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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Hot Doc @ 18 Jan 2010, 22:36 hat geschrieben: Auch das haben wir beizeiten schon diskutiert. Wir haben sie (sogar heute schon mehr als man in Zukunft brauchen würde), aber das Netz müßte dafür an einigen Stellen besser ausgebaut werden.
Stimmt, deswegen brauchen wirs nicht nochmal wiederholen. Klar haben wir heute diese Kapazität, nachdem die regenerativen Energien ja momentan nur eine Randerscheinung sind, aber wenn man die regenerativen Energien ausbaut wird man die konventionellen Kraftwerke zurückbauen, und dann siehts halt anders aus.
Hot Doc @ 18 Jan 2010, 23:05 hat geschrieben:Weil die kleinen (meistens) mit Erd- oder Biogas betrieben werden, was deutlich sauberer ist als Steinkohle.
Man kann auch große Kraftwerke mit Erdgas betreifen - wird ja auch gemacht. Wenn es genug Erdgas gäbe, würde man sicherlich alle Kraftwerke mit Gas betreiben. Biogas ist nicht in ausreichender Menge vorhanden, deswegen kommts für Großkraftwerke nicht in Frage, genausowenig wie für eine entsprechend große Menge Kleinkraftwerke. Hier sehe ich also nicht den großen Vorteil von Kleinkraftwerken. Der Große Vorteil liegt in der Kraft-Wärme-Kopplung bei Anlagen mit großem Wärmebedarf - aber dieser große Wärmebedarf muss halt vorhanden sein.

Generell gilt aber: Kleinkraftwerke haben einen deutlich schlechteren Wirkungsgrad als Großkraftwerke. Großheizkraftwerke durch ne Armee Kleinheizkraftwerke zu ersetzen ist jedenfalls definitiv nicht sinnvoll.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 18 Jan 2010, 23:59 hat geschrieben: Generell gilt aber: Kleinkraftwerke haben einen deutlich schlechteren Wirkungsgrad als Großkraftwerke. Großheizkraftwerke durch ne Armee Kleinheizkraftwerke zu ersetzen ist jedenfalls definitiv nicht sinnvoll.
Stationär und nah am Arbeitspunkt gesehen hast Du vollkommen recht. Allerdings können Kleinkraftwerke Lastschwankungen schneller ausgleichen und haben eine bessere(*) Funktion von Wirkungsgrad über Lastprozenten, damit kann der effektive** Wirkungsgrad von Kleinanlagen über Großanlagen liegen wenn die Lastkurve stark zeitlich variant ist.

* durch das Zu und Abschalten von Kleinanlagen bleibt der Wirkungsgrad von einem Cluster Kleinanlagen konstant, eine Großanlage auf Halblast hat nen horrenden Wirkungsgrad.

** integriert über einen Referenzzeitraum (z.B. ein Tag)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 19 Jan 2010, 09:57 hat geschrieben: Stationär und nah am Arbeitspunkt gesehen hast Du vollkommen recht. Allerdings können Kleinkraftwerke Lastschwankungen schneller ausgleichen und haben eine bessere(*) Funktion von Wirkungsgrad über Lastprozenten, damit kann der effektive** Wirkungsgrad von Kleinanlagen über Großanlagen liegen wenn die Lastkurve stark zeitlich variant ist.
Ja gut, allerdings wird sowas ja (zumindest momentan) von den Kraftwerksbetreibern schon entsprechend gesteuert, so dass man in der Regel nicht mehrere Anlagen auf Teillast, sondern einen Teil an und einen Teil aus hat, Feinregelung dann über Speicherwasserkraftwerke etc. Aber stimmt schon, von diesen Voraussetzungen darf man natürlich mit zunehmender Verbreitung von regenerativen Energien nimmer ausgehen.

Auf der anderen Seite - wie sieht das eigentlich aus, wenn man GuD-Anlagen in Teillast mit Kleinanlagen in Volllast im Sommer vergleicht? Da wären die Wirkungsgrade auch mal nicht uninteressant.
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Beitrag von Hot Doc »

Boris Merath @ 18 Jan 2010, 23:59 hat geschrieben: Klar haben wir heute diese Kapazität, nachdem die regenerativen Energien ja momentan nur eine Randerscheinung sind, aber wenn man die regenerativen Energien ausbaut wird man die konventionellen Kraftwerke zurückbauen, und dann siehts halt anders aus.
Wir haben auch die Kapazität wenn wir mal eben in den nächsten 20 Jahren ein paar GW mehr aus regenerativen Energien rausholen. Auch das hab ich durch Angabe von Quellen belegt. Ob man dafür jetzt die AKWs oder die großen Kohlekraftwerke ausschaltet ist ziemlich egal.
Generell gilt aber: Kleinkraftwerke haben einen deutlich schlechteren Wirkungsgrad als Großkraftwerke. Großheizkraftwerke durch ne Armee Kleinheizkraftwerke zu ersetzen ist jedenfalls definitiv nicht sinnvoll.
In gewissem Rahmen eben schon. Iarn hat ja schön erklärt wieso. Ein weiterer Unterschied ist, dass eben auch große Erdgaskaftwerke länger zum Ein- und Ausschalten brauchen und dabei auch jedesmal viel Energie verloren geht. Viele Kleinkraftwerke kann man wesentlich schneller schalten und auch die Energieverluste halten sich in Grenzen.

[/QUOTE]Ja gut, allerdings wird sowas ja (zumindest momentan) von den Kraftwerksbetreibern schon entsprechend gesteuert, so dass man in der Regel nicht mehrere Anlagen auf Teillast, sondern einen Teil an und einen Teil aus hat, Feinregelung dann über Speicherwasserkraftwerke etc.
Das versucht man, aber der Strom soll ja auch nicht unbedingt über längere Strecken transportiert werden. Also ist es gerade für nciht so sehr verstädterte Gegenden durchaus sinnvoll auf kleinere Anlagen zu setzen, die nebenbei noch eine wesentlich höhere Ausfallgarantie haben.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Bundesregierung will Uraltmeiler am Netz lassen.
Die Atomlobby hat sich durchgesetzt: Die Bundesregierung will nach SPIEGEL-Informationen vorerst alle 17 deutschen Kernkraftwerke am Netz lassen, darunter auch die Uraltmeiler Neckarwestheim und Biblis - die durch einen Trick weiterbetrieben werden dürfen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...,673585,00.html
Wer keine extrem launischen Kommentare auf aus dem Zusammenhang gerissenen Zitate lesen will, sollte hier aufhören zu lesen.
Und es wurden Strategiepapiere bekannt, denen zufolge der Betreiber EnBW zeigen die Stromproduktion in Neckarwestheim 1 gezielt drosselte, um die Reststrommenge des Reaktors künstlich zu strecken. Ziel war es den Papieren zufolge, seine Betriebserlaubnis bis über die Bundestagswahl zu retten, in der Hoffnung auf einen schwarz-gelben Wahlsieg.EnBW dagegen erklärte, wahltaktische Erwägungen spielten bei der Einsatzplanung keine Rolle.
Hat funktioniert. Zufällig. :ph34r:
Das Bremer Energie-Institut kommt auf ähnliche Summen: Je nachdem, wie viele Jahre die Meiler zusätzlich laufen und wie hoch der Strompreis steht, wären Gewinne von bis zu 339 Milliarden Euro möglich.
Erst wollte ich Lokomotivführer werden, da war ich noch sehr klein. Dann wollte ich Profi-Fussballer werden. Daraus ist nix geworden. Dann wollte ich eine Bank gründen. Doch das war mir zu aufgeblasen. Jetzt will ich ein Atomkraftwerk werden! Heiße Luft produziere ich genug! :ph34r:
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) plant, mindestens die Hälfte des Geldes abzuschöpfen. Josef Göppel, Energieexperte der CSU und Obmann im Umweltausschuss, fordert gar 75 Prozent.
Oh weh, die armen Energieversorger. 50 % als Spende an die FDP und 75% an die CSU! Was wird da noch übrig bleiben? Auf jeden Fall nix für die CDU. :ph34r:
Denn die schwarz-gelbe Regierung hat in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, die Kernkraft nur als Brückentechnologie einzusetzen und die Extragewinne der Industrie dafür zu nutzen, den Übergang ins Ökostrom-Zeitalter zu beschleunigen.
Na, wer wird denn hinter sich die Brücken abreißen? Außer der Bahn reißt niemand Brücken ab. :ph34r:

Edit: Ach ja, einen bösen Gedanken hatte ich ganz vergessen:
Der Großteil der Zusatzgewinne sei allerdings erst ab 2014 zu erwarten, da die Konzerne ihre Meiler voraussichtlich erst mit moderner Sicherheitstechnik aufrüsten müssten
Wie jetzt, die sichersten Meiler des Universums können noch sicherer? Ist das dann die Quadratur des Kreises? :ph34r:
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JNK
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Beitrag von JNK »

Ich kauf' mir ein Gesetz...
Neue Großspenden bringen FDP und CDU in Bedrängnis
Auch die Solarindustrie hat die Partei nach SPIEGEL-Informationen finanziell unterstützt: Am 12. September hatte die Firma Solarworld ein Abendessen für potentielle FDP-Spender organisiert. Bei der Veranstaltung, an der auch Parteichef Guido Westerwelle und Bundesschatzmeister Hermann Otto Solms teilnahmen, ist nach FDP-Angaben eine "Rekordsumme" zusammengekommen.

Pikant dabei: Wenige Wochen nach der Bundestagswahl änderten die Liberalen ihre Position in der Solarpolitik. Die in den Koalitionsverhandlungen zunächst geforderte Reduzierung der Fördermittel für Photovoltaikanlagen um 30 Prozent entfiel schließlich im Koalitionsvertrag, stattdessen wurde ein "Dialog mit der Solarbranche" vereinbart.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,673575,00.html
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Handelsblatt: Mega-Batterie soll Windstrom speichern

Interessante Entwicklung, zumal wenn die Technik fortentwickelt wird, irgendwann die Dinger in eine Lokomotive passen könnten. könnten.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Naja, rechnen wir mal nach:
Die Batterie hat eine Leistung von 1MW, weiter unten ist die Rede dass sie 700kWh speichern kann.

Ich zitiere mal aus dem Artikel:
Im Januar gab es Tage, an denen von den installierten 25 000 MW an Windkraft nur 500 MW am Netz waren.
Demnach bräuchte man also alleine um die die jetzigen Windkraftanlagen abzufangen rein für die Leistung 25000 solcher Großbatterien. Jetzt hat eine Batterie aber nur einen Vorrat von 700kWh, diese kann die Leistung von 1MW also gerade mal 42 Minuten lang liefern. Um für einen Tag Flaute Reserve zu liefern, sind mir damit schon bei 850000 Großbatterien dieser Bauart. Eine Batterie ist 12m lang und 2,5m hoch und breit. Nehmen wir mal an wir stellen vier Batterien übereinander, was dann schonmal einen 10m hohes Haus ergibt. Wir bauen das Haus 100m breit, dann bekommen wir 40 Batterien nebeneinander. Wenn ich mich grade nicht verrechnet habe, müsste das Haus dann schlappe 63 Kilometer lang sein.

Ich möchte nicht wissen was es kostet diesen "Akkublock" zu bauen, wie viel Energie der Bau verbraucht, und wie lange die Batterien dann halten...

Ich bin jetzt mal nur von den Angaben aus dem Artikel ausgegangen, und habe die nicht nachgeprüft - aber prinzipiell will ich damit sagen: Zum jetzigen Zeitpunkt ist das ganze alles andere als anwendungsreif. Wenn man das wirklich in nennenswertem Ausmaß einsetzen will, muss sich die Batterie nochmal deutlich verkleinern, und die Lebensdauer und der Produktionsaufwand muss erheblich reduziert werden.

Natürlich hinkt die Rechnung etwas, weil man auch weiterhin natürlich Pumpspeicherkraftwerke hätte, auf der anderen Seite soll aber ja dieses Projekt dafür sorgen, dass der Anteil an Windkraft deutlich ausgeweitet werden kann, und man bei der Rechnung auch nicht die Maximalleistung der Windenergie ansetzen sollte sondern nur die Durchschnittsleistung. Nur erweckt der Artikel den Eindruck wie wenn diese Batterie alle Probleme lösen würde, und das ist in meinen Augen zum jetzigen Zeitpunkt alles andere als zutreffend.
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Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Vor kurzem in der Printausgabe der SZ gelesen: Amerikansiche Variante des Atomausstieges.

In den USA gibt es derzeit 104 Atomkraftwerke, die schon mindestens 25 Jahre in Betrieb sind. In spätestens 30 Jahren sind alle vom Netz. Derzeit gibt es zwar Pläne für 31 neue, allerdings gibt es nur für 13 konkrete Pläne, aber selbst das ist unwahrscheinlich, dass die alle gebaut werden. Selbst wenn 6-7 neue gebaut werden sollten, würden nicht einmal 10% der alten Reaktoren ersetzt werden. Zum Neubau müssten nämlich die Strompreise deutlich erhöht werden.
luc
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Beitrag von luc »

Hot Doc @ 19 Jan 2010, 15:10 hat geschrieben: In gewissem Rahmen eben schon. Iarn hat ja schön erklärt wieso. Ein weiterer Unterschied ist, dass eben auch große Erdgaskaftwerke länger zum Ein- und Ausschalten brauchen und dabei auch jedesmal viel Energie verloren geht. Viele Kleinkraftwerke kann man wesentlich schneller schalten und auch die Energieverluste halten sich in Grenzen.
Insgesamt dürfte das an der Bilanz nichts ändern... Mehrere Kleinkraftwerke verbrauchen halt dann insgesamt gleich viel Energie im "Stand-by"-Betrieb wie ein großes Gasturbinenkraftwerk. Am Neubau effizienter fossiler Kraftwerke führt jedenfalls kein Weg vorbei, ansonsten musst du die Dinger aus den 60iger noch in 30 Jahren betreiben.
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Beitrag von Hot Doc »

luc @ 3 Mar 2010, 00:06 hat geschrieben: Insgesamt dürfte das an der Bilanz nichts ändern... Mehrere Kleinkraftwerke verbrauchen halt dann insgesamt gleich viel Energie im "Stand-by"-Betrieb wie ein großes Gasturbinenkraftwerk.
Denk mal n bisserl drüber nach, vielleicht findest du deinen Denkfehler ja selber...
Am Neubau effizienter fossiler Kraftwerke führt jedenfalls kein Weg vorbei, ansonsten musst du die Dinger aus den 60iger noch in 30 Jahren betreiben.
Da geb ich dir insofern recht, als dass wir sicher nicht jedes fossile Kraftwerk sofort durch regenerative Energieerzeuger ersetzen könne. Das ist ein länger andauernder Prozess. Aber auch diese Kleinanlagen sind ja fossil befeuert.
Außerden kann es in Ausnahmesituationen sicher notwendig sein, ein altes Kraftwerk das vom Netz muß noch durch ein neues zu ersetzen, wenn es perspektivisch nicht anders ersetzt werden kann und in der geschätzten Laufzeit sich durch die neuere Technik die Baukosten emissionsmäßig lohnen.
Eine vergrößerung der Stromerzeugungsmenge aus fossilen Brennstoffen ist aus heutiger Sicht nicht mehr notwendig.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Interessante Idee:
Bei der wichtigen Frage der Speicherung von Ökostrom ist deutschen und österreichischen Forschern ein Durchbruch gelungen. Dem Nachrichtenmagazin "Focus" zufolge gelang es, Strom in konventionelles Erdgas umzuwandeln. Damit kann die Energie aus Wind- und Solarkraftwerken im regulären Gasnetz gespeichert werden.
http://www.dernewsticker.de/news.php?id=17...177921&i=aprjci
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Beitrag von Hot Doc »

KAABUUUUMMMM!!
So, jetzt wird Windkraft gebaut! :D
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Beitrag von Bayernlover »

Hot Doc @ 14 Mar 2010, 12:17 hat geschrieben: KAABUUUUMMMM!!
So, jetzt wird Windkraft gebaut! :D
Na hoffentlich hilft's.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Hm...klingt nicht so uninteressant, wenns wirklich so funktioniert, vorallem weil Gaskraftwerke auch noch vergleichsweise gut regelbar sind. Allerdings muss man sich da auch so Sachen anschauen wie Betriebskosten, Wirkungsgrad etc. Auf die Schnelle habe ich leider noch nichts von den beteiligten Instituten gefunden - die Kurzmeldung ist was das betrifft halt nicht grade aussagekräftig.
Hot Doc @ 14 Mar 2010, 12:17 hat geschrieben:KAABUUUUMMMM!!
So, jetzt wird Windkraft gebaut!  :D
Nein, jetzt wird erstmal ein Versuchssystem gebaut und geschaut, ob das in der großtechnischen Anwendung überhaupt möglich und sinnvoll ist. Das ist das große Problem: Ideen und Experimente gibts viele, einsatzfähig ist davon aber noch so gut wie nichts. Statt unsinniger Photovoltaikförderung sollte man das Geld lieber in die Forschung investieren, um das Speicherproblem wirklich in den Griff zu bekommen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Hot Doc »

Boris Merath @ 14 Mar 2010, 14:06 hat geschrieben: Nein, jetzt wird erstmal ein Versuchssystem gebaut und geschaut, ob das in der großtechnischen Anwendung überhaupt möglich und sinnvoll ist. Das ist das große Problem: Ideen und Experimente gibts viele, einsatzfähig ist davon aber noch so gut wie nichts. Statt unsinniger Photovoltaikförderung sollte man das Geld lieber in die Forschung investieren, um das Speicherproblem wirklich in den Griff zu bekommen.
Ist mir schon klar, dass das nicht marktreif ist, daher auch das Smiley.

Allerdings halte ich die Photovoltaikförderung für alles andere als unsinnig. Wir waren (sind noch?) so Weltmarktführer in einer absoluten Zukunftstechnologie und haben tausende von neuen Arbeitsplätzen schaffen können und einen großen Vorsprung gegenüber anderer Nationen was die Forschung auf diesem Gebiet angeht. Ich denke diese vielen Euros werden sich mehrfach wieder auszahlen (vorausgesetzt man fährt jetzt nicht alles in den Sand). Zusätzlich - und da sind wir wieder auf einer Linie - muß Geld in die Speichertechnologie gesteckt werden. Aber das war schon immer der Fall (wie man u.a. auch an diesem Projekt sieht) und wird wohl auch so weiter gehen.

Ich weiß z.B. auch noch von zwei Speicherprojekten für Solarthermie oder Solarkraft aus Sonnenwärme. Hier versucht man die Wärme in kristalisierenden Flüssigkeiten zu speichern oder in Betonblöcken.

Es geht also in beide Richtungen weiter und das ist auch gut so, denn was wäre ein Zug ohne Bahnsteig oder ein Bahnsteig ohne Zug?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Abgesehen vom Einsatz als Stromenergiespeicher würde im Falle einer erfolgreichen Serienreifung der Idee auch ne Menge anderer Probleme angepackt, letztendlich die Idee was man mit CO2 macht.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Hot Doc @ 14 Mar 2010, 16:00 hat geschrieben: Ich weiß z.B. auch noch von zwei Speicherprojekten für Solarthermie oder Solarkraft aus Sonnenwärme. Hier versucht man die Wärme in kristalisierenden Flüssigkeiten zu speichern oder in Betonblöcken.
Ja, das sind ziemlich vielversprechende Ideen - allerdings weiß heute halt noch keiner, ob das wirklich so klappt wie man sich das vorstellt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von autolos »

Hot Doc @ 14 Mar 2010, 16:00 hat geschrieben: Allerdings halte ich die Photovoltaikförderung für alles andere als unsinnig. Wir waren (sind noch?) so Weltmarktführer in einer absoluten Zukunftstechnologie und haben tausende von neuen Arbeitsplätzen schaffen können und einen großen Vorsprung gegenüber anderer Nationen was die Forschung auf diesem Gebiet angeht. Ich denke diese vielen Euros werden sich mehrfach wieder auszahlen (vorausgesetzt man fährt jetzt nicht alles in den Sand). Zusätzlich - und da sind wir wieder auf einer Linie - muß Geld in die Speichertechnologie gesteckt werden. Aber das war schon immer der Fall (wie man u.a. auch an diesem Projekt sieht) und wird wohl auch so weiter gehen.

Ich weiß z.B. auch noch von zwei Speicherprojekten für Solarthermie oder Solarkraft aus Sonnenwärme. Hier versucht man die Wärme in kristalisierenden Flüssigkeiten zu speichern oder in Betonblöcken.

Es geht also in beide Richtungen weiter und das ist auch gut so, denn was wäre ein Zug ohne Bahnsteig oder ein Bahnsteig ohne Zug?
Du hältst es nicht für unsinnig, weil Du glaubst, es handele sich um eine Zukunftstechnologie. Die dort bisher verpulverten Milliarden haben dort Arbeitsplätze gebracht - subventionierte nämlich -, anderswo Arbeitsplätze gekostet, denn das Geld wäre ja ansonsten anderswo zum Einsatz gekommen. Zudem hat die Milliardenförderung in Europa einen Effekt von Nullkommanix auf den Kohlendioxidausstoß. Man hätte also die Gelder wirtschaftlich produktiver und ökoloigisch sinnvoller einsetzen können. "Technologieführerschaft" hat sich in der Vergangenheit oft genug als Chimäre entpuppt (Transrapid, THTR).

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Beitrag von Boris Merath »

Technologieführerschaft ist schon wichtig, auch im Photovoltaicbereich. Photovoltaic bietet in vielen Bereichen große Vorteile, z.B. zur dezentralen Energieversorgung abseits von Stromleitungen. Wenn sich der Wirkungsgrad und der Preis weiterhin so positiv entwickeln wie heute könnte es vielleicht auch irgendwann mal eine wirklich interessante Energieerzeugungsform werden, deswegen ist die Forschung in dem Bereich definitiv nicht vergeblich.

Nur momentan ist es halt die mit Abstand teuerste Methode Energie zu produzieren, und die Kosten dafür tragen wir alle.
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Beitrag von Hot Doc »

Boris Merath @ 15 Mar 2010, 11:49 hat geschrieben: Nur momentan ist es halt die mit Abstand teuerste Methode Energie zu produzieren, und die Kosten dafür tragen wir alle.
Das ist nicht ganz richtig. Es gibt durchaus teurere Methoden.
Außerdem kommt es eben auch auf den Standort an. Durch die Vorreiterschaft in der Produktion werden eben auch sehr viele Module ins Ausland verkauft und dort wird teilweise der Strom schon zu marktfähigen Preisen produziert, weil hier mehr Sonne scheint.
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Beitrag von TramPolin »

Bill Gates will mit Mini-Meilern die Kernkraft revolutionieren

Die Kraftwerke sollen jahrzehntelang ohne Wartung Strom produzieren.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik...,685289,00.html
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

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Beitrag von JNK »

Ökostrom verdrängt Atomenergie in Rekordzeit

Der Ausbau erneuerbarer Energien übertrifft alle Prognosen, schon jetzt werden Kernkraftwerke zum Teil ihren Strom nicht los. Eine neue Studie zeigt, wie rasch der Bedarf an Atomstrom sinken könnte - ohne dass in Deutschland das Licht ausgeht.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...,690440,00.html
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Beitrag von LugPaj »

Die Grafiken im Artikel sind interessant. Da wird auch wieder gezeigt, dass oft die erneuerbaren Energien die komplette benötigte Stromproduktion decken können. Aber öft auch nur einen ziemlich kleinen Teil dazu beitragen.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

"Ein solches Überangebot gibt es in letzter Zeit immer öfter: Zwischen September und Anfang März sind die Strompreise an 29 Tagen in den negativen Bereich abgedriftet."

Das ist fast einmal pro Woche....
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Hot Doc »

Aaaahhh.....Wasser auf meine (Wind)Mühlen! B)
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Beitrag von luc »

Ist doch toll - und in der Zwischenzeit importieren wir dann Strom aus Temelin oder von einem der vielen Kohlekraftwerke. Ach nein, geht ja gar nicht, weil die so blöd sind und nicht innerhalb von ner Minute die Stromproduktion verdoppeln können. Mittlerweile gibt es Fälle, wo bei großen Kohleblöcken mehr als 50 Starts im Jahr verlangt werden...
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Beitrag von Hot Doc »

Aber wie der Artikel schreibt, liegt das halt nicht per se an der "Ökoenergie" sondern an den verschlafenen Ausbauten des Netztes (was das damals schwarz-gelb geführte Wirschaftsministerium schon anmahnte) und der Regelungsmöglichkeiten, die heute mit Software noch wesentlich leichter zu realisieren ist, wir vor 20 Jahren.
Und genau das ist es, was die Beüfworter der "Ökoenergien" seit Jahen (wenn nicht Jahrzehnten) forder, nämlich ein Ausbau des Netztes und intelligente Steuerung der Kraftwerke, zum Nutze aller. Mit einem so ausgebauten Netz wären auch solche Pannen wir vor einiger Zeit, wo in halb Frankreich und Spanien der Strom ausgefallen ist, weil nahe der Nordsee eine Verbindung unterbrochen wurde, nicht passiert. Das würde nämlich unser aller Versorgungssicherheit deutlich erhöhen.
Und nochmal, wer behauptet, dass Deutschland auch nur einen Tag im Jahr Strom importieren müßte, der hat entweder von der Materie keine Ahnung oder will die Wahrheit nicht verstehen.
Dass es trotzdem passiert, liegt zum groén Teil an den (auch nur teilweise) günstigern Preisen.
luc
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Beitrag von luc »

Hot Doc @ 25 Apr 2010, 18:23 hat geschrieben: Aber wie der Artikel schreibt, liegt das halt nicht per se an der "Ökoenergie" sondern an den verschlafenen Ausbauten des Netztes (was das damals schwarz-gelb geführte Wirschaftsministerium schon anmahnte) und der Regelungsmöglichkeiten, die heute mit Software noch wesentlich leichter zu realisieren ist, wir vor 20 Jahren.
Und genau das ist es, was die Beüfworter der "Ökoenergien" seit Jahen (wenn nicht Jahrzehnten) forder, nämlich ein Ausbau des Netztes und intelligente Steuerung der Kraftwerke, zum Nutze aller. Mit einem so ausgebauten Netz wären auch solche Pannen wir vor einiger Zeit, wo in halb Frankreich und Spanien der Strom ausgefallen ist, weil nahe der Nordsee eine Verbindung unterbrochen wurde, nicht passiert. Das würde nämlich unser aller Versorgungssicherheit deutlich erhöhen.
Und nochmal, wer behauptet, dass Deutschland auch nur einen Tag im Jahr Strom importieren müßte, der hat entweder von der Materie keine Ahnung oder will die Wahrheit nicht verstehen.
Dass es trotzdem passiert, liegt zum groén Teil an den (auch nur teilweise) günstigern Preisen.
Jaja, das Netz ist langsam und träge und schlecht ausgebaut. Es ist doch immer die gleiche Leier. Es gibt naturgemäß schon jetzt einige Probleme mit dem schwankenden Verbrauchern. Wenn jetzt noch stark schwankende Energiequellen kommen, dann kommen die Gaus und das kann, auch wenn es einige grüne Ökofaschisten anders sehen, auch kein Computer berechnen.
Ich habe im übrigen nie behauptet, dass Deutschland bis jetzt Strom importieren musste aber ich sehe den Tag kommen, wenn wir den Atomausstieg durchsetzen und uns weiter gegen jeglichen Neubau konventioneller Kraftwerke wehren.
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