzögerungen im Betriebsablauf
2.) Warten auf Anschlussfahrgäste
3.) Bauarbeiten an der Strecke
viafierretica
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2390
Registriert: 12 Jun 2004, 23:40

Beitrag von viafierretica »

Mittelrheinbahn @ 10 Apr 2010, 23:54 hat geschrieben: Eine Alternative hierzu wäre intensivste Fahrgastzählungen, bis jetzt habe ich erst einmal eine miterlebt, und dann auch noch in einer RB.
Die "intensivsten Fahrgastzählungen" kosten aber auch sehr viel Geld, das man auch in das Angebot oder den Service stecken könnte, und sind immer von Zufälligkeiten begleitet. Auch für die Zukunft helfen sie nicht immer weiter, da es immer wieder Änderungen der Verkehrsströme gibt oder singuläre Ereignisse (z.B. Konzerte, Messen,....) und deren Überlagerung, für die Daten aus der Vergangenheit gar nichts helfen. Zudem gibt es externe Faktoren wie Benzinpreis, Wetter, Arbeitslosigkeit etc., die massiven Einfluss auf die Verkehrsströme haben.
firefly
Kaiser
Beiträge: 1667
Registriert: 02 Feb 2008, 13:02
Wohnort: UWEH
Kontaktdaten:

Beitrag von firefly »

Mittelrheinbahn @ 10 Apr 2010, 23:54 hat geschrieben: Eine Alternative hierzu wäre intensivste Fahrgastzählungen, bis jetzt habe ich erst einmal eine miterlebt, und dann auch noch in einer RB. :ph34r:
Die Reservierungspflicht liefert präzise Zahlen ohne Zusatzkosten.
Fastrider
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2463
Registriert: 21 Okt 2007, 00:53

Beitrag von Fastrider »

Nach der ganzen Diskussion über die Reservierungspflicht: Wie sieht es eigentlich mit den Fahrgastrechten in einem solchen Fall ist, also wenn man z.B. wegen eine Rauswurfs oder Einsteigeverbots sein Ziel 80 Minuten zu spät erreicht?
Benutzeravatar
autolos
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2040
Registriert: 26 Jul 2004, 14:08
Wohnort: Aschaffenburg

Beitrag von autolos »

firefly @ 10 Apr 2010, 22:57 hat geschrieben: Wenn das nur einzelne Reisende betrifft, wird das in der grosser Anzahl der Sitze pro Zug nicht weiter auffallen. Gibt es aber dominante Reisemuster, die sich überlappen, dann muss man die Zugläufe danach anpassen. Grundsätzlich zwingt eine Reservierungspflicht zu sehr viel sorgfältigerer Planung des eingesetzten Rollmaterials. Das nützt den Reisenden vor allem in der Weise, dass Die Züge Nachfrage-orientiert eingesetzt werden.
Das ist genau der Punkt, der sich offenbar Deinem Verständnis verschließt. Es gibt im deutschen Streckennetz eine Vielzahl von Verknüpfungspunkten, die von sehr viele Reisenden genutzt werden. Es fahren also zwischen einzelnen Verknüpfungspunkten nicht einzelne Reisende, sondern viele. Die Verknüpfungspunkte liegen zudem recht dicht beieinander. Weiterhin werden die Bediengungshäufigkeiten auf eineigen Relationen durch Umsteigeverbindungen vergrößert. So werden Verkehrsnetze gebildet, die es in monozentrischen Ländern wie Frankreich nicht gibt.

Es geht also z.B. nicht um die wenigen Reisenden, die auf dem Weg von Würzuburg/Aschaffenburg nach Karlsruhe drei Züge auf kurzen Abschnitten benutzen, sondern um die vielen Reisenden aus Würzburg und Aschaffenburg, die in Frankfurt umsteigen, die vielen, die in Frankfurt ein- und in Mannheim umsteigen und die vielen, die in Mannheim ein- und in Karlsruhe aussteigen. Derlei Beispiele ließen sich aber im deutschen Streckennetz zuhauf finden - lange Reisen, die sinnvollerweise nicht durchgehend erbracht werden können.

Die von Dir für möglich gehaltenen dominanten Reisemuster, mag es geben, aber die Dominanz ist allenfalls eine relative, d.h., die weiteren Reisemuster behalten ein Gewicht, das das des Hauptreisemusters weiterhin erreicht.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Benutzeravatar
Tequila
Kaiser
Beiträge: 1535
Registriert: 21 Jul 2005, 00:57
Wohnort: Selke-Aue (LHEW)

Beitrag von Tequila »

Fastrider @ 12 Apr 2010, 11:40 hat geschrieben: Nach der ganzen Diskussion über die Reservierungspflicht: Wie sieht es eigentlich mit den Fahrgastrechten in einem solchen Fall ist, also wenn man z.B. wegen eine Rauswurfs oder Einsteigeverbots sein Ziel 80 Minuten zu spät erreicht?
Ich nehme mal an, die Bahn beruft sich dann auf §9.2.3 BBPV

"Die vorstehenden Ansprüche nach den Nummern 9.1.1 bis 9.2.2 bestehen nicht, wenn
der Ausfall, die Verspätung oder das Anschlussversäumnis auf eine der folgenden Ursachen
zurückzuführen ist: (i) betriebsfremde Umstände, die der den Zug betreibende Beförderer trotz
Anwendung der nach Lage des Falles gebotenen Sorgfalt nicht vermeiden und deren Folgen er
nicht abwenden konnte, (ii) Verschulden des Reisenden oder (iii) Verhalten eines Dritten, das
der Beförderer trotz Anwendung der nach Lage des Falles gebotenen Sorgfalt nicht vermeiden
und dessen Folgen er nicht abwenden konnte."
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13808
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Also man bekommt dann auch den Sparpreis bzw. sonstige Kosten nicht zurück, wenn man das Ziel viel zu spät erreicht?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
Tequila
Kaiser
Beiträge: 1535
Registriert: 21 Jul 2005, 00:57
Wohnort: Selke-Aue (LHEW)

Beitrag von Tequila »

Wenn man "irgendwie" bis zum Ziel gekommen ist, warum soll man dann den Sparpreis zurückbekommen?
Sonstige Kosten - wenn man sein Ziel nicht mit dem letzten Zug erreichen konnte, dann sicherlich das übliche, also Hotel oder Taxi (max. 80 EUR), je nachdem, was billiger ist.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13808
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Tequila @ 12 Apr 2010, 17:05 hat geschrieben: Wenn man "irgendwie" bis zum Ziel gekommen ist, warum soll man dann den Sparpreis zurückbekommen?
Wegen der Verspätung?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
Tequila
Kaiser
Beiträge: 1535
Registriert: 21 Jul 2005, 00:57
Wohnort: Selke-Aue (LHEW)

Beitrag von Tequila »

Dann kriegt man aber höchstens 25% des Fahrpreises ab 60 bzw. 50% des Fahrpreises ab 120 Minuten Verspätung zurück, aber nicht den ganzen Sparpreis. Bei Sparpreis 29,- lohnt sich das ja richtig :P
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13808
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Tequila @ 12 Apr 2010, 17:31 hat geschrieben: Dann kriegt man aber höchstens 25% des Fahrpreises ab 60 bzw. 50% des Fahrpreises ab 120 Minuten Verspätung zurück, aber nicht den ganzen Sparpreis. Bei Sparpreis 29,- lohnt sich das ja richtig :P
Das meinte ich doch :D

Aber gut, dann hat man wenigstens die Fahrgastrechte, solange sich die Bahn nicht rausredet.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
DumbShitAward
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3611
Registriert: 11 Mai 2009, 10:46
Wohnort: München

Beitrag von DumbShitAward »

Zumindest in der Vergangenheit war es so (also vor der Veränderung der Fahrgastrechte), dass man auch bei Sparpreistickets seine Entschädigung bekommen hat - zumindest ging mir das bis dato immer so.

Ich glaube nicht, dass man mit 9.2.3 BBPV sonderlich weit kommt, wenn ein Zug wegen Überfüllung geräumt wird.

Abs. 1 bezieht sich auf betriebsfremde Umstände, d.h. Blitzeinschläge, Erdrutsch, usw. also höhere Gewalt.
Abs. 2 auf ein Verschulden des Reisenden. Gut, hier könnte man freilich argumentieren, dass der Reisende selbst schuld ist, wenn er am Ostersonntag nicht reserviert, das ist aber schon arg positivistisch. Gemeint ist wohl eher zu spätes erscheinen am Bahnhof.
Abs. 3 bezieht sich auf juristische "Dritte", d.h. weder die Bahn noch den bzw. die Fahrgäste - also auch nicht MITreisende, sondern den etwaigen Personenunfall, eine Bombendrohung, usw.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Antworten